[0001] Die Erfindung betrifft ein asbestfreies Material mit anorganischen Fasern sowie ein
Verfahren zur Herstellung des Materials.
[0002] Aus der DE-PS 32 19 470 ist eine asbestfreie Masse zur Verwendung als Auskleidung
für Schwimmer, Düsen, Platten und Heisskopfkokilleneinsätze für den Guss von Aluminium
und Aluminiumlegierungen bekannt. Diese Masse weist neben günstigen Wärmeisolationswerten
und geringer oder fehlender Empfindlichkeit gegenüber Wasseraufnahme - und damit einfacher
Lagerfähigkeit - gute chemische Resistenz und keine oder nur eine schlechte Benetzbarkeit
gegenüber Aluminium und dessen Legierungen auf.
[0003] Sie hat den wesentlichen Nachteil, dass die Biegefestigkeit nur im Bereich von 1.4-2.2
N/mm2 liegt. Die geringe Biegefestigkeit führt insbesondere bei Verwendung der Masse
für selbsttragende Bauteile von Giessereiartikeln, z.B. für Giessrinnen oder Giessdüsen,
schnell zum Verschleiss oder bei geringer Ueberbeanspruchung über die üblichen Toleranzgrenzen
der Teile bereits zum Bruch; dies kommt insbesondere beim kontinuierlichen Giessen
von Aluminium- oder Aluminiumlegierungsbändern mit Hilfe einer aufwendigen Giessmaschine
wie beispielsweise einer Raupenkokillengiessmaschine vor, bei der die Giessform durch
eine Doppelreihe von Kokillenhälften, die zu zwei endlosen umlaufenden Ketten vereinigt
sind, gebildet ist und bei der die mindestens teilweise selbsttragende Metallzufuhrdüse
wegen der Ausbildung der Kokillenumlenkung verhältnismässig lang sein muss und bis
in den geschlossenen Teil der Kokille hineinragt. Ein Ausfall der Giessdüse zieht
in der Regel lange Stillstandzeiten der Anlage und somit hohe Folgekosten nach sich.
Die Masse ist daher für die Verwendung zu Giessereiartikeln nur begrenzt einsetzbar,
insbesondere ist es unzweckmässig, daraus selbsttragende Giessdüsen herzustellen.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Material mit günstigen
Wärmeisolationswerten, guter chemischer Resistenz, keiner oder nur schlechter Benetzbarkeit
gegenüber Aluminium und dessen Legierungen und geringer oder fehlender Empfindlichkeit
gegenüber Wasseraufnahme zu schaffen, das eine höhere Biegefestigkeit als 2.2 N/mm
2 aufweist und ein Verfahren zur Herstellung des Materials anzugeben. Nach einer weiteren
Aufgabenstellung sollte das zu schaffende Material gut bearbeitbar sein und sich für
die Herstellung von selbsttragenden Bauteilen für Giessereiartikel, insbesondere für
Metallzufuhrdüsen in Raupenkokillengiessmaschinen, eignen.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Material aus einem Gemisch
von 15-80 Gew.-% anorganischen Fasern und 85-20 Gew.-% keramischem Bindestoff der
Zusammensetzung
0-80 Gew.-% Ton,
0-30 Gew.-% Speckstein,
0-50 Gew.-% Cordierit,
0-25 Gew.-% Glasfritte und
0-25 Gew.-% Borphosphat besteht, welches ein homogenes, schwammartiges Strukturgerüst
aus keramischem Bindestoff mit meist durchgängigen Poren, in dem die Fasern eingebettet
sind, bildet, eine Porosität von 60-85 % und ein Raumgewicht von 0.4-1.0 g/cm3 aufweist.
[0006] Das Material hat bei Verwendung handelsüblicher, loser anorganischer Fasern eine
mittlere Biegefestigkeit von 3.0 N/mm
2 oder darüber. Erstaunlicherweise erreichen Materialien in einer besonderen Ausführungsform
bei Verwendung von Fasern mit einem Fasergerüst mit Filztextur in Form von Matten,
welche bei höherem Raumgewicht plattenartige Stei-. figkeit aufweisen können, als
Ausgangsmaterial sogar wesentlich höhere Biegefestigkeiten.
