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EP 0 205 953 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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30.12.1986 Patentblatt 1986/52 |
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Anmeldetag: 23.05.1986 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR IT NL |
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Priorität: |
15.06.1985 DE 3521637
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Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH |
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70442 Stuttgart (DE) |
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Erfinder: |
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- Bethge, Gerhard, Dipl.-Ing.
D-5000 Köln 41 (DE)
- Keppeler, Horst
D-5000 Köln 40 (DE)
- Schnaudt, Willi
D-5000 Köln 60 (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Vorrichtung zum Füllen von steifen Behältern |
(57) Eine Vorrichtung zum Füllen steifer Behälter, wie Flaschen (1), mit Flüssigkeitsmengen
nach Gewicht hat mehrere aus Fülldüse (20) und Wägeeinrichtung (13) bestehende Fülleinheiten
an einem Drehtisch (11, 12). Zum Ausrichten der Mündung der Flaschen auf die Strahlrichtung
der Fülldüsen hat die Vorrichtung Zentriereinrichtungen (25) nahe der Fülldüsen. Die
Zentriereinrichtungen haben einen Ring (26) mit Rollen (30), die eine gleichachsig
zur zugehörigen Fülldüse ausgerichtete Durchlaßöffnung bestimmen. Der Ring (26) ist
heb- und senkbar am Drehtisch angeordnet.
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Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Füllen von steifen Behältern nach
der Gattung des Hauptanspruchs. Bei einer beispielsweise durch die EP-A-1196 bekannten
Vorrichtung dieser Art, bei der die Fülleinheiten an einem kontinuierlich umlaufenden
Drehtisch angeordnet sind, sind auf der Wägeplatte der Wägeeinrichtungen gabelförmige
Halter befestigt, die eine Flasche an deren Hals und Bauch halten und so deren Mündung
auf die Fülldüse ausrichten. Da diese Zentriereinrichtungen mit den Wägeplatten verbunden
sind, und die eine Gabel bis zum Flaschenhals hochreicht, sind die Zentrieraufbauten
Kollisionen ausgesetzt, die von in deren Umlaufbereich gestoßenen Objekten oder bei
Flaschenbruch von Flaschenteilen herrühren können. Solche Kollisionen können dann
die auf Stöße anfälligen Wägeeinrichtungen beschädigen. Außerdem geht das Gewicht
der Zentriereinrichtungen auf die Vorlast der Wägeeinrichtungen ein, so daß deren
Empfindlichkeit hinsichtlich des Gewichts der abzuwägenden Mengen beeinträchtigt ist.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Füllen von steifen Behältern nach den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß der Umlaufweg der Flaschen
und der angrenzende Bereich zwischen Fülldüse und Wägeplatte frei ist, und somit Stöße
auf die Wägezellen vermieden werden. Die senkrechte Kraftkomponente der von der Zentriereinrichtung
auf einen Behälter ausgeübten Kraft ist bei der neuartigen, von der Wägeeinrichtung
getrennten Zentriereinrichtung äusserst gering, so daß sie sich nicht negativ auf
das Wägeergebnis auswirkt.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Füllvorrichtung möglich. Besonders
vorteilhaft ist die Ausstattung der Zentriereinrichtung mit Rollkörpern, die den Durchlaß
für den Hals einer Flasche begrenzen und die die Haftreibung der Zentrierkraft minimieren.
Eine besonders einfache Ausgestaltung der Vorrichtung ergibt sich, wenn die Rollkörper
als Rollen ausgebildet sind.
Zeichnung
[0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen Teil einer umlaufenden
Füllvorrichtung mit einer Fülleinheit im Längsschnitt und Figur 2 einen Zentrierring
der Fülleinheit nach Figur 1 in Draufsicht.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0005] Eine Füllvorrichtung der Rundläuferbauart zum Füllen von Flaschen 1 mit Flüssigkeitsmengen,
die ein bestimmtes Gewicht haben, hat ein Karussell mit einem unteren Drehtisch 11
und einem oberen Drehtisch 12. Am unteren Drehtisch 11 sind auf einem Teilkreis in
gleichmäßigen Abständen mehrere Wägeeinrichtungen 13 angeordnet. Das Gehäuse 14 einer
Wägeeinrichtung 13 mit der Wägezelle ist auf einer Platte 15 unterhalb des Drehtisches
11 befestigt. Ihre Wägeplatte 16 sitzt auf einer Stange 17, die aus dem Gehäuse 14
frei durch eine Öffnung 18 im unteren Drehtisch 11 ragt.
[0006] Senkrecht über und axial ausgerichtet zu jeder Wägeplatte 16 ist am oberen Drehtisch
12 eine Fülldüse 20 mit einem Füllventil 21 angeordnet. Die Fülldüse 20 durchsetzt
den oberen Drehtisch 12 und weist senkrecht nach unten. Das Füllventil 21 ist durch
eine Leitung 22 mit einem Vorratsbehälter 23 für die abzufüllende Flüssigkeit verbunden.
