[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Runden von Blechen, insbesondere für Dosenkörper,
mit je einer Vorder-und Hinterkante, die anschliessend miteinander verbunden, insbesondere
verschweisst werden, bei dem jedes Blech, mit seiner Vorderkante voran, zwischen einer
angetriebenen Biegewalze und mehreren Stützwalzen hindurchläuft und, unterstützt durch
mindestens ein hinter der Biegewalze angeordnetes zusätzliches Formgebungselement
um die Biegewalze herumgebogen wird, wobei das annähernd vollständig gerundete Blech
elastisch geweitet und dadurch die Vorderkante von der Biegewalze und den Stützwalzen
ferngehalten wird, während die Hinterkante zwischen ihnen hindurchläuft. Die Erfindung
betrifft ferner eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung (DE-A 33 30 171) zum Durchführen eines solchen Verfahrens
- schliesst sich an eine Förderstation aus zwei Walzen und zwei Gleitstücken, zwischen
denen die Bleche zugeführt werden, eine Vorbiegestation an, die ebenfalls ein Walzenpaar
und davor sowie dahinter je einen keilförmigen Biegekörper aufweist. Dahinter sind
zwei ebenfalls keilförmige, konvergierende Formstücke angeordnet, welche die Bleche
einzeln in einen Wal zenspalt zwischen einer oberen und einer unteren Biegewalze führen.
Hinter dem Walzenspalt ist ein weiteres keilförmiges Formstück angeordnet, das jeweils
das aus dem Walzenspalt austretende Blech nach unten ablenkt, so dass es sich um die
untere Biegewalze herumlegt. Das untere der beiden vor dem Walzenspalt angeordnete
Formstück ist hakenförmig gestaltet, so dass es die Vorderkante des Blechs fängt und
festhält, während der hintere Abschnitt des Blechs noch zwischen den Biegewalzen hindurchläuft.
Dadurch wird die Vorderkante des Blechs daran gehindert, erneut in den Walzenspalt
einzulaufen; der entstehende zylindrische Blechkörper weitet sich, bis die hintere
Kante des Blechs zwischen den beiden Biegewalzen hindurchgelaufen ist und dann an
dem hinter dem Walzenspalt angeordneten Formstück anliegend zum Stillstand kommt.
Unterhalb der Formstücke sind Förderklinken angeordnet, die den sylindrischen Blechkörper
- schliesslich axial von den Biegewalzen weg in eine Führung mit zwei Nuten schieben,
in denen Vorder-und Hinterkanten des Blechs derart geführt werden, dass sie dahinter
einander überlappend miteinander verschweisst werden können.
[0003] Diese bekannte Vorrichtung und das mit ihr durchführbare Verfahren haben im allgemeinen
brauchbare Ergebnisse, wenn der Durchmesser der fertig gerundeten Blechkörper oder
-zargen im Verhältnis zur Blechdicke sehr gross ist und an die genaue
'Rundung der Blechkörper, insbesondere im Bereich ihrer Vorderkante, nicht allzu hohe
Anforderungen gestellt werden.
[0004] Bei grösserer Blechdicke und/oder kleinerem Durchmesser der Blechkörper fällt aber
zunehmend auf, dass die fertig gerundeten Blechkörper in dem an ihre Vorderkante angrenzenden
Bereich, bis zu einem gewissen Grad auch in dem an ihre Hinterkante angrenzenden Bereich,
nahezu eben bleiben, zumindest aber dort einen Krümmungsradius haben, der erheblich
grösser ist als der Radius des Blechkörpers insgesamt. Diese unzulänglich gerundeten
Randbereiche können in manchen Fällen noch hingenommen werden, wenn sie anschliessend
überlappend miteinander verschweisst werden. Gelegentlich treten aber auch dabei schon
Schwierigkeiten auf; als besonderes störend haben sich jedoch solche unzulänglich
gerundeten Randbereiche bei Blechkörpern erwiesen, deren Vorder-und Hinterkante stumpf,
beispielsweise mittels Strahlschweissung miteinander verbunden werden.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen
Gattung sowie eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung derart weiterzubilden,
dass der Krümmungsradius der gerundeten Blechkörper im Bereich der Vorder-und Hinterkante
genauer mit dem vorgesehenen Krümmungsradius übereinstimmt, und dies auch dann, wenn
aus verhältnismässig dicken Blechen Dosenkörper mit verhältnismässig geringem Durchmesser
hergestellt werden.
[0006] Die Aufgabe ist, soweit sie das Verfahren betrifft, erfindungsgemäss dadurch gelöst,
dass man bei fortgesetzter Drehung der angetriebenen Biegewalze das elastisch geweitete
Blech sich wieder entspannen und die Vorderkante anschliessend an die Hinterkante
erneut zwischen der Biegewalze bzw. den Stützwalzen hindurchlaufen lässt.
[0007] Im Gegensatz zum vorausgesetzten Stand der Technik wird also die Vorderkante des
schon weitgehend gerundeten Blechkörpers vor dem zwischen der Biegewalze und den Stützwalzen
gebildeten Walzenspalt, den sie schon durchlaufen hat, nicht endgültig gefangen, sondern
solange zurückgehalten, bis sie nicht mehr in eine mit dem hinteren Randbereich des
Blechs überlappende Stellung gelangen kann. Sobald die Hinterkante des Blechs zumindest
annähernd zwischen der Biegewalze und den Stützwalzen hindurchgelaufen ist, gibt man
das Blech in seinem vorderen Bereich wieder frei, so dass es, mit seiner Vorderkante
mehr oder weniger dicht hinter der Hinterkante erneut zwischen der Biegewalze bzw.
Stützwalzen hindurchläuft und dabei einen Krümmungsradius erhält, der dem Durchmesser
des fertigen Blechkörpers besser angepasst ist.
[0008] - Bei einer bevorzugten Durchführungsweise des erfindungsgemässen Verfahrens wird
zum elastischen Weiten des Blechs dessen an die Vorderkante anschliessender Abschnitt
mindestens annähernd entgegen der Einlaufrichtung von der inneren Biegewalze wegbewegt.
Es wäre aber auch möglich, die Vorderkante des Blechs in der bekannten Weise mit einem
hakenförmigen Formkörper einzufangen, sofern dieser so gestaltet und beweglich ist,
dass er die Vorderkante des Blechs rechtzeitig für den zweiten Durchlauf zwischen
der Biegewalze und den Stützwalzen freigibt.
[0009] Bei dem erfindungsgemässen Verfahren kann die -zum zweitenmal zwischen der Biegewalze
und den Stützwalzen hindurchgelaufene -Vorderkante des fertig gerundeten Blechs nach
der Verschiebung gefangen und das Blech axial von der Biegewalze weg in eine Führung
eingeschoben werden, in der die Vorderund Hinterkanten in eine Stellung gebracht werden,
in der sie miteinander verbunden, insbesondere verschweisst werden. Diese -abgesehen
von dem zweiten Durchlaufen der Vorderkante des Blechs bekannten -Verfahrensmerkmaie
können erfindungsgemäss derart weitergebildet werden, dass die Vorderkante erst gefangen
wird, nachdem sie anschliessend an den zweiten Durchlauf zwischen der Biegewalze und
den Stützwalzen auch zwischen mindestens einem zusätzlichen Formgebungselement und
der Biegewalze zum zweitenmal hindurchgelaufen ist. Dadurch wird die Formgenauigkeit
des gerundeten Blechs in dem an seine Vorderkante anschliessenden Bereich noch weiter
verbessert.
[0010] Die zuletzt beschriebene Verfahrensweise lässt sich dadurch vervollkommnen, dass
man das Blech, beginnend mit dem ersten Durchlauf seiner Vorderkante zwischen der
Biegewalze und den Stützwalzen, unter der Einwirkung des mindestens einen zusätzlichen
Formgebungselements einen Weg von etwa 420° bis 480°, vorzugsweise 440° bis 460°,
um die Biegewalze ausführen lässt.
[0011] Schliesslich ist es vorteilhaft, wenn man das Blech dann, von der Einwirkung jedes
zusätzlichen Formgebungselements befreit, es aus der Rundestation in die Positionierstation
bewegt, weiterdreht und seine Vorderkante erst nach ungefähr zwei vollen Umläufen
fängt. Auf diese Weise lässt sich das gerundete Blech besonders genau in eine definierte
Stellung bringen, in der es dann zur Weiterverarbeitung, insbesondere zum Stumpfschweissen
seiner Vorder-und Hinterkante, vorbereitet werden kann.
[0012] Zum Durchführen des erfindungsgemässen Verfahrens eignet sich besonders eine Vorrichtung,
die mit der beschriebenen bekannten darin übereinstimmt, dass sie mit einer Zuführstrecke
zum Zuführen ebener Bleche, einer Biegewalze und mindestens einem dahinter angeordneten
zusätzlichen Formgebungselement ausgestattet ist. Erfindungsgemäss ist eine solche
Vorrichtung dadurch weitergebildet, dass zum Weiten des teilweise gerundeten Blechs
ein Ablenkkörper vorgesehen ist, der mindestens annähernd radial von der Biegewalze
wegbewegbar ist.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat der Ablenkkörper einen sichelförmigen Querschnitt,
ist mit seiner konkaven Seite an die Biegewalze angepasst und liegt mindestens annähernd
an ihr an, wenn er seine Ruhestellung einnimmt. Ueber einen solchen Ablenkkörper lässt
sich das Blech beim Runden störungsfrei hinwegbewegen, bis seine Vorderkante sich
dem Walzenspalt zwischen der Biegewalze und den Stützwalzen wieder soweit genähert
hat, dass der vordere Bereich des Blechs durch die vorgesehene Bewegung des Ablenkkörpers
von der Biegewalze weg abgelenkt werden muss. Es sind aber auch andere Ausführungsformen
des Ablenkkörpers denkbar. So könnte der Ablenkkörper von einem radial ausfahrbaren
Sektor der Biegewalze selbst gebildet sein oder auch von einem Elektromagneten, der
ausserhalb des Bereichs angeordnet ist. in dem das Blech um die Biegewalze herum gerundet
wird, und der im magnetisierten Zustand den vorderen Bereich des teilweise gerundeten
Blechs anzieht.
[0014] Unabhängig davon, wie der Ablenkkörper im einzelnen gestaltet ist, besteht eine vorteilhafte
Weiterbildung der Erfindung darin, dass das mindestens eine hinter der Biegewalze
bzw. Stützwalzen angeordnete zusätzliche Formgebungselement mindestens annähernd radial
zur Biegewalze federnd abgestützt ist und eine Andrückwalze aufweist. Dadurch ist
es möglich, erhebliche, in Bezug zur Biegewalze radiale Kräfte auf das Blech auszuüben,
ohne dass dessen Bewegung um die Biegewalze herum ein nennenswerter Widerstand entgegengesetzt
wird.
[0015] Vorzugsweise sind hinter der Biegewalze und den Stützwalzen mehrere Andrückwalzen
in verschiedenen zur Biegewalze mindestens annähernd radialen Richtungen federnd an
einem gemeinsamen Träger angeordnet, der als Ganzes zur Biegewalze hin und von ihr
weg verstellbar ist.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand schematischer Zeichnungen
mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schrägansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung zum Runden von Dosenblechen
und
Fig. 2 bis 4 einen senkrechten Schnitt der Vorrichtung in drei verschiedenen Arbeitsstellungen.
[0017] Die dargestellte Vorrichtung dient dem Zweck, ebene, rechteckige Bleche 10 aus Weissblech
von beispielsweise 0,3 mm Dicke zu Dosenkörpern von beispielsweise 40 mm Durchmesser
zu runden. Die Bleche 10 haben je eine Vorderkante 10a und eine Hinterkante 10b, die
nach dem Runden in einem geringen Abstand parallel zueinander angeordnet sein sollen;
die Rundung soll sich möglichst gleichmässig bis zu diesen beiden Kanten 10a und 10b
erstrecken.
[0018] Die dargestellte Vorrichtung hat eine Zuführstrecke 12 mit einer Einlegestation 14,
in welche die Bleche 10 einzeln eingelegt werden. Unter der Einlegestation 14 erstreckt
sich der obere Strang einer Förderkette 16, die von einer Antriebswelle 18 schrittweise
antreibbar ist und in Abständen entsprechend der Länge der Bleche 10 Mitnehmer 20
aufweist. Von der Einlegestation 14 erstrecken sich parallele Führungsschienen 22,
welche die Bleche 10 nach beiden Seiten, sowie nach oben und unten führen, bis zu
einem Walzenspalt zwischen zwei senkrecht übereinander angeordneten, waagerechten
Transportwalzen 24 und 26. Die obere Transportwalze 26 ist an einem senkrecht einstellbaren,
nach unten hin elastisch vorgespannen Trnsportwalzenträger 28 gelagert. Beide Transportwalzen
24 und 26 sind von einem nicht dargestellten Motor über ein Getriebe 30 antreibbar,
mit dem auch die Antriebswelle 18 verbunden ist.
[0019] Hinter den Transportwalzen 24 und 26 sind eine Biegewalze 32 und mehrere Stützwalzen
34 angeordnet, deren Drehachsen ebenfalls waagerecht und parallel zueinander angeordnet
sind, jedoch derart, dass die durch sie definierte Ebene nach oben hin mit der senkrechten
Ebene konvergiert, in der die Drehachsen der beiden Transportwalzen 24 und 26 liegen.
Die Biegewalze 32 wird als Biegewalze bezeichnet, weil das Blech 10 um sie herumgerollt
wird; diese Biegewalze 32 ist ebenso wie die untere Transportwalze 24 ortsfest gelagert
und in gleicher Richtung wie .diese vom Getriebe 30 aus drehantreibbar. Die äusseren
Stützwalzen 34 haben einen erheblich kleineren Durchmesser als die Biegewalze 32 und
ist an einem Walzenträger 36 gelagert, der radial zur Biegewalze 32 entsprechend den
Eigenschaften des Blechs 10, insbesondere der Blechdicke, einstellbar ist.
[0020] Hinter der Biegewalze 32 und den Stützwalzen 34 ist ein Träger 38 auf einer ortsfesten
Führung 40 geführt, die sich waagerecht und quer zu der Biegewalze 32 und den Stützwalzen
34 erstreckt. Der Träger 38 ist durch eine Feder 42 vorgespannt, die bestrebt ist,
ihn von der inneren Biegewalze 32 wegzuziehen; dieser Feder 42 arbeiten Exzenter 44
entgegen, die auf einer vom Getriebe 30 antreibbaren Welle 46 befestigt und auf je
einer am Träger 38 gelagerten Rolle 48 abwälzbar sind. Am Träger 38 ist ein Formgebungselement
50 - schwenkbar gelagert, an dem eine Andrückwalze 52 gleichachsig gelagert ist. Das
Formgebungselement 50 ist einstellbar und derart elastisch vorgespannt, dass die Andrückwalze
52 bestrebt ist, sich an der Biegewalze 32 abzuwälzen.
[0021] Am Träger 38 sind zwei weitere Formgebungselemente 54 ungefähr radial zur inneren
Biegewalze 32 verschiebbar geführt, an denen Andrückwalzen 56 gelagert sind, deren
Durchmesser etwa demjenigen der Stützwalzen 34 entspricht und erheblich kleiner ist
als der Durchmesser der Andrückwalze 52. Die Formgebungselemente 54 sind ebenfalls
einstellbar derart vorgespannt, dass die Andrückwalzen 56 bestrebt sind, sich an der
Biegewalze 32 abzuwälzen.
[0022] Auf der Antriebswelle 18 ist eine Kurvenscheibe 58 befestigt, die einen Winkelhebel
60 steuert. Am Winkelhebel 60 ist das eine Ende eines parallel zur Biegewalze 32 angeordneten,
langgestreckten Ablenkkörpers 62 von sichelförmigem Querschnitt befestigt. Der Ablenkkörper
62 ist in Fig. 2 und 4 in einer Ruhestellung abgebildet, in der er mindestens annähernd
an der Mantelfläche der Biegewalze 32 anliegt; aus dieser Ruhestellung ist der Ablenkkörper
62 gemäss Fig. 3 im wesentlichen radial von der Biegewalze 32 weg in Richtung zur
unteren Transportwalze 24 hin bewegbar.
[0023] Von der Kurvenscheibe 58 wird gemäss Fig. 1 auch ein schwenkbarer Lagerblock 64 gesteuert,
auf dem eine Stützrolle 66 zur Unterstützung der Biegewalze 32 gelagert ist.
[0024] Der Stützrolle Ei6 in Bezug auf die Biegewalze 32 ungefähr gegenüber ist gemäss Fig.
1 eine Gruppe hakenförmiger Fanghebel 68 um eine ortsfeste Achse 70 schwenkbar gelagert.
Die Fanghebel sind von Kurvenscheiben 72 gesteuert, die auf der Welle 46 befestigt
sind.
[0025] Parallel zur Achse der Biegewalze 32 und unterhalb davon ist eine Wegführstrecke
74 ausgebildet, auf der schwenkbare Klinken 76 hin-und herbewegbar sind. Ebenfalls
parallel zur Achse der Biegewalze 34 und in axialer Fortsetzung ist, in Fig. 1 dem
Betrachter zugewandt, eine Führung 78 angeordnet, die an ihren beiden Seiten je ein
Nut 80 bzw. 82 hat und dadurch ein ungefähr Z-förmiges Profil aufweist.
[0026] Die beschriebene Vorrichtung arbeitet folgendermassen:
Bei jedem Arbeitszyklus der Vorrichtung wird ein Blech 10 von der Einlegestation 14
zu den Transportwalzen 24, 26 gefördert und von diesen erfasst. Beim nächsten Arbeitszyklus
wird das Blech 10 von den Transportwalzen 24, 26 zur Biegewalze 32 und den Stützwalzen
34 transportiert, von der Andrückwalze 52 erfasst und um die Biegewalze 32 herumgebogen.
Dabei nimmt der Ablenkkörper 62 zunächst die in Fig. 2 abgebildete Ruhestellung ein,
in der das Blech 10 beim Runden auf den Ablenkkörper 62 aufläuft. Unmittelbar darauf
wird der Ablenkkörper 62 aus seiner Ruhestellung gemäss Fig. 2 in seine von der Biegewalze
32 entfernte Stellung gemäss Eig.3 bewegt. Dadurch wird die Vorderkante 10a des Blechs
10 daran gehindert, gegen den hinteren Bereich des Blechs zu stossen und zusammen
mit diesem in den Spalt zwischen der Biegewalze 32 und den Stützwalzen 34 zu gelangen.
Sobald aber bei fortgesetzter Drehung der Biegewalze 32 die Hinterkante 10b des Blechs
10 den Spalt zwischen der Biegewalze 32 und den Stützwalzen 34 durchwandert hat, wird
der Ablenkkörper 62 wieder in seine Ruhestellung zurückbewegt, sodass nun die Vorderkante
10a des Blechs 10 erneut in den Spalt zwischen der Biegewalze 32 und den Stützwalzen
34 gelangt und diesen sowie den Spalt zwischen der Biegewalze 32 und der ersten Andrückwalze
52 durchwandert.
[0027] Wenn die Vorderkante 10a deh-Zwischenraum zwischen den beiden Andrückwalzen 56 erreicht
hat, wird der Arbeitsgang des Rundens als abgeschlossen betrachtet und der Träger
38 von der Biegewalze 32 wegbewegt, so dass sämtliche Andrückwalzen 52 und 56 gemäss
Fig. 4 den Kontakt mit dem Blech 10 verlieren. Anschliessend wird das Blech 10 von
einer Rundestation 31 mit einer Klinke 76 in eine Positionierstation 69 geschoben.
Das Blech 10 wird dann durch fortgesetzten Antrieb der Biegewalze 32 solange weitergedreht,
bis die hakenförmigen Fanghebel 68 in den Spalt einrasten, der zwischen Vorderkante
10a und Hinterkante 10b des Blechs offengeblieben ist. Dadurch wird die Drehung des
Blechs beendet und gleichzeitig wird die Stützrolle 66 von der Biegewalze 32 wegbewegt,
so dass das Blech nun von einer der Klinken 76 axial von der Biegewalze weg in die
Führung 78 geschoben werden kann, wobei die Vorderkante 10a in die Nut 80 und die
Hinterkante 10b in die Nut 82 gelangt.
1. Verfahren zum Runden von Blechen, insbesondere für Dosenkörper, mit je einer Vorder-und
Hinterkante, die anschliessend miteinander verbunden, insbesondere verschweisst werden,
bei dem jedes Blech (10) mit seiner Vorderkante (10a) voran, zwischeneiner angetriebenen
Biegewalze (32) und mehreren Stützwalzen (34) hindurchläuft und, unterstützt durch
mindestens ein hinter der Biegewalze (32) und den Stützwalzen (34) angeordnetes zusätzliches
Formgebungselement (50), um die Biegewalze (32) herumgebogen wird, wobei das annähernd
vollständig gerundete Bleche (10) elastisch geweitet und dadurch die Vorderkante (10a)
von der Biegewalze (32) bzw. Stützwalzen (34) ferngehalten wird, während die Hinterkante
(10b) zwischen ihnen hindurchläuft,
dadurch gekennzeichnet, dass man bei fortgesetzter Drehung der angetriebenen Biegewalze
- (32) das elastisch geweitete Blech (10) sich wieder entspannen und die Vorderkante
(10a) anschliessend an die Hinterkante (10b) erneut zwischen der Biegewalze (32) und
den Stützwalzen (34) hindurchlaufenlässt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass zum elastischen Weiten des Blechs (10) dessen an die
Vorderkante (10a) anschliessender Abschnitt mindestens annähernd entgegen der Einlaufrichtung
von der Biegewalze (32) wegbewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Vorderkante (10a) des fertig gerundeten
Blechs (10) gefangen und das Blech axial von der Biegewalze (32) weg in eine Führung
(78) eingeschoben wird, in der die Vorder-und Hinterkanten (10a, 10b) in eine Stellung
gebracht werden, in der sie miteinander verbunden, insbesondere verschweisst werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderkante - (10a) erst gefangen wird, nachdem sie
anschliessend an den zweiten Durchlauf zwischen der Biegewalze (32) bzw. den Stützwalzen
(34) mindestens auch zwischen einem zusätzlichen Formgebungselement (50) und der Biegewalze
(32) zum zweitenmal hindurchgelaufen und von einer Rundestation (31) zu einer Positionierstation
(69) geschoben worden ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass man das Blech - (10), beginnend mit dem ersten Durchlauf
seiner Vorderkante (10a) zwischen der Biegewalze (32) bzw. den Stützwalzen (34), unter
der Einwirkung des mindestens einen zusätzlichen Formgebungselements (50) einen Weg
von etwa 420° bis 480°, vorzugsweise 440° bis 460°, um die Biegewalze - (32) ausführen
lässt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass man das Blech - (10) dann, von der Einwirkung jedes zusätzlichen
Formgebungseiements (50, 54) befreit, von einer Rundestation (31) zu einer Positionierstation
(69) bringt, es weiterdreht und seine Vorderkante (10a) erst nach ungefähr zwei vollen
Umläufen fängt:
6. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit
einer Zuführstrecke (12) zum Zuführen ebener Bleche - (10), einer Biegewalze (32)
und mehreren Stützwalzen (34) und mindestens einem dahinter angeordneten zusätzlichen
Formgebungselement - (50),
dadurch gekennzeichnet , dass zum Weiten des teilweise gerundeten Blechs (10) ein
Ablenkkörper (62) vorgesehen ist, der mindestens annähernd radial von der Biegewalze
(32) wegbewegbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ablenkkörper - (62) einen sichelförmigen Querschnitt
hat, mit seiner konkaven Seite an die Biegewalze (32) angepasst ist und mindestens
annähernd an ihr anliegt, wenn er seine Ruhestellung einnimmt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet , dass das mindestens eine hinter der Biegewalze (32) bzw.
Stützwalzen - (34) angeordnete zusätzliche Formgebungselement (50) mindestens annähernd
radial zur Biegewalze - (32) federnd abgestützt ist und eine Andrütkwalze (52) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet , dass hinter der Biegewalze (32) bzw.. Stützwalzen (34) mehrere
Andrückwalzen (52, 56) in verschiedenen zur Biegewalze (32) mindestens annähernd radialen
Richtung federnd an einem gemeinsamen Träger (38) angeordnet sind, der als Ganzes
zur Biegewalze - (32) hin und von ihr weg verstellbar ist.