[0001] Die Erfindung betrifft eine Stranggießanlage mit einer auf einem gegenüber einem
Stützgerüst oszillierenden, rahmenartigen Hubtisch gelagerten Kokille, der mittels
Führungen gegenüber dem Stützgerüst in Achsrichtung des Kokillenhohlraumes geführt
ist, wobei am Stützgerüst zwei zueinander parallel gerichtete und jeweils an einer
Rahmenseite des Hubtisches angeordnete Exzenterwellen vorgesehen sind, die sich jeweils
etwa über die gesamte Rahmenseite des Hubtisches erstrecken und an denen der Hubtisch
jeweils nahe bei einer seiner Ecken mittels an den Exzenterwellen gelenkig gelagerter
Stützmittel abgestützt ist.
[0002] Eine Stranggießanlage dieser Art ist aus der DE-A -3 000 117 bekannt. Die Stützmittel
sind bei dieser bekannten Anlage von Blattfedem gebildet. Nachteilig ist hierbei,
daß es infolge der Bewegungsmöglichkeiten der Blattfedern zu einem Abweichen der Hubtischbewegung
von der Strangführungsbahn kommen kann, wodurch Schiefstellungen bzw. Verkantungen
der Kokille gegenüber der idealen Strangführungsbahn verursacht werden.
[0003] Es kann somit dazu kommen, daß der Hubtisch an der Stelle, an der das eine Stützmittel
an der Exzenterwelle angelenkt ist, mehr oder weniger angehoben wird als an der Stelle,
an der das zweite, zu dieser Exzenterwelle gehörende Stützmittel vorgesehen ist. Auch
kann das Auftreten von die Bewegung der Kokille störenden Schwingungen nicht vermieden
werden.
[0004] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt
sich die Aufgabe, eine Stranggießanlage der eingangs beschriebenen Art zu schaffen,
bei der ein exaktes Heben und Senken des Hubtisches sichergestellt ist, wobei jedoch
mit wenig bewegten Teilen das Auslangen gefunden wird und die Bewegungen des Hubtisches
störende Schwingungen vermieden werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Stützmittel als Pleuel
ausgebildet sind, wobei jeweils zwei an den Enden einer der Exzenterwellen angeordnete
Pleuel miteinander starr verbunden sind und gemeinsam an einer Stützachse abgestützt
sind, die ihrerseits an den Ecken des Hubtisches abgestützt ist. Die erfindungsgemäße
Lösung gestattet neben winkelgleichem Umlauf der beiden Exzenterwellen auch eine exakte
Vierpunktlagerung des rahmenartigen Hubtisches, so daß der Hubtisch auch bei örtlich
wechselnden Belastungen infolge von zwischen der Kokille und dem Strang auftretenden
Reibungen gleichmäßig geführt bleibt. Dies ist insbesondere bei Hubtischen für Kokillen,
mit denen Stränge mit Brammenquerschnittsformat gegossen werden, von Bedeutung.
[0006] Das Vorsehen von Pleueln als Stützmittel ist an sich bekannt (EP-B -0 073 160, EP-A
-0 124 362), jedoch sind bei den Stranggießanlagen, bei denen Pleuel vorgesehen sind,
die Pleuel jeweils für sich und unabhängig vom benachbarten Pleuel bewegbar, so daß
ein exakter Gleichlauf der Pleuel nicht gewährleistet ist.
[0007] Eine vorteilhafte, besonders robuste Konstruktion ist dadurch gekennzeichnet, daß
jeweils zwei an den Enden einer Exzenterwelle angeordnete Pleuel mittels eines konzentrisch
zur Stützachse angeordneten Rohres starr verbunden sind, welches an der Stützachse
schwenkbeweglich gelagert ist, und daß die Stützachse an den Ecken des rahmenartigen
Hubtisches starr, vorzugsweise mittels Stützböcken, befestigt ist.
[0008] Zwecks Einstellens unterschiedlicher Hubhöhen des Hubtisches weist vorzugsweise jede
Exzenterwelle zwei an den Enden eines zylindrischen Wellenteiles angeordnete Kurbeln
auf, die am Stützgerüst drehbar gelagert sind und ist der Wellenteil jeder Exzenterwelle
von einem Rohr umgeben, welches an beiden Enden des Wellenteiles über Exzenterbüchsen
abgestützt ist, wobei die Exzenterbüchsen mit dem Wellenteil unverdrehbar und gegenüber
dem Rohr verdrehbar sind, das Rohr gegenüber den Exzenterbüchsen lösbar befestigt
und gegenüber den Kurbeln in unterschiedlichen Winkelstellungen fixierbar ist, und
sind die Pleuel an dem Rohr nahe dessen Enden angelenkt.
