(19)
(11) EP 0 207 476 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.01.1987  Patentblatt  1987/02

(21) Anmeldenummer: 86108819.3

(22) Anmeldetag:  28.06.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 1/60
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE GB LU NL SE

(30) Priorität: 01.07.1985 DE 3523505

(71) Anmelder: Zimmermann, Friedel
D-5241 Neunkhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Zimmermann, Friedel
    D-5241 Neunkhausen (DE)

(74) Vertreter: Grosse, Dietrich, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte HEMMERICH-MÜLLER-GROSSE-POLLMEIER-MEY Hammerstrasse 2
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung für Fensterrahmen zu deren Justage


    (57) Um Fensterrahmen 1 leicht und sicher justieren und in der Wandöffnung 2 befestigen zu können, wird vorgeschla­gen, oben und unten in den vertikalen Rahmenholmen 4 mit Haftkrallen 14 versehene Stiftschrauben 12 vorzusehen, die gegen die Laibung anstellbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für Fensterrahmen zu deren Justage beim Einbau in für sie vorgesehene Wand­öffnungen, wobei jeweils im oberen und unteren Bereich der vertikalen Rahmenholme Justageelemente zwischen Rahmen und Laibung vorgesehen sind und die justierten Rahmen durch Halteelemente fixiert werden.

    [0002] Üblicherweise werden als Justageelemente Unterlegkeile ver­wendet, die zu Keilpaaren übereinander zu legen sind. Nach erfolgter Justage ist diese durch Verschrauben des Rahmens mit der Laibung zu fixieren.
    Das Verkeilen von Fensterrahmen ist sehr zeitaufwendig und kaum von einer Person durchzuführen. Oft müssen zusätzliche, weitere Keile aufgelegt werden, um den Abstand zwischen Lai­bung und Fensterrahmen zu überbrücken. Ist dabei einer der Keile zu stark angestellt, so muß er wieder zurückgezogen werden, wodurch die auf ihm liegenden Keile herausfallen. Ist der Fensterrahmen justiert, so muß er mit Bankeisen an der Wand befestigt werden. Vor allem in Altbauten, die mit neuen Fenstern versehen werden sollen, muß Putz für die Bank­eisen beseitigt werden, so daß außer der zusätzlichen Arbeit viel Staub und Schmutz anfallen.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung dahingehend zu verbessern, daß Fensterrahmen schnell, sicher, einfach und sauber von nur einer Person justiert und befestigt werden können.

    [0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Basisteil je­des Justageelementes mit dem Rahmen verbindbar ist und ein Stellglied das Halteelement aufweist.
    Durch Anstellen des Stellgliedes gegen die Laibung wird der Rahmen justiert. Gleichzeitig tritt im angespannten Zustand eine starre Verbindung zwischen Rahmen und Lai­bung ein.

    [0005] Zweckmäßig ist, daß der den Stellteil führende Basisteil als im Rahmenholm angeordnete Gewindebuchse ausgebildet ist. Anstelle der Gewindebuchse kann auch ein in den Rahmen ein­geschnittenes Gewindeloch treten. Von Bedeutung ist, daß ein Muttergewinde in der Gewindebuchse vorgesehen ist, die einseitig mit einem Flansch ausgebildet ist, und die von außen in eine den Rahmenholm durchdringende Bohrung einge­setzt ist.
    Der Flansch überträgt die Justage- und Haltekräfte auf den Rahmen, ohne daß sich die Gewindebuchse im Rahmen verschiebt bzw. verdreht.

    [0006] Bemerkenswert sind die kennzeichnenden Merkmale nach den Ansprüchen 4 und 6.

    [0007] Es empfiehlt sich, daß der Durchmesser der Bohrung im Rahmen­holm dem Außendurchmesser der Gewindebuchse so angepaßt ist, daß diese gegen unbeabsichtigtes Verschieben und Verdrehen gesichert ist.
    Zusätzlich kann der Flansch eine entsprechende Ausgestaltung erhalten, die eine Drehung der Gewindebuchse unmöglich macht.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeich­nung näher erläutert.

    [0009] Die Zeichnung zeigt einen teilweise geschnitten und gebrochen dargestellten Fensterrahmen 1, der in einer Wandöffnung 2 an­ geordnet ist. Der Fensterrahmen 1 besteht aus Hohlprofilen, die in der Zeichnung vereinfacht (z.B. ohne Dichtungen) dar­gestellt sind. In den mit den waagerechten Holmen verbunde­nen Bereichen der senkrechten Rahmen-Holme 4 sind Bohrungen 5 vorgesehen. In jeder Bohrung 5 ist von außen eine Gewinde­buchse 6 und von innen eine Zentrierhülse 7 eingesteckt. Die Zentrierhülse 7 weist einen umlaufenden Kragen 8 auf, der verhindert, daß die Zentrierhülse durch die Bohrung 5 durch­geschoben werden kann. In das in der Bohrung 5 befindliche freie Ende der Zentrierhülse 7 ist ein Ende der Gewindebuchse 6 eingesteckt. Im Bereich des anderen Endes der Gewindebuchse 6 weist dieser einen Ringwulst 9 auf, der mit dem Wandbereich 10 des Hohlprofils eine Preßpassung bildet. Das andere Ende der Gewindebuchse 6 ist weiterhin mit einem Flansch 11 ver­sehen, der von außen gegen den Rahmenholm 4 anliegt.

    [0010] Die Gewindebuchse 6 bildet das Muttergewinde für eine Stift­schraube 12. An ihrem einen Ende weist die Stiftschraube 12 einen geeigneten Angriff 13 für ein Werkzeug, hier einen Schraubenzieher, auf. Am anderen Ende der Stiftschraube 12 ist eine mit Haftkrallen 14 versehene Druckplatte gegenüber der Stiftschraube 12 drehbar gehalten. Die Haftkrallen 14 stehen mit der Laibung der Wandöffnung 2 in Kontakt.

    [0011] Der Einbau eines Fensterrahmens 1 in eine Wandöffnung 2 läuft wie folgt ab:
    Der Fensterrahmen 1 wird ungefähr mittig senkrecht auf der unteren horizontalen Laibung aufgelegt. Anschließend werden die Haftkrallen 14 über die Stiftschrauben 13 gegen die ver­tikale Laibung angestellt. Durch weiteres Anstellen bzw. Wiederherausdrehen der Stiftschrauben 12 wird der Fenster­rahmen 1 justiert. Im justierten Zustand werden die vier Stiftschrauben nochmals um gleiche Umdrehungen angestellt, so daß der Fensterrahmen 1 fest und sicher in der Wandöffnung verspannt ist. Dabei übertragen die Flansche 11 die Anstell­ kräfte auf den Fensterrahmen, ohne daß die Gewindebuchse 6 in der Bohrung 5 verschoben wird. Ein Verbiegen der Rahmen­holme 4 tritt nicht ein, da die Justageelemente im Bereich der Holme 3 vorgesehen sind, welche die Anstellkräfte auf­nehmen. Beim Anstellen der Stiftschrauben 12 verhindern die Passungen zwischen den Bohrungen 5 und den Ringwulsten 9 sowie die entsprechende Ausgestaltung der Flansche 11, z.B. weist die Kontaktfläche des Flansches 11 zum Rahmenholm 4 eine rauhe Oberfläche auf, daß sich die Gewindebuchse 6 in der Bohrung 5 ungewollt verdreht.

    [0012] Im fest verspannten Zustand kann nunmehr der Hohlraum zwi­schen Laibung und Fensterrahmen ausgeschäumt werden, wo­durch ein noch größerer Halt des Fensterrahmens 1 in der Wandöffnung 2 gewährleistet wird.

    [0013] Bei sehr großen Fensterrahmen 1 kann es notwendig werden, in der Mitte der Holme 3, 4 diese mit der Wand mittels Dübel und Zugschrauben zu verbinden, damit die Holme 3, 4 nicht durch den sich im Volumen vergrößernden Schaum nach innen verbogen werden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung für Fensterrahmen zu deren Justage beim Einbau in für sie vorgesehene Wandöffnungen, wobei jeweils im oberen und unteren Bereich der vertikalen Rahmenholme Justageelemente zwischen Rahmen und Laibung vorgesehen sind und die justierten Rahmen durch Halte­elemente fixiert werden,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein Basisteil (Gewindebuchse 6) jedes Justageelemen­tes mit dem Rahmen verbindbar ist und ein Stellteil (Stiftschraube 12) das Halteelement aufweist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der den Stellteil führende Basisteil als im Rahmen­holm (4) angeordnete Gewindebuchse (6) ausgebildet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein Muttergewinde in der Gewindebuchse (6) vorgesehen ist, die einseitig mit einem Flansch (11) ausgebildet ist, und die von außen in eine den Rahmenholm (4) durchdringende Bohrung (5) eingesetzt ist.
     
    4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Stellteil als Stiftschraube (12) ausgebildet ist, an deren einem Ende eine Haftkralle (14) als Halteelement drehbewegbar gegenüber der Stiftschraube (12) vorgesehen ist und deren freies Ende dem formschlüs­sigen Angriff (13) eines Werkzeugs angepaßt ist.
     
    5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Durchmesser der Bohrung (5) im Rahmenholm (4) dem Außendurchmesser der Gewindebuchse (6) so angepaßt ist, daß diese gegen unbeabsichtigtes Verschieben und Verdrehen gesichert ist.
     
    6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das freie Ende der Gewindebuchse (6) von einer von innen in die Bohrung (5) einsteckbaren Zentrierhülse (7) gehalten wird, deren eines Ende mit einem umlaufen­den Kragen (8) versehen ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht