[0001] Die Erfindung betrifft ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit wenigstens
einer rot- und/oder grünempfindlichen farbkupplerhaltigen Silberhalogenidemulsionsschicht
und ein Verfahren zur Herstellung fotografischer Bilder.
[0002] Farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien, die Silberhalogenidemulsionen und zur
Bildung von Farbstoffen sogenannte Farbkuppler enthalten, sind bereits bekannt. Die
Farbbilder entstehen durch Umsetzung des Entwickleroxidationsproduktes mit den Farbkupplern.
[0003] An die Farbkuppler und die aus ihnen entstehenden Farbstoffe werden die verschiedensten
Anforderungen gestellt. Farbkuppler und Farbstoffe sollen in der Regel diffusionsfest
eingelagert werden und die gebildeten Farbstoffe sollen sowohl eine gute Stabilität
gegen Licht als auch bei Dunkelheit, insbesondere bei Wärme und Feuchtigkeit, aufweisen.
[0004] Bildfarbstoffe werden bei Einfluß von Luftsauerstoff, Feuchte und Temperatur abgebaut,
wodurch eine Abnahme der gebildeten Farbdichte resultiert (darkfading).
[0005] Leider haben gerade die stabileren Verbindungen häufig Nachteile hinsichtlich anderer
fotografischer Eigenschaften, wie Absorptionslage, Empfindlichkeit, Körnigkeit, Farbausbeute
usw.
[0006] Aus der DE-A-2 044 992 ist bekannt, sogenannte Weißkuppler in farbkupplerhaltigen
Aufzeichnungsmaterialien zu verwenden. Die Weißkuppler konkurrieren mit dem Farbkuppler
um Entwickleroxidationsprodukte. Auf diese Weise kann Empfindlichkeit und Gradation
beeinflußt werden. Aus der DE-A-2 304 319 und der US-A-3 912 513 ist bekannt, polymere
Weißkuppler insbesondere in Gelatine-Zwischenschichten zu verwenden, um eine Verfälschung
der Farbwiedergabe zu verhindern. Aus der DE-A-2 407 569 und der US-A-3 926 436 ist
bekannt, polymere Weißkuppler mit einer Sulfonsäuregruppierung im Polymeren vorzugsweise
in mehreren hydrophilen Kolloid-Zwischenschichten zu verwenden. Derartige Weißkuppler
brauchen nicht mit herkömmlichen Emulgierstoffen versehen zu werden.
[0007] Aus der DE-A-2 420 067 und der GB-PS 1 511 385 ist bekannt, daß durch eine Kombination
von polymeren Weißkupplern und 2-Xquivalent-Gelbkupplern in einer blauempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschicht der Schleier reduziert werden kann. Schließlich ist
aus der DE-A-2 725 591 und der US-A-4 128 427 bekannt, daß Latices von polymeren Kupplern,
die neben Farbkupplereinheiten auch Weißkupplereinheiten enthalten, eine größere Lichtbeständigkeit
aufweisen können.
[0008] Diesem Stand der Technik läßt sich aber nicht entnehmen, wie die Dunkellagerstabilität
von Purpur- und Blaugrün-Farbstoffen in fotografischen Aufzeichnungsmaterialien verbessert
werden kann.
[0009] Eine Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein fotografisches Material anzugeben,
bei dem die Dunkellagerstabilitit von Purpur- und Blaugrün-Farbstoffen verbessert
ist. Weiterhin war es eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung fotografischer
Bilder mit verbesserten Eigenschaften anzugeben.
[0010] Es wurde nun ein fotografisches Aufzeichnungsmaterial mit wenigstens einer rot-,
einer grün- und einer blauempfindlichen farbkupplerhaltigen Silberhalogenidemulsionsschicht
und wenigstens einem polymeren Weißkuppler gefunden. Erfindungsgemaß ist in wenigstens
einer rot- und/oder grünempfindlichen Schicht ein Polymer enthalten, welches wiederkehrende
Einheiten 1 mit einem 5-Pyrazolon-Weißkupplerrest und wiederkehrende Einheiten 11
mit einem Sulfonsäurerest aufweist.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform entsprechen die wiederkehrenden Einheiten 1
und 11 folgenden Formeln:

worin bedeuten
R1, R2: gleich oder verschieden: Wasserstoff, Alkyl mit 1-4 C-Atomen, Halogen, insbesondere
Cl,
Y1, Y2: gleich oder verschieden: zweiwertige funktionelle Gruppe, insbesondere -CONH-, -NHCONH-,
-NHCOO- oder eine chemische Bindung,
A1, A2: gleich oder verschieden: ein zweiwertiges organisches Bindeglied, insbesondere ein
gegebenenfalls substituierter Alkylen-, Arylen- oder Aralkylenrest oder eine chemische
Bindung,
Z1, Z2: gleich oder verschieden: eine zweiwertige funktionelle Gruppe, insbesondere -0-,
-S-, -SO-, -SO2-, -CONH-, -COO- oder eine chemische Bindung,
B1, B2: gleich oder verschieden: ein zweiwertiges organisches Bindeglied, insbesondere ein
gegebenenfalls substituierter Alkylenrest oder eine chemische Bindung,
X: eine zweiwertige organische Gruppe, insbesondere -CONH-, -NHCONH-, -NHCOO-, -OCONH,
Ku: ein 5-Pyrazolon-Weißkupplerrest.
[0012] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform entspricht der 5-Pyrazolon-Weißkupplerrest
-Ku folgender Formel

worin
R3: ein für ein Pyrazolon-Weißkuppler üblicher Substituent, insbesondere ein Alkylrest
mit 1 bis 4 C-Atomen und
Ar: ein gegebenenfalls substituierter Aryl-, insbesondere Phenylrest ist.
[0013] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist in dem Polymeren zusätzlich eine
polymerisierte ethylenisch ungesättigte Verbindung M enthalten.
