[0001] Holzfräswerkzeuge gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1 sind durch Vorbenutzung bekannt.
Diese Werkzeuge sind relativ beschränkt in ihrer Anwendung. Die Aufgabe der vorliegenden
Neuerung besteht darin, ein Werkzeug gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden,
dass es vielseitig anwendbar ist. Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
[0002] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Neuerung anhand der Zeichnung erläutert.
Darin zeigt:
Fig. 1 eine axiale Ansicht des Werkzeugs,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II - 11 in Fig. 1,
Fig. 3 eine vergrösserte Darstellung des Bereichs III in Fig. 1 im Schnitt, und
Fig. 4 bis Fig. 7 die Grundrisse der vier verwendeten Messer.
[0003] Das dargestellte Holzfräswerkzeug umfasst einen scheibenförmigen Träger 1 mit einer
zentralen Bohrung 2 zum Aufspannen auf den Dorn einer Werkzeugmaschine. In der einen
Stirnseite 3 des Trägers 1 sind zwei Nuten 20 zur Aufnahme je eines Wendemessers 5
und eines Spannkeils 21 versetzt zur radialen Richtung eingefräst, so dass das Messer
5 mit einem ziehenden Schnitt schneidet. In der gegenüberliegenden Stirnseite 4 sind
zwei weitere Nuten 30 für je ein weiteres Wendemesser 6 mit Spannkeil 31 um 90° gegenüber
den Nuten 20 versetzt eingefräst. An der Umfangsfläche 9 des Trägers 1 sind vier weitere
Nuten 40, 50 eingefräst zur Aufnahme von vier weiteren Messern 7, 8 mit Spannkeilen
41, 51, wobei je zwei Messer 7 mit dem axial äussersten, der Stirnfläche 3 zugewandten
Teil 47 ihrer Schnittkante 42 in Umfangsrichtung versetzt mit dem radial äussersten
Teil der Schnittkante 22 des Messers 5 fluchten, d.h. dass beim Fräsen die durch das
Messer 5 bearbeitete Fläche nahtlos in die vom Messer 7 bearbeitete Fläche übergeht.
Ebenso fluchtet der der Stirnfläche 4 zugewandte äusserste Teil 57 der Schnittkante
52 des Messers 8 in Umfangsrichtung versetze mit dem radial äussersten Teil der Schnittkante
32 des Messers 6. DLe Messer 7, 8 weisen ebenfalls einen nicht dargestellten Achswinkel
auf, so dass sie mit einem ziehenden Schnitt schneiden.
[0004] Durch die Trennung der ein gemeinsames Profil schneidenden Messer 5 und 7 bzw. 6
und 8 wird ermöglicht, dass sowohl Achswinkel ϑ als auch Spanwinkel r für beide Messer
optimal gewählt werden können, also eine gute Zerspanung und Werkstückoberfläche erzielt
werden.
[0005] Das Messer 5 wird durch Anlage am Grund der Nut 20 positioniert und durch eine Schraube
23 gegen ein Verschieben nach aussen unter der Wirkung der Fliehkraft gesichert. Der
Keil 21 greift mit Stiften 24 in Bohrungen 25 des Messers 5 ein, welche radial aussen
an den Bohrungen 25 anliegen und damit den Keil 21 ebenfalls gegen ein Verschieben
unter der Wirkung der Fliehkraft sichern. Der Keil 21 wird durch Inbus-Stiftschrauben
26 gegen das Messer 25 gespannt. In analoger Weise wird das Messer 6 in der Nut 30
positioniert, durch eine Schraube 33 gesichert, und der Keil 31 durch Stiftschrauben
gespannt. Der Keil 31 greift ebenfalls mit Stiften in Bohrungen 35 des Messers 6 ein.
[0006] Das Messer 7 ist ebenfalls durch Anschlag am Grund der Nut 40 positioniert. Hier
greift der Keil 41 mit einem Stift 44 formschlüssig in eine Bohrung 45 des Messers
7 ein. Eine Stiftschraube 46 mit ebener Stirnfläche spannt den Keil 41 gegen das Messer
7. Durch die Keilwirkung zwischen der Stirnfläche der Schraube 46 und der Messerfläche
ist der Keil 41 und damit auch das Messer 7 gegen die Wirkung der Fliehkraft gesichert.
Eine Schraube 43 dient als Anschlag in Achsrichtung. In gleicher Weise ist auch das
Messer 8 im Grund der Nut 50 und durch Anschlag an eine Schraube 53 positioniert und
mittels einer auf den Keil 51 wirkenden Stiftschraube verspannt.
[0007] Das Messer 5 hat eine abgeknickte Schnittkante 22, das Messer 6 hingegen eine S-förmig
geschwungene Schnittkante 32. Die Schnittkanten 42, 52 der Messer 7 und 8 haben einen
abgestuften Umriss. Dabei ist jeweils der axial äusserste Teil 47, 57 der Schnittkanten
42, 52 auf den radial äussersten Teil der Schnittkanten 22 bzw. 32 ausgerichtet.
[0008] Durch die dargestellte Ausbildung des Werkzeuges kann bei fest eingespanntem, um
eine vertikale Achse rotierendem Werkzeug das Werkstück entweder mit der Oberseite
oder der Unterseite des Werkzeugs bearbeitet werden, wobei das Werkstück oberhalb
oder unterhalb des Werkzeugs durchgeschoben wird. Durch die verschiedenartigen Messer
lassen sich dabei je nach Schnittiefe pro Seite mehrere unterschiedliche Profilformen
herstellen, im dargestellten Beispiel vier Profilformen pro Seite.
1. Holzfräswerkzeug mit einem scheibenförmigen Träger (1), der an seiner ersten Stirnseite
(3) mit mindestens einem ersten Messer (5) und an seinem Umfang (9) mit einem zweiten
Messer (7) bestückt ist, wobei der radial äussere Teil der Schnittkante (22) des ersten
Messers (5) in Umfangsrichtung versetzt mit dem axial äussersten Teil (47) der Schnittkante
(42) des zweiten Messers (7) fluchtet, dadurch gekennzeichnet, dass auf der zweiten
Stirnseite (4) des Trägers (1) mindestens ein drittes Messer (6) und am Umfang (9)
mindestens ein viertes Messer (8) angeordnet sind, wobei der radial äusserste Teil
der Schnittkante (32) des dritten Messers (6) in Umfangsrichtung versetzt mit dem
axial äussersten Teil (57) der Schnittkante (52) des vierten Messers (8) fluchtet..
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle Messer (5-8) für einen
ziehenden Schnitt ausgerichtet sind.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass alle Messer (5-8)
für die gleiche Drehrichtung des Trägers (1) angeordnet sind.
4. Werkzeug nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die den Spanwinkel
(δ) des ersten Messers (5) bildende Fläche in Umfangsrichtung versetzt axial symmetrisch
zu der den Spanwinkel des dritten Messers (6) bildenäen Fläche ist.
5. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste
und dritte Messer (5,6) je ein Wendemesser ist.
6. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite
und vierte Messer (7,8) je ein Einwegmesser ist.
7. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der radial
äussere Rand des ersten und dritten Messers (5,6) je gegen einen Anschlag (23,33)
anliegt.
8. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittkanten
(42,52) des zweiten und vierten Messers (7,8) je einen abgestuften Umriss aufweisen.