[0007] Im Gegensatz zur Masse nach dem Stand der Technik, wo durch den Aufbereitungsschritt
- nämlich das Homogenisieren und Pelletieren des Fasermaterials zusammen mit Kaolin
- sich die Fasern in Form von Zusammenballungen meist bezugslos in der Masse finden,
liegen nach einer besonderen Ausführungsform in dem erfindungsgemässen Material die
Fasern in Form eines kontinuierlichen Fasergerüsts vor, mit der Folge, dass sich zusammen
mit dem Bindestoff ein gleichmässiger Faser-Bindestoff-Verbund mit der genannten Porosität
herausbildet.
[0008] Der keramische Bindestoff wird durch den inneren Verbund der Fasern gefestigt und
die homogen verteilten, meist durchgängigen Poren geben dem Material eine kavernöse
bzw. schwammartige Ausbildung. Dieses Gefüge verleiht dem Material ein niedriges Raumgewicht
und günstige Wärmeisolationswerte. Ferner wird auf Grund der chemischen Zusammensetzung
des keramischen Bindestoffs eine gute chemische Resistenz und keine Benetzbarkeit
gegenüber Aluminium und dessen Legierungen herbeigeführt.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der keramische Bindestoff aus
60-75 Gew.-% Ton,
10-20 Gew.-% Speckstein,
0-20 Gew.-% Cordierit,
5-10 Gew.-% Glasfritte und
5-15 Gew.-% Borphosphat
zusammengesetzt.
[0010] Die Verwendung dieses Bindestoffzusammensetzungsbereichs ergeben erfindungsgemässe
Materialien mit gegenüber dem vorgenannten weiteren Bindestoffzusammensetzungsbereich
bei Beibehaltung der sonstigen Eigenschaften erhöhte Biegefestigkeiten.
[0011] Erfindungsgemässe Materialien mit Aluminiumsilikat- oder Aluminiumoxidfasern mit
Faserlängen von etwa 0.5 bis 20 mm, insbesondere etwa 5-20 mm, in Form von watte -
oder plattenartigen (gepressten) Matten haben mittlere Biegefestigkeiten von 5-11
N/mm
2 und bei erfindungsgemässen Materialien, bei denen die Fasern Längen von etwa 10 bis
50 mm aufweisen, wurden sogar mittlere Biegefestigkeiten von 15-28 N/mm2 erhalten.
Diese Materialien können - durch den Herstellungsprozess der Matten bedingt - mehr
oder weniger flächenhafte Paralleltextur aufweisen.
[0012] Trotz der hohen Bruchfestigkeit des Materials kann die Härte bzw. Kratzfestigkeit
durch Veränderung der Zusammensetzung des Gemischs von Fasern und Bindestoff und insbesondere
durch die Sintertemperatur auf einen derart niedrigen Wert eingestellt werden, dass
z.B. beim Einsatz in Raupenkokillengiessmaschinen der vorgenannten Art die Kokillenoberfläche
durch eine aus diesem Material hergestellte Giessdüse nicht zerkratzt wird.
[0013] Das erfindungsgemässe Material kann dadurch hergestellt werden, dass eine anorganische
Fasermatte mit einem Raumgewicht von mindestens 40 g/dm
3 mit einem wässrigen als Feststoff
0-80 Gew.-% Ton,
0-30 Gew.-% Speckstein,
0-50 Gew.-% Cordierit,
0-25 Gew.-% Glasfritte und
0-25 Gew.-% Borphosphat
enthaltenden Schlicker der Dichte 1.1-1.5 g/cm
3 getränkt, getrocknet und gebrannt wird. Bevorzugt wird die getränkte Matte vor oder
gleichzeitig mit dem Trocknen in einer Presse bis zu einem Verhältnis von 10:1, vorzugsweise
3:1, verdichtet. Als Temperatur für den Brand sind bereits 500°C ausreichend. Für
den nachfolgend beschriebenen Verwendungszweck ist der Temperaturbereich von 500-800°C
besonders geeignet, weil die gewünschten Eigenschaften dann optimal erreicht werden.
Für andere Zwecke mag eine über 800°C liegende Brandtemperatur bevorzugt sein, jedoch
wird insbesondere bei Anwesenheit von grösseren Anteilen an Glasfritte dann das Material
spröder.
