(19)
(11) EP 0 207 187 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.01.1987  Patentblatt  1987/02

(21) Anmeldenummer: 85111260.7

(22) Anmeldetag:  06.09.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63H 18/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 05.07.1985 DE 3524104

(71) Anmelder: Carrera Century Toys GmbH
D-8510 Fürth/Bayern (DE)

(72) Erfinder:
  • Hesse, Kurt
    D-8500 Nürnberg (DE)

(74) Vertreter: Hafner, Dieter, Dr.rer.nat., Dipl.-Phys. 
Dr. Hafner & Stippl, Patentanwälte, Ostendstrasse 132
D-90482 Nürnberg
D-90482 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fahrbahn für Fahrspielzeuge


    (57) Bei einer Fahrbahn für Fahrspielzeuge aus zusammensteckbaren Bahnstückelementen, mit einem befahrbaren Mittelabschnitt und axial beidseitig zu diesem angeordneten Leitkörpern, bei der die Bahnstückelemente durch Rastenglieder mit Spiel geringfügig schwenkbeweglich und verschieblich trennbar aneinander gehalten sind, sind zur Unabhängigmachung der Fahrspielzeuge von mobilen Stromquellen, die Mittelabschnitte (6) der Bahnstückelemente (2) mit in Fahrrichtung achsparallel im Abstand nebeneinander ausgebildeten Ausnehmungen (9) versehen, über Einsteckschlitze (11) in die Ausnehmungen (9) Drahtspiralen (10) einbring- und fixierbar und die Windungen (10") der Drahtspiralen (10) überragen mit Ringabschnitten die Randflächen der Einsteckschlitze (11) nach außen als Stromschienen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Fahrbahn für Fahrspielzeuge aus zusammensteckbaren Bahnstückelementen, mit einem befahrbaren Mittelabschnitt und axial beidseitig zu diesem angeordneten Leitkörpern, bei der die Bahnstückelemente durch Rastenglieder mit Spiel schwenkbeweglich und verschieblich trennbar aneinander gehalten sind.

    [0002] Es ist bekannt auf durch zusammengesteckten Bahnstückelementen gebildeten Fahrbahnen elektromotorisch antreibbare Fahrspielzeuge zu betreiben. Als Stromquellen für das Antriebsorgan dieser Fahrspielzeuge dienen im Fahrspielzeugkörper untergebrachte Akkumulatoren oder Batterien. Abgesehen davon, daß diese mobilen Stromquellen zujeiner unerwünschten Erhöhung des Gesamtgewichts der Fahrspielzeuge führen, ist auch die Kapazität von Akkumulatoren oder Batterien veränderlich bzw. begrenzt, wodurch vielfach Störungen im Spielbetrieb oder vorzeitige Betriebsbeendigungen unvermeidbar werden.

    [0003] Es ist Aufgabe der Erfindung motorisch getriebene Fahrspielzeuge auf aus Bahnstückelementen gebildeten Fahrbahnen von mobilen Stromquellen unabhängig zu machen.

    [0004] Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Mittelabschnitte der Bahnstückelemente in Fahrrichtung achsparallel im Abstand nebeneinander Ausnehmungen aufweisen, daß über Einsteckschlitze in die Ausnehmungen Drahtspiralen einbring- und fixierbar sind und daß die Windungen der Drahtspiralen mit Ringabschnitten die Randflächen der Einsteckschlitze nach außen als Stromschienen überragen. Zweckmäßig sind die die Drahtspiralen aufnehmenden Ausnehmungen mit einem Einsteckschlitz versehen, dessen lichte Weite geringfügig kleiner als der Durchmesser der Windungen der Drahtspiralen ist. Bevorzugt können die Ausnehmungen zylindrisch mit einer Teiltiefe des Durchmessers der Drahtspiralen ausgebildet sein. Die Drahtspiralen ergeben allseitig flexible Stromschienen, die die Bewegungen der Bahnstückelemente behinderungsfrei folgen und durch Stromabnehmer des Fahrspielzeugs permanent abgreifbar sind. Die Einbringbarkeit der Drahtspiralen in vorbereitete Ausnehmungen erlaubt vorteilhaft die Fahrbahn zunächst durch Zusammenstecken von Bahnstückelementen aufzurichten und nachfolgend durch einen einfachen Eindrückvorgang der Drahtspiralen Stromschienen zu bilden. Hierdurch ist es möglich, die Fahr" bahn entweder in üblicher Weise mit mobile Stromquellen aufnehmenden Fahrspielzeugen zu befahren oder Fahrspielzeuge zum Einsatz zu bringen, die die benötigte elektrische Energie von außen über die als Stromschienen wirkenden Drahtspiralen abnehmen. Außerdem lassen die Drahtspiralen einfach mechanische und elektrische Verbindungen ihrer Enden durch Ineinanderschieben von Drahtwindungen zu. Als Werkstoff für die Drahtspiralen kann beliebig ein Eisenwerkstoff oder ein Werkstoff mit größerer elektrischer Leitfähigkeit, z.B. Kupfer in Anwendung kommen. Schließlich ergibt die Anordnung von Einsteckschlitzen mit zum Durchmesser der Drahtspiralen geringerer lichten Weite durch den Übergriff der Randflächen der Einsteckschlitze eine besonders einfache selbtätige Fixierung der Drahtspiralen in den Ausnehmungen. Beim Einbringen der Drahtspiralen in die Ausnehmungen wird unter dem Einfluß der Steckkraft zunächst eine Verformung der Drahtspiralen bewirkt, die bei Eintritt der Drahtspiralen in die Ausnehmungen durch die auf die Drahtspiralen einwirkenden Vorspannungen selbsttätig aufgehoben wird.

