[0001] Die Erfindung betrifft ein Wasserpumpenlaufrad für eine Kühlwasserpumpe bei einer
Verbrennungskraftmaschine mit einer Metallnabe zum Aufsetzen auf eine Welle, mit einem
an einer Stirnseite der Metallnabe koaxial angeformten und von Kunststoff umgebenen
metallischen Verstärkungsscheibe, mit Umlenkschaufeln, die im äußeren Umfangsbereich
des Wasserpumpenlaufrades aus Kunststoff angeformt sind, und mit über die Nabe hinaus
in Längsrichtung angeformten Kunststoffteilen.
[0002] Wasserpumpenlaufräder sind grundsätzlich bekannt und werden bei Pumpen verwendet,
die zum Transport des Kühlwassers zur Motorkühlung in Kraftfahrzeugen dienen. Wegen
der besonderen Temperaturbelastungen für diesen Verwendungszweck, bei dem Temperaturen
von etwa -40 °C bis + 130 °C auftreten können, sind an die Materialien sowie die konstruktive
Ausgestaltung besondere Bedingungen gestellt. Die Verwendung von Grauguß oder Messing
für ein Wasserpumpenlaufrad hat den Nachteil, daß diese zur Kavitation neigen, d.h.
zu einer Zerstörung der Laufradschaufeln, was zu einem Ausfall der Pumpe führt. Weiterhin
ergibt sich der Nachteil, daß die Oberfläche rauh ist, wodurch der Durchfluß-Widerstand
erhöht wird.
[0003] Bekannt sind weiterhin Wasserpumpen, bei welchen das Wasserpumpenlaufrad vollständig
aus Kunststoff hergestellt ist. Für Kraftfahrzeuge ist diese Ausführungsform jedoch
wegen der hohen Wärme- und Kältebelastungen nicht geeignet, da sich die Laufräder
derart durchbiegen, daß sie an der Gehäusewand anlaufen.
[0004] Ferner ist aus der US-PS 3 251 307 ein Wasserpumpenlaufrad zum Einsatz bei Verbrennungskraftmaschinen
bekannt, das eine Metallnabe und eine daran koaxial angeformte, im wesentlichen senkrecht
zur Nabenachse ausgerichtete metallische Verstärkungsscheibe aufweist. Die Verstärkungsscheibe
ist zusammen mit der Außenfläche der Nabe in einem Kunststoffkörper eingebettet.
[0005] Diejenigen Kunststoffteile, die in Längsrichtung der Nabe über die Nabenränder hinaus
ausgeformt sind, enden dabei bündig mit der Nabeninnenfläche. Der Kunststoffkörper
ist in radialer Richtung über die Verstärkungsscheibe hinaus ausgebildet und in diesem
äußeren Umfangsbereich sind Umlenkschaufeln im Kunststoffteil ausgeformt.
[0006] Es besteht daher die Gefahr, daß sich der die Umlenkschaufeln tragende Bereich insbesondere
unter Temperaturbelastung durchbiegt. Außerdem ist es unvermeidlich, daß aufgrund
der unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten Spannungen entstehen und sich der Kunststoff
verformt. Es ist auch nicht auszuschließen, daß sich bei hohen Drezhalen die Verstärkungsscheibe
und das Wasserpumpenlaufrad verwindet,was zu einer Herabsetzung des Wirkungsgrades
führt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wasserpumpenlaufrad der eingangs genannten
Art anzugeben, welches gegen Verformungen geschützt ist.
[0008] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Verstärkungsscheibe im Bereich der Umlenkschaufeln
einen kreisringförmigen Scheibenteil und zwischen der Nabe und dem kreisringförmigen
Scheibenteil einen rotationsparaboloid-förmigen Versteifungsbereich aufweist, der
in einem spitzen Winkel zur Nabe verläuft, daß die Umlenkschaufeln auf der konkav
ausgebildeten Seite der Verstärkungsscheibe angeordnet sind, und daß der über die
Nabe in Richtung der Längsachse hinaus vorstehende Kunststoffteil in einem vorgegebenen
Abstand von der Nabeninnenfläche zur Vermeidung von Reibkontakt mit der Welle endet.