[0014] In besonders bevorzugten Polymeren sind, jeweils in Gew.-Y, enthalten:

[0015] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Polymere in einer Schicht
enthalten, die als Farbkuppler ein Phenol, a-Naphthol oder 5-Pyrazolon enthält.
[0016] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung farbfotografischer
Bilder, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß das bildmäßig belichtete erfindungsgemäße
Aufzeichnungsmaterial entwickelt und der üblichen Weiterverarbeitung unterworfen wird.
Die erfindungsgemäßen Polymeren weisen vorzugsweise eine Glasübergangstemperatur (Tg)
von maximal +20°C auf. In Abmischung mit Gelatine haben sie vorzugsweise eine Viskosität,
die höher liegt als die Viskosität der für die Abmischung verwendeten Gelatine- und
Polymerlösungen. Sie können ohne Verwendung von Netzmitteln mit Gelatine verwendet
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform sind Schichten aus einer Mischung von
erfindungsgemäßen Polymerlatices und Gelatine in den Verhältnissen 70:30 - 90:10 nach
Trocknung klar.
[0017] Beispiele für Comonomere M umfassen einen Ester, vorzugsweise einen Niedrigalkylester
und ein Amid, abgeleitet von einer Acrylsäure, beispielsweise Acrylsäure, einer α-Chloracrylsiure,
einer α-Alkylacrylsäure wie Methacrylsäure, usw. (beispielsweise Acrylamid, Methylsethacrylat,
Ethylacrylat, Ethylmethacrylat, n-Propylacrylat, n-Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat,
n-Hexylacrylat, Octylmethacrylat, Laurylmethacrylat und Methylenbisacrylamid, usw.),
ein Vinylester (beitpieltweiee Vinylacetat, Vinylpropionat und Vinyllaurat, usw.),
Acrylnitril, Methacrylnitril, eine aromatische Vinylverbindung (beitpieixweiee Styrol
und ein Derivat davon, wie Vinyltoluol, Divinylbenzol, Vinylacetophenon, usw.), Itaconsäure,
Zitraconaaure, Crotonsäure, Vinylidenchlorid, ein Vinylalkylether (beispielsweise
Vinylethylether, usw.), ein Ester von Maleinsäure, N-Vinyl-2-pyrrolidon, N-Vinylpyridin
und 2- und 4-Vinylpyridin, usw.
[0018] Vorzugsweise werden ethylenisch ungesättigte Verbindungen M eingesetzt, deren Homopolymerisierte
eine niedrige Glas-Ubergangstemperatur aufweisen wie z.B. Acrylsäureethylester, Acrylsäurebutylester,
Acrylsäureethylhexylester, Butadien, Isopren, 2-Ethoxyethylacrylat, 3-Hethoxypropylacrylat,
4-Dodecylstyrol, Vinylbutylether.
[0019] Weiter geeignete Monomere M sind im "Polymer Handbook" von J. Brandrup/E.H. Immergut,
Interscience Publisherc, New York, angegeben.
[0021] Besonders geeignete wiederkehrende Einheiten II sind: Vinylsulfonsäure Natriumsalz,
Methallylsulfonsäure Natriumsalz, Allylsulfonsäure Kaliumsalz, 2-Acrylamino-2-methylpropansulfonsäure,
Natriumsulfoethylmethacrylat, Kaliumsulfopropylacrylat, Lithiumsulfopropylmethacrylat,
Styrolsulfonsäure, Methacrylaminophenylsulfonsäure Kaliumsalz, Acrylaminophenylsulfonsäure
Natriumsalz.
[0023] Die erfindungsgemäßen Polymeren weisen vorzugsweise eine Glasübergangstemperatur
von kleiner als 20°C auf. Die Bestimmung der Glasübergangstemperatur erfolgt nach
den aus der Differentialthermoanalyse und Differentialkalorimetrie bekannten Methoden,
die beispielsweise beschrieben sind in dem Buch "Polymeranalytik 11" von Hoffmann,
Krämer und Kuhn, Thieme Verlag, Stuttgart 1977. Durch die Verwendung der Polymeren
in fotografischen Materialien werden überraschenderweise auch die mechanischen Eigenschaften,
insbesondere die Bruchfestigkeit verbessert.
[0024] Durch die in den letzten Jahren immer weiter gesteigerte Gußgeschwindigkeit bei der
Herstellung von fotografischen Materialien wurde es erforderlich, die Viskosität der
Gießlösung bei abnehmendem Gehalt an gelösten Substanzen zu erhöhen. Da die bekannten
weißkuppelnden Polymerlatices die Viskosität nicht beeinflussen (vgl. DE-A-2 407 569)
mußten zusätzliche Viskositätserhöher eingesetzt werden, die aber die Bruchfestigkeit
der Schichten herabsetzen. Die erfindungsgemäßen Polymeren weisen überraschenderweise
den Vorteil auf, daß sie die Viskosität der Gießlösungen ohne weitere Zusätze superadditiv
erhöhen, wenn Gelatine als Bindemittel eingesetzt wird, so daß ein weiterer Zusatz
von viskositätserhöhenden Mitteln entfallen kann.
[0025] Die Verwendung von bekannten polymeren Weißkupplern in Latexform führt zu Schichttrübungen,
wenn das Material nicht getrocknet ist und läßt eine Beurteilung frisch verarbeiteter
noch feuchter Materialien nicht zu. Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Polymeren
tritt überraschenderweise eine Schichttrübung im feuchten Zustand nicht auf.
[0026] Die Herstellung der erfindungsgemäßen polymeren Verbindungen wird vorzugsweise in
Form der Lösungs- oder Fällungspolymerisation durchgeführt. Als Läsungsmittel kommen
vorzugsweise Verbindungen in Frage, in denen die eingesetzten Ausgangsmonomeren löslich
sind, wie z.B. niedere Alkohole, Ketone, Ester, Amide, Sulfoxide und Ether.