[0009] Dabei sind zweckmäßig an dem Rohr stirnseitig ein Flansch und an den Kurbeln ein
an diesem Flansch anliegender Gegenflansch befestigt und ist der Flansch an dem Gegenflansch
mittels den Flansch und den Gegenflansch durchsetzender Verbindungsstücke fixierbar.
[0010] Die Erfindung ist nachstehend anhand der - schematischen Zeichnung näher erläutert,
wobei Fig. 1 einen Grundriß eines Hubtisches bei abgehobener Kokille, Fig. 2 einen
Schnitt gemäß der Linie 11-11 der Fig. 1 und Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie
III-lll der Fig. 2 zeigen. Fig. 4 stellt in zur Fig. 3 analoger Darstellung eine geänderte
Ausführungsform dar.
[0011] Gemäß der in den Fig. 1 bis 3 schematisch dargestellten Ausführungsform ist auf einen
im Grundriß rechteckigen, rahmenartigen Hubtisch 1 eine in Fig. 2 mit strichlierten
Linien dargestellte Kokille 2 aufsetzbar, wobei die Kokille 2 zum Teil durch den Hubtisch
1 hindurch nach unten ragt. In den Hubtisch 1, der als hohler Kastenträger ausgebildet
ist, münden nicht näher dargestellte Kühlmittelzu-und -ableitungsrohre. Der Hubtisch
1 dient als Auflage für die Kokille 2, wobei die Kokille mit seitlich angeordneten
Konsolen 3 am Hubtisch 1 abgestützt ist und leitungsmäßig mit den entsprechenden Kühlmittel
zu-und ableitenden Hohlräumen des Hubtisches verbunden ist.
[0012] Der Hubtisch 1 führt gegenüber einem ortsfesten Stützgerüst 4 eine oszillierende
Bewegung aus, wobei diese Bewegung bei einer Kokille 2 mit gerader Achse 5 des Kokillenhohlraumes
6, genau vertikal oszillieren soll. Eine wichtige Voraussetzung für eine gute Strangqualität
stellt die exakte Einhaltung der gewünschten Oszillation dar; insbesondere sollen
Schiefstellungen des Hubtisches 1 - (und damit Verkantungen der Kokille 2) sowie unbeabsichtigte
Schwingungen vermieden werden, da solche Schiefstellungen und Schwingungen zu einer
Beschädigung der noch äußerst dünnen Strangschale des aus der Kokille austretenden
Stranges führen können.
[0013] Zur Erzeugung einer Oszillationsbewegung der Kokille 2 sind unterhalb des Hubtisches
1 zwei zueinander parallele Exzenterwellen 7, 7' vorgesehen, wobei jeweils eine Exzenterwelle
7, 7' unter einer Rahmenseite 8, 8' des Hubtisches 1 angeordnet ist und eine Länge
9 aufweist, die etwa der Länge 10 dieser Rahmenseite 8, 8' des Hubtisches 1 entspricht.
Jede Exzenterwelle 7, 7' weist einen endseitig am Stützgerüst 4 mittels Lagerböcken
11 drehbar gelagerten Wellenteil 12 auf, an dessen Enden jeweils eine Kurbel 13 vorgesehen
ist. Jede der Kurbeln 13 ist mittels eines Wälzlagers 14 in einer eigenen Lagerbüchse
15 gelagert. Die einer Exzenterwelle 7, 7' zugeordneten Lagerbüchsen 15 sind jeweils
über Pleuel 16 an den Enden eines Rohres 17 befestigt, welches etwa die Länge einer
Exzenterwelle 7, 7' aufweist. Jedes Rohr 17 ist von einer Achse 18 durchsetzt, an
der das Rohr mittels in der Ebene der Pleuel angeordneter Wälzlager 19 schwenkbar
gelagert ist. Anstelle der Wälzlager 14 und 19 könnten auch Gleitlager vorgesehen
sein. Die Enden 20 der Achse 18 ragen über das Rohr 17, welches gegenüber der Achse
18 mittels Verschlußdeckel 21 gedichtet ist, hinaus und sind starr in Stützböcken
22, die an der Unterseite 23 des Hubtisches 1 bei dessen Ecken 24 befestigt sind,
eingesetzt.
[0014] Auf diese Art und Weise befindet sich jeweils eine Kurbel 13 und eine mit dieser
zusammenwirkende Pleuel 16 unterhalb einer Ecke 24 bzw. nahe bei einer Ecke 24 des
rahmenartigen Hubtisches 1, so daß dieser gegenüber dem ortsfesten Stützgerüst 4 äußerst
stabil gelagert ist und die durch die Kurbeln 13 bei Drehen der Exzenterwellen 7,
7' verursachte Oszillationsbewegung vollführt, wobei andere Bewegungen jedoch, z.B.
Bewegungen, die durch Schwingungen bzw. einseitige Belastungen des Hubtisches 1 verursacht
werden, vermieden werden.
[0015] Zum Antrieb der Exzenterwellen 7, 7' ist symmetrisch zwischen diesen, knapp seitlich
des Hubtisches 1 am Stützgerüst 4 ein Antriebsmotor 25 angeordnet, der mit beiden
Exzenterwellen 7, 7' über Antriebswellen 26, 26' und Eckgetriebe 27, 27' gekoppelt
ist. Durch die symmetrische Anordnung des Antriebsmotors 25 mittig zwischen den Exzenterwellen
7, 7' ist mit geringstem Aufwand für beide Exzenterwellen 7, 7' stets eine identische
Winkelstellung sichergestellt, sodaß der Hubtisch 1 in genau horizontaler Lage -ohne
jede Schiefstellung -oszilliert.
[0016] Die oben beschriebene Konstruktion zeichnet sich durch große Robustheit und Starrheit
aus. Anstelle der zwischen dem Rohr 17 und der Achse 18 vorgesehenen Wälzlager, die
nur eine Drehbewegung um einen sehr kleinen Winkel ausführen, können auch elastische
Ringblöcke, die Drehschwingungen um ihre Achse zulassen, jedoch Schwingungen in Achsrichtung
oder senkrecht dazu verhindern, eingesetzt werden. Weiters ist es möglich, das Rohr
17 zu vermeiden und die Pleuel 16 direkt an der Achse 18 zu befestigen, in welchem
Fall die Achse 18 mit ihren Enden 20 in den Stützböcken 22 nicht starr angeordnet
ist, sondern schwenkbeweglich gelagert ist.
[0017] Gemäß der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform sind die Exzenterwellen 7, 7' endseitig,
d.h. mittels der Kurbeln 13 über Lagerböcke 11 am Stützgerüst 4 gelagert und stützen
sich die Pleuel 16 am zwischen den Kurbeln 13 angeordneten Wellenteil 12 der Exzenterwellen
drehbar ab. Jeder Wellenteil 12 ist hierbei von einem Rohr 28 umgeben, welches an
den Enden des Wellenteiles 12 über Exzenterbüchsen 29 abgestützt ist. Die Pleuel 16
sind an dem Rohr 28 mittels Wälzlager 30 drehbar gelagert, und zwar in der Nähe der
endseitig angeordneten Exzenterbüchsen 29.
[0018] Die Exzenterbüchsen 29 sind an dem Wellenteil 12 unverdrehbar fixiert, lassen sich
jedoch gegenüber dem Rohr 28 verdrehen, wodurch die Exzentrizität 31 zwischen der
Achse 32 des Rohres 28 und der Achse 33 der Kurbeln 13 veränderbar ist. Zum Zweck
der Einstellung der Exzentrizität ist an dem Rohr 28 an einem Ende ein Flansch 34
befestigt, der an einem an der benachbarten Kurbel 13 montierten Gegenflansch 35 anliegt.
