[0001] Die Erfindung betrifft einen prismatischen Packgutbehälter mit zwei die Stirnwände
bildenden, aus Holz- oder Holzfaserplatten und Randleisten bestehenden Kopfteilen
und einem an den Kopfteilen befestigten, aus einem oder mehreren Teilen bestehenden
Behältermantel aus Wellpappe od.dgl.
[0002] Bei aus der Praxis bekannten Packgutbehältern dieser Art sind die Randleisten unmittelbar
an der Außenseite der aus Vollholz, Sperrholz oder Holzfaserpreßstoff bestehenden
Platten der Kopfteile befestigt, wobei die Randflächen der Platten und die Seitenflächen
der Randleisten fluchten. Der aus Wellpappe od.dgl. gebildete Behältermantel liegt
an diesen fluchtenden Flächen an, wobei die Mantelstirnseiten in einer Ebene mit den
Außenflächen der Randleisten angeordnet sind, so daß diese Stirnseiten des Behältermantels
durch die Randleisten ungeschützt bleiben. Der Behältermantel aus Wellpappe od.dgl.
wird durch Nägel oder Drahtklammern mit den Kopfteilen verbunden. Aus dieser Konstruktion
ergeben sich nun verschiedene schwerwiegende Nachteile:
Durch das Eintreiben der Verbindungselemente, also z.B. der Drahtklammern, Breitkopfnägel
od.dgl., wird die Wellpappenaußendecke des Behältermantels beschädigt, was einerseits
die Verbindung im Bereich der Befestigungselemente schwächt, anderseits ein Eindringen
von Feuchtigkeit in den dann offenen Behälter und in weiterer Folge eine Verringerung
der Belastbarkeit des Behälters mit sich bringt. Dazu kommt noch,daß die Verbindungselemente
bei Vollholzplatten parallel zur Holzfaser bzw. bei Sperrholzplatten längs der einzelnen Holzlagen
eindringen, so daß ihre Haltbarkeit von vornherein reduziert ist, ganz abgesehen davon,
daß die ganze Wellpappe wegen der punktförmigen Belastung im Bereich der Verbindungselemente
ausreißen kann. Außerdem sind die Stirnseiten des Behältermantels unge-
schützt, es kann dort also ebenfalls Feuchtigkeit eindringen, was in Verbindung mit
den unvermeidlichen Trans
portbeanspru- chungen zu einer Spaltung der Wellpappe in einzelne Panierlagen und damit
zu einer weiterern Behälterbeschädigung bzw. -schwächung führen kann. Werden zur Verbindung
des Behältermantels mit den Rändern der Kopfteile Drahtklammern verwendet, von denen
jeweils ein Schenkel in die Platte des Kopfteils und der andere Schenkel in die betreffende
Randleiste eingetrieben wird, so muß die Dicke der Randleisten der Stegbreite der
Klammern angepaßt werden, und es ist nicht möglich, entsprechend der gegebenenfalls
zu erwartenden geringeren Belastung dünnere Randleisten zu verwenden, was den Materialbedarf
und das Gewicht unnötig erhöht.
[0003] Ein weiterer nicht unbedeutender Nachteil ist auch darin zu erblicken, daß die Behälter,
wenn sie leer verschickt werden, ein großes Frachtvolumen aufweisen und dementsprechend
hohe Frachtkosten verursachen. Wünschenswert wäre dagegen ein Packgutbehälter, der
zwar eine ausreichende Festigkeit und Belastbarkeit besitzt, aber aus wenigen flachen
Teilen vom Benützer selbst zusammengebaut werden kann, ohne besondere Werkzeuge oder
Verbindungsmittel verwenden zu müssen, so daß er als Leergut nur wenig Frachtvolumen
beansprucht.
[0004] Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, alle angeführten Mängel zu beseitigen
und einen Packgutbehälter der eingangs geschilderten Art zu schaffen, der eine erhöhte
Festigkeit bei verringerter Beschädigungsgefahr aufweist und einfach aus flachen Einzelteilen
zusammengebaut werden kann.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Randleisten durch mindestens
je zwei Distanzplatten in einem der Wellpappendicke entsnrechenden Abstand von den
Holz- bzw. Holzfaserplatten gehalten sind und der Behältermantel abgewinkelte Randlappen
aufweist, die passend in die von den Distanzplatten freigelassenen Zwischenräume zwischen
den Randleisten und den Holz- bzw. Holzfaserplatten der Kopfteile einsteckbar sind.