[0027] Die frei-radikalische Polymerisation eines ethylenisch ungesättigten Monomeren wird
initiiert durch Zusatz eines freien Radikals, das gebildet wird durch thermische Zersetzung
eines chemischen Initiators, durch Einwirkung eines Reduktionsmittels auf eine oxidierende
Verbindung (Redox-Initistor) oder durch physikalische Einwirkung, wie Bestrahlung
mit Ultraviolettstrahlen oder anderen hochenergetischen Strahlungen, hohen Frequenzen,
usw.
[0028] Beispiele für prinzipielle chemische Initiatoren umfassen ein Persulfat (beispielsweise
Ammoniumpersulfat oder Kaliumpersulfat usw.), Wasserstoffperoxid, ein Peroxid (beispielsweise
Benzoylperoxid oder tert. Butylperoctoat usw.) und eine Azonitrilverbindung (beispielsweise
4,4'-Azobis-4-cyanovaleriansäure und Azobisisobutyronitril, usw.), usw.
[0029] Beispiele für konventionelle Redox-Initiatoren umfassen Wasserstoff-Eisen(II)-salz,
Kaliumpersulfat, Natriummetabisulfit und Cer IV-Salz-Alkohol, usw.
[0030] Beispiele für die Initiatoren und deren Funktionen werden beschrieben von F.A. Bovey,
in Emulsion Polymerization, Interscience Publishers Inc., New York, 1955, Seiten 59
bis 93.
[0031] Zur Überführung in eine wäßrige Lösung wird die Lösung der in organischen Lösungsmitteln
gelösten Polymeren mit Wasser versetzt und im Anschluß daran das Lösungsmittel durch
bekannte Methoden, wie z.B. Destillation, Dialyse oder Ultrafiltration entfernt. Auf
diese Weise können fast transparente Polymerlösungen erhalten werden.
[0032] Im folgenden wird als Beispiel die Herstellung des erfindungsgemäß zu verwendenden
Polymeren B beschrieben.
Polymer B
[0033] Unter Stickstoff werden 28 g einer Lösung aus 20 g 1-Phenyl-3-methacrylamido-4-methylpyrazolon,
70 g Butylacrylat und 10 g 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure in 140 ml n-Propanol
und 9 ml einer Lösung aus 1,2 g Azobisisobutyronitril in 90 ml n-Propanol zusammengegeben
und auf 90°C erhitzt. Nach 30 Minuten werden die restlichen Mengen der Lösungen in
2 Stunden gleichmäßig zugetropft und weitere 4 Stunden bei 90°C gerührt. Anschließend
wird mit 450 ml n-Propanol verdünnt, 300 ml Wasser zugesetzt, mit lOYiger Natronlauge
auf pH 6 eingestellt, mit 700 ml Wasser verdünnt und das n-Propanol weitgehend durch
Destillation entfernt.
[0034] Bei der Herstellung des fotografischen Aufzeichnungsmaterials können die erfindungsgemäßen
Verbindungen in bekannter Weise in die Gießlösung der Silberhalogenidemulsionsschichten
oder anderen Kolloidschichten eingearbeitet werden, indem sie vorzugsweise in Form
von wäßrigen Dispersionen, wie sie bei der Herstellung erhalten werden können, gegebenfalls
in Anwesenheit eines Netz-oder Dispergiermittels zu einer hydrophilen Kolloidlösung
zugefügt werden. Die hydrophile Gießlösung kann selbstverständlich neben dem Bindemittel
andere übliche Zusätze enthalten.
[0035] Die erfindungsgemäß zu verwendenden Substanzen werden vorzugsweise in einem Bereich
von 1 bis 200 g Polymer, insbesondere von 10 bis 100 g Polymer pro Mol Silberhalogenid
in einer Emulsionsschicht verwendet. Die Zugabe erfolgt vorzugsweise als wäßrige Dispersion
und kann grundsätzlich jederzeit, vorzugsweise aber nach der spektralen Senibilisierung
erfolgen.
[0036] Das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial weist in einer bevorzugten Ausführungsform
jeweils wenigstens eine blau-, grün- und rotempfindliche Schicht auf. Hiervon ist
vorzugsweise wenigstens eine Schicht erfindungsgemäß in zwei Teilschichten L und H
aufgespalten. Besonders bevorzugt ist es, alle spektral sensibilisierten Schichten
in wenigstens zwei Teilschichten unterschiedlicher Empfindlichkeit aufzuteilen.
[0037] Die Teilschichten gleicher spektraler Empfindlichkeit können benachbart liegend zu
Doppel- oder Mehrfachschichtpaketen zusammengefaßt sein, es können aber auch die Teilschichten
einer spektralen Empfindlichkeit mit den Schichten einer anderen spektralen Empfindlichkeit
zusammengefaßt werden.
[0038] Vorzugsweise liegt wenigstens eine blauempfindliche Schicht oberhalb der grün- und
rotempfindlichen Schichten und ist von diesen durch eine Gelbfilterschicht getrennt.
Zusätzlich zu den lichtempfindlichen Schichten können weitere Schutz- und Zwischenschichten
verwendet werden.
[0039] Soweit die Teilschichten gleicher spektraler Empfindlichkeit unterschiedliche Farbkupplerkonzentrationen
aufweisen, werden die erfindungsgemäß zu verwendenden Polymeren vorzugsweise in der
Teilschicht mit höherer Farbkupplerkonzentration verwendet.
[0040] Die Teilschichten können zusätzlich die Üblichen Bestandteile enthalten, wie z.B.
Scavenger, DIR-Kuppler sowie auch DAR-Kuppler.
