[0001] Die Erfindung betrifft einen Transport- und Vorratsbehälter für flüssige, insbesondere
dickflüssige Druckfarben, dessen rechtwinklig zu einem Boden verlaufende Wand in ihrem
oberen Endbereich ohne Querschnittsverengung des Innenraumes den Rand der Behälteröffnung
bildet.
[0002] Derartige Behälter sind in der Gestalt im wesentlichen kreiszylindrischer Fässer
bekannt. Sie dienen zum Transport dickflüssiger Druckfarbe, wie sie u.a. in Rollenoffsetmaschinen
verwendet wird, von der Farbenfabrik zur Druckerei und dort zur Lagerung. Außerdem
dienen die Fässer dazu, die Druckfarbe in der Nähe der Druckmaschine für den Druckvorgang
bereitzustellen. Hierzu wird nach dem Abnehmen eines den Behälter verschließenden
Deckels auf den Flüssigkeitsspiegel der im Behälter enthaltenen Druckfarbe eine Platte
waagrecht aufgesetzt, die in ihrer Mitte eine Bohrung aufweist und auf der eine Pumpe
montiert ist, deren Sauganschluß mit der Bohrung in Verbindung steht. Die Platte ist
in einer Führung senkrecht verschiebbar geführt und das Gewicht der Platte samt Pumpe
ist durch Gegengewichte, Federn o.dgl. teilweise kompensiert, so daß die Platte in
der Druckfarbe nicht versinkt. Der Rand der Platte reicht bis dicht an die Innenseite
der Wand des Behälters, so daß der Zutritt von Luft zur Farbe und/oder das Verdunsten
von in der Farbe enthaltenem Lösungsmittel ausreichend stark verhindert wird. In dem
Maß, in dem die Druckfarbe aus dem Behälter abgepumpt wird, sinkt die Platte mit der
daran montierten Pumpe in dem Behälter immer tiefer.
[0003] Die bekannten Fässer haben ein Fassungsvermögen von etwa 200 1. Transport und Lagerhaltung
sind aufwendig, vor allem deshalb, weil wegen der zylindrischen Gestalt der Fässer
zwischen diesen viel Platz verlorengeht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Behälter der eingangs geschilderten
Art zu schaffen, dessen Brauchbarkeit für Transport und Lagerhaltung verbessert ist
und der sich wie die bekannten Fässer zur Versorgung der Druckmaschinen durch Abpumpen
der Farbe eignet.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Behälter im Querschnitt
im wesentlichen rechteckig ist und daß der Boden an seiner Unterseite im Abstand angeordnete
Füße aufweist.
[0006] Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß durch die im wesentlichen quaderförmige
Gestalt des Behälters eine sehr hohe Raumausnutzung der üblichen Transportfahrzeuge
möglich ist. Auch im Lager wird für die gleiche Menge von Farbe weniger Platz benötigt
als bei Verwendung der bekannten Behälter. Der erfindungsgemäße Behälter läßt sich
genauso wie die bekannten Behälter als Vorratsbehälter in der Nähe der Druckmaschine
verwenden; hierzu ist lediglich die Platte, auf der die Pumpe montiert ist, in ihrer
Außenkontur der Innenkontur des erfindungsgemäßen Behälters anzupassen. Durch die
an der Unterseite des Behälters angeordneten Füße kann der Behälter nach Art einer
beladenen Palette mittels Gabelstapler bewegt werden und ist dadurch besonders leicht
transportierbar.
[0007] Vorzugsweise hat der Behälter eine maximale Länge von 1200 mm und eine maximale Breite
von 800 mm und entspricht somit in den Abmessungen seines Grundrisses der in Europa
weithin üblichen Palettengröße.
[0008] Bei dem später beschriebenen Ausführungsbeispiel beträgt das Gewicht der im Behälter
unterbringbaren Druckfarbe etwa 750 kg, wobei die Behälterhöhe ohne Berücksichtigung
der Füße 1000 mm beträgt. Bei einem derartig großen Behälter ist es zweckmäßig, darauf
zu achten, daß durch den hydrostatischen Druck der Druckfarbe oder durch andere Einflüsse
die Form der Seitenwände sich nicht allzu stark verändert; die Seitenwände sollen
daher weitgehend flach bleiben und sich insbesondere nicht nach außen ausbeulen, damit
sich nämlich die oben geschilderte Platte in ihrem Randbereich stets ausreichend dicht
an den Seitenwänden des Behälters befindet, wenn der Behälter zur Farbversorgung einer
Druckmaschine verwendet wird. Es ist daher bei einer Ausführungsform der Erfindung
vorgesehen, daß mindestens eine Seitenwand, vorzugsweise alle Seitenwände, des Behälters
an ihrer Außenseite in einem Bereich zwischen dem oberen und unteren Ende des Behälters
eine Verstärkung aufweist.
