[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät für die Behandlung von belichtetem photographischem
Filmmaterial, und insbesondere das im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschriebene
Gerät.
[0002] Heutzutage werden photographische Filme meist in einer Filmkassette auf einer Spule
aufgewickelt in den Handel gebracht. Nach der Belichtung des Films in einer Kamera
wird die Kassette mit dem darin aufgewickelten belichteten Film aus der Kamera herausgenommen
und im Dunkeln geöffnet. Das vorauslaufende nicht lichtempfindliche Endstück des Films
wird beschnitten und der Film dann auf eine offene Spirale gewickelt, die den Film
an seinen Längskanten festhält. Sobald der Film meist von Hand vollständig auf die
Spirale aufgewickelt ist, wird die Spirale in eine lichtdichte Behandlungstrommel
eingesetzt, die mit einem ebenfalls lichtdichten Deckel verschlossen wird. In die
Trommel kann dann bei Tagelicht Behandlungsflüssigkeit hineingegossen und wieder bei
Tageslicht aus der Trommel entfernt werden. Nach beendigter Behandlung des Films wird
der Deckel von der Trommel abgenommen und der behandelte Film darin gewaschen und
dann geprüft.
[0003] Jedoch ist das Handhaben der Kassette und des Films im Dunkeln bei Vielen nicht beliebt,
und in modernen Wohnungen steht auch kein abgedunkelter Raum zur Verfügung, der hinreichend
lichtdicht wäre, um in ihm einen lichtempfindlichen Film aus der Kassette zu entnehmen
und auf eine Spirale zu wickeln, ohne die Bildung eines Schleiers auf dem Film zu
riskieren.
[0004] Es sind daher schon mehrfach Behandlungsgeräte vorgeschlagen worden, in welche die
geladene Kassette bei Tageslicht eingesetzt werden kann, worauf der Film auf eine
bereits im Gerät eingebaute Spirale gewickelt wird. Doch sind die bekannten Geräte
kompliziert in ihrer Handhabung sowie sperrig und teuer. Auch erfordern sie oft das
Einfüllen eines verhältnismäßig großen Volumens an Behandlungsflüssigkeit in den Behandlungstank
des Geräts. Daher wurde von solchen bei Tageslicht beschickbaren Geräten in der Praxis
kein allzu häufiger Gebrauch gemacht. In der Patentliteratur sind gleichwohl verschiedene
Verfahren für Tageslichtbehandlung beschrieben, von denen jedoch, wie gesagt, keines
weitere Verbreitung gefunden hat. So wird z.B., wie in der US-PS 2 781 708 beschrieben,
der Film in einen Filmhalter oder eine Kartusche oder Kassette von speziellem Typ
geladen, die jedoch eine Spezialkamera zur Belichtung erfordert, da die Kartusche
nicht der bekannten Filmkassette entspricht, die heute für 35-mm Filme hauptsächlich
verwendet wird.
[0005] In den US-PSen 3 605 601 und 4 001 857 werden Geräte beschrieben, bei denen der Film
an Ort und Stelle in seiner Kassette behandelt wird. In der Praxis wird jedoch ein
Film bei solchen Verfahren sehr ungleichmäßig behandelt und liefert keine zufriedenstellenden
Resultate. In der US-PS 4 134 666 wird eine Filmverarbeitungsanlage beschrieben, bei
der ein Film aus einer Kassette auf eine Spule aufgebracht wird, die in ein lichtdichtes
Gehäuse eingeführt wird. Das Gehäuse kann dann über einer Anzahl von Bädern in Stellung
gebracht und der Film in jedes der Bäder hineingetaucht werden. Diese Anlage ist kompliziert
in ihrer Verwendung und erfordert eine größere Anzahl Einzelteile zu ihrer Ausrüstung.
In der US-PS 4 171 055 wird eine komplizierte und kostspielige Apparatur zum Entfernen
einer Filmspule aus einer Kassette beschrieben. Der dort beschriebene Filmkassettenöffner
kann z.B. bei dem eingangs beschriebenen Verfahren Anwendung finden, bei dem ein Film
auf eine Spirale in dem üblichen diese enthaltenden Tank gewickelt wird.
[0006] Schließlich ist auch noch in der GB-PS 2 067 163 ein Gerät zum Öffnen von Filmkassetten
beschrieben, bei dem die über der kürzeren Nabe der Kassette sitzende Endkappe eingedrückt
und dadurch von der Zylinderwandung der Kassette abgespreizt wird, indem ein Hammerteil
von oben an die am oberen Ende der Kassette sitzende lange Nabe herangeführt und darauf
mit einem Amboßteil verformend auf die am unteren Kassettenende sitzende Endkappe
geschlagen wird.
[0007] Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gerät zur Behandlung von Filmen
zu schaffen, das besonders einfach gebaut und leicht zu handhaben ist und das sich
in beiden oben erwähnten Punkten von den bekannten Geräten vorteilhaft unterscheidet.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst bei einem Eingangs beschriebenen Gerät,
das die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale aufweist.
[0009] Vorzugsweise ist beim Gebrauch des Geräts nach der Erfindung die darin vorhandene
Endkappengreifeinrichtung feststehend und der in einem anderen Teil des Geräts festgehaltene
Kassettenkörper wird von der Greifeinrichtung wegbewegt.
[0010] Das Gerät nach der Erfindung kann bei Tageslicht zum Entladen von Kassetten in einem
Behandlungsraum dienen, der innerhalb des Geräts vorgesehen ist, ohne daß es dadurch
sperrig ist, und obwohl das Gerät keine Spirale zum Daraufspannen des Films aufweist,
sind die mit diesem Gerät erzielten Behandlungsresultate höchst zufriedenstellend.
[0011] Besonders vorteilhafte Ausführungsformen des Geräts nach der Erfindung weisen eines
oder mehrere der in den Unteransprüchen 2 bis 6 aufgezählten Merkmale auf.
[0012] Der Kassettenkörper kann nicht durch den Kassettenkörperhalter hindurch passieren,
da die radial vorstehenden Lippen des Austrittsspaltes der Kassette dies verhindern,
indem sie in die Axialnut in der Innenwandung des Halters hineinragen und an ihrem
unteren Ende auf dem geschlossenen Ende der Axialnut aufliegen.
[0013] Der den Kassettenkörper im oberen Gehäuseteil des Geräts festhaltende Halterblock
kann so ausgebildet sein, daß er den Kassettenkörper im mittigen Blockdurchlaß festhält
und dabei zusammendrückend an ihm angreift. Hierzu kann der Block aus zwei Längshälften
bestehen oder auch als axial geschlitzter Zylinder ausgebildet sein. Die Kassette
wird z.B. in den Block eingesetzt und dieser dann in den oberen Gehäuseteil festsitzend
hineingepreßt. Diese Ausführung des Halterblocks bietet eine sehr gute Halterung für
den Kassettenkörper, wasbei aufgebördelten Endkappen besonders wichtig ist.
[0014] In fast allen 35-mm Filmkassetten, die heutzutage hergestellt werden, ragt das eine
Ende der den aufgewickelten Film tragenden Spule beträchtlich aus einer der beiden
Spulenendkappen heraus (langes Nabenende der Spule). Am vorteilhaftesten ist es, wenn
die Endkappe an diesem Nabenende abgezogen wird, und es kann Vorkehrung getroffen
werden, daß die Kassette nur mit diesem Nabenende und nicht mit dem entgegengesetzten
in das Gerät eingeführt werden kann.
[0015] Bei Einführung der Kassette in den im oberen Gehäuseteil des Geräts eingebauten Kassettenkörperhalter
kommt die Endkappengreifeinrichtung in Eingriff mit der unteren Endkappe der Kassette,
während der obere Gehäuseteil mit einem unteren, den Behandlungsraum enthaltenden
Gehäuseteil verschraubt ist. Der obere Gehäuseteil wird dann durch Aufsetzen eines
Deckels lichtdicht verschlossen und hierauf durch abschraubende Drehung nach oben
gegenüber dem unteren, die Endkappengreifeinrichtung enthaltenden Gehäuseteil ange
hoben. Hierdurch wird nun die untere Endkappe von der Kassette nach unten abgezogen,
während gleichzeitig ein den Behandlungsraum bildender Hohlraum unterhalb des Kassettenkörperhalters
entsteht, der genügend groß ist, um die Spule mit dem auf ihr aufgewickelten Film
aufzunehmen.
[0016] Schon bei vollständig miteinander verschraubten Gehäuseteilen wurde eine Spulenankuppelungseinrichtung
zum Eingriff mit dem Kupplungselement oder den Kupplungselementen in der Aushöhlung
der längeren Spulennabe gebracht und durch Festsitz so damit verbunden, daß beim Hinaufschrauben
des oberen Gehäuseteils die Spule mit dem darauf aufgewickelten Film nach unten aus
dem Kassettenkörper heraus und in den unter diesem freiwerdenden Behandlungsraum im
unteren Gehäuseteil hineingezogen wird.
[0017] Vorzugsweise wird die Spule mit dem auf ihr aufgewickelten Film aus dem Kassettenkörper
mittels der erwähnten Ankupplungseinrichtung entfernt, die, sobald die Kassette im
Halteblock festsitzt, in eine Ausnehmung in der Nabe des hervorstehenden Spulenendes
eintritt, wobei ein oder mehrere, vorzugsweise zwei in der Nabenausnehmung der Spule
axial hervorstehende Anschlußglieder in eine Einkerbung oder Quernut im Stirnende
dieser Ankupplungseinrichtung festsitzend eindringen. Daher wird, während der obere
Gehäuseteil des Geräts, der den Kassettenkörperhalter enthält, gegenüber dem darunter
befindlichen unteren Gehäuseteil durch teilweises Abschrauben angehoben, die Endkappe
wird mittels der Endkappengreifeinrichtung von der Kassette abgezogen und fällt vorzugsweise
in Richtung auf die Grundplatte des unteren Gehäuseteils herab und kommt dabei vorzugsweise
auf der Spulenankupplungseinrichtung zu liegen.
[0018] Auch sitzt beim weiteren Aufwärtsschrauben des oberen Gehäuseteils gegenüber dem
Tankgehäuseteil die Spule mit dem darauf gewickelten Film am oberen Ende der Ankupplungseinrichtung
fest und kann sich nicht mehr mit dem Kassettenkörper drehen, der ja gleichzeitig
auch nach oben von ihr abgehoben wird. Ist dies genügend weit geschehen, so ist die
Spule mit dem von ihr getragenen Film vollständig aus dem Kassettenkörper entfernt
und befindet sich im unteren Ge häuseteil. In diesen kann nun Behandlungsflüssigkeit
eingeführt werden und die Behandlung des Films beginnen.
[0019] Hierauf wird Behandlungsflüssigkeit in den Behandlungsraum durch weiter unten beschriebene
Einlaßwege eingeführt und der Film oder die Behandlungsflüssigkeit oder beide im genannten
Raum so bewegt, daß die Flüssigkeit mit allen Bereichen der Filmoberfläche ausreichend
in Berührung kommt.
[0020] Zur Einführung der Behandlungsflüssigkeit in den Behandlungsraum sind
beidem Gerät lichtdichte Kanäle oder Durchlässe im Deckel und/oder in der Grundplatte
des unteren Gehäuseteils vorgesehen; es kann aber auch ein Einlaßrohr in der Seitenwandung
des unteren Gehäuseteils vorgesehen sein. Auf den gleichen Wegen kann auch die Flüssigkeit
wieder aus dem Behandlungsraum entfernt werden.
