[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wenden eines Baumstammes bei dessen Bearbeitung,
wie Entastung und/oder Entrindung.
[0002] Baumstämme im Wald werden in der Regel entastet oder entrindet. Sobald eine Seite
des Baumstammes bearbeitet ist, wird es notwendig, den Baumstamm zu drehen, um auch
die andere Seite zu bearbeiten. Dieses Drehen ist insbesondere bei Baumstämmen stärkerer
Stärkeklassen sehr schwierig und, wenn es von Hand durchgeführt wird, sehr kraftaufwendig.
[0003] Aus der Deutschen Patentschrift 24 52 481 ist beispielsweise auch eine Vorrichtung
zum maschinellen Entasten und/oder Entrinden von Baumstämmen bekannt, welche mit einem
Schlepper über den Baumstamm gezogen wird. Auch hier wird nach der Bearbeitung der
einen Seite des Baumstamms ein Wenden des Baumstamms notwendig. Dies geschieht heute
noch von Hand mit dem sogenannten Wendehaken.
[0004] Der Erfinder hat sich zum Ziel gesetzt, eine Vorrichtung der oben genannten Art zu
entwickeln, welche ein Wenden des Baumstammes auf einfache Weise ohne weitere Handarbeit
erlaubt.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß in einem Tragkasten in die gleiche Drehrichtung
laufende Räder angeordnet sind, welche den Baumstamm zwischen sich aufnehmen.
[0006] Erfindungsgemäß können diese Räder von Hand mittels einer Ratsche in Bewegung gesetzt
werden. Bevorzugt wird jedoch ein motorischer Antrieb, welcher in einer weiterverbesserten
Ausführungsform der Erfindung vom Schlepper aus ferngesteuert wird.
[0007] Damit die Räder den Baumstamm besser angreifen können, sollen sie umfangseitig mit
Zähnen versehen sein. Weiterhin soll in den Tragkasten zwischen den Rädern eine Mulde
zur Aufnahme des Baumstamms eingeformt sein. Diese Mulde kann von Baumstämmen stärkerer
Stärkeklasse nicht vollständig ausgefüllt werden, dagegen drückt deren Gewicht erheblich
mehr auf die Zähne, so daß ein Wenden ohne Schwierigkeit möglich ist. Baumstämme schwächerer
Stärkeklasse liegen dagegen tiefer in der Mulde, so daß wiederum ein Angreifen der
Zähne verbessert ist.
[0008] Bevorzugt sollen die Räder an Wellen gelagert sein, welche von einem Motor in die
gleiche Drehrichtung versetzt werden. Hierzu ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
Wellen über mit sich kreuzenden Keilriemen mit einer etwa mittig im Tragkasten angeordneten
Antriebswelle verbunden sind und diese von beiden Seiten um-schlingen. Gegebenenfalls
können zwischen Antriebswelle und Motor noch Übersetzungsgetriebe und weitere Getriebeelemente
vorgesehen sein. Da die Vorrichtung ihre Anwendung vor allem im Wald finden soll,
wird erfindungsgemäß als Energiequelle für den Motor eine Batterie vorgesehen. Die
Steuerung des Motors selbst erfolgt über eine Fernsteuereinrichtung, wobei der Sender
auf dem Schlepper sitzt.
[0009] Selbstverständlich können auch mehrere Räder an einer Welle angeordnet sein.
[0010] Die Erfindung soll auch ein Verfahren zum Wenden eines Baumstammes bei dessen Bearbeitung,
wie Entastung und/oder Entrindung umfassen, bei dem in einem Tragkasten angeordnete
Räder, welche den Baumstamm zwischen sich aufnehmen, ferngesteuert in die gleiche
Drehrichtung bewegt werden.
[0011] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung; diese
zeigt in
Figur 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Wenden von Baumstämmen;
Figur 2 eine Stirnansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Figur 1.
[0012] Eine Vorrichtung zum Wenden von Baumstämmen weist einen Tragkasten 1 auf, an welchen
ein Kasten 2, insbesondere zur Aufnahme eines Antriebs und dessen Steuerung angeformt
ist. Dabei besteht der Tragkasten 1 aus einer Stirnwand 3, einer Mittelwand 4 sowie
einer Endwand 5. Stirnwand 3, Mittelwand 4 und Endwand 5 sind mit einer muldenförmigen
Vertiefung 6 versehen, wie dies deutlicher in Figur 2 gezeigt ist. In diese muldenförmige
Vertiefung 6 werden Baumstämme eingelegt, die beispielsweise entrindet werden sollen.