[0041] Außer den bereits genannten Schichten können weitere, nicht lichtempfindliche Hilfsschichten
in dem erfindungsgemäßen farbfotografischen Aufzeichnungsmaterial vorhanden sein,
z.B. Haftschichten, Lichthofschutzschichten oder Deckschichten, insbesondere Zwischenschichten
zwischen den lichtempfindlichen Schichten, wodurch die Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten
aus einer Schicht in eine andere wirksam unterbunden werden soll. Zu diesem Zweck
können derartige Zwischenschichten ferner bestimmte Verbindungen enthalten, die mit
Entwickleroxidationsprodukten zu reagieren vermögen. Derartige Schichten werden vorzugsweise
zwischen benachbarten lichtempfindlichen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit
angeordnet. Auch kann in diese Zwischenschichten eine wenig empfindliche Silberhalogenidemulsion
eingelagert sein, mit einem mittleren Korndurchmesser von etwa 0,1 um oder kleiner,
die Chlorid, Bromid und gegebenenfalls Iodid enthält. Eine solche Schicht wirkt sich
besonders förderlich auf die Empfindlichkeit der angrenzenden Schichten aus. Die wenig
empfindliche Silberhalogenidemulsion kann aber auch direkt in die lichtempfindlichen
Schichten eingebracht sein.
[0042] Bei dem erfindungsgemäßen Material handelt es sich bevorzugt um ein Umkehrmaterial,
welches nach bildmäßiger Belichtung einer Schwarz-Weiß- und dann einer Farbentwicklung
unterworfen wird.
[0043] Den lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsioneschichten sind vorzugsweise Farbkuppler
zugeordnet, die mit Farbentwickleroxidationsprodukten unter Bildung eines Farbstoffes
reagieren können. Bevorzugt sind die Farbkuppler direkt benachbart zur Silberhalogenidemulsionsschicht
und insbesondere in dieser selbst enthalten.
[0044] So kann die rotempfindliche Schicht beispielsweise einen Farbkuppler zur Erzeugung
des blaugrünen Teilfarbenbildes enthalten, in der Regel einen Kuppler vom Phenol-
oder α-Naphtholtyp. Die grünempfindliche Schicht kann beispielsweise mindestens einen
Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes enthalten, wobei Üblicherweise
Farbkuppler vom Typ des 5-Pyrazolons verwendet werden. Die blauempfindliche Schicht
kann beispielsweise mindestens einen Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes,
in der Regel einen Farbkuppler mit einer offenkettigen Ketomethylengruppierung enthalten.
[0045] Bei den Farbkupplern kann es sich z.B. um 6-, 4- und um 2-Xquivalentkuppler handeln.
Geeignete Kuppler sind beispielsweise bekannt aus den Veröffentlichungen "Farbkuppler"
von W. Pelz in "Mitteilungen aus den Forschungslaboratorien der Agfa, Leverkusen/München",
Band III, Seite 111 (1961), K. Venkataraman in "The Chemistry of Synthetic Dyes",
Vol. 4, 341 bis 387, Academic Press (1971) und T.H. James, "The Theory of the Photographic
Process", 4. Ed., S. 353-362, sowie aus der Zeitschrift Research Disclosure Nr. 17643
vom Dezember 1978, Abschnitt VII, veröffentlicht von Industrial Opportunities Ltd.,
Homewell Havant, Hampshire, P09 1 EF in Großbritannien. Zur Verbesserung der Farbwidergabe
können die üblichen Maskenkuppler verwendet werden. Das Aufzeichnungsmaterial kann
weiterhin DIR-Verbindungen und weitere Weißkuppler, die bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten
keinen Farbstoff ergeben, enthalten. Die von den DIR-Verbindungen abspaltbaren Inhibitoren
können unmittelbar oder über nicht hemmende Zwischenverbindungen abgespalten werden.
[0046] Verwiesen wird auf GB 953 454, US 3 632 345, US 4 248 962 und GB 2 072 363 und Research
Disclosure Nr. 10226 vom Oktober 1972.
[0047] Beispiele für besonders geeignete Gelbkuppler sind in folgender Tabelle angegeben:
[0051] Die verwendeten lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionen können als Halogenid
Chlorid, Bromid und Iodid bzw. Mischungen davon enthalten. In einer bevorzugten Ausführungsform
besteht der Halogenidanteil wenigstens einer Schicht zu 0 bis 12 Mol-X aus AgI, zu
0 bis 50 Mol-X aus AgCl und zu 50 bis 100 % aus AgBr. In einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich um überwiegend kompakte Kristalle, die z.B. kubisch oder oktaedrisch
sind oder Übergangsformen aufweisen. Sie lassen sich dadurch kennzeichnen, daß sie
im wesentlichen eine Dicke von mehr als 0,2 um aufweisen. Das durchschnittliche Verhältnis
von Durchmesser zu Dicke ist bevorzugt kleiner als 8:1, wobei gilt, daß der Durchmesser
eines Kornes definiert ist als der Durchmesser eines Kreises mit einem Kreisinhalt
entsprechend der projizierten Fläche des Kornes. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
können alle oder einzelne Emulsionen aber auch im wesentlichen tafelförmige Silberhalogenidkristalle
aufweisen, bei denen das Verhältnis von Durchmesser zu Dicke größer als 8:1 ist. Bei
den Emulsionen kann es sich um monodisperse Emulsionen handeln, welche bevorzugt eine
mittlere Korngröße von 0,3 um bis 1,2 um aufweisen. Die Silberhalogenidkörner können
einen geschichteten Kornaufbau aufweisen.
[0052] Die Emulsionen können chemisch sensibilisiert sein. Zur chemischen Sensibilisierung
der Silberhaloganidkörner sind die üblichen Sensibilisierungsmittel geeignet. Besonders
bevorzugt sind schwefelhaltige Verbindungen, beispielsweise Allylisothiocyanat, Allylthioharnstoff
und Thiosulfate. Geeignet als chemische Sensibilisatoren sind auch Edelmetalle bzw.
Edelmetallverbindungen wie Gold, Platin, Palladium, Iridium, Ruthenium oder Rhodium.