[0021] Der für die Aufnahme von Flüssigkeit im unteren Gehäuseteil vorgesehne Behandlungsraum
unterhalb des Kassettenkörperhalters sollte so groß sein, daß er genügend Flüssigkeit
zur vollständigen Behandlung des Films aufnehmen kann; gleichwohl ist das dazu erforderliche
Flüssigkeitsvolumen viel geringer als das bei den meisten mit Spirale versehenen benötigte.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform des Geräts nach der Erfindung sind an der Basis
des Flüssigkeit aufnehmenden Behandlungsraumes Einrichtungen vorgesehen, die den Eintritt
von Flüssigkeit in diesen Raum beim Hineinstellen des Geräts in einen mit Behandlungsflüssigkeit
beschickten Behälter gestatten, wobei der untere Gehäuseteil des Geräts genügend tief
in die Flüssigkeit im Behälter eintauchen muB, um den Behandlungsraum vollständig
mit dieser zu füllen. Die Behandlung des Filmes wird nun durchgeführt, während das
Gerät im Flüssigkeitsbad verbleibt. Sobald sie beendet ist, wird das Gerät aus dem
Behälter herausgehoben, und die darin befindliche Flüssigkeit fließt aus dem Gerät
in das Flüssigkeitsbad im Behälter zurück. Die Eintritts-und Austrittswege umfassen
auch hier ein Lichtlabyrinth, das ein Einfallen von Licht in das Gerät während der
Behandlung verhindert.
[0023] Vorzugsweise ist die Basis oder Grundplatte des unteren Gehäuseteils so gestaltet,
daß auf ihr die untere, von der Kassette abgetrennte Endkappe in mittiger Stellung
Platz findet. Diese Basis oder Grundplatte sollte auch vorzugsweise so ausgebildet
sein, daß sich das Nabenende der Spule auf ihr abstützen kann, wodurch das Drehen
der Spule beim teilweisen Lockern der Filmwindun
gen und Wiederaufwickeln des Films während der Behandlung erleichtert wird.
[0024] Während der auf der Spule aufgewickelte Film nach unten aus der Kassette herausgezogen
wird, werden seine Wicklungen loser und Behandlungsflüssigkeit kann in die entstehender
Zwischenräume zwischen den Filmwicklungen eindringen und auf die gesamte Oberfläche
des Filmes einwirken.
[0025] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung, in welcher
Fig. 1 eine auseinandergezogene Ansicht einer mit einem Film beschickten 35mm-Filmkassette
in Perspektive,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform des Behandlungsgeräts
nach der Erfindung mit am weitesten abwärtsgeschraubter Stellung des oberen Gehäuseteils
in den unteren Gehäuseteil, und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Ausführungsform nach Fig. 2, aber mit dem oberen
Gehäuseteil weitgehend aus dem unteren nach oben herausgeschraubt, zeigen.
[0026] In allen Figuren der Zeichnung haben gleiche Bezugszeichen gleiche Bedeutung.
[0027] In Fig. 1 ist eine normale 35-mm Filmkassette gezeigt, die, längs einer mittigen
Achse auseinandergezogen, zwei ringförmige Endkappen Bl und B2 und dazwischen einen
im wesentlichen zylindrischen Kassettenkörper C mit einem lichtdichten seitlichen
Filmaustritt D umfaßt, der ._. zwei sich axial erstreckende seitliche Flanschen oder
Lippen Dl und D2 besteht, die von der Außenwandung des Körpers C in zur Mittelachse
parallel verlaufenden Ebenen hervorstehen und zwischen denen sich ein offener Austrittsschlitz
S für den Film befindet. Der Filmaustritt D wird durch Zusammenklemmen der beiden
kürzeren Endkanten eines den Kassettenkörper C bildenden Metallstreifens geformt.
Die Lippen Dl und D2 erstrecken sich von der Zylinderwandung weg etwas über den Umfang
der Endkappen Bl und B2 hinaus. Der Kassettenkörper C ist dazu bestimmt, den Film
J auf der mit Endflanschen El und E2 versehenen Spule E zu halten, die ein langes
Nabenende F und ein kurzes Nabenende G aufweist. In eine Ausnehmung am Nabenende F
ragen axiale Kupplungsglieder H hinein, (von denen nur eines sichtbar ist), mit deren
Hilfe die Spule E in der Kamera in die richtige Stellung gebracht wird. Der Film J
weist eine beim Abwickeln von der Spule E vorauslaufende Endkante K sowie an seinen
langen Rändern Löcher L für den Eingriff eines Zahnrades oder dergleichen Filmtransportmittel
auf.
[0028] In den Figuren 2 und 3 ist ein Behandlungsgerät nach der Erfindung gezeigt, welches
als lichtdichte Umhüllung einen säulenförmigen, zur Aufnahme der Kassette bestimmten
oberen Gehäuseteil 1 und einen breiteren säulenförmigen, topfartig ausgebildeten unteren
Gehäuseteil 3 umfaßt, wobei der letztere mit dem oberen Gehäuseteil 1 mittels einer
Schraubenverbindung 4 zusammengeschraubt ist, die ein Außengewinde 4a am unteren Ende
des oberen Gehäuseteils 1 und ein Innengewinde 4b am oberen Ende des unteren Gehäuseteils
3 aufweist. Ein Deckel 5 paßt auf das obere Ende des Gehäuseteils 1 und verschließt
diesen lichtdicht.
[0029] Die Gehäuseteile 1 und 3 sowie der Deckel 5 bestehen vorzugsweise alle aus lichtundurchlässigem
Kunststoff. In einer ersten Stufe der Verwendung des Geräts nach der Erfindung umgibt
der topfartige untere Gehäuseteil 3 den obe ren Gehäuseteil 1 praktisch von allen
Seiten fast bis zu dessen oberem Ende, während in einer anderen Stufe der Verwendung
der untere Gehäuseteil 3 nach abwärts geschraubt ist, aber immer noch lichtdicht an
den oberen Gehäuseteil 1 angeschlossen bleibt.
[0030] Im oberen Gehäuseteil 1 ist ein Halteblock 2 für das Festhalten des Kassettenkörpers
C angebracht. Dieser Kassetten-körperhalter 2 hat einen mittigen Durchlaß 2a, in den
die Kassette eingeführt wird; aber nur die untere Endkappe Bl und die Spule mit ihren
Flanschen El und E2 können durch das untere offene Ende 2b des Durchlasses 2a durchtreten,
da der Halterblock 2 eine Axialnut 6 im Durchlaß 2a aufweist, deren unteres Ende geschlossen
ist und die so beschaffen ist, daß die Lippen Dl,D2 des Filmauslasses D in die Nut
6 hineinragen und auf ihrem geschlossenen unteren Ende aufliegen. Hierdurch wird der
Kassettenkörper C im Halterblock 2 festgehalten.
[0031] Der untere Gehäuseteil 3 umfaßt eine Grundplatte 7 und weist eine zylindrische Seitenwandung
8 auf, die auf ihrer Innenseite das Innengewinde 4b trägt, das sich fast über ihre
gesamte Höhe erstreckt. Auf der Grundplatte 7 sitzt ein Rohrstutzen 9, dessen oberes
offenes Ende einen radial einwärts vorspringenden Innenringflansch 11 aufweist. Der
Rohrstutzen 9 ist mit axialen Schlitzen 9a versehen, durch die sein offenes Ende leicht
durch Auseinanderbiegen mittels einer abwärts wirkenden Dehnkraft verbreitert werden
kann. Der Rohrstutzen 9 und die lichte Weite des Innenringflansches 11 sind so bemessen,
daß die aus dem Halterblock 2 nach unten heraustretende Endkappe Bl unter den Flansch
11 gedrückt und von ihm dann festgehalten wird (Fig. 2).
[0032] Die Grundplatte 7 hat eine mittige öffnung 7a, in welcher mittig in Bezug auf den
Rohrstufen 9 und drehbar ein Spulenankupplungselement 12 vorgesehen ist, das einen
Schaftteil oder Zapfen 13 umfaßt, der sich aufwärts durch die Öffnung 7a erstreckt
und an seinem oberen Ende 13a einen Querschlitz oder eine Quernut 14 aufweist. Wie
in Figuren 2 und 3 gezeigt, reicht der Zapfen 13 in die Ausnehmung des langen Nabenendes
F hinein, und das oder die sich in diesem befindenden Kupplungsglieder H dringen mit
Festsitz in den Querschlitz 14 ein.
[0033] In der Grundplatte 7 ist weiter eine Anzahl Flüssigkeitsdurchlässe 17 vorgesehen.
Der Einfall von Licht durch die Durchlässe 17 in das Innere des unteren Gehäuseteils
3 wird durch Lichtfallen (nicht gezeigt) bekannter Art verhindert. In der Unterseite
des Spulenankupplungselements 12 befindet sich ebenfalls eine mittige Quernut 19.
[0034] Wie in Fig. 3 gezeigt, wird das ganze Gerät in einen äußeren Behandlungsbehälter
oder Tank 20 gestellt, der mittig auf seiner inneren Bodenfläche 20a eine aufwärts
vorspringende, längliche Quernase oder dergleichen Riegelelement 21 trägt, das in
die Quernut 19 hineinpaßt.
[0035] Bei Verwendung des Geräts zum Behandeln eines Films in einer Kassette wird zunächst
der obere Gehäuseteil 1 völlig vom unteren Gehäuseteil 3 abgeschraubt. Die Kassette
mit dem in sie völlig eingerollten Film wird dann in den Halterblock 2 eingeführt,
wobei das lange Nabenende F nach unten weist. Der obere Gehäuseteil l wird nun mit
dem Deckel 5 verschlossen.
[0036] Dann wird der obere Gehäuseteil 1 soweit in den unteren Gehäuseteil 3 lichtdicht
hineingeschraubt, daß die Kupplungsglieder H fest genug in den Querschlitz 14 im Zapfenstirnende
13a eindringen, so daß nicht nur eine Drehung der Spule E gegenüber dem Kupplungselement
H, sondern auch eine axiale Bewegung der beiden Teile voneinander weg beim Aufwärtsschrauben
des Gehäuseteils 1 aus dem Gehäuseteil 3 verhindert wird. Gleichzeitig wird beim Herunterschrauben
des Gehäuseteils 1 in den Gehäuseteil 3 die Endkappe BI in den Rohrstutzen 9 hineingedrückt,
so daß der Innenringflansch 11 des Rohrstutzens 9 den Rand der Endkappe Bl übergreift.
[0037] Dies ist nun in der in Fig. 2 gezeigten Stellung aller Teile des Geräts der Fall,
wobei der obere Gehäuseteil 1 völlig in den unteren Gehäuseteil 3 hineingeschraubt
ist. Das Außengewinde 4a des Gehäuseteils 1 ist bis zum unteren Ende des Innengewindes
4b im Gehäuseteil 3 hinuntergeschraubt.
[0038] Das Gerät wird dann in den becherförmigen Behälter 20 gestellt und zwar so, daß die
Nase 21 am Boden des Behälters 20 in die Quernut 19 eingepaßt ist, so daß bei feststehendem
Behälter 20 weder das Spulenkupplungselement 12 noch die über dessen Querschlitz 14
und die Kupplungsglieder H damit verbundene Spule S bei stillstehendem Behälter 20
gedreht werden können.
[0039] Um die Endkappe Bl vom Kassettenkörper C zu entfernen, wird der Behälter 20 festgehalten
und der obere Gehäuseteil 1 in Richtung aus dem unteren Gehäuseteil 3 hinaus aufwärts
geschraubt. Damit wird auch der Kassettenkörperhalter 2 nach oben vom Rohrstutzen
9 und dessen die Endkappe Bl ergreifendem Innenringflansch 11 weg abgehoben und die
Endkappe Bl wird nach unten vom Kassettenkörper C abgezogen und fällt in das Innere
des Rohrstutzens 9, auf dessen Boden sie den Zapfen 13 umgebend liegen bleibt (
Fig. 3).
[0040] Gleichzeitig zieht das Spulenkupplungselement 12 die an ihm festsitzende Spule E
mit fortschreitendem Aufwärtsschrauben des oberen Gehäuseteils 1 immer weiter aus
dem Kassettenkörper C nach unten heraus, bis sie in der in Fig. 3 gezeigten Endstellung
völlig aus der Kassette entfernt ist und sich im Innenraum 10 des unteren, Gehäuseteils
3 befindet.
[0041] Das gesamte Gerät kann nun aus dem Behälter 20 herausgehoben und dieser mit der erforderlichen
Menge Behandlungsflüssigkeit bis zum oberen Niveau des aufgewickelten Films gefüllt
werden. Das Gerät wird dann wieder in den Behälter 20 hineingestellt, so daß die Quernut
19 auf die Nase 21 paßt. Die Behandlungsflüssigkeit tritt dann durch die Durchlässe
17 in den unteren Gehäuseteil 3 ein. Das Ankupplungselement 12 zusammen mit der Spule
E und dem auf ihr befindlichen Film J wird dann durch Drehen des Behälters 20 gegenüber
dem unteren Gehäuseinnenraum 10 und der in ihm befindlichen Flüssigkeit in drehende
Bewegung versetzt. Dies verursacht den Film J, sich auszubreiten, so daß seine Windungen
auf der Spule E loser werden und von der Mittelachse der Spule weg auf einem kegelstumpfförmig
gestalteten Zwischenboden 15, der am oberen Ende des Rohrstutzens 9 befestigt ist
und diesen umgibt, nach der Seitenwandung 8 des Gehäuseteils 3 hin abwärts gleiten.
[0042] Der untere Umfangsrand des Zwischenbodens 15 liegt mit Abstand über der Grundplatte
7 des Gehäuseteils 3, so daß Behandlungsflüssigkeit durch den verbleibenden Spalt
hindurch den Innenraum 10 so weit füllen kann, daß sie an alle Bereiche der Filmoberfläche
gelangt. Vorzugsweise folgt auf eine bestimmte Anzahl Drehungen des Behälters 20 im
einen Sinne eine gleiche Anzahl Drehungen im umgekehrten Sinne.
[0043] Ist die erforderliche Behandlungszeit des Films in der zugeführten Behandlungsflüssigkeit
verstrichen, so wird das Gerät aus dem Behälter 20 herausgehoben und die Flüssigkeit
läuft aus dem Gerät in den Behälter zurück. Das Gerät kann dann in einen anderen Behälter
20 gestellt werden, der mit einer anderen Behandlungsflüssigkeit beschickt ist.
[0044] Schließlich kann das Gerät aus dem Behälter mit der zuletzt angewendeten Behandlungsflüssigkeit
herausgenommen und in einen solchen mit Waschwasser gestellt werden. Dieser letzte
Schritt kann so oft wiederholt werden, wie dies zum gründlichen Waschen des Films
erforderlich ist.
[0045] Bei Verwendung eines Monobades wird natürlich nur ein einziges Behandlungsbad im
Behälter 20 benötigt. Nach Beendigung des Behandelns und Waschens des Films wird das
Gerät aus dem Behälter 20 gehoben und das gesamte Waschwasser kann aus ihm durch die
Durchlässe 17 abfließen. Der obere Gehäuseteil 1 wird dann völlig aus dem unteren
Gehäuseteil 3 herausgeschraubt und der Film J auf der Spule E sowie die Endkappe Bl
werden aus diesem Gehäuseteil entfernt. Der Deckel 5 wird nun vom oberen Gehäuseteil
1 abgenommen und der Kassettenkörper C kann aus dem Halterblock 2 entfernt werden.