[0006] Da also die Randlappen des Behältermantels lediglich in die freigelassenen Zwischenräume
zwischen den Randleisten und den Holz- bzw. Holzfaserplatten der Kopfteile eingesteckt
werden, läßt sich der Behälter ohne besonderes Werkzeug leicht zusammenbauen bzw.
im zerlegten Zustand transportieren, wobei er nur aus flachen Teilen nämlich aus den
beiden Kopfteilen und dem zunächst ebenfalls flachen und erst beim Zusammenbau abzuwinkelnden,
ein- oder mehrteiligen Behältermantel besteht. Obwohl beim fertigen Behälter die Randlappen
lediglich in die Zwischenräume der Kopfteile eingesteckt sind, ergibt sich ein fester
Zusammenhalt, da die Randlappen die freien Zwischenräume zwischen den Distanzplatten
passend füllen und. beim Zerlegen eine Verschwenkung durchführen müßten, an der sie
durch das satte Aneinanderliegen der Randla
ppenkanten an den Kanten der Distanzplatten gehindert werden. Selbstverständlich wird
durch das Fehlen von Nägeln, Klammern oder sonstigen Verbindungsmitteln das Verpackungsgewicht
verringert und der Zusammenbau erleichtert, wobei die Außendecke der Wellpappe unbe-
schädi
gt bleibt. Es ergibt sich auch keine Schwächung im Bereich der Verbindungsstellen zwischen
der den Behältermantel bildenden Wellpappe und dem Kopfteil. Es sind ebensowenig bei
Vollholzplatten parallel zur Faser bzw. bei Sperrholzplatten längs der Holzlagen eindringende
und daher in ihrer Haltbarkeit verringerte Befestigungsmittel vorhanden. Die Dicke
der Randleisten kann den zu erwartenden Beanspruchungen voll angepaßt werden, und
es erübrigt sich eine Überdimensionierung. Schließlich wird die empfindliche offene
Wellpappenstirnseite von den gefährdeten Behälterkanten wegverlegt, so daß auch die
sich sonst dort ergebende Beschädigungsgefahr beseitigt ist. Schließlich sind die
Randleisten bis zur Außenfläche des Behältermantels versetzt und bilden dadurch einen
echten Kantenschutz.
[0007] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigen
Fig. 1 einen aus einem Stück bestehenden Behältermantel und einen Kopfteil vor dem Zusammenbau
im Schaubild,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch den mit dem Behältermantel zusammengebauten Kopfteil
nach der Linie II-II der Fig. 1 und
Fig. 3 einen entsprechenden Horizontalschnitt nach der Linie III-III der Fig. l.
[0008] Der erfindungsgemäße Packgutbehälter besteht aus zwei die Stirnwände bildenden Kopfteilen
1, von denen nur einer dargestellt ist, und aus einem entsprechend gefalteten Behältermantel
2. Der Behältermantel braucht nicht alle vier Mantelwände einstückig zu bilden, er
kann auch z.B. aus einem zwei oder drei zusammenhängende Wände ergebenden Haupt- und
einem Ergänzungsteil bestehen, wobei sich gegebenenfalls Endabschnitt von Haupt- und
Ergänzungsteil überlappt. Die beiden Kopfteile 1 sind aus einer Holz- oder Holzfaserplatte
3 und Randleisten 4 hergestellt, wobei die Randleisten 4 mit Hilfe von Distanzplatten
5 in einem Abstand von der Platte 3 gehalten sind, welcher der Dicke der Wellpappe
od.dgl. entspricht, aus der der Behältermantel 2 besteht. Der Behältermantel 2 weist
abgewinkelte Randlappen 6 auf, die in ihrer Länge den von den Distanzplatten 5 freigelassenen
Zwischenräumen zwischen den Distanz
platten 5 angepaßt sind. Zwar müssen beim Zusammenstekken Zwängungen überwunden werden,
doch benötigen die Randlappen 6 keine Befestigungsmittel an den Kopfteilen 3, da sie
eben passend zwischen die Distanzplatten 5 greifen. Um beispielsweise die die Seitenwände
bildenden Teile des Behältermantels 2 von den Kopfteilen zu lösen, müßten sie um die
untere Seitenkante auswärtsgeschwenkt werden, woran sie aber durch die Distanzplatten
5 gehindert werden. Schließlich ist der einwandfreie Zusammenhalt auch dadurch gesichert,
daß jeder fertig gefüllte Packgutbehälter in üblicher Weise mit Spannbändern umschlossen
wird.