[0014] Um ein Eindringen des Schlickers in das Fasermaterial zu begünstigen, ist es zweckmässig,
einen feinkörnigen und leichtflüssigen Schlicker zu verwenden; letzteres kann durch
sorgfältige Herabsetzung der Viskosität des Schlikkers mit den an sich bekannten Verflüssigern
herbeigeführt werden. Gegebenenfalls kann zusätzlich ein organisches Bindemittel zur
Erhöhung der Grünfestigkeit des Materials beigegeben werden.
[0015] Als Ton eignet sich jeder verarbeitbare, nicht oder nur wenig quellfähige Ton. Als
Glasfritte wird ein in der Nähe des Aluminiumschmelzpunktes erweichendes Glaspulver
mit möglichst breitem Erweichungsintervall eingesetzt.
[0016] Die mittlere Korngrösse der Feststoffanteile liegt vorzugsweise bei 1-5 um. Als besonders
günstig erwies sich eine mittlere Korngrösse von 1-2 um.
[0017] Vorzugsweise werden, wie die Werte der Biegefestigkeiten zeigen, Fasermatten aus
Aluminiumsilikat oder Aluminiumoxid eingesetzt. Die Verdichtung der getränkten Fasermatte
hängt wesentlich vom Raumgewicht und dem Verfilzungsgrad der Matte im ursprünglichen
Zustand ab. In der Regel werden watteartige Matten am stärksten, feste, plattenartige
Matten, welche gleichzeitig ein hohes Raumgewicht aufweisen, nicht oder nur wenig
verdichtet. Bei einer Matte mit einem mittleren Verfilzungsgrad und einem Raumgewicht
von etwa 100 g/dm
3 ist eine Verdichtung von 3:1 besonders günstig, um die angestrebten Werkstoffeigenschaften
des Materials zu erreichen.
[0018] Die Trocknung und der nachfolgende Brandprozess sind an sich problemlos. Die Trocknung
kann gleichzeitig mit dem Verdichten in der Presse oder separat erfolgen. Zweckmässig
ist es jedoch - zumindest, wenn formgepresste, selbsttragende Teile hergestellt werden
sollen -, wenn Verdichtung und Trocknung in derselben Apparatur vorgenommen werden.
[0019] Beim Herstellen der erfindungsgemässen Materialien mit verschiedener Zusammensetzung
im Rahmen der angeführten Grenzen hat sich gezeigt, dass ein Schlicker mit einem Feststoffgehalt
60-75 Gew.-% Ton,
10-20 Gew.-% Speckstein,
0-20 Gew.-% Cordierit,
5-10 Gew.-% Glasfritte und
5-15 Gew.-% Borphosphat
[0020] schnell und vollständig die Matte durchtränkt und zudem das mit diesem Schlicker
hergestellte Material sehr hohe Biegefestigkeiten aufweist.
[0021] Das Material lässt sich besonders zur Herstellung von Giessereiartikeln, insbesondere
für Aluminium- oder Aluminiumlegierungen, verwenden. Es lassen sich daraus gut wärmeisolierende
Bauteile zum Zuführen einer Aluminium- oder Aluminiumlegierungsschmelze herstellen.
Besonders vorteilhaft ist das Material für die Herstellung von ein- oder mehrstückigen
Giessdüsen, insbesondere selbsttragenden Giessdüsen, zum kontinuierlichen Giessen
von Bändern aus Aluminium- oder Aluminiumlegierungen, z.B. für die Herstellung von
Düsen als Metallzuführung von Raupenkokillengiessmaschinen der eingangs genannten
Art.
[0022] Die selbsttragenden Bauteile aus dem erfindungsgemässen, leichtbearbeitbaren Material,
insbesondere Giessdüsenteile, können aus Platten des erfindungsgemässen Materials
in einfacher Weise durch mechanische Bearbeitung gefertigt oder direkt während der
Herstellung des Materials bei Anwendung entsprechender Presswerkzeuge geformt werden,
so dass allenfalls eine geringfügige Nachbearbeitung der Formteile erfolgen muss.
Die letztgenannte Vorgehensweise wird bevorzugt, da sie eine Reduktion der Herstellungskosten
der Bauteile mit sich bringt.