1. Gerät zur Behandlung von in einer Kassette befindlichem Film, wobei die Kassette
einen im wesentlichen zylindrischen Kassettenkörper (C) mit einem lichtdichten, sich
längs erstreckenden Filmaustritt (D), zwei am Kassettenkörper befestigte Endkappen
(Bl,B2) und eine zwischen ihnen gehaltene, den auf ihr aufgewickelten Film (J) tragende
Spule (E) aufweist, und das Gerät eine lichtdichte Umhüllung mit einem Gehäuseteil
(1), in welchem der Kassettenkörper (C) festgehalten wird, sowie einen unterhalb des
letzteren befindlichen Behandlungsraum (10) umfaßt, der genügend groß ist, um darin
die aus dem im Gehäuseteil (1) festgehaltenen Kassettenkörper (C) entfernte Spule
(E) mit dem darauf aufgewickelten Film (J) aufzunehmen, und der zum Beschicken mit
Flüssigkeit geeignet ist, dadurch gekennzeichnet , daß in dem genannten Raum (10)
eine Endkappengreifeinrichtung (9,11) vorgesehen ist;
- daß die Endkappengreifeinrichtung und die im oberen Gehäuseteil (1) festgehaltene
Kassette so zu einander angeordnet sind, daß sie derart voneinander axial entfernt
werden können, daß die Endkappengreifeinrichtung (9,11) die von ihr erfaßte Endkappe
(Bl) vom Kassettenkörper (C) abzieht; und
- daß eine Spulenankuppelungseinrichtung (12,13,14) vorgesehen ist, die an die Spule
(E) ankuppelbar ist, so daß sie beim erwähnten axialen Entfernen des oberen Gehäuseteils
(1) von der Endkappengreifeinrichtung (9,11) und darüber hinaus die Spule (E) mit
dem darauf aufgewickelten Film (J) aus dem Kassettenkörper (C) heraus und in den Behandlungsraum
(10) hineinzieht.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehäuseteil (1) ein oberer
Teil der lichtdichten Umhüllung ist, und daß er zum Festhalten des Kassettenkörpers
(C) einen Block (2) mit mittigem Durchlaß (2a) für die untere Endkappe (Bl) der Kassette
sowie für die Spule (E) mit dem darauf aufgewickelten Film (J) enthält, und daß der
Block (2) eine Längsnut (6) in der Durchlaßwandung (2a) aufweist, die an ihrem unteren
Ende geschlossen und so geformt ist, daß sie den vorspringenden Filmauslaß (D) der
Kassette in sich aufnimmt und dieser am geschlossenen Ende der Nut (6) aufliegt und
hierdurch den Kassettenkörper (C) im Block (2) festhält.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Behandlungsraum (10) sich
im Inneren eines unteren Gehäuseteils (3) befindet, daß die Endkappengreifeinrichtung
sich in diesem Gehäuseteil (3) befindet und daß der obere Gehäuseteil (1), und der
untere Gehäuseteil (3) durch ein Gewinde (4) miteinander so verbunden sind, daß sie
in axialer Richtung gegeneinander unter Drehen verschoben werden können.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Endkappengreifeinrichtung
(9,11) einen im unteren Gehäuseteil (.3) angeordneten, sich axial in den Behandlungsraum
(10) erstreckenden Rohrstutzen (9) umfaßt, der an seinem oberen Ende einen Innenringflansch
(11) trägt und mit Längsschlitzen (9a) versehen ist, durch welche er zwecks Einführen
der zu ergreifenden Endkappe (Bl) hinreichend expandieren kann.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der untere
Gehäuseteil (3) unterhalb des Behandlungsraumes (10) eine Grundplatte (7) mit lichtdichten
Durchlässen (17) für den Ein- und Austritt von Flüssigkeit besitzt, insbesondere aus
einem Behälter (20), in welchen das Gerät hineingestellt werden kann.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenankuppelungseinrichtung
(12,13,14) einen Schaftteil (13) umfaßt, der an seinem oberen Ende (13a) eine Quernut
(14) oder dergleichen Ausnehmung aufweist, mittels welcher er an am unteren, dem Behandlungsraum
(lO) zugekehrten Nabenende (F) der Spule (E) vorgesehene Kupplungsglieder (H) so angekuppelt
werden kann, daß die Spule (E) beim axialen Entfernen der Gehäuseteile (1) und (3) voneinander gegen Drehung gesperrt
ist,und er da bei die Spule (E) mit dem darauf aufgewickelten Film (J) aus dem Kassettenkörper
(C) heraus und in den Behandlungsraum (10) hineinzieht.