    [0005] In Ausgestaltung der Fahrbahn wird zum Anschluß elektrischer Leiter an den Drahtspiralen ein auf die Drahtspiralen aufbringbares Klemmglied mit Anschlußösen vorgeschlagen. Das Klemmglied kann in der Form einer Klemmschelle ausgeführt sein und ist an beliebiger Stelle auf die Drahtspiralen aufsteckbar. Es besteht auch die Möglichkeit, das Klemmglied in eine Ausnehmung eines Bahnstückelements fest anzuordnen und mit einer mit dem Einsteckschlitz der Ausnehmung korrespondierenden Öffnung zu versehen. Hierdurch ist gewährleistet, daß beim Anstecken von Drahtspiralen diese sicher in die Ausnehmungen einbringbar sind. Als zweckmäßig hat sich die Anordnung von zweiim Abstand nebeneinander in das Bahnstückelement ausgebildeten Drahtspiralen gezeigt, von denen eine unter Zwischenschaltung einer spannungsveränderlichen Regeleinrichtung, z.B. eines veränderlichen Widerstands an den einen Pol einer Stromquelle anliegt, während die andere Drahtspirale unmittelbar mit dem anderen Pol der Stromquelle verbunden ist. Als Stromquellen können beliebig Akkumulatoren, Batterien oder Netzversorgungsgeräte dienen.

    [0006] Die Erfindung sieht ferner vor, mehrere aus Bahnstückelementen gebildete Fahrbahnen mit in Ausnehmungen derselben als Stromschienen eingesteckten Drahtspiralen nebeneinander anzuordnen und mittels in den Leitkörpern der Bahnstückelemente von unten eingeschobenen Verbindungsgliedern aneinander festzulegen. Auf diese Weise sind mehrspurige Fahrbahnen nachbildbar, bei denen die Stromzufuhr zu den Fahrspielzeugen über die als Stromschienen dienenden Drahtspiralen erfolgt.

    [0007] Wie die Erfindung ausführbar ist, wird anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung verdeutlicht. Hierin bedeuten:

    Fig. 1 eine Fahrbahn in perspektivischer Darstellung,

    Fig. 2 ein Bahnstückelement perspektivisch,

    Fig. 3 ein Bahnstückelement mit einem Fahrspielzeug in Vorderansicht,

    Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 2,

    Fig. 5 ein Teilstück einer Drahtspirale mit Klemmglied in Seitenansicht,

    Fig. 6 ein Bahnstückelement schematisch mit elektrischen Anschlüssen,

    Fig. 7 ein Drahtspirale im Schnitt vergrößert,

    Fig. 8 mehre Teilstücke von Drahtspiralen in Seitenansicht und

    Fig..9 zwei Bahnstückelemente gemäß Fig. 2 in Vorderansicht.