[0023] Die aus dem erfindungsgemässen Material hergestellten Bauteile haben den besonderen
Vorteil, dass sie beim ersten Beaufschlagen mit flüssigem Aluminium oder dessen Legierungen
nicht reissen und in ständigem Kontakt mit dem flüssigen Metall keine nachteiligen
Form- oder Volumenänderungen erfahren. Dies ist im wesentlichen auf die geringe Wärmeausdehnung
des Materials zurückzuführen. Die Wärmeleitfähigkeit ist auf Grund der niedrigen Materialdichte
so klein, dass es nicht zum Erstarren des flüssigen Metalls durch übermässige Wärmeabfuhr
kommt.
[0024] Das erfindungsgemässe Material lässt sich praktisch von Aluminium oder seinen Legierungen
nicht benetzen und nimmt bei Lagerung an Luft nur äusserst wenig Wasser auf. Zur gezielten
Veränderung der Oberflächeneigenschaften eines aus dem erfindungsgemässen Material
hergestellten Bauteils kann noch eine Engobe aufgetragen werden.
Beispiel
[0025] Rohmaterial bestehend aus
65 Gew.-% Ton,
15 Gew.-% Speckstein,
2.5 Gew.-% Cordierit,
5 Gew.-% Glasfritte und
12.5 Gew.-% Borphosphat
wurde in wenig Wasser aufgeschlemmt und in einer Kugelmühle auf eine mittlere Korngrösse
von 2 um feingemahlen. Durch weitere Zugabe von Wasser wurde ein dünnflüssiger Schlicker
mit einer Dichte von 1.26 g/cm
3 hergestellt, dem 10 ml Verflüssiger und 10 ml 3-%ige Stärke-Lösung als organisches
Bindemittel pro Liter zugegeben wurde.
[0026] Eine Fasermatte aus Aluminiumsilikat mit Fasern der Längen von etwa 5-20 mm und einem
Raumgewicht von 128 g/dm
3 wurde auf den Schlicker gelegt und von Hand leicht hineingetaucht, dann mit Hilfe
zweier perforierter Platten gekehrt und wiederum getaucht. Drei auf diese Weise getränkte
Matten wurden übereinandergelegt. Nach Abtropfen des überflüssigen Schlickers auf
einer perforierten Platte wurden die getränkten Matten in einer Heizpresse mit planparallelem
Backen auf ein Drittel der ursprünglichen Dicke verdichtet und im verdichteten Zustand
während 5 Stunden bei 90°C an Luft getrocknet und anschliessend in einem elektrisch
beheizten Ofen 8 Stunden bei 700°C gebrannt.
[0027] Das plattenförmige Material wies ein Raumgewicht von 0.73 g/cm
3, eine Biegefestigkeit von 10.5 N/mm
2 und eine Härte von 1-2 (nach Mohs) auf. Durch mechanische Bearbeitung wurden daraus
freitragende Bauteile einer Giessdüse für eine Raupenkokillengiessmaschine zum Giessen
von Aluminium oder dessen Legierungen hergestellt. Die Düse zeigte nach dem Einsatz
über mehrere Stunden weder Risse noch sonstige Formveränderungen.
[0028] In analoger Weise wurden weitere Versuche - ausser Beispiele 5 und 6 - nur mit einer
Matte durchgeführt, die nachfolgend tabellarisch zusammengefasst sind.
[0029] In den Beispielen 2-6 (Tabelle I) wurde ein Schlicker der Zusammensetzung wie in
Beispiel 1 verwendet. In diesen Beispielen wurden insbesondere das Fasermaterial und
die Verdichtung der getränkten Matten variiert.
[0030] In den Beispielen 7-11 (Tabelle II) wurde im wesentlichen die Zusammensetzung des
Feststoffs des Schlickers variiert. Dabei haben Ton A - ein Glashafenton - und Ton
B - ein Töpferton - die folgende Zusammensetzung:

[0031] Die weiteren geänderten Massnahmen innerhalb dieser Beispielreihe waren teilweise
zufällig oder entstammten früheren Optimierungsversuchen.
[0032] Die Biegefestigkeiten aller Beispiele, ausgenommen Beispiel 6, wurden nach der 3-Punkt-Messmethode
an Prüfkörpern von 5x20x100 mm mit einer Toleranz von etwa 10 % gemessen. Der Wert
der Biegefestigkeit von Beispiel 6 wurde an einem Prüfkörper mit den Massen 10x20x100
mm bestimmt.

1. Asbestfreies Material mit anorganischen Fasern dadurch gekennzeichnet,
dass es aus einem Gemisch von 15-80 Gew.-% anorganischen Fasern und 85-20 Gew.-% keramischem
Bindestoff der Zusammensetzung
0-80 Gew.-% Ton,
0-30 Gew.-% Speckstein,
0-50 Gew.-% Cordierit,
0-25 Gew.-% Glasfritte und
0-25 Gew.-% Borphosphat
besteht, welches ein homogenes, schwammartiges Strukturgerüst aus keramischem Bindestoff
mit meist durchgängigen Poren, in dem die Fasern eingebettet sind, bildet, eine Porosität
von 60-85 % und ein Raumgewicht von 0.4-1.0 g/cm3 aufweist.
2. Asbestfreies Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der keramische
Bindestoff aus
60-75 Gew.-% Ton
10-20 Gew.-% Speckstein,
0-20 Gew.-% Cordierit
5-10 Gew.-% Glasfritte und
5-15 Gew.-% Borphosphat
3. Asbestfreies Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Fasern aus Aluminiumsilikat oder Aluminiumoxid bestehen.
4. Asbestfreies Material nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Fasern in Form einer Matte mit einem Fasergerüst mit Filztextur als Ausgangsmaterial
vorliegen.
5. Asbestfreies Material nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass es mit
Fasern der Längen von etwa 0.5-20 mm, insbesondere etwa 5-20 mm, eine mittlere Biegefestigkeit
von 5-11 N/mm2 aufweist.
6. Asbestfreies Material nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
dass es mit Fasern der Längen von etwa 10 bis 50 mm eine mittlere Biegefestigkeit
von 15-28 N/mm2 aufweist.
7. Asbestfreies Material nach einem der Ansprüche 4-6, dadurch gekennzeichnet, dass
es eine flächenhafte Paralleltextur aufweist.
8. Verfahren zur Herstellung eines asbestfreien Materials nach einem der Ansprüche
4-7, dadurch gekennzeichnet, dass eine anorganische Fasermatte mit einem Raumgewicht
von mindestens 40 g/dm
3 mit einem wässrigen, als Feststoff
0-80 Gew.-% Ton,
0-30 Gew.-% Speckstein,
0-50 Gew.-% Cordierit,
0-25 Gew.-% Glasfritte und
0-25 Gew.-% Borphosphat
gegebenenfalls Verflüssiger und/oder organisches Bindemittel enthaltenden Schlicker
der Dichte 1.1-1.5 g/cm
3 getränkt, getrocknet und bei mindestens 500°C gebrannt wird.
9. Verfahren zur Herstellung eines asbestfreien Materials, nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, dass die im Schlicker enthaltenen Feststoffe
60-75 Gew.-% Ton,
10-20 Gew.-% Speckstein,
0-20 Gew.-% Cordierit,
5-10 Gew.-% Glasfritte und
5-15 Gew.-% Borphosphat
sind.
10. Verfahren zur Herstellung eines asbestfreien Materials nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Feststoffe des Schlickers eine mittlere Korngrösse
von 1-5 um, vorzugsweise 1-2 um, aufweisen.
11. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die getränkte Fasermatte
vor oder gleichzeitig mit dem Trocknen in einer Presse bis zu einem Verhältnis von
10:1, vorzugsweise 3:1, verdichtet wird.
12. Verfahren zur Herstellung eines asbestfreien Materials nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, dass mit der Verdichtung der getränkten Fasermatte gleichzeitig ein
Bauteil eines Giessereiartikels geformt wird.
13. Verfahren zur Herstellung eines asbestfreien Materials nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Brand bei 500-800°C durchgeführt wird.
14. Verwendeung des Materials nach einem der Ansprüche 1-7 zur Herstellung von Giessereiartikeln,
insbesondere für Aluminium- oder Aluminiumlegierungsschmelzen.
15. Verwendung des Materials nach Anspruch 13 für Bauteile, insbesondere selbsttragende,
zum Zuführen einer Aluminium- oder Aluminiumlegierungsschmelze.
16. Verwendung des Materials nach Anspruch 13 für ein- oder mehrstückige Giessdüsen,
insbesondere selbsttragende, zum kontinuierlichen Giessen von Bändern aus Aluminium
oder einer Aluminiumlegierung.