Diese Methode der chemischen Sensibilisierung ist in dem Artikel von R. Koslowsky,
Z.Wiss.Phot. 46, 65-72 (1951), beschrieben. Es ist ferner möglich, die Emulsionen
mit Polyalkylenoxid-Derivaten zu sensibilisieren. Verwiesen wird weiter auf die oben
angegebene Research Disclosure Nr. 17 643, Abschnitt 111.
[0053] Die Emulsionen können in an sich bekannter Weise optisch sensibilisiert werden, z.B.
mit den üblichen Polymethinfarbstoffen, wie Neutrocyaninen, basischen oder sauren
Carbocyaninen, Rhodacyaninen, Hemicyaninen, Styrylfarbstoffen, Oxonolen und ähnlichen.
Derartige Sensibilisatoren sind von F.M. Hamer in "The Cyanine Dyes and related Compounds",
(1964), beschrieben. Verwiesen sei diesbezüglich insbesondere auf Ullmanns Enzyklopädie
der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 18, Seiten 431 ff und auf die oben angegebene
Research Disclosure Nr. 17 643, Abschnitt IV.
[0054] Es können die üblichen Antischleiermittel und Stabilisatoren verwendet werden. Als
Stabilisatoren sind besonders geeignet Azaindene, vorzugsweise Tetra- oder Pentaazaindene,
insbesondere solche, die mit Hydroxyl-oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige
Verbindungen sind z.B. in dem Artikel von Birr, Z.Wiss.Phot. 47. 1952), S. 2-58, beschrieben.
Weitere geeignete Stabilisatoren und Antischleiermittel sind in der oben angegebenen
Research Disclosure Nr. 17 643 in Abschnitt IV angegeben. Geeignete Verbindungen zur
Verbesserung der Formalinbeständigkeit sind in der US-A 464 463 angegeben.
[0055] Das Aufzeichnungsmaterial kann Stabilisatoren gegen sichtbares und UV-Licht sowie
zur Verbesserung der Lagerungsstabilität enthalten, die gegebenenfalls in polymerer
Form vorliegen können. Besonders gute Stabilisatoren in diesem Sinne sind z.B. Aminoallylidenmalonitrile.
[0056] Die zusätzlichen Bestandteile des fotografischen Materials können nach üblichen,
bekannten Methoden eingearbeitet werden. Wenn es sich um wasser- oder alkalilösliche
Verbindungen handelt, können sie in Form von wäßrigen Lösungen, gegebenenfalls unter
Zusatz von mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln wie Ethanol, Aceton oder
Dimethylformamid, zugesetzt werden. Wenn sie wasser- bzw. alkaliunlöslich sind, können
sie in an sich bekannter Weise in dispergierter Form in die Aufzeichnungsmaterialien
eingearbeitet werden. Zum Beispiel kann man eine Lösung dieser Verbindungen in einem
niedrig siedenden organischen Lösungsmittel direkt mit der Silberhalogenidemulsion
oder zunächst mit einer wäßrigen Gelatinelösung vermischen und darauf das organische
Lösungsmittel entfernen. Die so erhaltene Dispersion der jeweiligen Verbindung kann
anschließend mit der Silberhalogenidemulsion vermischt werden. Gegebenenfalls verwendet
man zusätzlich noch sogenannte ölformer, in der Regel höhersiedende organische Verbindungen,
die die zu dispergierenden Verbindungen in Form öliger Tröpfchen einschließen.
[0057] Verwiesen wird in diesem Zusammenhang beispielsweise auf die US-Patentschriften 2
322 027, 2 533 514, 3 689 271, 3 764 336 und 3 765 897. Es ist auch möglich, z.B.
Kuppler in Form beladener Latices einzubauen, siehe DE-OS 2 541 274 und EP-A 14 921.
Weiterhin können die Bestandteile auch als Polymere im Material festgelegt werden,
siehe z.B. DE-OS 2 044 992, US 3 370 952 und US 4 080 211.
[0058] Für die erfindungsgemäßen Materialien können die üblichen Schichtträger verwendet
werden, siehe Research Disclosure Nr. 17 643, Abschnitt XVII.
[0059] Als Schutzkolloid bzw. Bindemittel für die Schichten des Aufzeichnungsmaterials sind
die üblichen hydrophilen filmbildenden Mittel geeignet, z.B. Proteine, insbesondere
Gelatine. Begußhilfsmittel und Weichmacher können verwendet werden. Verwiesen wird
auf die in der oben angegebenen Research Disclosure 17 643 in Abschnitt IX, XI und
XII angegebenen Verbindungen.
[0060] Die Schichten des fotografischen Materials können in der üblichen Weise gehärtet
sein, beispielsweise mit Härtern des Epoxidtyps, des heterocyclischen Ethylenimins
und des Acryloyltyps. Weiterhin ist es auch möglich, die Schichten gemäß dem Verfahren
der deutschen Offenlegungsschrift 2 218 009 zu härten, um farbfotografische Materialien
zu erzielen, die für eine Hochtemperaturverarbeitung geeignet sind. Es ist ferner
möglich, die fotografischen Schichten mit Härtern der Diazin-, Triazin-oder 1,2-Dihydrochinolin-Reihe
zu härten oder mit Härtern vom Vinylsulfon-Typ. Weitere geeignete Härtungsmittel sind
aus den deutschen Offenlegungsschriften 2 439 551, 2 225 230, 2 317 672 und aus der
oben angegebenen Research Disclosure 17 643, Abschnitt XI bekannt.
[0061] Weitere geeignete Zusätze werden in der Research Disclosure 17 643 und in "Product
Licensing Index" von Dezember 1971, Seiten 107-110, angegeben.