[0007] Zum Ausrichten einer auf die Wägeplatte 16 einer Wägeein
- richtung 13 gestellten Flasche 1 ist wenig unterhalb der Fülldüse 20 eine Zentriereinrichtung
25 angeordnet. Die Zentriereinrichtung 25 hat einen Ring 26 mit von dessen Öffnung
27 ausgehenden, kreuzweise angeordneten Aussparungen 28. In den Aussparungen 28 ist
je eine Rolle 30 auf einem Bolzen 31 drehbar gelagert. Die Achsen der Bolzen 31 liegen
in einer gemeinsamen Ebene und begrenzen ein Quadrat. Der lichte Abstand zwei einander
gegenüberliegender Rollen 30 ist etwas größer als der Durchmesser des Halses 2 der
zu füllenden Flaschen 1. Der Ring 26 sitzt fest in einer Ringplatte 32, die sich quer
zur Strahlrichtung der Fülldüse 20 erstreckt. Die Ringplatte 32 ist am unteren Ende
einer Stange 33 befestigt, die senkrecht in einem am oberen Drehtisch 12 befestigten
Lagerteil 34 verschiebbar ist und die an ihrem oberen Ende ein Klemmstück 35 mit einer
Rolle 36 trägt. Die Rolle 36 liegt auf der Oberseite eines ortsfesten, den oberen
Drehtisch 12 umgebenden Kurvenring 38 auf, dessen obere Steuerseite die Höhenlage
der Zentriereinrichtung 25 bestimmt.
[0008] Die oben beschriebene Füllvorrichtung arbeitet wie folgt:
An einer bestimmten Stelle am Umlaufweg der aus Fülldüse 20 und Wägeeinrichtung 13
bestehenden Fülleinheiten hat der Kurvenring 38 mit seinem erhabenen Teil über die
Rolle 36 und die Stange 33 die Ringplatte 32 mit dem Ring 26 in die obere, gestrichelt
dargestellte Lage angehoben. In dieser Lage wird eine Flasche 1 von einer nicht dargestellten
an sich bekannten Zuführeinrichtung auf die Wägeplatte 16 der Wägeeinrichtung 13 geschoben.
Um vor dem Öffnen der Fülldüse 20 die Mündung der Flasche 1 mit der Strahlrichtung
der Fülldüse 20 auszurichten, wird die Zentriereinrichtung 25 aus der oberen Lage
in die dargestellte untere Lage beim Umlaufen des Karussels abgesenkt. Dabei gelangt
der Hals 2 der Flasche 1 zwischen die Rollen 30 des Ringes 26, wobei die unteren,
einander zugewandten bogenförmigen Flächen der Rollen 30 den Flaschenhals 2 zwischen
einander zentrieren und dabei auf die Fülldüse 20 ausrichten. Während des darauffolgenden
Füllens der Flasche 1 halten die Rollen 30 die Flasche 1 in Ausrichtung zur Fülldüse
20. Nach Einfüllen einer Menge mit dem Sollgewicht in die Flasche 1 erzeugt die Wägeeinrichtung
13 ein Signal, so daß das Füllventil 21 wieder schließt. Von dem Kurvenring 38 wird
an einer bestimmten Stelle des Umlaufweges des Karussels die Zentriereinrichtung 25
wieder in die obere Stellung angehoben, so daß die gefüllte Flasche zum Abführen freigestellt
ist, was von einer ebenfalls nicht dargestellten Abführeinrichtung vorgenommen wird.
[0009] Ergänzend wird darauf hingewiesen, daß die Zentriereinrichtung anstelle von vier
Rollen auch nur drei oder mehr als vier aufweisen kann, und daß anstelle von Rollen
mit zylindrischer Umfangsfläche auch anders gestaltete Rollkörper vorgesehen werden
können.
1. Vorrichtung zum Füllen von steifen Behältern, wie Flaschen (1) oder dergleichen,
mit mehreren Fülleinheiten, die aus je einer Fülldüse (20) und je einer diese steuernden
Wägeeinrichtung (13) bestehen und mit je einer jeder Fülleinheit zugeordneten, die
Flaschen auf die Fülldüse ausrichtenden Zentriereinrichtung (25), dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentriereinrichtung (25) ringförmig mit sich nach oben verengender, zur losen
Aufnahme des Halses (2) eines Behälters (1) ausgebildet und gleichachsig heb-und senkbar
zu einer Fülldüse angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentriereinrichtung
(25) mehrere auf einem Kreis angeordnete Rollkörper (30) aufweist, die zusammen eine
Durchlaßöffnung für den Hals (2) einer Flasche (1) bestimmen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollkörper als Rollen
(30) ausgebildet sind, deren Drehachsen in einer Ebene liegen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Ring (26) vier
Rollen (30) gelagert sind, deren Drehachsen ein Quadrat umschließen, dessen Ebene
sich quer zur Füllachse der Fülldüse (20) erstreckt.
