[0001] Die Erfindung betrifft ein Stapelorgan für flächige, zumindest teilweise abgekantete
Randbereiche aufweisende Blechteile.
[0002] Blechteile mit zumindest auf einem Teil ihres Umfangs abgekanteten Randbereichen
werden für verschiedenartigste Produkte benötigt. Beispiele sind Wandelemente von
Gehäusen, Verkleidungen, Türelemente und dergleichen.
[0003] Derartige Blechteile müssen im Verlauf der Fertigung transportiert und zwischengelagert
werden, wozu im Regelfall Stapel gebildet werden. Die Stapel müssen dabei in sich
stabil sein, um einen gefahrfreien Transport auf Paletten zu ermöglichen und um eine
sichere Zwischenlagerung zu gewährleisten. Zu diesem Zweck werden die Stapel häufig
mit Umreifungen versehen.
[0004] Problematisch ist dabei vor allem, daß durch die zur Stapelbildung verwendeten Distanzelemente
häufig Lackbeschädigungen bzw. Farbabschabungen auftreten und außerdem durch Klebeeffekte
zwischen den Distanzelementen und den jeweiligen lackierten Blechteilen die Lackierung
so beeinträchtigt und beschädigt wird, daß Nachlackierungen erforderlich sind. Derartige
Nachlackierungsvorgänge sind aber einerseits teuer und andererseits häufig nicht geeignet,
die aufgetretenen Beschädigungen vollständig und einwandfrei zu beseitigen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Stapelorgan der eingangs angeführten Art
zu schaffen, das unter Vermeidung zusätzlicher Fixierungsmittel die Schaffung stabiler
Stapel ermöglicht und gleichzeitig die Gafahr von Farb- bzw. Lackierungsbeschädigungen
beseitigt, so daß Nachlackierungen überflüssig werden.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe im wesentlichen durch eine quaderförmige Grundstruktur
mit zwei einander gegenüberliegenden, mit zueinander komplementären Kuppelelementen
versehenen Stützflächen, einer parallel zwischen den beiden Stützflächen gelegenen
und seitlich dazu versetzten Trägerfläche und einer zwischen der Trägerfläche und
einer Stützfläche ausgebildeten Aufnahmenut für einen abgekanteten Randbereich des
Blechteils.
[0007] Durch die miteinander formschlüssig kuppelbaren Quaderelemente wird in Vertikalrichtung
eine sehr stabile Trägerstruktur geschaffen, während durch das Eingreifen der abgekanteten
Randbereiche in die an die jeweilige Stützfläche angrenzenden Aufnahmenuten eine horizontale
Stabilität erzielt wird, die jegliche zusätzliche Umreifung, die wiederum zu Farbbeschädigungen
führen könnte, überflüssig macht.
[0008] Vorzugsweise ist die jeweilige Trägerfläche des Stapelorgans bezüglich der ihr benachbarten
Stützfläche um einen Betrag zurückversetzt, der zumindest der doppelten Stärke des
aufzunehmenden Blechteils entspricht, wobei die Tiefe der Aufnahmenut größer ist als
die maximale Höhe der Abkantung.
[0009] Durch die Wahl der Tiefe der Aufnahmenut werden hohe Flächenpressungen vermieden,
und durch die Positionierung der Stützfläche wird sichergestellt, daß vor allem die
Sichtflächen der Blechteile während des Transports und der Stapelung nicht mit irgendwelchen
Elementen in Berührung kommen, die zu Lackbeschädigungen führen könnten.
[0010] Eine besonders kostengünstige Ausgestaltung der komplementären Kuppelelemente besteht
aus zumindest einem Stift und einer den Stift formschlüssig aufnehmenden Bohrung,
wobei die Bohrung durchgehend ausgeführt sein kann und ein Endbereich zur Fixierung
eines Kuppelstiftes und der andere Endbereich der Bohrung zur Kupplungsaufnahme eines
anderen Kuppelstiftes dient.
[0011] Die Stapelorgane können auf Kunststoff, Holz und dergleichen gefertigt werden, während
die Kuppelstifte bevorzugt aus Metall bestehen.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert; die einzige
Figur der Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung einer Stapelbildung unter
Verwendung von erfindungsgemäßen Stapelorganen.
[0014] Die Zeichnung zeigt den Beginn eines Stapelaufbaus mit drei übereinander angeordneten
Stapelorganen 1. Die einteilig ausgebildeten Stapelorgane bestehen jeweils aus einem
Distanz- und Trägerkörper mit einander gegenüberliegenden Stützflächen 2, 6 sowie
einem Stützkörper für das jeweilige Blechteil 10, das auf einer Fläche 3 zur Anlage
kommt und mit seinem abgekanteten Bereich 8 in eine Aufnahmenut 7 eingreift, die
gerade ausgebildet ist und zwischen den beiden Korpusteilen verläuft.
[0015] Der Übergang 11 zwischen der Aufnahmenut 7 und der bezüglich der Stützfläche 2 zurückversetzten
Trägerfläche 3 ist vorzugsweise abgeschrägt ausgebildet.
[0016] Der die Stützflächen 2, 6 aufweisende Korpusbereich ist mit einer Bohrung 5 versehen,
in deren oberem Bereich ein als Kuppelelement dienender Metallstift 4 fixiert ist.
Der untere Bereich dieser Bohrung 5 dient zur kuppelnden Aufnahme des entsprechenden
Stiftes 4 eines darunter angeordneten Stapelorgans.
[0017] Die Aufnahmenut 7 ist stets so tief gewählt, daß unterschiedliche Abkantungen 8
aufgenommen werden können, jedoch sichergestellt ist, daß die Stirnseite der Abkantung
nicht am Nutgrund aufsteht. Die Breite der Aufnahmenut (7) ist stets größer als die
Stärke der jeweiligen Abkantung.
[0018] Die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stapelorgans ermöglicht auch die Stapelung
von Tafeln mit unterschiedlich hohen Abkantungen wie dies in der Zeichnung mit den
Bezugsziffern 8 und 9 angedeutet ist.
[0019] Durch den gegenseitigen Eingriff der Kupplungsorgane 4, 5 und der Abkantungen 8 in
die Vertiefungen 7 ergibt sich ein sehr stabiler Stapelverbund, der vergleichsweise
hohe Stapel zuläßt, ohne Einbußen hinsichtlich der Stabilität entstehen zu lassen.
[0020] Die Verwendung der erfindungsgemäßen Stapelorgane, von denen entsprechend den jeweiligen
Anforderungen auch unterschiedliche Größen vorgesehen werden können, führt zu einer
wesentlichen Vereinfachung des Transports und der Lagerung von Blechteilen mit abgekanteten
Randbereichen, und zwar unter gleichzeitiger Erhöhung der Sicherheit und vor allem
auch unter Ausschaltung von Gefahren der Lackierungsbeschädigung.
1. Stapelorgan für flächige, zumindest teilweise abgekantete Randbereiche aufweisende
Blechteile,
gekennzeichnet,
durch eine quaderförmige Grundstruktur (1) mit zwei einander gegenüberliegenden,
mit zueinander komplementären Kuppelelementen (4, 5) versehenen Stützflächen (2,
6), einer parallel zwischen den beiden Stützflächen (2, 6) gelegenen und seitlich
dazu versetzten Trägerfläche (3) und einer zwischen der Trägerfläche (3) und einer
Stützfläche (2) ausgebildeten Aufnahmenut (7) für einen abgekanteten Randbereich
(8) des Blechteils (10).
2. Stapelorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerfläche (3) bezüglich der ihr benachbarten Stützfläche (2) um einen
Betrag zurückversetzt ist, der zumindest der doppelten Stärke des aufzunehmenden
Blechteils (10) entspricht.
3. Stapelorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der Aufnahmenut (7) größer ist als die maximale Höhe der Abkantung
(8).
4. Stapelorgan nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die der Trägerfläche (3) gegenüberliegende Fläche des Quaders (1) in der gleichen
Ebene wie die entsprechende Stützfläche (6) gelegen ist.
5. Stapelorgan nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die komplementären Kuppelelemente (4, 5) aus formschlüssig ineinandergreifenden
Vorsprüngen und Vertiefungen bestehen.
6. Stapelorgan nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die komplementären Kuppelelemente jeweils zumindest aus einem Stift (4) und einer
den Stift formschlüssig aufnehmenden Bohrung (5) bestehen.
7. Stapelorgan nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Quader (1) aus Kunststoff, Holz oder dergleichen bestehen.
8. Stapelorgan nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Quader als mit Innerversteifungen versehene Kunststoff-Hohlkörper ausgebildet
sind, daß der jeweilige Vorsprung aus einem vorzugsweise umlaufenden, im wesentlichen
rechteckigen, vorspringenden Steg besteht und daß die den Steg aufnehmende Vertiefung
von der offenen Rückseite des den Steg tragenden Quaders gebildet ist.
9. Stapelorgan nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Aufnahmenut (7) nur geringfügig größer ist als die Stärke der
Abkantung (8).
10. Stapelorgan nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang zwischen der Aufnahmenut (7) und der Trägerfläche (3) als Schrägfläche
(11) ausgebildet ist.