[0009] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist dies in der Weise bewerkstelligt, daß
an der Außenseite des Behälters ein umlaufender, im wesentlichen rechteckiger Rahmen
angeordnet ist, der die Verstärkung oder Abstützung gegen Ausbeulen bildet. Damit
dieser Rahmen jedoch nicht über den genormten Grundriß einer Palette vorragt, weist
der Behälter vorteilhaft eine über die Wände vorstehende Bodenplatte auf, an deren
Unterseite die Füße angeordnet sind, und es ist zweckmäßig, die Abmessungen dieser
Bodenplatte so zu wählen, wie sie bei Paletten üblich sind, also 800 mm breit und
1200 mm lang. Gegenüber den Rändern dieser Bodenplatte sind die Wände zurückgesetzt,
und der Rahmen ist so ausgebildet, daß er an keiner Stelle der Außenwände von diesen
weiter vorragt als die Bodenplatte an der gleichen Stelle.
[0010] Nach derzeitiger Auffassung genügt es, einen einzigen, im wesentlichen parallel zum
Boden angeordneten umlaufenden Rahmen vorzusehen; es erscheint allerdings auch möglich,
insbesondere dann, wenn der Behälter im Randberech seiner Öffnung eine umlaufende
Verstärkung aufweist, statt eines parallel zum Boden verlaufenden, eine Verstärkung
bildenden Rahmens rechtwinklig zum Boden verlaufende und längs den Wänden angeordnete
Versteifungsrippen für diese Wände vorzusehen.
[0011] Weiter kann es zweckmäßig sein, einen Rammschutz für die Wände vorzusehen, beispielsweise
in Form von Holzplanken, die außen an den Wänden angeordnet sind und die ebenfalls
nicht über die Projektion der Bodenplatte hinausragen. Durch einen derartigen Rammschutz
kann verhindert werden, daß bei groben Stößen, beispielsweise mittels eines Gabelstaplers,
eine Wand eingebeult wird, wodurch die Eignung des Behälters zwar nicht zum Transport
der Farbe, jedoch beim Abpumpen in der Nähe der Druckmaschine beeinträchtigt werden
könnte.
[0012] Bei einer Ausführungsform der Erfindung verläuft die Seitenwand des Behälters im
Bereich der senkrechten Ecken abgerundet. Dies erscheint günstig, weil dann auch die
beim Abpumpen verwendete Platte im Bereich ihrer Ecken abgerundet sein kann, so daß
die Handhabung insgesamt einfacher ist und auch die Gefahr eines Klemmens der Platte
verringert ist. Auch läßt sich die Öffnung des Behälters dann, wenn sie keine scharfen
Ecken enthält, leichter durch einen Deckel dicht verschließen, wobei dabei auch insbesondere
die Verwendung eines umlaufenden Spannbandes möglich wird.
[0013] Vorzugsweise weist der Behälter an seinem oberen Rand einen im wesentlichen waagrecht
verlaufenden und nach außen ragenden Flansch auf, dessen Außenkontur der Kontur der
Wand entspricht. Ein derartiger Flansch kann als Anlage für den Deckel und als Angriffspunkt
für Mittel zum Verbinden des Deckels mit dem Behälter dienen, und er eignet sich auch
gut als robuste Auflage, auf der ein weiterer erfindungsgemäßer Behälter aufgesetzt
werden kann.
[0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles der Erfindung anhand der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Ausführungsform der
Erfindung verwirklicht sein. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Behälters ohne Deckel,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Behälter der Fig. l.
[0015] Der Behälter 1 weist eine rechteckige Bodenplatte 2 auf, an deren Unterseite mehrere
Füße 4 befestigt sind. Die Bodenplatte 2 ist 1200 mm lang und 800 mm breit. Sie stimmt
somit mit der Länge und Breite der üblichen Europapalette überein. Die Füße 4 sind
im gegenseitigen Abstand voneinander angeordnet, es befindet sich u.a. in jedem Eckbereich
der Bodenplatte 2 ein Fuß 4. Die Füße sind in gleicher Weise angeordnet, wie dies
bei den Europapaletten üblich ist, so daß der ganze Behälter mittels Gabelstapler
transportiert und verladen werden kann.
[0016] An der Bodenplatte 2 ist die senkrechte Wandung 6 des Behälters 1 angeschweißt. Die
Bodenplatte 2 ragt im Bereich der beiden schmalen und breiten Seitenwände jeweils
um 50 mm über diese hinaus, und im Bereich der mit einem Radius von 100 mm abgerundeten
Ecken entsprechend weiter. Am oberen Endbereich des Behälters ist die Wandung 6 durch
ein angeschweißtes Winkelprofil 10 verstärkt, dessen waagerechter Schenkel einen über
die Wandung 6 nach außen vorragenden Flansch 12 bildet, der jedoch nicht weiter vorragt
als die Bodenplatte 2. Dieser Flansch 12 ist auch im Bereich der abgerundeten Ecken
vorhanden und erlaubt es, einen nicht dargestellten Deckel dicht schließend aufzusetzen
und zu befestigen. Etwa auf drei Viertel der Höhe des Behälters 1 ist ein aus einem
Rechteckprofil gebildeter umlaufender Rahmen 14 an der Wandung 6 angeschweißt. Der
Rahmen 14 verläuft in einer zur Bodenplatte 2 parallelen Ebene. Die äußere Begrenzung
des Rahmens 14 fluchtet mit dem Rand der Bodenplatte 2. Der Rahmen 14 verhindert in
ausreichendem Maße, daß sich die Wandung 6 bei gefülltem Behälter 1 infolge des Flüssigkeitsdrucks
nach außen verbiegen kann.
[0017] Der Behälter ist von der Bodenplatte 2 aus gemessen 1000 mm hoch. Er faßt etwa 750
1. Alle Teile bestehen aus Stahl. Das Bodenblech ist 5 mm dick, die senkrechte Wandung
6 ist 4 mm dick. Das Winkelprofil 10 und der Flansch 12 sind 5 mm dick.
[0018] Der Behälter kann im geleerten Zustand bequem von der Drukkerei zur Farbenfabrik
zurückbefördert werden und läßt sich wegen seiner Größe und der glatten Innenflächen
einfach reinigen.
[0019] Deswegen, weil der Behälter zur Farbenfabrik zurücktransportiert wird und dort neu
gefüllt wird, wird verhindert, daß große Mengen an Sondermüll anfallen, und daher
werden Gefahren für die Umwelt, insbesondere auch die Gefährdung von Grundwasser,
durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Behälters verhindert. So ist beispielsweise
bei einem herkömmlichen Faß, das ein Leergewicht von 20 kg hat, damit zu rechnen,
daß 3 kg im Faß verbliebene Farbe zusammen mit dem Faß als Sondermüll beseitigt werden
müssen.
[0020] Als erfindungswesentlich wird auch eine Vorrichtung zum Versorgen einer Druckmaschine
mit Farbe angesehen, bei welcher Vorrichtung auf dem Flüssigkeitsspiegel des gefüllten,
offenen Behälters eine Platte waagrecht aufgesetzt ist, die in ihrer Mitte eine Bohrung
aufweist und auf der eine Pumpe montiert ist, deren Sauganschluß mit der Bohrung in
Verbindung steht, wobei die Außenkontur der Platte der Innenkontur des Behälters angepaßt
ist, also insbesondere rechteckig ist. Vorzugsweise ist die Platte in eine Führung
senkrecht verschiebbar geführt und das Gewicht der Platte samt Pumpe ist vorzugsweise
durch Gegengewichte oder dergl. teilweise kompensiert. Außerdem wird als erfindungsgemäß
die Verwendung eines erfindungsgemäßen Behälters an sich zur Versorgung einer Druckmaschine
mit Farbe angesehen.
1. Transport- und Vorratsbehälter für flüssige, insbesondere dickflüssige Druckfarben,
dessen rechtwinklig zu einem Boden verlaufende senkrechte Wand in ihrem oberen Endbereich
ohne Querschnittsverengung des Innenraumes den Rand der Behälteröffnung bildet, dadurch
gekennzeichnet, daß der Behälter (1) im Querschnitt im wesentlichen rechteckig ist,
und daß der Boden (Bodenplatte 2) an seiner Unterseite im Abstand angeordnete Füße
(4) aufweist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Seitenwand
(Wandung 6) des Behälters an ihrer Außenseite in einem Bereich zwischen dem oberen
und unteren Ende des Behälters eine Verstärkung aufweist.
3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite des Behälters
(1) ein umlaufender, im wesentlichen rechteckiger Rahmen (14) angeordnet ist.
4. Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (14) im wesentlichen
parallel zum Boden verläuft.
5. Behälter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß er eine über die Seitenwand
(Wandung 6) vorstehende Bodenplatte (2) aufweist, an deren Unterseite die Füße (4)
angeordnet sind, und daß der Rahmen über die Außenseite der Seitenwand höchstens so
weit vorragt, wie die Bodenplatte an der entsprechenden Stelle der Wand über diese
vorragt.
6. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß seine
Seitenwand (Wandung 6) im Bereich der senkrechten Ecken abgerundet verläuft.
7. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bodenplatte 1200 mm lang und 800 mm breit ist.