Die beiden Flansche 34, 35 sind durch sie durchsetzende Verbindungsstifte 36 miteinander
lösbar verbunden. Um die Exzentrizität zu verstellen, werden die beiden Flansche 34,
35 nach Lösen der Verbindungsstifte 36 gegeneinander um das Maß verdreht, welches
der gewünschten Exzentrizität 31 entspricht und in dieser neuen Stellung gegeneinander
durch Einsetzen der Verbindungsstifte 36 fixiert. Zum Verdrehen der Exzenterwellen
7, T ist zweckmäßig an einer vom Antriebsmotor 25 zur Exzenterwelle 7 bzw. 7' bzw.
zum Eckgetriebe 27 bzw. 27' reichenden Antriebswelle 26, 26' ein Schlüsselansatz vorgesehen.
[0019] Durch die Pleuel 16 ist der Hubtisch 1 in Achsrichtung der Exzenterwellen 7, T geführt.
Um Abweichungen des Hubtisches 1 von der Vertikalen in zur Achsrichtung der Exzenterwelle
rechtwinkeliger, horizontaler Richtung zu vermeiden, ist an einer der beiden Rahmenseiten
des Hubtisches 1, an denen keine Exzenterwellen 7, 7' angeordnet sind, eine aus Federbändem
37 gebildete Führung symmetrisch zur Mittelebene 38 angeordnet, wobei die Federbänder
37 mit ihren Enden 39 am Hubtisch 1 und mittig an einer, am ortsfesten Stützgerüst
4 starr angeordneten Konsole 40 befestigt sind. Diese Federbänder 37 sind der Übersichtlichkeit
wegen nur in Fig. 2 dargestellt.
1. Stranggießanlage mit einer auf einem gegenüber einem Stützgerüst (4) oszillierenden,
rahmenartigen Hubtisch (1) gelagerten Kokille (2), der mittels Führungen gegenüber
dem Stützgerüst (4) in Achsrichtung (5) des Kokillenhohlraumes (6) geführt ist, wobei
am Stützgerüst (4) zwei zueinander parallel gerichtete und jeweils an einer Rahmenseite
(8, 8') des Hubtisches (1) angeordnete Exzenterwellen (7, 7') vorgesehen sind, die
sich jeweils etwa über die gesamte Rahmenseite (8, 8') des Hubtisches (1) erstrecken
und an denen der Hubtisch (1) jeweils nahe bei einer seiner Ecken - (24) mittels an
den Exzenterwellen (7, 7') gelenkig gelagerter Stützmittel (16) abgestützt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützmittel als Pleuel (16) ausgebildet sind, wobei jeweils
zwei an den Enden einer der Exzenterwellen (7, 7') angeordnete Pleuel (16) miteinander
starr verbunden sind und gemeinsam an einer Stützachse (17, 18, 19) abgestützt sind,
die ihrerseits an den Ecken (24) des Hubtisches (1) abgestützt ist.
2. Stranggießanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei an den
Enden einer Exzenterwelle (7, 7') angeordnete Pleuel (16) mittels eines konzentrisch
zur Stützachse (18)- angeordneten Rohres (17) starr verbunden sind, welches an der
Stützachse (18) schwenkbeweglich gelagert ist, und daß die Stützachse (18) an den
Ecken (24) des rahmenartigen Hubtisches (1) starr, vorzugsweise mittels Stützböcken
(22), befestigt ist.
3. Stranggießanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Exzenterwelle
- (7, 7') zwei an den Enden eines zylindrischen Wellenteiles (12) angeordnete Kurbeln
(13) aufweist, die am Stützgerüst (4) drehbar gelagert sind und der Wellenteil (12)
jeder Exzenterwelle (7, 7') von einem Rohr (28) umgeben ist, welches an beiden Enden
des Wellenteiles (12) über Exzenterbüchsen (29) abgestützt ist, wobei die Exzenterbüchsen
- (29) mit dem Wellenteil (12) unverdrehbar und gegenüber dem Rohr (28) verdrehbar
sind, das Rohr gegenüber den Exzenterbüchsen (29) lösbar befestigt und gegenüber den
Kurbeln (13) in unterschiedlichen Winkeistellungen fixierbar ist, und daß die Pleuel
(16) an dem Rohr (28) nahe dessen Enden angelenkt sind.
4. Stranggießanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Rohr (28)
stirnseitig ein Flansch (34) und an den Kurbeln (13) ein an diesem Flansch (34) anliegender
Gegenflansch - (35) befestigt sind und der Flansch (34) an dem Gegenflansch (35) mittels
den Flansch (34) und den Gegenflansch (35) durchsetzender Verbindungsstücke (36) fixierbar
ist.