[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit zumindest einem flüssigkeitsgekühlten
Zylinder, wobei zwischen Zylinder und einem äußeren Gehäuse ein Kühlraum vorgesehen
ist, durch den im Betrieb der Brennkraftmaschine Flüssigkeit gefördert wird, und der
einen
Flüssigkeitszufluß und Flüssigkeitsabfluß hat.
[0002] In der DE-OS 31 18 498 wird eine Brennkraftmaschine mit flüssigkeitsgekühlten Zylindern
beschrieben, wobei hier das Motorschmieröl als Kühlflüssigkeit benutzt wird. Zwischen
Zylinder und Gehäuse befindet sich ein Kühlraum, durch den im Betriebszustand der
Brennkraftmaschine das Motorschmieröl gefördert wird. Das öl tritt im oberen Teil
des Zylinders in der Nähe des Zylinderkopfes in den Kühlraum ein und fließt unter
laminaren Strömungsbedingungen axial entlang der Zylinderwand in das Kurbelgehäuse
ab. Um die laminare Strömungsbedingung zu erreichen, liegt die radiale Dicke des Kühlraums
im Bereich zwischen 0,15 und 0,4 mm.
[0003] Nachteilig an dieser Anordnung ist die Gefahr eines
Krackens des Kühlöls und eines
Verlackens der kühlölbespülten Seite der Zylinderwand nach Abstellen des Motors aus
der Vollast, da der Zylinder durch seine hohe Wärmekapazität eine einmal erreichte
Temperatur zu lange speichert.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kühlung des Zylinders einer Brennkraftmaschine
derart auszubilden, daß auch nach Abstellen des Motors aus der Vollast ein Kracken
oder
Verlacken des Kühlöls vermieden ist.
[0005] Die Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Brennkraftmaschine durch die kennzeichnenden
Merkmale des ersten Anspruchs gelöst.
[0006] Durch das sich im Kühlraum befindliche, in
Zylinderachs- richtung flüssigkeitsdurchlässige, gut wärmeleitende Material wird die
wärmeabgebende Oberfläche des Zylinders vergrößert. An diesen Stellen kann dadurch
die Kühlflüssigkeit schneller Wärme aufnehmen, wodurch die Kühlung verbessert ist.
Vorteilhafterweise hat das Material zur besseren Flüssigkeitsdurchströmung eine poröse
oder perforierte Struktur.
[0007] In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist das Material in Bezug auf den
Zylinder in radialer Richtung druckfest. Dies hat den Vorteil, daß dann der Zylinder
dünnwandig hergestellt werden kann, da ein auftretender Innendruck im Zylinder über
die Zylinderwand und das Material an ein den Zylinder umgebendes festes und im wesentlichen
nur die Temperatur der Kühlflüssigkeit annehmendes Gehäuse weitergegeben wird. Aufgrund
der geringen Wandstärke und des damit verbundenen geringeren Wärmeleitwiderstandes
des Zylinderrohres tritt nur ein kleiner Temperaturgradient in der Zylinderwand auf;
d. h. es steht ein großer Temperaturunterschied zwischen Zylinderaußenwand und Kühlflüssigkeit
zur Verfügung, wodurch die abführbare Wärmemenge gegenüber dickeren Zylinderwänden
gesteigert ist und gleichzeitig die Temperatur der Zylinderinnenwand herabgesetzt
wird. Aufgrund der geringen Wärmekapazität des dünnen Zylinderrohrs kann ein Kracken
des Kühlöls oder ein Verlacken der kühlölbespülten Seite des Zylinders nach Abstellen
des Motors aus der Vollast vermieden werden. Weiterhin ermöglicht die geringe Wandstärke
des Zylinders Gewicht einzusparen, und dies bedingt eine kostengünstigere Fertigung.
[0008] Gemäß der Erfindung ist in weiterer Ausgestaltung der Kühlraum mit dem Material vollständig
ausgefüllt. Dadurch ist eine bessere Kühlung des gesamten Zylinders erreicht und durch
das Material eine Geräuschweiterleitung vermindert.
[0009] Eine bessere Kühlung wird zusätzlich durch eine die Kühlflüssigkeitsströmung in Turbulenz
versetzende Struktur des Materials erreicht.
[0010] Gemäß der Erfindung ist in weiterer Ausgestaltung das Material derart zusammengesetzt,
daß seine Wärmeleitfähigkeit in Richtung der Zylinderachse vom Zylinderkopf zum Kurbelgehäuse
hin abnimmt. Durch diese Bauweise ist die Wärmeabfuhr des Zylinders im Bereich des
Zylinderkopfes am größten, so daß dieser hochtemperaturbelastete Bereich auf einer
niedrigeren Temperatur gehalten wird, wodurch Temperaturspannungen in Axialrichtung
des Rohres vermieden sind.
[0011] Einen ähnlichen Effekt kann man dadurch erzielen, daß die Durchlässigkeit des Materials
in Richtung der Zylinderachse vom Zylinderkopf zum Kurbelgehäuse hin zunimmt. Aufgrund
der höheren Strömungsgeschwindigkeit der
Kühlflüs- sigkeit im Bereich des Zylinderkopfes ist dort eine höhere Kühlung gewährleistet
als im Bereich des dem Kurbelgehäuse zugewandten Endes.
[0012] Wird der Zylinder als Zylinderbuchse in das Kurbelgehäuse eingesetzt, so sieht eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, daß die Zylinderbuchse und das als ein Bauteil
gefertigte Füllmaterial im Kühlraum als eine Baueinheit gefertigt sind, wobei vorzugsweise
die Zylinderbuchse aus einem porenlosen und das Bauteil aus einem großporigen Sintermetallkörper
besteht.
[0013] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung,
die schematisch im Schnitt durch einen Zylinder eine Ausführungsform der Erfindung
zeigt und nachfolgend näher beschrieben ist.
[0014] Die Zeichnung zeigt eine Zylinderbuchse 2', die in ein Gehäuse 4 eingelassen ist.
Zwischen der Zylinderbuchse und dem Gehäuse befindet sich ein ringförmiger Kühlraum
3, der an seiner dem Zylinderkopf zugewandten Seite einen KühlflüssigkeitszufluB 9
hat und an seiner dem Kurbelgehäuse 8 zugewandten Stirnseite offen ist und einen KühlflüssigkeitsabfluB
10 in das Kurbelgehäuse 8 bildet. Ein Bund 1 im oberen Bereich der Zylinderbuchse
2' bewirkt eine Versteifung desselben, fixiert die axiale Lage der Zylinderbuchse
2' im Gehäuse 4 und dichtet den Kühlraum 3 nach au-Ben ab.
[0015] Der Kühlraum 3 ist bis auf einen als Kühlflüssigkeitszufuhr dienenden Ringkanal 5
mit einem in
Zylinderachsrich- tung flüssigkeitsdurchlässigen, gut wärmeleitenden Material ausgefüllt.
Der Ringkanal 5 ist über einen Kanal mit einer das Gehäuse in Bezug auf die Zylinderachse
achsparallel verlaufenden Bohrung 6 im Gehäuse 4 mit einer Kühlflüssigkeitsverteilleitung
7 verbunden.
[0016] In einer speziellen Ausführungsform der Erfindung kann der Zylinder 2 als Einheit
mit integriertem Kühlraum 3 gegossen sein.
[0017] Vorzugsweise hat das flüssigkeitsdurchlässige, im besonderen öldurchlässige, Material
eine poröse oder perforierte Struktur und vergrößert dadurch die wärmeabgebende Oberfläche
des Zylinders und verbessert dadurch die Kühlung. Bei Bedarf kann das Material auch
nur einen Teil des Kühlraums 3 ausfüllen.
[0018] In einer Ausführungsform ist das Material in Bezug auf die Zylinderachse in radialer
Richtung druckfest. Als Folge davon kann der Zylinder dünnwandig sein, denn ein Druck
im Zylinder 2 wird vom Material an das Gehäuse 4 weitergegeben.
[0019] Um eine optimale Kühlung zu erreichen, hat das Material eine die Kühlflüssigkeitsströmung
in Turbulenz versetzende Struktur, welche die Kühlflüssigkeit gut durchmischt.
[0020] Das dem Zylinderkopf zugewandte Ende des Zylinders 2 bedarf der intensivsten Kühlung,
daher nimmt in einer Ausführungsform die Wärmeleitfähigkeit in Richtung der Zylinderachse
vom Zylinderkopf zum Kurbelgehäuse 8 hin ab. Es kann auch zweckmäßig sein, daß die
Durchlässigkeit des Materials in Richtung der Zylinderachse vom Zylinderkopf zum Kurbelgehäuse
8 hin zunimmt.
[0021] Zur Vereinfachung der Herstellung kann das Material als ein Bauteil ausgebildet sein
und speziell die Zylinderbuchse 2' und das Bauteil als eine Baueinheit.
[0022] Eine vorteilhafte Ausführungsform wäre dann, die Zylinderbuchse als porenlosen und
das Bauteil als großporigen Sintermetallkörper herzustellen.
[0023] Im Betrieb wird die Kühlflüssigkeit, speziell das gefilterte Motorschmieröl, über
die Kühlflüssigkeitsverteilleitung 7 durch die Bohrung 6 in den Ringkanal 5 gepumpt.
Von dort aus durchfließt es das poröse oder perforierte Material. Durch die dadurch
vergrößerte Oberfläche des Zylinders kann die Kühlflüssigkeit die Wärme besser aufnehmen
und fließt nach Durchlaufen des Materials in das Kurbelgehäuse 8 ab.
1. Brennkraftmaschine mit zumindest einem flüssigkeitsgekühlten Zylinder (2), wobei
zwischen Zylinder und einem äußeren Gehäuse (4) ein Kühlraum (3) vorgesehen ist, durch
den im Betrieb der Brennkraftmaschine Flüssigkeit gefördert wird, und der einen FlüssigkeitszufluB
(9) und Flüssigkeitsabfluß (10) hat,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des Kühlraums (3) mit einem, in Zylinderachsrichtung
flüssigkeitsdurchlässigen, gut wärmeleitenden Material ausgefüllt ist.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material eine
poröse Struktur hat.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material eine
perforierte Struktur hat.
4. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Material in Bezug auf die Zylinderachse in radialer Richtung druckfest ist.
5. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Material den Kühlraum (3) vollständig ausfüllt.
6. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Material eine die Kühlflüssigkeitsströmung in Turbulenz versetzende Struktur hat.
7. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Material derart zusammengesetzt ist, daß seine Wärmeleitfähigkeit in Richtung
der Zylinderachse vom Zylinderkopf zum Kurbelgehäuse (8) hin abnimmt.
8. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Durchlässigkeit des Materials in Richtung der Zylinderachse vom Zylinderkopf zum
Kurbelgehäuse (8) hin zunimmt.
9. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Füllmaterial im Kühlraum (3) ein Bauteil bildet.
10. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Zylinder als Zylinderbuchse
in das Kurbelgehäuse eingesetzt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderbuchse (2') und das Bauteil als eine Baueinheit
gefertigt sind.
11. Brennkraftmachine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderbuchse
(2') ein porenloser und das Bauteil ein großporiger Sintermetallkörper ist.