[0001] Die Erfindung betrifft ein Gewebeschreibband, das mit einem Transfermedium aus einer
Trägerflüssigkeit und einem darin dispergierten Farbmittel imprägniert ist und gegebenenfalls
die Eigenschaften verbessernde Additive enthält.
[0002] Die bisher bekannten Schreibbänder, die als Farbbänder oder Drucktücher in Schreibmaschinen,
Rechen- und Buchungsmaschinen, in Lochkarten-und Datenverarbeitungsmaschinen sowie
in Registriergeräten und Adressiermaschinen und dergleichen eingesetzt werden, enthalten
übliche Farbmittel in Form von Farbstoffen und/oder Pigmenten. Hierbei soll der nunmehr
geltenden strikten Terminologie gefolgt werden, wonach der Begriff Farbmittel Farbstoffe
und Pigmente umfaßt, wobei die Pigmente lösungsmittelunlöslich sind, während der Farbstoff
lösungsmittellöslich bzw. bindemittellöslich ist. Es handelt sich hier um die klassischen
Farbstoffe organischer und anorganischer Natur. Farbstoffe dieser Art sind ausführlich
beschrieben in verschiedenen Ausgaben vom Color-index, 3. Aufl., 1971, (Herausgeber:
The Society of Dyes and Colorists, Bradford, Yorkshire, England and The American Association
of Textile Chemists and Colorists, Research Triangle Park, North Carolina, USA) sowie
in Schulzes Farbstofftabellen, 7. Auflage, 1931, Akademische Verlagsgesellschaft m.b.H.,
Leipzig.
[0003] Die Schreibbandfarben für einfarbige Maschinenbänder bestehen in der Hauptsache aus
Anreibungen von fettlöslichen Farbstoffen oder von Farblacken, bei Urkundenfarben
auch von Ruß, mit Ölen, Fetten und Fettsäuren. Farben für mehrfarbige Bänder haben
meist eine etwas andere Grundzusammensetzung. Sie dürfen zum Beispiel keine Ölsäure
enthalten, um ein Durchdiffundieren in die andere Farbzone zu verhindern. Die Schriebbandfarben
werden allgemein mit Farbband-Imprägniermaschinen nach dem Druckverfahren auf die
Bänder aufgebracht. Das über einen Stahlzylinder laufende Farbband wird dabei durch
Andrücken einer gummierten, die Schreibbandfarbe tragenden Walze zunächst auf einer
Seite und auf einem zweiten Stahlzylinder auch auf der Rückseite eingefärbt. Durch
Regulieren der Farbmenge und des Druckes der auftragenden Gummiwalze bzw. durch mehrmaliges
Einfärben des Farbbandes läßt sich jede erforderliche Farbstärke leicht und ohne Schädigung
des Bandgewebes erzielen. Auch die zwei- und mehrfarbigen Farbbänder werden nach diesem
Verfahren hergestellt. Die eingefärbten Farbbänder werden anschließend über Spulmaschinen
aufgespult, z.B. auf die Schreibmaschinenspulen.
[0004] Die oben beschriebenen Farbmittel zeigen zwar einerseits den Vorteil einer dauerhaften
farbigen Beschriftung. Sie lassen jedoch aufgrund ihrer chemischen Eigenart nicht
die Möglichkeit einer das Papier nicht beschädigenden chemischen Korrektur zu. Es
hat nicht an Versuchen gefehlt, diesem Mangel durch Suche geeigneter Korrekturmittel
abzuhelfen. Langjährige Versuche führten in dieser Richtung zu keinem positiven Ergebnis.
Überraschenderweise hat es sich nun gezeigt, daß durch die Wahl spezieller Farbmittel,
die schonend für das beschriebene Papier entfärbt werden können, ein vorteilhaftes
Gewebeschreibband hergestellt werden kann, ohne daß die anderen wünschenswerten Eigenschaften
gängiger Handelsprodukte beeinträchtigt werden. Das bedeutet beispielsweise, daß bekannten
entfärbbaren wässrigen Tinten (löschbare Faserschreibertinten) hierzu nicht geeignet
sind. Hierbei läuft der Löschmechanismus allein in der wässrigen Phase ab.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist daher ein Gewebeschreibband, das mit einem Transfermedium
aus einer Trägerflüssigkeit und einem darin dispergierten Farbmittel imprägniert
ist und gegebenenfalls die Eigenschaften verbessernde Additive enthält, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß es als Farbmittel ein Farbreaktionsprodukt in Form eines Lewis-Säure/Lewis-Base-Farbkomplexes
aus einem organischen Farbbildner und einem Farbentwickler, gelöst und/oder dispergiert
in der Trägerflüssigkeit, enthält.
[0006] Das erfindungsgemäße Gewebeschreibband unterscheidet sich also von den bekannten
Gewebeschreibbändern im wesentlichen dadurch, daß ein ganz spezielles Farbmittel in
Form eines Farbkomplexes aus einer bestimmten chromogenen Lewis-Base und einem korrespondierenden
Entwickler in Form einer Lewis-Säure eingesetzt wird. Diese beiden Reaktionspartner
reagieren unter Bildung eines Farbmittels, das im Rahmen der Erfindung in der Trägerflüssigkeit,
bei der es sich um ein nicht-wässriges Medium handelt, gelöst ist. Das Löschen erfolgt
dabei einfach in der Weise, daß ein Inhibitor für die Farbreaktion des eingesetzten
Farbreaktionsproduktes auf das zu korrigierende Schriftzeichen aufgetragen wird.
Bei diesem Inhibitor handelt es sich um eine Verbindung, die eine ausgeprägte Lewis-Base-Funktion
ausübt und bei dem Löschvorgang mit dem basischen Farbbildner in Konkurrenz tritt
und gegenüber der Lewis-Säure in Form eines Farbentwicklers eine stärkere Affinität
aufweist. Aufgrund der dynamischen, d. h. reversiblen Reaktionsabläufe führt diese
Konkurrenzreaktion dazu, daß der Farbstoffkomplex behoben und an dessen Stelle ein
nichtfarbiger Komplex aus Inhibitor und Farbentwickler tritt, neben dem ohne wesentlichen
chemischen Einfluß der ursprüngliche Farbbildner vorliegt. Als Inhibitoren werden
folgende Verbindungen bevorzugt: Amine, Aminoxide, quaternäre Ammonium-, Oxonium-Verbindungen,
polymere Alkylenglykole und deren Äther.
[0007] Als besonders geeignet erwiesen hat sich Ethylenglykol eines Molekulargewichtes
von etwa 4000 - 6000. Diese Verbindung kann z. B. in Form einer flüssigen Lösung aus
einem Faserschreiber oder in Form eines dünnschichtigen Lackes mit Hilfe eines Verstreicherpinsels
aufgetragen werden. Auch sind weitere anders geartete Applikationsformen (Wachsstift,
Roll-on-Stift) denkbar. In entsprechender Weise kann auch mit den anderen Inhibitoren,
gegebenenfalls mit einer dem Fachmann ohne weiteres ersichtlichen und vorteilhaften
Modifizierung, vorgegangen werden. Bei der Neuschrift des korrigierten Schriftfeldes
kann beispielsweise eine zweite Schreibbandspur auf dem Gewebeschreibband vorgesehen
sein, das mit einer üblichen Schreibbandfarbe imprägniert ist. Bei der Neuschrift
würde dann diese Schreibbandfarbe, im Gegensatz zu der Schreibbandfarbe auf der Basis
der Farbreaktionsproduktes, nicht gelöscht werden.
[0008] Im Rahmen der Erfindung kommen als Farbbildner Verbindungen mit Lewis-Base-Charakter
bzw. mit Elektronendonator-Wirkung in Frage, wie sie aus druckempfindlichen oder wärmeempfindlichen
Farbreaktionspapieren bekannt sind. Die einzelnen Farbbildner rekrutieren sich insbesondere
aus folgenden Substanzklassen: Leukoverbindungen auf der Basis von Auraminverbindungen,
wie N-(2,5Dichlorphenyl)-leukauramin und N-Benzo-yl-leukauramin, Diphenylmethanverbindungen,
wie die p-Toluolsulfinsäure des Michlerschen Hydrols, Bis-(p-dimethylaminophenyl)-benztriazolylmethan,
Bis-(p-dimethyalamino-phenyl)-indolylmethan, Laktonverbindungen, wie 3,3-Bis-(p-dimethylaminophenyl)-phthalid,
3,3-Bis(p-dimethylaminophenyl)-6-chlor-phthalid, 3,3-Bis-(p-dimethylaminophenyl)-p-dimethylamino-phthalid,
3,3-Bis-(1-ethyl-2-methylindol-3-yl)-phthalid, Fluoranverbindungen, wie 3-Cyclohexylamino-6-chlor-fluoran,
3-Diethylamino-7-octylamino-fluoran, 3-Diethylamino-7-di-octylamino-fluoran, 3-Diethylamino-7-dibenzylamino-fluoran,
3-Diethylamino-7-(2-chloranilino)-fluoran, 3-Dibutylamino-7-(2-chloranilino)-fluoran,
3-Cyclohexylmethylamino-6-methyl-7-anilino-fluoran, 3-(N-Ethyl-p-toluidino)-6-methyl-7-anilino-fluoran,
3-Diethylamino-6-methyl- 7-anilino-fluoran, 3-Diethylamino-7-isobutyl-fluoran sowie
3-Methyl-2-phenylamino-6-pyrrolidino-fluoran, Spiropyranverbindungen, wie 3-Phenyl-7-diethylamino-2,2'-spiro-di
[2H-1-benzopyran] sowie 1-Phenyl-3,3-dimethyl-spiro- 2'H-1'benzopyran -2,2'indolin,
Phenothiazin-Verbindungen, wie N-Benzoyl-leukomethylenblau, Aminophenylpyridin-Verbindungen,
wie 4-Dimethylaminophenyl-2,6-diphenyl-pyridin, sowie Diazaxanthen-Verbindungen,
wie 3-Diethylamino-6-dibutylamino-diazaxanthenlacton.
[0009] Die Wahl des korrespondierenden Farbentwicklers unterliegt keinen entscheidenden
Einschränkungen. Es muß in jedem Fall ein solcher Farbentwickler sein, der mit den
oben erörterten Farbbildnern im Rahmen einer Farbreaktion ein farbiges Erzeugnis liefert,
das in dem erfindungsgemäß einzusetzenden Transfermedium gelöst und/oder dispergiert
ist bzw. in der gewählten Trägerflüssigkeit löslich oder feinteilig dispergiert ist.
Als Farbentwickler eignen sich Lewis-Säuren bzw, saure Elektronenakzeptoren, insbesondere
phenolische Verbindungen, anorganische und organische Säuren, deren Metallsalze und
Ester. Auch bei der Veresterung dieser Säuren unterliegt man im Hinblick auf den gewählten
Alkohol keinerlei wesentlichen Beschränkungen. So kann es sich dabei beispielsweise
um niedere Alkohole, wie Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol und dergleichen, aber
auch um höhere Alkohole, wie Fettalkohole oder auch aromatische Verbindungen mit alkoholischer
Gruppierung, handeln. Für die Zwecke der Erfindung haben sich als besonders geeignet
erwiesen: Alkylphenole, insbesondere p-tert.-Butylphenol, Biphenole, insbesondere
2,2'-Biphenol, 4,4'-Biphenol, 4,4'-Bi-o-kresol, 3,3-Dibenzyl-4,4-dihydroxy-biphenyl,
Phenoläther, wie insbesondere p-Hydroxy-diphenyläther, Naphthole, insbesondere 1-
oder 2-Hydroxynaphthalin, Dihydroxybenzole, wie insbesondere Brenzkatechin und Resorcin,
substituiert oder unsubstituiert, Alkylenphenole, wie Methylendiphenole, Isopropylidendiphenole,
Butylidendiphenole, Cyclohexylidendiphenole, Hydroxybenzoesäuren, einschließlich
deren Metallsalze und Ester, Thiosalicylsäure, einschließlich deren Metallsalze und
Ester, Thio-diphenol-Isomere, wie z. B. 4,4'-Thiodiphenol, Hydroxy-naphthoesäuren,
einschließlich deren Metallsalze, Phthalsäure-Abkömmlinge, wie insbesondere Phthalsäuremono-ethylhexylester
bzw. dessen Zinksalz, niedrig-molekulare öllösliche Alkyl- bzw. Arylphenol/Formaldehyd-Kondensatharze
sowie deren Metallkomplexe, wie insbesondere Zink-(II)-p-Phenylphenolformaldehyd-Resinat
oder Zink-(II)-t-butylphenolformaldehyd-Resinat.
[0010] In besonderen Fällen kann es auch von Vorteil sein, wenn in dem Transfermedium des
erfindungsgemäßen Gewebeschreibbandes auch unlösliche Säuren bzw. unlösliche sauer
reagierende bzw. Lewis-Säure-Charakter zeigende Verbindungen zusätzlich herangezogen
werden. Sie sind farblos oder wenig gefärbt. Ihre Funktion besteht darin, daß die
Lichtechtheit des Farbkomplexes gesteigert wird.
[0011] Die im Rahmen der Erfindung eingesetzte Trägerflüssigkeit muß denjenigen Anforderungen
genügen, die einer solchen Flüssigkeit in üblichen Gewebeschreibbändern vorgegeben
ist. Sie soll daher von hohem Siedepunkt und niedrigem Dampfdruck, nicht sublimierbar,
geruchlos (bzw. keinen störenden Geruch), niedrigviskos (bevorzugt weniger als 1500
mPa's) und nicht toxisch sein sowie gutes Lösevermögen für das Farbmittel aufweisen.
Es darf sich des weiteren nicht um trocknende oder halbtrocknenede Öle handeln. Diese
allgemeinen Anforderungen werden von einer Vielzahl von Verbindungen erfüllt. So kommen
insbesondere Trägerflüssigkeiten in Frage, wie sie aus druckempfindlichen Farb reaktionspapieren
seit vielen Jahren bekannt sind. Hierbei handelt es sich z. B. um Derivate aus den
Substanzklassen der Aromaten, wie um substituiertes Benzol, insbesondere Dodecylbenzol,
substituierte Biphenyle, wie insbesondere Diisopropylbiphenyl und Monoisobutylbiphenyl,
Terphenyle, wie Hexa-/Dodekahydro-terphenyl, Naphthaline, insbesondere Dialkylalkane,
wie insbesondere Diisopropylnaphthalin und Methyl-isobutyl-naphthalin, Halogenalkane,
wie insbesondere Chlorparaffin mit 20 bis 60 Gew.-% Chlor und einer Kohlenstoffanzahl
von 8 bis 30 und Kohlenwasserstoffchlorsulfonsäureester, wie insbesondere Paraffinchlorsulfonsäurephenylester.
[0012] Als besonders geeignete Beispiele konnten ermittelt werden: Dodecylbenzol, Monoisopropylbiphenyl,
Amylbiphenyl, Hexahydroterphenyl, Dodekahydroterphenyl, Diisopropylnaphthalin, Methyl-isobutylnaphthalin,
Phenyl-xylyl-ethan, Dibenzylbenzol, Dibenzyltoluol, dimethylthiantren, Ditolylsulfid,
Diphenoxyäthylformal, Paraffinsulfonsäurearylester, Phenylester suflochlorierter
Kohlenwasserstoffe, chlorierte Paraffine eines Chlorierungsgrades von 20 bis 60 %
und einer Kohlenstoffzahl von 8 bis 30 Kohlenstoffatomen pro Molekül, Trikresylphosphat,
Diphenyloctylphosphat, Diisobutylphthalat, Dioctylphthalat, Dimethyldiglykolphthalat,
Butylbenzylphthalat, Didecylphthalat, Ethylenglykolphthalat, Acetyl-tri-n-butyl-citrat,
Di-octylsebacat, Dipropylenglykol-dibenzoat, Di-octyladipat, Diisodecyladipat, Di(2-ethyl-hexyl)-adipat,
o-/p-Toluol-ethyl-sulfonamid, 2-Phenyl-ethanol, 2-Octyl-dodecanol, Stearinsäure-butylester,
Acetylricinolsäure-butylester, Rizinusöl, Polyethylenglykol-400-dilaurat und Ölsäure.
Unter den erwähnten Chlorparaffinen wird ein solches eines Chlorierungsgrades von
etwa 40 Gew.-% und einer Kohlenstoffatomanzahl von etwa 20 bis 24 bevorzugt.
[0013] In eine derartige Trägerflüssigkeit wird das erfindungsgemäß einzusetzende Farbmittel
in form des Farbkomplexes in einer Menge von bis zu etwa 50 Gew.-% selbstverständlich
in Abhängigkeit von der jeweiligen Kombination Farbkomplex/Trägerflüssigkeit, eingesetzt.
Dies Grenze kann im Einzelfall auch überschritten werden. In der Regel dürfte es jedoch
als bevorzugt gelten, den Farbkomplex in einer Menge von etwa 30 bis 40 Gew.-% in
der Trägerflüssigkeit zu lösen. Das Lösen kann durch Rühren bei erhöhter Temperatur
erfolgen. Die Temperatur darf jedoch nur soweit angehoben werden, daß der Farbkomplex
nicht zerstört wird. Das auf diese Weise erhaltene Transfermedium wird durch Imprägnierung,
beispielsweise in der eingangs beschriebenen Verfahrensweise, in das gewählte Gewebeband
eingebracht.
[0014] Als Trägerflüssigkeit haben sich insbesondere folgende Gruppen von Verbindungen
als geeignet erwiesen: Phosphorsäureester, Zitronensäureester, Benzoesäureester, Phthalsäureester,
Sebacinsäureester, Adipinsäureester, Fettsäureester, Arylsulfonamide, Alkanole und
Fettsäure. Als spezielle und besonders geeignete Beispiele seinen hierzu angegeben:
Dodecylbenzol, Monoisopropylbiphenyl, Amylbiphenyl, Hexahydroterphenyl, Dodekahydroterphenyl,
Diisopropylnaphthalin, Methyl-isobutylnaphthalin, Phenyl-xylylethan, Dibenzylbenzol,
Dibenzyltoluol, Dimethylthiantren, Ditolylsulfid, Diphenoxyethylformal, Phenylester
sulfochlorierter Kohlenwasserstoffe, Paraffinsulfonsäurearylester, chloriertes Paraffin
eines Chlorierungsgrades von 20 bis 60 % sowie einer Kohlenstoffatomanzahl von 8
bis 30 pro Molekül, Trikresylphosphat, Diphenyloctylphosphat, Diisobutylphthalat,
Dioctylphthalat, Dimethyldiglykolphthalat, Butylbenzylphthalat, Didecylphthalat,
Etzhylenglykolphthalat, Acetyl-tri-n-butyl-citrat, Di-octylsebacat, Dipropylenglykol-dibenzoat,
Di-octyladipat, Diisodecyladipat, Di-(2-ethyl-hexyl)-adipat, o-/p-Toluol-ethyl-sulfonamid,
2-Phenyl-ethanol, 2-Octyl-dodecanol, Stearinsäure-butylester, Acetylricinolsäure-butylester,
Rizinusöl, Polyethylenglykol-400-dilaurat, Ölsäure.
[0015] Schließlich können dem Transfermedium bzw. der Trägerflüssigkeit auch Additive einverleibt
werden, die dazu dienen, die Eigenschaften des erfindungsgemäßen Gewebeschreibbandes
bzw. des darin enthaltenen Farbkomplexes, insbesondere die Viskosität des Transfermediums
und seine Fließfähigkeit und Kriechfestigkeit zu verbessern und die Schriftschärfe
des Schriftzeichens sowie die Lichtechtheit desselben anzuheben. Hierbei handelt es
sich um Additive, die dem Fachmann aus dem Bereiche der üblichen Gewebeschreibbänder
bekannt sind. Detaillierte Ausführungen sind daher entbehrlich.
[0016] Die mit dem erfindungsgemäßen Gewebeschreibband erhaltenen Schriftzeichen erfüllen
die üblichen Anforderungen an mit bekannten Gewebeschreibbändern ausgedruckten Zeichen.
Im Ergebnis werben die Gesichtspunkte Lichtechtheit, Wischfestigkeit, Lagerbeständigkeit,
Intensitätszahl sowie Ergiebigkeitsgrad in dem gewünschten Umfange beachtet.
[0017] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Beispielen noch näher erläutert werden.
Beispiel 1:
[0018] Es wird folgende Mischung hergestellt:

[0019] Die ölige Phase (Dipropylenglykoldibenzoat) wird bei Raumtemperatur vorgelegt und
unter Rühren der Farbgeber sowie der Farbentwickler hinzugefügt, unter Rühren auf
80°C erwärmt und 2 h bei der Temperatur reagieren gelassen. Nach dem Abkühlen resultiert
eine viskose, intensiv schwarz gefärbte Flüssigkeit.
Ein Nylongewebeband von 13 mm Breite, einer Dicke von ca. 105 um und einem Gewebeaufbau
von 49 Kett- und 45 Schußfäden pro cm wird mit 15 g vorstehend beschriebener Schreibbandfarbe
pro m² Gewebe getränkt.
[0020] Das so erhaltene Schreibband liefert mit herkömmlichen Schreibmaschinen hervorragende
Drucke, deren Farbe mittels geeigneter Inhibitoren auf einfache Weise gelöscht werden
können.
Beispiel 2:
[0021]

[0022] werden wie im Beispiel I zu einer Schreibbandfarbe verarbeitet. Hiermit wird ein
Gewebeband getränkt. Die erzielten Farbmarkierungen sind tiefschwarz und zeigen gegenüber
herkömmlichen Gewebeschreibbandmarkierungen den Vorteil einer einfachen Löschbarkeit.
Beispiel 3:
[0023] Es wird nach der Arbeitsweise des Beispiels 1 aus den nachfolgend genannten Substanzen
eine Schreibbandfarbe hergestellt:
Ein damit hergestelltes Gewebeband liefert ausgezeichnete Farbabdrücke hoher Intensität,
die beim Behandeln mit geeigneten Inhibitoren farblos werden, d.h. gelöscht werden
können.

1. Gewebeschreibband, das mit einem Transfermedium aus einer Trägerflüssigkeit und
einem darin dispergierten Farbmittel imprägniert ist und gegebenenfalls die Eigenschaften
verbessernde Additive enthält, dadurch gekennzeichnet, daß es als Farbmittel ein Farbreaktionsprodukt in Form eines Lewis-Säure/Lewis-Base-Farbkomplexes
aus einem organischen Farbbildner und einem Farbentwickler, gelöst und/oder feinteilig
dispergiert in der Trägerflüssigkeit, enthält.
2. Gewebeschreibband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Farbreaktionsprodukt ein Farbkomplex aus einem üblichen Farbentwickler
und einem Farbbildner in Form von Auramin-, Diphenylmethan-, Lakton-, Phthalid-,
Fluoran-, Spiropyran-, Phenothiazin-, Aminophenylpyridin- und/oder Diazaxanthen-Leukoverbindungen
darstellt.
3. Gewebeschreibband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Farbbildner 3,3-Bis-(p-dimethylaminophenyl)-phthalid, 3,3-Bis-(p-dimethylaminophenyl)-6-dimethylamino-phthalid,
3,3-Bis-(1'-octyl-2'-methyl-indol-3'-yl)-phthalid, 3-Cyclohexylamino-6-chlor-fluoran,
3-Diethylamino-7-octylamino-fluoran, 3-Diethylamino-7-di-octylaminofluoran, 3-Diethylamino-7-dibenzylamino-fluoran,
3-Diethylamino-7-(2-chloranilino)-fluoran, 3-Dibutylamino-7-(2-chloranilino)-fluoran,
3-Cyclohexylmethylamino-6-methyl-7-anilino-fluoran, 3-(N-Ethyl-p-toluidino)-6-methyl-7-anilino-fluoran,
3-Diethylamino-6-methyl-7-anilino-fluoran, 3-Diethylamino-7-isobutyl-fluoran, 3-Phenyl-7-diethylamino-2,2'-spiro-di
2H-1-benzopyran, 3-Methyl-2-phenylamino-6-pyrrolidino-fluoran und/oder 4-Dimethylaminophenyl-2,6-diphenyl-pyridin
enthält.
4. Gewebeschreibband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbentwickler aus der folgenden Gruppe von Verbindungen ausgewählt worden
ist: phenolische Verbindungen, einschließlich deren Metallsalze und Ester, Carbonsäuren,
einschließlich deren Salze.
5. Gewebeschreibband nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Farbentwickler eingesetzt werden: Alkylphenole, Arylphenole, Phenoläther,
Naphthole, Alkylenphenole, Hydroxybenzoesäuren und Derivate davon, einschließlich
deren Metallsalze und Ester, Thiosalicylsäuren, Naphthoesäureabkömmlinge, Phthalsäureabkömmlinge,
niedrig-molekulare, lösliche Alkyl- bzw. Arylphenolformaldehyd-Kondensatharze sowie
deren Metallkomplexe sowie diese Kunstharze komplexiert mit Zn-Verbindungen.
6. Gewebeschreibband nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerflüssigkeit eine oder mehrere Verbindungen aus den folgenden Substanzklassen
darstellt: substituierte Produkte von Benzol, Diphenyl, Terphenyl, Naphthalin, von
Diphenylalkanen, Halogenalkanen, Phosphorsäureester, Zitronensäureester, Benzoesäureester,
Phthalsäureester, Sebacinsäureester, Adipinsäureester, Fettsäureester, Arylsulfonamide,
Alkanole und Fettsäuren.
7. Gewebeschreibband nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerflüssigkeit Dodecylbenzol, Monoisopropylbiphenyl, Amylbiphenyl, Hexahydroterphenyl,
Dodekahydroterphenyl, Diisopropylnaphthalin, Methyl-isobutylnaphthalin, Phenyl-xylyethan,
Dibenzylbenzol, Dibenzyltoluol, Dimethylthiantren, Ditolylsulfid, Diphenoxyethylformal,
Phenylester sulfochlorierter Kohlenwasserstoffe, Paraffinsulfonsäurearylester, chloriertes
Paraffin eines Chlorierungsgrades von 20 bis 60 % sowie einer Kohlenstoffatomanzahl
von 8 bis 30 pro Molekül, Trikesylphosphat, Diphenyloctylphosphat, Diisobutylphthalat,
Dioctylphthalat, Dimethyldiglykolphthalat, Butylbenzylphthalat, Didecylphthalat,
Ethylenglykolphthalat, Acetyl-tri-n-butyl-citrat, Di-octylsebacat, Dipropylenglykol-dibenzoat,
Di-octyladipat, Diisodecyladipat, Di-(2-ethyl-hexyl)-adipat, o-/p-Toluolethyl-sulfonamid,
2-Phenyl-ethanol, 2-Octyl-dodecanol, Stearin säure-butylester, Acetylricinolsäure-butylester,
Rizinusöl, Polyethylenglykol-400-dilaurat und/oder Ölsäure, ist.
8. Gewebeschreibband nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich zur Steigerung der Lichtechtheit des Farbkomplexes in dem Transfermedium
eine feste saure Lewis-Säure mit großer innerer und äußerer Oberfläche enthält.
9. Gewebeschreibband nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die feste saure Lewis-Säure in Form von Tonmineralien, Silikaten und/oder Metalloxiden
vorliegt.
10. Gewebeschreibband nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das saure Tonmineral Bentonit, Attapulgit und/oder Montmorillonit ist.