[0062] Geeignete Farbentwicklersubstanzen für das erfindungsgemäße Material sind insbesondere
solche vom p-Phenylendiamintyp, z.B. 4-Amino-N,N-diethyl-anilinhydrochlorid; 4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-ß-(methansulfonamido)-ethyl-
anilinsulfathydrat; 4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-ß-hy- droxyethylanilinsulfat; 4-Amino-N-ethyl-N-(2-methoxyethyl)-m-toluidin-di-p-toluolsulfonsäure
und N-Ethyl-N-ß-hydroxyethyl-p-phenylendiamin. Weitere brauchbare Farbentwickler sind
beispielsweise beschrieben in J.Amer.Chem.Soc. 73, 3100 (1951) und in G. Haist, Modern
Photographic Processing, 1979, John Wiley and Sons, New York, Seiten 545 ff.
[0063] Nach der Farbentwicklung wird das Material üblicherweise gebleicht und fixiert. Bleichung
und Fixierung können getrennt voneinander oder auch zusammen durchgeführt werden.
Als Bleichmittel können die üblichen Verbindungen verwendet werden, z.B. Fe
3*-Salze und Fe
3+-Komplexsalze wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche Kobaltkomplexe usw. Besonders
bevorzugt sind Eisen-III-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbesondere z.B. Ethylendiamintetraessigsäure,
Nitrilotriessigsäure, Iminodiessigsäure, N-Hydroxyethylethylendiamintriessigsäure,
Alkyliminodicarbonsäuren und von entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignet als Bleichmittel
sind weiterhin Persulfate.
Beispiel 1
[0064] Auf einem transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat wurden zur Herstellung
der Schichtaufbauten jeweils folgende Schichten in der hier angegebenen Reihenfolge
aufgetragen.
[0065] Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf 1 m
2. Für den Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen AgN0
3 angegeben. Alle Silberhalogenidemulsionen der beschriebenen Materialien waren mit
0,5 g 4-Hyroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden pro 100 g AgNO
3 stabilisiert.
[0066]
1. Schicht: (Antihaloschicht) Schwarzes kolloidales Silbersol mit 1,5 g Gelatine und
0,33 g Ag.
2. Schicht: (Zwischenschicht) 0,6 g Gelatine.
3. Schicht: (Silberhalogenidemulsionsschicht) Die Schichtaufbauvariante 1 enthielt
in dieser Schicht 3,0 g einer Ag(Br,J)-Emulsion mit 3 Mol-X Iodid, mittlerer Korndurchmesser
= 0,45 µm und 2,4 g Gelatine. Ferner enthielt diese 3. Schicht 1,8 g Blaugrünkuppler
C7, emulgiert (1 Gewichtsteil Kuppler mit 0,5 Gewichtsteilen Ölbildner). Die Schichtaufbauvariante
2 unterscheidet sich von der Variante 1 durch den Zusatz von 17 g der erfindungsgemäßen
Verbindung A je Mol Silberhalogenid. Außerdem enthielt die
3. Schicht die für Variante 1 aufgeführten Bestandteile zur Erzielung gleicher Gradation
und Farbdichte in einer um den Faktor 1,03 erhöhten Menge. Die Schichtaufbauvariante
3 unterscheidet sich von der Variante 1 durch den Zusatz von 34 g der Verbindung A
je Mol Silberhalogenid. Außerdem enthielt die 3. Schicht alle für Variante 1 aufgeführten
Bestandteile zur Erzielung gleicher Gradation und Farbdichte in einer um den Faktor
1,06 erhöhten Menge. Die Schichtaufbavvariante 4 unterscheidet sich von der Variante
1 durch den Zusatz von 51 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid. Außerdem enthielt
die 3. Schicht alle für Variante 1 aufgeführten Bestandteile zur Erzielung gleicher
Gradation und Farbdichte in einer um den Faktor 1,10 erhöhten Menge. Die Schichtaufbauvariante
5 unterscheidet sich von der Variante 1 durch den Zusatz von 68 g der Verbindung A
je Mol Silberhalogenid. Außerdem enthielt die 3. Schicht alle für Variante 1 aufgeführten
Bestandteile zur Erzielung gleicher Gradation und Farbdichte in einer um den Faktor
1,17 erhöhten Menge.
4. Schicht: (Schutzschicht) 1,2 g Gelatine.
5. Schicht: tHärtungsschicht) 1,5 g Gelatine 0,7 g eines üblichen Härtungsmittels.
[0067] Die Materialien wurden hinter einem Stufenkeil mit weißem Licht belichtet und dann
einer üblichen Color-Umkehr-Entwicklung, siehe Beispiel 2 der EP-A-62 202 unterzogen.
Die so hergestellten und entwickelten Proben wurden bei 80°C und 40% relativer Luftfeuchtigkeit
dunkel gelagert. Die maximale Farbdichte der Proben wurde frisch und im Abstand von
jeweils 7 Tagen gemessen und die relativen Dichten bestimmt. Dabei zeigte sich eine
deutliche, von der Konzentration der erfindungsgemäßen Verbindung in der farbkupplerhaltigen
Schicht abhängige Dunkelstabilitätsverbesserung der entsprechenden Bildfarbstoffe.
[0068] Außerdem zeigte sich überraschenderweise eine Abnahme des Niedrigintensitäts-Reziprozitätsfehlers
mit zunehmender Konzentration der erfindungsgemäßen Verbindung in den farbkupplerhaltigen
Schichten.
[0069] Die Ergebnisse sind folgender Tabelle B1 zu entnehmen.

Beispiel 2
[0070] Auf einen transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat wurden zur Herstellung
dieser drei Schichtaufbauten jeweils folgende Schichten in der hier angegebenen Reihenfolge
aufgetragen.
[0071] Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf lm
2. Für den Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen AgNO
3 angegeben.
[0072] Alle Silberhalogenidemulsionen dieses Materials waren mit 0,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden
pro 100 g AgNO
3 stabilisiert.