[0009] Die Erfindung hat den Vorteil, daß das Wasserpumpenlaufrad insgesamt gegen eine Verwindung
versteift und gegen eine Durchbiegung geschützt ist. Auf diese Weise wird die Laufbahn
des Wasserpumpenlaufrades, und insbesondere der Umlenkschaufeln, äußerst genau eingehalten,
so daß eine Justierung im Pumpengehäuse mit einem relativ kleinen Toleranzbereich
möglich ist. Somit kann der Wirkungsgrad der Pumpe gesteigert werden. Die Versteifung
des Wasserpumpenlaufrades beruht einerseits auf dem Parabelquerschnitt des inneren
Umfangsbereiches der Verstärkungsscheibe und andererseits auf der Tatsache, daß die
Verstärkungsscheibe bis in den äußeren Umfangsbereich des Laufrades und bis unter
die Umlenkschaufeln geführt ist. Da ferner erfindungsgemäß keine Reibung zwischen
dem Kunststoff und der Antriebswelle erfolgt, wird ein Erhitzen and Fließen des Kunststoffes
verhindert.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Umlenkschaufeln auf der konkav ausgebildeten
Seite der Verstärkungsscheibe kann darüber hinaus eine äußerst flache Bauform des
Wasserpumpenlaufrades erreicht werden.
[0011] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß über der Nabe ein
Nabenring aufgepreßt ist. Diese Maßnahme bewirkt eine Verstärkung der Nabe und führt
dazu, daß eine eventuell nach langem Betrieb auftretende Materialermüdung oder Materialschwächung
vom Nabenring ausgeglichen wird.
[0012] Es kann besonders vorteilhaft sein, daß der Nabenring vollständig in Kunststoff
eingebettet ist. Somit wird der Nabenring in seiner Lage auf der Nabe fixiert und
ein Lösen verhindert.
[0013] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß zwischen
der Nabe und dem Versteifungsbereich radial angeordnete Kunststoff-Rippen ausgeformt
sind.
[0014] Ferner wird das Wasserpumpenlaufrad bevorzugt dadurch versteift, daß vor einer Nabenöffnung
ein zur Nabenachse rotationssymme trisches, sich verjüngendes Kunststoffteil ausgeformt
ist. Des weiteren ist die Nabe an ihrem freien Ende bevorzugt trompetenförmig ausgeweitet.
[0015] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
weiter erläutert.
[0016] Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform eines Wasserpumpenlaufrades,
Fig. 2 eine Aufsicht des Wasserpumpenlaufrades gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Wasserpumpenlaufrades
und
Fig. 4 Einzelheiten einer weiteren Ausführungsform eines Wasserpumpenlaufrades im
Querschnitt.
[0017] Eine in den Figuren 1 und 2 dargestellte erste Ausführungsform eines Wasserpumpenlaufrades
besteht aus einer Nabe 1, mit der das Wasserpumpenlaufrad auf eine Antriebswelle (nicht
dargestellt) aufgesteckt wird. An die Nabe 1 schließt dann über einen rotationsparaboloid-förmigen
Versteifungsbereich 2 ein senkrecht zur Nabenachse stehendes, koaxial angeordnetes,
kreisringförmiges Scheibenteil 7 an, an welchem Umlenkschaufeln 3 angeformt sind.
Der Versteifungsbereich 2 verläuft anfänglich unter einem spitzen Winkel zur Nabe
1. Der Versteifungsbereich 2 und der Scheibenteil 7 bilden zusammen eine Verstärkungsscheibe
4, die beidseitig mit Kunststoff umspritzt ist, während der Kunststoff auf der Nabe
lediglich einseitig auf der Außenfläche 5 aufgetragen ist, so daß das Wasserpumpenlaufrad
mit seiner metallischen Innenfläche der Nabe 1 auf die Antriebswelle auf gesteckt
werden kann. Zur besseren Verankerung des Kunststoffes mit der Verstärkungsscheibe
4 sind über die Oberfläche der Verstärkungsscheibe 4 verteilt Bohrungen 6 angebracht.
Diese Bohrungen 6 können etwa 40 bis 70 % der Fläche bedecken. Weiterhin erstreckt
sich die Nabe 1 der Verstärkungsscheibe 4 über wenigstens 40 % der Nabenlänge. Der
Scheibenteil 7 ist im etwa 2 bis 4 mm kleiner als der Durchmesser D entsprechend dem
äußeren Umfang 8 des Wasserpumpenlaufrades. Die den Umlenkschaufeln 3 abgewandte
Seite des Laufrades fluchtet in dem hier veranschaulichten Beispiel mit der freien
Stirnseite der Nabe 1. Die Verstärkungsscheibe 4 ist praktisch bis zum äußeren Rand
des Wasserpumpenlaufrades geführt, d.h. sie unterstützt vollständig die Umlenkschaufeln
3, die auf der konkav ausgebildeten Seite der Verstärkungsscheibe in Kunststoff ausgeformt
sind.
[0018] Für die Ausbildung der Nabe 1, die in dem hier gezeigten Beispiel zusammen mit der
Verstärkungsscheibe 4 einstückig ausgebildet ist,sind mehrere Ausführungsformen möglich.
Beispielsweise können die Nabe 1 und die Verstärkungsscheibe 4 einstückig aus einem
tiefgezogenen Stahlblech ausgebildet sein.
[0019] Abweichend von dem gezeigten Beispiel besteht die Möglichkeit, die Nabe 1 und den
Scheibenteil 7 aus zwei miteinander zu verbindenden Teilen vorzusehen. Die Nabe 1
kann dabei aus einem dicken Werkstoff, beispielsweise aus einem Stahlrohrzylinder
von 4 mm Stärke, und der Scheibenteil 7 aus dünnem Werkstoff von beispielsweise 0,75
mm bestehen. Man kann auch vorsehen, daß der Werkstoff der Nabe 1 und des Scheibenteils
7 verschiedene Festigkeitseigenschaften aufweisen. Die Nabe 1 sowie der Scheibenteil
7 können durch Schweißen, Schrumpfen oder Pressen miteinander verbunden sein. Es besteht
auch die Möglichkeit, die Nabe 1 derart auszubilden, daß sie sich über die gesamte
Länge des Wasserpumpenlaufrades erstreckt.
[0020] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist zusätzlich über den zylindrischen
Nabenteil eine metallische Verstärkungshülse 9 aufgepreßt, die die Nabe gegen Kaltfluß
unterstützt. In Fig. 3 ist die Verstärkungshülse 9 vollständig in Kunststoff eingebettet.
Die Verstärkungshülse 9 kann auch als Nabenring bezeichnet werden.
[0021] Aus den rein schematischen Darstellungen der Figuren 1 und 3 ist ersichtlich, daß
der Kunststoffteil des Wasserpumpenlaufrades an einer Stirnseite der Nabe 1 mit der
Nabe fluchtet und daß am anderen Ende, an welchem der Kunststoff in Richtung der Nabenachse
über die metallische Nabe 1 hinaus ausgeformt ist. In diesem Bereich endet der Kunststoff
in einem vorgegebenen Abstand A von der Nabeninnenfläche, um zu verhindern, daß der
Kunststoff in Reibkontakt mit der Antriebswelle gelangen kann. Zum Einbetten der Verstärkungsscheibe
4 und der Nabe 1 ist ein abriebfester, beständiger Kunststoff vorgesehen, welcher
zumindest auf der Verstärkungsscheibe 4 beidseitig eine Wandstärke von jeweils 1
bis 2 mm hat. In dem Zwischenraum zwischen dem Versteifungsbereich 2 und der Nabe
1 sind in dem hier gezeigten Beispiel radial verlaufende Versteifungsringe 11 aus
Kunststoff ausgeformt.
[0022] In Fig. 4 ist veranschaulicht, daß das freie Ende 12 der Nabe 1 trompetenförmig ausgeweitet
ist. Diese Ausweitung wirkt beim Aufsetzen der Nabe auf die Antriebswelle als Trichter,
so daß das Aufsetzen der Nabe 1 auf die Antriebswelle erleichtert und vereinfacht
wird. In der Figur ist deutlich zu erkennen, daß das freie Ende 12 der Nabe 1 in einem
um den Abstand A' von der Innenfläche der Nabe 1 zurückgessetzten Kunststoffteil 13
endet. Das Kunststoffteil 13 ist in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel zylinderförmig
ausgebildet. Auf seiner freien Stirnseite ist ein Dichtungsring 14 angeordnet, der
rein schematisch dargestellt ist.
[0023] In dem Beispiel der Fig. 4 ist die Nabe 1 ferner an einer Seite durch ein nach außen
stromlinienförmig ausgebildetes Kunststoffteil 15 geschlossen, welches einerseits
die Funktion hat, den Scheibenteil 7 zu versteifen und andererseits Verwirbelungen
der Flüssigkeit vor dem Zentrum des Wasserlaufrades zu verhindern. Das Kunststoffteil
15 ist zur Nabenachse rotationssymmetrisch ausgebildet. Es verjüngt sich ausgehend
vom Ansatz der Verstärkungsscheibe 4 und ist in dem hier gezeigten Beispiel als Rotationsparaboloid
ausgeformt.
1. Wasserpumpenlaufrad für eine Kühlwasserpumpe bei einer Verbrennungskraftmaschine
mit einer metallischen Nabe (1) zum Aufsetzen auf eine Welle, mit einem an einer Stirnseite
der Nabe (1) koaxial angeformten und von Kunststoff umgebenen metallischen Verstärkungsscheibe
(4), mit Umlenkschaufeln (3),die im äußeren Umfangsbereich des Wasserpumpenlaufrades
aus Kunststoff angeformt sind, und mit über die Nabe (1) hinaus in Längsrichtung angeformten
Kunststoffteilen (13),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstärkungsscheibe (4) im Bereich der Umlenkschaufeln (3) einen kreisringförmigen
Scheibenteil (7) und zwischen der Nabe (1) und dem kreisringförmigen Scheibenteil
(7) einen rotationsparaboloid-förmigen Versteifungsbereich (2) aufweist, der in einem
spitzen Winkel zur Nabe (1) verläuft, daß die Umlenkschaufeln (3) auf der konkav ausgebildeten
Seite der Verstärkungsscheibe (4) angeordnet sind, und daß der über die Nabe (1) in
Richtung der Längsachse hinaus vorstehende Kunststoffteil (13) zur Vermeidung von
Reibkontakt mit der Welle in einem vorgegebenen Abstand (A, A')von der Nabeninnenfläche
endet.
2. Wasserpumpenlaufrad nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß über der Nabe (1) ein Nabenring (Verstärkungshülse 9) aufgepreßt ist.
3. Wasserpumpenlaufrad nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Nabenring vollständig in Kunststoff eingebettet ist.
4. Wasserpumpenlaufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Nabe (1) und dem Versteifungsbereich (2) radial angeordnete Kunststoffrippen
(11) ausgeformt sind.
5. Wasserpumpenlaufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor einer Nabenöffnung ein zur Nabenachse rotationssymmetrisches, sich verjüngendes
Kunststoffteil (15) ausgeformt ist.
6. Wasserpumpenlaufrad nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das freie Ende (12) der Nabe (1) trompetenförmig ausgeweitet ist.