    [0008] Die in der Fig. 1 gezeigten Fahrbahn 1 ist durch eine Anzahl streifenförmiger Bahnstückelemente 2 gebildet. Die Bahnstückelemente 2 sind durch Kuppelglieder 3 und 4 mit Spiel schwenkbeweglich und verschiebbar miteinander verbunden. Jedes der Bahnstückelemente 2 weist einen durch ein Fahrspielzeug 5 befahrbaren Mittelabschnitt 6 auf, der an den seitlichen Enden durch Leitkörper 7 begrenzt ist. Im Mittelabschnitt 6 sind Riefen 8 zur besseren Bodenhaftung für das Fahrspielzeug 5 eingeformt. Im Abstand zu beiden Seiten der Längsmittelachse weisen die Bahnstückelemente 2 Ausnehmungen 9 auf, die Kanäle für die steckbare Aufnahme von als Stromschienen dienende Drahtspiralen 10 bilden. Die Drahtspiralen 10 sind über Einsteckschlitze 11 mit zu den Durchmessern der Drahtspiralen 10 geringerer lichten Weite in die Ausnehmungen 9 eindrückbar und in den Ausnehmungen durch die Randbereiche der Einsteckschlitze fixiert. Die Drahtspiralen 10 übergreifen mit Ringabschnitten der Windungen 10'' den Mittelabschnitt 6 und sind als Stromschienen durch Schleifer 12 des Fahrspielzeugs 5 abgreifbar (Fig. 3). Die Zufuhr der elektrischen Energie zum Antriebsmotor des Fahrspielzeugs 5 erfolgt so von außen her. Die Kontaktierung der Drahtspiralen 10 mit Anschlußdrähten 13, 14 erfolgt, wie in Fig. 5 erkennbar, mittels auf die Drahtspiralen 10 aufsteckbaren Klemmschellen 15, die eine Anschlußöse 17 für die Anschlußdrähte 13, 14 aufweisen.Abweichend können die Klemmschellen 15 auch in den Ausnehmungen 9 fest angeordnet sein (Fig. 7), wobei die Zuordnung einer Durchführungsöffnung 15' zum Einsteckschlitz 11 das Einbringen der Drahtspiralen 10 in die Ausnehmungen 9 gewährleistet. Die Verbindung der Enden 10' von Drahtspiralen 10 läßt sich einfach durch Ineinanderschieben der Windungen 10" der zu verbindenden Drahtspiralenden 10' bewirken (Fig. 8). Die Windungen 10" des einen Drahtendes 10 greifen hierbei in Zwischenräume der Windungen 10" des anderen Drahtendes 10' ein, wodurch die Bildung von Verdickungen ausgeschlossen ist.

    [0009] Es versteht sich, daß die Bahnstückelemente 2 eine einzige Fahrbahn bilden. Die Flexiblität der als Stromschienen dienenden Drahtspiralen 10 erlaubtauch mehrere Fahrbahnen 1 nebeneinander aufzustellen und gegebenenfalls durch Verbindungselemente 16 (Fig. 9 aneinander festzulegen. Hierdurch sind mehrspurige Fahrbahnen nachbildbar. Es versteht sich, daß die Drahtspiralen 10 durch die Federwirkung der Windungen 10'' beliebig zusammenschieb- bzw. auseinanderziehbar oder abbiegbar sind und so beliebigen Bewegungen der Bahnstückelemente folgen können.


    Ansprüche

    1. Fahrbahn für Fahrspielzeuge aus zusammensteckbaren Bahnstückelementen, mit einem befahrbaren Mittelabschnitt und axial beidseitig zu diesem angeordneten Leitkörpern, bei der die Bahnstückelemente durch Rastenglieder mit Spiel geringfügig schwenkbeweglich und verschieblich trennbar aneinander gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelabschnitte (6) der Bahnstückelemente (2) in Fahrrichtung achsparallel im Abstand nebeneinander Ausnehmungen (9) aufweisen, daß über Einsteckschlitze (11) in die Ausnehmungen (9) Drahtspiralen (10) einbring-und fixierbar sind und daß die Windungen (10") der Drahtspiralen (10) mit Ringabschnitten die Randflächen der Einsteckschlitze (11) nach außen als Stromschienen überragen.
     
    2. Fahrbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Drahtspiralen (10) aufnehmenden Ausnehmungen (9) einen Einsteckschlitz (11) aufweisen, dessen lichte Weite geringfügig kleiner als der Durchmesser der Windungen (10") der Drahtspiralen (10) ist.
     
    3. Fahrbahn nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (9) zylindrisch mit einer Teiltiefe des Durchmessers der Drahtspiralen (10) ausgebildet sind.
     
    4. Fahrbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drahtspiralen (10) aufsteckbare Klemmglieder (15) mit einer Anschlußöse (17) für elektrische Leiter (13, 14) tragen.
     
    5. Fahrbahn nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmglieder (15) in den Ausnehmungen (9) fest angeordnet sind und mit den Einsteckschlitzen (11) der Ausnehmungen (9) korrespondierende Durchführungsöffnungen (15') aufweisen.
     
    6. Fahrbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (10') der Drahtspiralen (10) bzw. von Drahtspiralenabschnitten durch Ineinanderschieben von Windungen (10'') mechanisch und elektrisch miteinander verbindbar sind.
     
    7. Fahrbahn nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung von zwei im Abstand nebeneinander in den Bahnstückelementen (2) ausgebildeten Drahtspiralen (10), von denen eine unter Zwischenschaltung einer spannungsveränderlichen Regeleinrichtung (18), z.B. eines veränderlichen Widerstands an den einen Pol einer Stromquelle anliegt, während die andere Drahtspirale unmittelbar mit dem anderen Pol der Stromquelle verbunden ist.
     
    8. Fahrbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Fahrbahnen (1) aus Bahnstückelementen (2) mit in Ausnehmungen (9) als Stromschienen eingesteckten Drahtspiralen (10) nebeneinander angeordnet und mittels in den Leitkörpern (7) von nebeneinander angeordneten Bahnstückelementen (2) von unten eingeschobenen Verbindungsgliedern (16) aneinander festgelegt sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht