Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach der Gattung des Hauptanspruchs und
einem Reedrelais nach der Gattung des Anspruchs 7 . Es ist bekannt, aus sogenannten
Reedschaltern aufgebaute Reedrelais auf vielfältige Weise herzustellen, beispielsweise
dadurch, daß man das in seinem Inneren ein Vakuum aufweisendes Glasröhrchen mit eingeschmolzenem
Kontaktpaar, was den Reedschalter darstellt, zusammen mit einer das Glasröhrchen umgebenden
Spulenwicklung in einen Schrumpfschlauch einbringt und diesen durch Erhitzen und einen
beidseitigen Klemmvorgang nach der Erhärtung als das so gebildete Reedrelais einerseits
lagernde und das Glasröhrchen gleichzeitig schützende Relaisgehäuse ausbildet.
[0002] Es ist auch bekannt, das Glasröhrchen des Vakuum-Reedschalters mit zugeordneter Schaltspule
in ein rechteckförmiges Gehäuse mit einer offenen Seitenwand einzubringen und das
Gehäuse mit einem geeigneten Kunstharz hermetisch zu vergießen, wobei die jeweiligen
Anschlußkontakte nach außen geführt sind.
[0003] Die bekannten Reedrelais umfassen daher in üblicher Weise einen Spulenträger, der
die Spule bildet und gleichzeitig das Glasröhrchen des Reedschalters so lagert, daß
bei Erregung eine Bewegung der Kontaktzungen erfolgt - der Spulenkörper kann daher
in einstückiger Ausbildung gleichzeitig Träger für die Spule und Gehäuse für den Reedschalter
sein und bildet so insgesamt das Reedrelais.
[0004] Probleme können sich bei den üblichen Ausführungsformen von Reedrelais und bei deren
Herstellung jedoch dann ergeben, wenn diese dazu bestimmt sind, besonders hochfrequente
Ströme oder Signale zu führen (beispielsweise 30 MHz bei Strömen bis zu beispielsweise
5 A) und Betriebsspannungen, die beispielsweise bei kV
SS liegen können. Bei solchen, für übliche Reedrelais ungewöhnlichen und daher extremen
Betriebsbedingungen können sich Nachteile aufgrund der starken einwirkenden hochfrequenten
elektromagnetischen Felder ergeben, die mindestens zu erhöhten Temperaturen im gesamten
Spulen- und Relaisbereich führen, so daß sich neben einer möglichen Änderung der elektrischen
Daten auch die Stabilität des Reedrelais selbst leiden kann.
[0005] Die Erfindung ist ausdrücklich kein sogenanntes Koax-Relais (s. DE-PS 814 915 oder
Aufsatz "Schutzgaskontakte ..." von Jung (Welz in Frequenz 1960, S.392 - 394), bei
dem zur Erhaltung eines gleichbleibenden Wellenwiderstandes (Kennzeichen v. Koax-Relais)
über die ganze Länge und mit gleichbleibendem Abstand ein Außenrohr (Außenleiter)
zum (Innenleiter) Schalter angeordnet ist. Im Gegenteil soll bei der Erfindung alles
vermieden werden, was koppelt. Es soll also verhindert werden, daß etwa zur Vermeidung
einer Erwärmung der Erregerspule, von HF-Bereich Energien auf die Spule gelangen.
[0006] Demnach liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Herstellungsverfahren für ein
Reedrelais so auszugestalten und ein Reedrelais in der Weise zu schaffen, daß durch
eine besonders gute niederohmige Abschirmung im Spulenbereich die nachteiligen Effekte
(also Hochfrecluenzeinfluß/ Hochspannungseinfluß/Einfluß höherer Ströme) vermeidbar
sind.
[0007] Vorteile der Erfindung
[0008] Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren und das nach diesem Verfahren hergestellte
Reedrelais lösen diese Aufgabe jeweils mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
bzw. des Anspruchs 7 und haben den Vorteil, daß sich eine besonders gute Widerstandsfähigkeit
gegen den starken Einfluß der hochfrequenten elektromagnetischen Felder ergibt, bei
gleichzeitigem kostengünstigem und einfachem Aufbau des Relais.
[0009] Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, daß entgegen der üblichen Reedrelaisform
eine Teilung im Bereich der Lagerung der Spule bzw. des Relais erforderlich ist, einmal
um die niederohmige Spulenabschirmung zu realisieren und zum anderen, um das Vakuumglasröhrchen
des Reedschalters sowie das ganze Reedrelais sicher zu lagern.
[0010] Vorteilhaft ist ferner, daß durch den Einsatz vorliegender Erfindung die Möglichkeit
besteht, solche (Kunststoff)-Materialien für den Spulenkörper und/oder Spulenkörperträger
zu verwenden, die für den Bereich der HF-Anwendungen besonders geeignete dielektrische
Eigenschaften aufweisen, andererseits aber wegen einer vorhandenen, nur geringen Temperaturstabilität
sonst, nämlich bei Fehlen der durch die Erfindung gewährleisteten, niederohmigen Spulenabschirmung
nicht eingesetzt werden könnten, da die durch eine schlecht abgeschirmte Spule entstehende
Verlustwärme solche Materialien in ihrer Stabilität stark beeinträchtigen, gegebenenfalls
im Grenzbereich sogar schmelzen lassen würde.
[0011] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Haptanspruch bzw. im Anspruch 7 angegebene Erfindung möglich.
Die Abschirmung besteht aus einem elektrisch gut leitendem, überlicherweise metallischen
Material, welches aber magnetisch nicht leitend ist, wobei besonders vorteilhaft ist
die Ausbildung der Abschirmung in Form von Messingröhren und aus Messing bestehenden
Stirnseiten-Stanzringen, die ferner noch beschichtet, vorzugsweise feuerverzinnt sind,
daß sich bei der innigen Verbindung der separat montierten Abschirmteile eine besonders
niederohmige Verbindung ergibt.
[0012] Eine solche Verbindung kann durch Ausübung eines geeigneten Preßdrucks in einem Werkzeug
hervorgerufen werden; diese Verbindung ist dann formschlüssig und sichert ein dichtes
und festes Anliegen aller Teile so, daß die elektrische Spule zusammen mit dem Spulenkörper
vollständig und allseitig metallisch eingeschlossen und daher abgeschirmt ist.
Zeichnung
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in einer Schnittdarstellung den Spulenkörper mit darauf angedeutet er Spulenwicklung,
beide hermetishch eingeschlossen in eine metallische Umhüllung und
Fig. la die Darstellung der Fig. 1 in einer Stirnansicht - lediglich Spulenkörper
Fig. 2a bis 2d körper einen zur Vervollständigung des Reedrelais nachträglich aufzubringenden
Teil eines Spulenkörperträgers in Seitenansicht, Draufsicht, Ansicht von vorn und
von unten jeweils;
Fig. 3a und 3b einen die Darstellung der Fig. 2a bis 2d vervollständigendes Teil des
Spulenkörperträgers und
Fig. 4 in Draufsicht einen Stanzring, der ergänzend zu einem inneren und einem äußeren Messingrohr
die metallische Abschirmung des Spulenkörpers mit Wicklung bildet.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0014] Der Grundgedanke vorliegender Erfindung besteht darin, zur Herstellung eines Hochfrequenz-Reedrelais
einen separaten Spulenkörper mit der elektrischen Spule zu bewickeln, diesen Spulenkörper
in eine metallische Umhüllung sozusagen einzupacken, die eine niederohmige Abschirmung
bildet, anschließend das Ganze mit einem geteilten Spulenkörperträger zu verbinden,
der dann gleichzeitig in einem inneren Rohr den Vakuum-Reedschalter lagert und aufnimmt,
mit welchem die hochfrequenten Ströme (beispielsweise 30 MHz bei beispielsweise 5
A und Betriebsspannungen von beispielsweise 5 kV ) geschaltet werden.
[0015] Der grundlegende Herstellungsvorgang läuft daher so ab, daß auf den in Fig. 1 mit
10 bezeichneten Spulenkörper, der aus einem mittleren Rohrteil 10a mit beidseitigen
Flanschen 10b, 10b', aufgebaut ist, die Spule gewickelt wird, wobei Spulenanfang und
Spulenende, wie bei 11a und 11b angedeutet, durch röhrchenförmige Löcher 12 in den
Spulenflansch 10b, 10b' herausgeführt werden. In der Darstellung der Fig. 1 ist die
auf den Spulenkörper 10 gewickelte Spule lediglich angedeutet und mit dem Bezugszeichen
13 versehen.
[0016] Diese fertige "Spule" wird dann vollständig niederohmig abgeschirmt, und zwar dadurch,
daß man in die innere Ringdurchführung 14 des Spulenkörpers 10 ein erstes metallisches
Rohr 15 einbringt, welches, wie auch die anderen Abschirmteile, bevorzugt aus Messing
besteht und, zusamnen mit den anderen, noch zu ezwähnenden Teilen die erforderliche
Hochfrequenzabschirmung bewirkt.
[0017] In vorteilhafter Ergänzung ist dann noch eine aus Mn-Metall bestehende magnetische
Abschirmung für die Spule, vorzugsweise in folienartiger Ausbildung vorgesehen, die
um den Spulenwickel überlappend herumgelegt sein kann,und die das sich durch die Ansteuerung
der Spule bildende Magnetfeld sammelt und auch sicherstellt, daß durch benachbarte
Relais keine gegenseitige Beeinflussung erfolgt. Die Mu-Metall-Folie besteht aus einem
magnetisch besonders permeablem Material.
[0018] Ferner wird auf den bewickelten Spulenkörper ein Außenrohr 16 aufgeschoben, welches
also den gesamten Spulenkörper mit Spule in sich aufninmt und wobei die Länge dieser
beiden Rohre 15 und 16 im übrigen so bestimmt ist, daß sich - als bevorzugtes Ausführungsbeispiel
- diese endständig zu beiden Seiten um einen vorgegebenen Abstand über die Längsabmessung
des Spulenkörpers hinaus erstrecken, so daß die Vervollständigung der Spulenabschirmung
durch das beidseitige Aufsetzen sogenannter Stirnringscheiben 17a, 17b erfolgen kann.
Die Stirnringscheiben sind bevorzugt als Stanzringe ausgebildet und haben in Draufsicht
die in Fig. 5 gezeigte Form, also angrenzend zur Peripherie und einander diametral
gegenüberliegend zwei Durchstecklöcher 18, durch welche die die röthrchenförmigen
Löcher 12 bildenden, von den Spulenflanschen ausgehenden Ringvorsprünge gesteckt werden
können. Dabei sind bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel die inneren
Bohrungsabmessungen und die äußeren Ringabmessungen der beidseitigen Stirnringscheiben,
die bevorzugt Stanzringe sein können, so gehalten, daß sich vorzugsweise ein jeweils
geringes Übermaß ergibt, daß also die Innenbohrung jeder Stanzringscheibe etwas geringer
ist als der Durchmesser des Innenrohrs I5, während der Außendurchmesser jeder Stirnringscheibe
vorzugsweise etwas größer ist als der Innendurchmesser des Außenrohrs 16.
[0019] Auf diese Weise gelingt es nämlich, alle vier Messingteile 15, 16, 17a, 17b zu einer
innigen, sehr niederohmigen Verbindung, die den Spulenkörper mit Spule hermetisch
einschließt, zusammenzufügen und miteinander zu verbinden.
[0020] Bevorzugt wird hierzu so vorgegangen, daß die hier verwendeten vier Messingteile
feuerverzinnt werden und das Zusammenfügen durch einen Preßvorgang in einem geeigneten
Werkzeug erfolgt, in welchem die beidseitigen Stirnringscheiben in das Außenrohr und
gleichzeitig das Innenrohr in die zentrale Öffnung der Stirnringscheiben eingedrückt
werden, teilweise unter entsprechender, geringfügiger Materialverformung, wodurch
sich ein fester form- und kraftschlüssiger Zusammenhalt aller Schirmteile untereinander
ergibt.
[0021] Es versteht sich natürlich, daß die geschilderte Form der Abschirmung auch anders
getroffen werden kann; so können die Stirnringscheiben auch kappenförmig ausgebildet
sein, wobei sie dann über das Außenrohr 16 mit nach innen gerichteten Ringflanschen
übergestülpt werden und gleichzeitig können innere, von der Innenbohrung der Stirnringscheiben
ausgehende Ringflansche in das Innere des Innenrohrs 15 gedrückt werden - hier, also
im Bereich der Verbindung der einzelnen Abschirm-Messingteile sind daher Gestaltungsmöglichkeiten
offen.
[0022] Anschließend wird die insoweit in die niederohmige metallische Abschirmung verpackte
Spule mit Spulenkörper mit dem in den Fig. 2a bis 2d sowie 3a und 3b dargestellten
Spulenkörperträger verbunden, der wie folgt aufgebaut ist.
[0023] Der in den Fig. 2a und 2d dargestellte erste Teil eines Spulenkörperträgers 18a -
der zweite Teil entsprechend den Fig. 3a und 3b ist mit 18b bezeichnet - umfaßt ein
Längsrohr 19, welches innen hohl ist und dazu dient, in das von dem inneren Rohr 15
der Kombinationseinheit Spulenkörper mit Spule und Abschirmung eingeschoben zu werden,
möglichst bündig, und zwar bis zu einem, von einem mit dem Rohr 19 vorzugsweise einstückig
verbundenen Lagerflansch 20. Der erste Teil eines Spulenkörperträgers 18a besteht
bevorzugt aus einem geeigneten Kunststoffmaterial wie Polypropylen, etwa mit der Bezeichnung
Vestolen und ist mit Trägerrohr 19 und endseitigem Lagerflansch 20 einstückig ausgebildet,
wobei das Trägerrohr 19 eine vertikale Wandung 20a des Lagerflansches 20 durchsetzt
und mit dieser und einer an die Wand 20a senkrecht angesetzten Fußplatte 20b zur Bildung
einer L-Form des Trägerflansches 20 über mittlere Verstärkungsrippen 21 verbunden
ist, wobei die beiden Schenkel der L-Form auch noch durch seitliche Dreiecksrippen
22 zur Verstärkung verbunden sein können.
[0024] Wie am besten der Darstellung der Fig. 2c entnommen werden kann, verfügt die eine
teilwand 20a des Lagerflansches 20 über seitliche Einschnitte 23a, 23b, die die vorspringenden
röhrchenförmigen Ansätze 12 des Spulenkörpers beidseitig aufnehmen, die sich ja auch
nach der "Einpackung" durch das Abschirmmaterial noch über dessen Außenabmessungen
hinaus erstrecken. Hierdurch ergibt sich gleichzeitig die verdrehfeste sichere Lagerung
und Verankerung der Einheit Spulenkörper mit Spule und Abschirmung am Spulenkörperträger
18, wobei es sich versteht, daß nach Aufschieben dieser Einheit auf das Trägerrohr
19 der Aufbau des Spulenkörperträgers und damit auch der gesamte Aufbau des Hochfrequenz-Reedrelais
sich vervollständigt dadurch, daß auf das in der Zeichenebene der Fig. 2a bis 2d nach
rechts herausstehende Lagerrohr 19 noch der zweite, in den Fig. 3a und 3b dargestellte
Lagerflansch 20' aufgeschoben wird. Dieser verfügt daher neben der Grundplatte 20b'
und der senkrechten Wandung 20a' über einen sich röhrchenförnJig nach außen erstreckenden
Ansatz 24, der über das Lagerrohr 19 geschoben wird, so daß sich eine sichere und
verdrehfeste Verbindung insgesamt mit dem ersten Teil 18a des Spulenkörperträgers
18 sowie, auch hier wieder, durch seitliche Aufnahmeschlitze 23a' , 23b' gewährleistet,
die formschlüssige Verankerung des Spulenkörpers mit seinen röhrchenförmigen Ansätzen
12 ergibt.
[0025] Im zusammengebauten Zustand erstreckt sich dann das Lagerrohr 19 etwa beidseitig
so weit über die Lagerflansche 20a, 20b des Spulenkörperträgers 18 hinaus, wie in
Fig. 2a, 2b gezeigt, die auch die Abmessungen des Reedrelais in natürlicher Größe
darstellen, wenn die Einheit aus Spulenkörper mit Spule und Abschirmung sowie das
zweite Flanschteil aufgeschoben sind.
[0026] Der Endaufbau des Reedrelais vervollständigt sich dann noch dadurch, daß ein spezieller
Hochspannunp sschalter, der separat in hier nicht weiter zu erörternder Form als Vakuum-Glasröhrchen
mit beidseitig eingeschmolzenen Kontaktpaddeln hergestellt wird, in das Innere des
Lagerrohrs 19 eingebracht und festgelegt wird. Das Befestigen kann beispielsweise
durch beidseitige (Silikon) Schlauchstücke erfolgen, die das eingeschobene, in den
Zeichnungen nicht dargestellte Glasröhrchen des Reedschalters fest umgebend, unter
Preßdruck in die innere Öffnung des Lagerrohrs 19 eingedrückt werden; es ist aber
auch möglich, das Vakuum-Glasröhrchen vollständig mit einem Silikonschlauch zu umgeben
und dann das Ganze in das Lagerrohr 19 einzuschieben.
[0027] Vor dem Einbringen des Glasröhrchens des Reedschalters können noch die Spulenenden
an an den beiden Lagerflanschen 20, 20' angeordnete (in der Zeichnung nicht dargestellt)
Spulenanschlußstifte angelötet werden.
[0028] Die Erfindung ermöglicht unter Beibehaltung der gleichen Grundkonzeption auch die
Möglichkeit, ein solches Hochfrequenz/Hochspannungs-Reedrelais als Ruherelais auszubilden,
indem man in der Einheit Spulenkörper mit Spule und Abschirmung noch einen Magneten,
vorzugsweise als Ringmagnet ausgebildet, anordnet. Hierzu kann so vorgegangen werden,
daß der Innendurchmesser des in Fig. 1 gezeigten Spulenkörpers 10 etwas vergrößert
wird, so daß der Ringmagnet Platz hat. Es versteht sich, daß das Einschieben des inneren
Messingrohrs 15 dann so erfolgt, daß auch der zur Vervollständigung des Ruherelais
benötigte Ringmagnet gegenüber dem Hochfrequenzfeld abgeschirmt ist, sich also innerhalb
der Abschirmung befindet.
[0029] Ein Hochfrequenz-Reedrelais mit einem solchen Aufbau verfügt über die im folgenden
ergänzend noch angegebenen technischen Daten, wobei es sich versteht, daß diese Angaben
die Erfindung nicht beschränken, sondern lediglich ein Ausführungsbeispiel genauer
angeben.

Messungen an einem solchen Reedrelais haben ergeben, daß sich die Spule bei Betrieb
des Relais bei 30 MHz und 5 A
eff um maximal 30 Kelvin erwärmt.
[0030] Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
1. Verfahren zur Herstellung eines Reedrelais zur Schaltung von hochfrequenten Strömen,
beispielsweise im Frequenzbereich von 1, 5 ... 30 MHz, und gegebenenfalls hohen Spannungen,
z.B. 5 kVSS, wobei die Spule auf einen Spulenkörper gewickelt wird, in dessen Innerem sich ein
im Vakuum eines Glasröhrchens eingeschmolzenes Kontaktpaar befindet, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spule auf einen Spulenkörper (10) gewickelt und anschließend mit einem metallischen
Innenrohr (15), mit einem metallischen Außenrohr (16) und mit beidseitigen metallischen
Stirnringscheiben (17a, 17b) zur Bildung einer niederohmigen Spulenabschirmung versehen
wird, woraufhin Innenrohr und Außenrohr mit den stirnseitigen Ringscheiben durch einen
weiteren Arbeitsvorgang verbunden und die Einheit aus Spulenkörper (10), Spule (13)
und metallischer Abschirmung (15, 16, 17a, 17b) auf einen gesonderten Spulenkörperträger
aufgebracht und der Vakuumschalter in das Lagerrohr (19) des Spulenkörperträgers (18)
eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die metallischen Abschirmteile
solche relativ aufeinander bezogene Abmessungen aufweisen, daß sie durch einen unter
Druck erfolgenden Preßvorgang miteinander kraftschlüssig verbunden oder auch verlötet
werden, wobei in den Spulenkörper zunächst das Innenrohr eingeschoben, anschließend
das metallische Außenrohr (16) aufgeschoben und die beidseitige metallische Stirnringscheiben
(17a, 17b) angeordnet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnringscheiben als
Stanzringe hergestellt und in das Außenrohr (16) und das Innenrohr (15) in eine zentrale
Ausnehmung der Stirnringscheiben eingepreßt werden und daß sämtliche Abschirmteile
(15, 16,17a,17b) aus Messing sind und vor dem Zusammenpressen feuerverzinnt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufbringen
der Einheit aus Spulenkörper mit Spule und Abschirmung auf den Spulenkörperträger
so erfolgt, daß diese zunächst auf das Lagerrohr (19) eines ersten Teils (18a) des
Spulenkörperträgers (18) aufgeschoben werden und daß anschließend ein zweiter Teil
des Spulenkörperträgers als Endstück ebenfalls auf das Lagerrohr (19) aufgeschoben
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beim Aufschieben
der Einheit aus Spulenkörper mit Spule und Abschirmung auf den ersten Teil des Spulenkörperträgers
an dem Spulenkörperträger befindliche, röhrchenförmige Ansätze bildende Löcher, die
die beidseitigen Stirnringscheiben durchsetzen, in Aufnahmeausnehmungen (23a, 23b;
23a', 23b) beidseitiger angrenzender Wandungen (20a, 20a') von als Lagerflansche (20,
20') ausgebildeten beidseitigen, das Lagerrohr (19) tragenden Endflanschen eingebracht
werden, wodurch sich eine drehfeste und formschlüssige Verankerung der Einheit Spulenkörper
mit Spulenabschirmung auf dem Spulenkörperträger ergibt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in das
Innere des Lagerrohrs (19) des Spulenkörperträgers (18) unter mindestens teilweiser
Zwischenlage eines Silikonschlauchs das Vakuumröhrchen des Hochfrequenz-Reedschalters
eingesetzt und festgelegt wird.
7. Reedrelais zur Schaltung von hochfrequenzten Strömen, beispielsweise im Frequenzbereich
von 1,5 ... 30 MHz, und gegebenenfalls hohen Spannungen, z. B. 5 kV , wobei die Spule
auf einen Spulenkörper gewickelt und in deren Innerem ein im Vakuum eines Glasröhrchens
eingeschmolzenes Kontaktpaar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Spulenkörper
(10) zur Aufnahme der Spulenwicklung vorgesehen und durch Einbringen eines inneren
metallischen Rohrs (15), Überziehen eines äußeren metallischen Rohrs (16) und Anordnen
beidseitiger Stirnringscheiben (17a, 17b), die im Stoß jeweils miteinander verbunden
sind, von einer niederohmigen Spulenabschirmung umgeben ist und daß die aus Spulenkörper
(10) mit Wicklung (13) und metallischer Abschirmung (15, 16, 17a, 17b) gebildete Einheit
auf das Lagerrohr (19) eines Spulenkörperträgers aufgebracht ist.
8. Reedrelais nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den Einzelteilen
inneres Rohr (15), äußeres Rohr (16) und beidseitige Stirnringscheiben (17a, 17b)
gebildete Abschirmung durch einen aufgrund jeweils eines relativen Übermaßes gewährleisteten
Preßvorgangs durch Aufweitung und hierdurch bewirkten kraftschlüssigen Sitz miteinander
verbunden oder verlötet sind.
9. Reedrelais nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Spulenkörper
(10) aus einem mittleren, die Spulenwicklung (13) tragenden Rohr (10a) mit beidseitigen
Stirnflanschen (10b, 10b') besteht, wobei in den Stirnflanschen durch seitlich vorstehende
röhrchenförmige Ansätze (12) Durchführungsöffnungen für Spulenanfang und Spulenende
gebildet sind.
10. Reedrelais nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die röhrchenförmigen
Ansätze (12) in den Spulenkörperflanschen (10b, 10b') enteprechend zugeordnete Durchtrittsöffnungen
(18) in den die Abschirmung mit bildenden Stirnringscheiben (17a, 17b) durchsetzen
und beim Zusammenfügen mit dem Spulenkörperträger (18) in entsprechende Ausnehmungen
(23a, 23b; 23a', 23b') von Wandbereichen (20a, 20a') der beidseitigen Lagerflansche
(20, 20') des Spulenkörperträgers (18) eingreifen zur drehfesten Lagerung und Verankerung
auf diesen.
11. Reedrelais nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Spulenkörperträger (18) geteilt ist und aus einem ersten Teilstück mit einem Lagerflansch
(20) und dem von diesem einstückig ausgehenden Lagerrohr (19) besteht, auf welches
die Einheit aus Spulenkörper mit Wicklung und Abschirmung mit dem inneren metallischen
Abschirmrohr (15) aufgeschoben ist, sowie aus eineni zweiten, einen gegenüberliegenden
Lagerflansch (20') bildenden Teil, der ebenfalls auf das Lagerrohr (19) aufgeschoben
ist.
12. Reedrelais nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß die beidseitigen Lagerflansche
(20, 20') des Spulenkörperträgers
(18) jeweils L-Form aufweisen, mit einer angrenzend zu den Spulenflanschen verlaufenden
Wandung (20a, 20a') und einer sich quer zu dieser und mit der Wandung (20a, 20a')
über Verstärkungsrippen (21, 22) verbundenen Lagerplatte (20b, 20b').
13. Reedrelais nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Teil
(18b) des Spulenkörperträgers (18) eine das Aufschieben auf das Lagerrohr (19) des
anderen Spulenkörperträgerteils (18a) ermöglichende, rohrförmige Fortsetzung (24)
aufweist.
14. Reedrelais nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Teile (15,16,17a,17b) der Abschirmung aus feuerverzinntem Messing sind und Spulenkörper
(10) und Spulenkörperträger (18,18a,18b) aus Kunststoff (Nylon bzw. Polypropylen)
bestehen.
15. Reedrelais nach einem der Ansprüche 7 bis 14 mit einem Ruhekontakt, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Spule und dem Innenrohr (15) ein Ringmagnet angeordnet ist.
16. Reedrelais nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringmagnet ein legierter
Magnet ist.
17. Reedrelais nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Bildung einer ergänzenden magnetischen Abschirmung die Spulenwicklung ferner in einer
Umhüllung aus magnetisch hochleitendem Material angeordnet ist.
18. Reedrelais nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenwicklung in
eine sich überlappende Mu-Metall-Folie eingebracht ist.