[0073]
1. Schicht: (Antihaloschicht) Schwarzes kolloidales Silbersol mit 1,5 g Gelatine und
0,33 g Ag
2. Schicht: (Zwischenschicht) 0,6 g Gelatine
3. Schicht: (niedrigempfindliche, rotsensibilisierte Schicht) Die drei Schichtaufbau-Varianten
10, 11 und 12 enthielten in dieser 3. Schicht jeweils 1,20 g einer Ag(Br,J)-Emulsion
mit 4 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser = 0,30 µm, spektral sensibilisiert für
den roten Spektralbereich, und 1,20 g Gelatine. Ferner enthielt diese 3. Schicht 0,36
g Blaugrünkuppler Cl, emulgiert mit gleichen Gewichtsteilen Ölbildner. Bei der Schichtaufbauvariante
11 enthielt diese 3. Schicht zusätzlich 20 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid.
4. Schicht: (rotsensibilisierte Silberhalogenid-Zwischenschicht) Die drei Schichtaufbau-Varianten
10, 11, 12 enthielten in dieser 4. Schicht jeweils 0,20 g einer Ag(Br,J)-Emulsion
mit 4 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser = 0,05 um, spektral sensibilisiert für
den roten Spektralbereich, und 0,50 g Gelatine. Ferner enthielt diese 4. Schicht 0,10
g 2,5-Diisooctylhydrochinon.
5. Schicht: (hochempfindliche, rotsensibilisierte Schicht) Die Schichtaufbauvariante
10 enthielt in dieser 5. Schicht 2,20 g einer Ag(Br,J)-Emulsion mit 3 Mol-% Iodid,
mittlerer Korndurchmesser = 0,8 um, Spektral rot sensibilisiert, 1,90 g Gelatine und
1,30 g des Blaugrün-Kupplers Cl, emulgiert (1 Gewichtsteil des Farbkupplers mit 0,5
Gewichtsteil Trikresylphosphat). Bei der Schichtaufbau-Variante 11 enthielt diese
5. Schicht zusätzlich 15 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid. Außerdem enthielt
die 5. Schicht die für Variante 10 aufgeführten Bestandteile zur Erzielung gleicher
Gradation und Farbdichte in einer um den Faktor 1,03 erhöhten Menge. Bei der Schichtaufbau-Variante
12 enthielt diese 5. Schicht zusätzlich 30 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid.
Außerdem enthielt die 5. Schicht die für Variante 10 aufgeführten Bestandteile zur
Erzielung gleicher Gradation und Farbdichte in einer um den Faktor 1,05 erhöhten Menge.
6. Schicht: (Zwischenschicht) 1,10 g Gelatine und 0,50 g 2,5-Diisooctylhydrochinon.
7. Schicht: (niedrigempfindliche, grünsensibilisierte Schicht) Die drei Schichtaufbau-Varianten
10, 11 und 12 enthielten jeweils 1,40 g AgN03 einer Ag(Br,J)-Emulsion mit 4 Mol-X lodid, mittlerer Korndurchmesser = 0,30 µm, Spektral
grün sensibilisiert, und 1,0 g Gelatine. Außerdem enthielt diese Schicht 0,35 g des
Purpurkupplers M1 als Emulgat (1 Gewichtteil Farbkuppler emulgiert mit 0,5 Gewichtsteil
Trikresylphosphat).
8. Schicht: (grunsensibilisierte Silberhalogenid-Zwischenschicht) Die drei Schichtaufbauvarianten
10, 11, 12 enthielten in dieser 8. Schicht jeweils 0,20 g einer Ag(Br,J)-Emulsion
mit 4 Mol-% lodid, mittlerer Korndurchmesser = 0,05 um, spektral sensibilisiert für
den grünen Spektralbereich und 0,50 g Gelatine. Ferner enthielt diese 8. Schicht 0,10
g 2,5-Diisooctylhydrochinon.
9. Schicht: (hochempfindliche, grünsensibilisierte Schicht) Die drei Schichtaufbauvarianten
10, 11 und 12 enthielten in dieser 9. Schicht jeweils 1,40 g AgN03 einer Ag(Br,J)-Emulsion mit 3 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser = 0,8 µm, spektral
grün sensibilisiert, 1,3 g Gelatine, 1,12 g des gleichen PurpurKupplers M1 wie in
Schicht Nr. 7, emulgiert wie dort angegeben.
10. Schicht: (Gelbfilterschicht) Gelbes kolloidales Silbersol mit 0,18 g Ag und 1,0
g Gelatine sowie 0,30 g 2,5-Diisooctylhydrochinon.
11. Schacht: (niedrigempfindliche, blauempfindliche Schicht) Die Schichtaufbauvariante
10 enthielt in dieser 11. Schicht 0,50 g einer spektral blausensibilisierten Ag(Br,J)-Emulsion
mit 4 Mal-% lodid, mittlerer Korndurchmesser = 0,30 µm und 0,70 g Gelatine. Außerdem
enthält diese 11. Schicht 0,6 g Gelbkuppler Y1, emulgiert im Gewichtsverhältnis 1:0,5
mit Trikresylphosphat. Bei der Schichtaufbauvariante 11 enthielt diese Schicht zusätzlich
20 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid. Bei der Schichtaufbauvariante 12 enthielt
diese Schicht zusätzlich 40 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid.
12. Schicht: (hochempfindliche, blauempfindliche Schicht) Die Schichtaufbauvariante
10 enthielt in dieser 12. Schicht 1,10 g einer Spektral blau sensibilisierten Ag(Br,J)-Emulsion
mit 3 Mol-X AgJ, mittlerer Korndurchmesser = 0,8 µm, 1,50 g Gelatine und 1,3 g des
Gelbkupplers Yl, emulgiert wie in Schicht 11 beschrieben. Bei der Schichtaufbau-Variante
11 enthielt diese Schicht zusätzlich 15 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid.
Außerdem enthielt die 12. Schicht die für Variante 10 aufgeführten Bestandteile zur
Erzielung gleicher Gradation und Farbdichte in einer um den Faktor 1,03 erhöhten Menge.
Bei der Schichtaufbau-Variante 12 enthielt diese 12. Schicht zusätzlich 30 g der Verbindung
A je Mol Silberhalogenid. Außerdem enthielt die Schicht die für Variante 10 aufgeführten
Bestandteile zur Erzielung gleicher Gradation und Farbdichte in einer um den Faktor
1,05 erhöhten Menge.
13. Schicht: (blausensibilisierte Schicht) Die drei Schichtaufbauvarianten 10, 11,
12 enthielten jeweils 0,20 g einer Ag(Br,J)-Emulsion mit 4 Mol-X Iodid, mittlerer
Korndurchmesser 0,05 um, spektral sensibilisiert für den blauen Spektralbereich und
0,50 g Gelatine. Ferner enthielt diese Schicht 0,5 g eines üblichen UV-Absorbers.
14. Schicht: (Schutzschicht) 0,7 g Gelatine
15. Schicht: (Härtungsschicht) 1,5 g Gelatine und 0,7 g eines üblichen Härtungsmittels.
[0074] Das Material wurde wie in Beispiel 1 angegeben belichtet und verarbeitet. Die erhaltenen
Ergebnisse für die Blaugründichte und das Reziprozitätsfehler im blaugrünen Spektralbereich
sind folgender Tabelle B2 zu entnehmen:

Beispiel 3
[0075] Auf einem transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat wurden zur Herstellung
der Schichtaufbauten jeweils folgende Schichten in der hier angegebenen Reihenfolge
aufgetragen.
[0076] Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf 1 m
2. Für den Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen AgN0
3 angegeben. Alle Silberhalogenidemulsionen der beschriebenen Materialien waren mit
0,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden pro 100 g AgNO
3 stabilisiert.
[0077]
1. Schicht: (Antihaloschicht) Schwarzes kolloidales Silbersol mit 1,5 g Gelatine und
0,33 g Ag.
2. Schicht (Zwischenschicht) 0,6 g Gelatine.
3. Schicht: (Silberhalogenidemulsionsschicht) Die Schichtaufbauvariante 21 enthielt
in dieser Schicht 2,20 g einer Ag(Br,J)-Emulsion mit 3 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser
= 0,45 µm und 2,90 g Gelatine. Ferner enthielt diese 3. Schicht 1,80 g Purpurkuppler
M1, emulgiert (1 Gewichtsteil Kuppler mit 1,0 Gewichtsteilen Ölbildner). Die Schichtaufbauvariante
22 unterscheidet sich von der Variante 21 durch den Zusatz von 17 g der Verbindung
A je Mol Silberhalogenid. Außerdem enthielt die 3. Schicht die für Variante 21 aufgeführten
Bestandteile zur Erzielung gleicher Gradation und Farbdichte in einer um den Faktor
1,04 erhöhten Menge.
[0078] Die Schichtaufbauvariante 23 unterscheidet sich von der Variante 21 durch den Zusatz
von 34 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid. Außerdem enthielt die 3. Schicht
alle für Variante 21 aufgeführten Bestandteile zur Erzielung gleicher Gradation und
Farbdichte in einer um den Faktor 1,08 erhöhten Menge.
[0079] Die Schichtaufbauvariante 24 enthielt in dieser Schicht 2,30 g einer Ag(Br,J)-Emulsion
mit 3 Mol-X Iodid, mittlerer Korndurchmesser = 0,45 µm und 2,50 g Gelatine. Ferner
enthielt diese 3. Schicht 1,84 g Purpurkuppler M2, emulgiert (1 Gewichtsteil Kuppler
mit 1,0 Gewichtsteilen Ölbildner).
[0080] Die Schichtaufbauvariante 25 unterscheidet sich von der Variante 24 durch den Zusatz
von 34 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid. Außerdem enthielt die 3. Schicht
die für Variante 21 aufgeführten Bestandteile zur Erzielung gleicher Gradation und
Farbdichte in einer um den Faktor 1,08 erhöhten Menge.
[0081] Die Schichtaufbauvariante 26 enthielt in dieser Schicht 2,30 einer Ag(Br,J)-Emulsion
mit 3 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser = 0,45 um und 2,60 Gelatine. Ferner enthielt
diese 3. Schicht 1,84 g Purpurkuppler M1, emulgiert (1 Gewichtsteil Kuppler mit 0,45
Gewichtsteilen Ölbildner).
[0082] Die Schichtaufbauvariante 27 unterscheidet sich von der Variante 26 durch den Zusatz
von 34 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid. Außerdem enthielt die 3. Schicht
alle für Variante 21 aufgeführten Bestandteile zur Erzielung gleicher Gradation und
Farbdichte in einer um den Faktor 1,08 erhöhten Menge.
[0083]
4. Schicht: (Schutzschicht) 1,2 g Gelatine.
5. Schicht: (Härtungsschicht) 1,5 g Gelatine 0,7 g eines üblichen Härtungsmittels.
[0084] Die Materialien wurden hinter einem Stufenkeil mit weißem Licht belichtet und dann
einer üblichen Color-Umkehr-Entwicklung, siehe Beispiel 2 der EP-A-62 202 unterzogen.
Die so hergestellten und entwickelten Proben wurden bei 80°C und 40 % relativer Luftfeuchtigkeit
dunkel gelagert. Die maximale Farbdichte der Proben wurde frisch und im Abstand von
jeweils 7 Tagen gemessen und die relativen Dichten bestimmt. Dabei zeigte sich eine
deutliche, von der Konzentration der erfindungsgemäßen Verbindung in der farbkupplerhaltigen
Schicht abhängige Dunkelstabilitätsverbesserung der entsprechenden Bildfarbstoffe.
[0085] Die Ergebnisse sind folgender Tabelle B3 zu entnehmen.