[0013] Stirnwand 3 und Mittelwand 4 verbindet weiterhin eine Stützwand 7. Diese Stützwand
7 unterteilt zwei Fächer 8 und 9, in denen Räder 10 drehbar gelagert sind, wobei die
Räder 10 umfangseitig mit Zähnen 11 versehen sind. Je vier Räder 10 lagern an einer
Welle 12, welche wiederum in zwei Lagerschalen 13 und 14 dreht. Nach der Lagerschale
14 werden die Wellen 12 jeweils von Keilriemen 15 und 16 angegriffen, welche beispielsweise
aus Antriebsketten bestehen können. Beide Keilriemen umfangen eine etwa mittig angeordnete
Antriebswelle 17, so daß durch diese Anordnung die Drehung der Räder 10 in die gleiche
Drehrichtung bewirkt wird. Die Drehung der Antriebswelle 17 übernimmt ein weiterer
Riemen 18, welcher ebenfalls als Kette ausgebildet sein kann. Dieser Riemen 18 umschlingt
andererseits von der Antriebswelle 17 eine Getriebewelle 19, welche durch die Endwand
5 hindurch in ein Übersetzungsgetriebe 20 einragt und hier mit einem Motor 21 in Verbindung
steht. Der Motor 21 wird von einer Batterie 22 gespeist. Die Steuerung des Motors,
das heißt insbesondere sein Vor- oder Rücklauf, erfolgt durch eine Fernsteuereinrichtung
23.
[0014] Zum Entasten und Entrinden eines Baumstammes mittels einer Vorrichtung, wie sie beispielsweise
in dem Deutschen Patent 24 52 481 gezeigt ist, wird ein Baumstamm in die Mulde 6 eingelegt.
Nun kann diese eben genannte Entastungs- und Entrindungsvorrichtung über den Baumstamm
gezogen werden.,Hierdurch wird die Oberfläche des Baumstamms entastet und entrindet.
Nach diesem Vorgang kann ferngesteuert vom Schlepper aus der Motor 21 in Bewegung
gesetzt und die Räder 10 über die entsprechende Anordnung von Keilriemen 15, 16, Antriebswelle
17, Riemen 18, Getriebewelle 19 und Getriebe 20 in Drehbewegung versetzt werden. Hierdurch
erfolgt ein Wenden des Stammes, so daß die noch nicht entastete bzw. entrindete Seite
des Baumstamms nach oben kommt und nunmehr mit der Vorrichtung bearbeitet werden kann.
1. Vorrichtung zum Wenden eines Baumstammes bei dessen Bearbeitung, wie Entastung
und/oder Entrindung,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Tragkasten (1) in die gleiche Drehrichtung laufende Räder (10) angeordnet
sind, welche den Baumstamm zwischen sich aufnehmen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Rädern (10) umfangseitig
Zähne (lI) vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Tragkasten (1)
zwischen den Rädern (10) eine Mulde (6) zur Aufnahme des Baumstamms ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Räder
(10) an Wellen (12) lagern, welche von einem Motor (21) in die gleiche Drehrichtung
versetzt werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (12) über mit
sich kreuzenden Keilriemen (15, 16) mit einer etwa mittig im Tragkasten (1) angeordneten
Antriebswelle (17) verbunden sind und diese von beiden Seiten umschlingen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Antriebswelle
(17) und Motor (21) ein Übersetzungsgetriebe (20) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Motor
(21) eine Fernsteuerung (23) zugeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor
mit einer Batterie (22) gekoppelt ist.
9. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Räder (10) an jeder Welle (12) gelagert sind.
10. Verfahren zum Wenden eines Baumstammes bei dessen Bearbeitung, wie Entastung und/oder
Entrindung, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Tragkasten angeordnete Räder, welche
den Baumstamm zwischen sich aufnehmen, ferngesteuert in die gleiche Drehrichtung bewegt
werden.