(19)
(11) EP 0 207 524 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.01.1987  Patentblatt  1987/02

(21) Anmeldenummer: 86109125.4

(22) Anmeldetag:  04.07.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 85/62, B65D 57/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR LI

(30) Priorität: 04.07.1985 DE 3524007

(71) Anmelder: Concordia Sprecher GmbH
D-70794 Filderstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Holl, Herbert
    D-7032 Sindelfingen 6 (DE)

(74) Vertreter: Dipl.-Phys.Dr. Manitz Dipl.-Ing. Finsterwald Dipl.-Ing. Grämkow Dipl.Chem.Dr. Heyn Dipl.Phys. Rotermund Morgan, B.Sc.(Phys.) 
Postfach 22 16 11
80506 München
80506 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Stapelorgan


    (57) Es wird ein Stapelorgan für abgekantete Randbereiche (8) aufweisende Blechteile (10) beschrieben, das eine quader­förmige Grundstruktur (1) und zwei zueinander komplementäre Kuppelelemente (4, 5) in Stützflächen (2, 6) aufweist, wobei zwischen den Stützflächen eine seitlich dazu versetzte Träger­fläche (3) vorgesehen und zwischen Trägerfläche (3) und Stütz­fläche (2) eine Aufnahmenut (7) für den abgekanteten Randbereich (8) des Blechteils (10) ausgebildet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Stapelorgan für flächige, zumin­dest teilweise abgekantete Randbereiche aufweisende Blechtei­le.

    [0002] Blechteile mit zumindest auf einem Teil ihres Umfangs abge­kanteten Randbereichen werden für verschiedenartigste Pro­dukte benötigt. Beispiele sind Wandelemente von Gehäusen, Verkleidungen, Türelemente und dergleichen.

    [0003] Derartige Blechteile müssen im Verlauf der Fertigung trans­portiert und zwischengelagert werden, wozu im Regelfall Sta­pel gebildet werden. Die Stapel müssen dabei in sich stabil sein, um einen gefahrfreien Transport auf Paletten zu ermög­lichen und um eine sichere Zwischenlagerung zu gewährleisten. Zu diesem Zweck werden die Stapel häufig mit Umreifungen ver­sehen.

    [0004] Problematisch ist dabei vor allem, daß durch die zur Stapel­bildung verwendeten Distanzelemente häufig Lackbeschädigun­gen bzw. Farbabschabungen auftreten und außerdem durch Kle­beeffekte zwischen den Distanzelementen und den jeweiligen lackierten Blechteilen die Lackierung so beeinträchtigt und beschädigt wird, daß Nachlackierungen erforderlich sind. Der­artige Nachlackierungsvorgänge sind aber einerseits teuer und andererseits häufig nicht geeignet, die aufgetretenen Be­schädigungen vollständig und einwandfrei zu beseitigen.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Stapelorgan der ein­gangs angeführten Art zu schaffen, das unter Vermeidung zu­sätzlicher Fixierungsmittel die Schaffung stabiler Stapel er­möglicht und gleichzeitig die Gafahr von Farb- bzw. Lackie­rungsbeschädigungen beseitigt, so daß Nachlackierungen über­flüssig werden.

    [0006] Gelöst wird diese Aufgabe im wesentlichen durch eine quader­förmige Grundstruktur mit zwei einander gegenüberliegenden, mit zueinander komplementären Kuppelelementen versehenen Stützflächen, einer parallel zwischen den beiden Stützflä­chen gelegenen und seitlich dazu versetzten Trägerfläche und einer zwischen der Trägerfläche und einer Stützfläche ausgebildeten Aufnahmenut für einen abgekanteten Randbe­reich des Blechteils.

    [0007] Durch die miteinander formschlüssig kuppelbaren Quaderele­mente wird in Vertikalrichtung eine sehr stabile Träger­struktur geschaffen, während durch das Eingreifen der ab­gekanteten Randbereiche in die an die jeweilige Stützfläche angrenzenden Aufnahmenuten eine horizontale Stabilität er­zielt wird, die jegliche zusätzliche Umreifung, die wiederum zu Farbbeschädigungen führen könnte, überflüssig macht.

    [0008] Vorzugsweise ist die jeweilige Trägerfläche des Stapelor­gans bezüglich der ihr benachbarten Stützfläche um einen Betrag zurückversetzt, der zumindest der doppelten Stärke des aufzunehmenden Blechteils entspricht, wobei die Tiefe der Aufnahmenut größer ist als die maximale Höhe der Abkan­tung.

    [0009] Durch die Wahl der Tiefe der Aufnahmenut werden hohe Flä­chenpressungen vermieden, und durch die Positionierung der Stützfläche wird sichergestellt, daß vor allem die Sicht­flächen der Blechteile während des Transports und der Stape­lung nicht mit irgendwelchen Elementen in Berührung kommen, die zu Lackbeschädigungen führen könnten.

    [0010] Eine besonders kostengünstige Ausgestaltung der komplemen­tären Kuppelelemente besteht aus zumindest einem Stift und einer den Stift formschlüssig aufnehmenden Bohrung, wobei die Bohrung durchgehend ausgeführt sein kann und ein Endbe­reich zur Fixierung eines Kuppelstiftes und der andere End­bereich der Bohrung zur Kupplungsaufnahme eines anderen Kup­pelstiftes dient.

    [0011] Die Stapelorgane können auf Kunststoff, Holz und dergleichen gefertigt werden, während die Kuppelstifte bevorzugt aus Metall bestehen.

    [0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeich­nung erläutert; die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung einer Stapelbildung unter Verwendung von erfindungsgemäßen Stapelorganen.

    [0014] Die Zeichnung zeigt den Beginn eines Stapelaufbaus mit drei übereinander angeordneten Stapelorganen 1. Die einteilig aus­gebildeten Stapelorgane bestehen jeweils aus einem Distanz- und Trägerkörper mit einander gegenüberliegenden Stützflä­chen 2, 6 sowie einem Stützkörper für das jeweilige Blech­teil 10, das auf einer Fläche 3 zur Anlage kommt und mit seinem abgekanteten Bereich 8 in eine Aufnahmenut 7 ein­greift, die gerade ausgebildet ist und zwischen den beiden Korpusteilen verläuft.

    [0015] Der Übergang 11 zwischen der Aufnahmenut 7 und der bezüg­lich der Stützfläche 2 zurückversetzten Trägerfläche 3 ist vorzugsweise abgeschrägt ausgebildet.

    [0016] Der die Stützflächen 2, 6 aufweisende Korpusbereich ist mit einer Bohrung 5 versehen, in deren oberem Bereich ein als Kuppelelement dienender Metallstift 4 fixiert ist. Der untere Bereich dieser Bohrung 5 dient zur kuppelnden Aufnahme des entsprechenden Stiftes 4 eines darunter angeordneten Stapel­organs.

    [0017] Die Aufnahmenut 7 ist stets so tief gewählt, daß unterschied­liche Abkantungen 8 aufgenommen werden können, jedoch sicher­gestellt ist, daß die Stirnseite der Abkantung nicht am Nut­grund aufsteht. Die Breite der Aufnahmenut (7) ist stets größer als die Stärke der jeweiligen Abkantung.

    [0018] Die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stapelorgans ermög­licht auch die Stapelung von Tafeln mit unterschiedlich hohen Abkantungen wie dies in der Zeichnung mit den Bezugsziffern 8 und 9 angedeutet ist.

    [0019] Durch den gegenseitigen Eingriff der Kupplungsorgane 4, 5 und der Abkantungen 8 in die Vertiefungen 7 ergibt sich ein sehr stabiler Stapelverbund, der vergleichsweise hohe Stapel zu­läßt, ohne Einbußen hinsichtlich der Stabilität entstehen zu lassen.

    [0020] Die Verwendung der erfindungsgemäßen Stapelorgane, von denen entsprechend den jeweiligen Anforderungen auch unterschied­liche Größen vorgesehen werden können, führt zu einer wesent­lichen Vereinfachung des Transports und der Lagerung von Blechteilen mit abgekanteten Randbereichen, und zwar unter gleichzeitiger Erhöhung der Sicherheit und vor allem auch unter Ausschaltung von Gefahren der Lackierungsbeschädigung.


    Ansprüche

    1. Stapelorgan für flächige, zumindest teilweise abgekantete Randbereiche aufweisende Blechteile,
    gekennzeichnet,
    durch eine quaderförmige Grundstruktur (1) mit zwei einan­der gegenüberliegenden, mit zueinander komplementären Kup­pelelementen (4, 5) versehenen Stützflächen (2, 6), einer parallel zwischen den beiden Stützflächen (2, 6) gelegenen und seitlich dazu versetzten Trägerfläche (3) und einer zwischen der Trägerfläche (3) und einer Stützfläche (2) ausgebildeten Aufnahmenut (7) für einen abgekanteten Rand­bereich (8) des Blechteils (10).
     
    2. Stapelorgan nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Trägerfläche (3) bezüglich der ihr benachbarten Stützfläche (2) um einen Betrag zu­rückversetzt ist, der zumindest der doppelten Stärke des aufzunehmenden Blechteils (10) entspricht.
     
    3. Stapelorgan nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Tiefe der Aufnahmenut (7) größer ist als die maximale Höhe der Abkantung (8).
     
    4. Stapelorgan nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die der Trä­gerfläche (3) gegenüberliegende Fläche des Quaders (1) in der gleichen Ebene wie die entsprechende Stützfläche (6) gelegen ist.
     
    5. Stapelorgan nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die komplementären Kuppelelemente (4, 5) aus formschlüssig ineinandergrei­fenden Vorsprüngen und Vertiefungen bestehen.
     
    6. Stapelorgan nach Anspruch 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß die komplementären Kuppelelemente jeweils zumindest aus einem Stift (4) und einer den Stift formschlüssig aufnehmenden Bohrung (5) bestehen.
     
    7. Stapelorgan nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die Quader (1) aus Kunststoff, Holz oder dergleichen bestehen.
     
    8. Stapelorgan nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß die Quader als mit Innerversteifungen versehene Kunststoff-Hohlkörper ausgebildet sind, daß der jeweilige Vorsprung aus einem vorzugsweise umlaufenden, im wesent­lichen rechteckigen, vorspringenden Steg besteht und daß die den Steg aufnehmende Vertiefung von der offenen Rückseite des den Steg tragenden Quaders gebildet ist.
     
    9. Stapelorgan nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die Breite der Aufnahmenut (7) nur geringfügig größer ist als die Stärke der Abkantung (8).
     
    10. Stapelorgan nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß der Übergang zwischen der Aufnahmenut (7) und der Trägerfläche (3) als Schrägfläche (11) ausgebildet ist.
     




    Zeichnung