[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Streckenvortriebsmaschine mit einem fahrbaren
Wagen, insbesondere mit einem Schrämausleger.
[0002] Streckenvortriebsmaschinen, beispielsweise für den Abbau von Gestein, Kohle od. dgl.
oder auch zum Bau von Tunneln, Stollen usw., weisen zumindest ein Abbauaggregat, beispielsweise
eine Vollschnitt- bzw. Teilschnittfräse auf, welcher Fräskopf auf einem Schräumausleger,
der am Wagen heb- und senkbar sowie über ein Anlenkstück drehbar am Wagen gelagert
ist. Zusätzlich zu einem derartigen Abbauorgan kann auf einem Vortriebswagen ein
Bohrarm samt Bohrlafette angeordnet sein. Dieser Bohrarm kann nun sowohl zum Abbau
verwendet werden, wobei dann die Bohrlöcher im wesentlichen in Vortriebsrichtung angeordnet
werden, und gegebenenfalls zur Aufnahme von Sprengladungen dienen, oder es können
auch Bohrlöcher quer zur Vortriebsrichtung, beispielsweise im First oder auch in den
Seitenwänden vorgesehen werden, um eine Absicherung des Stollens durch beispielsweise
Klebe- oder Spreizanker zu erreichen. Da unter Tage und auch bei der Anfertigung von
Stollen od. dgl. in der Regel mit Vorrichtungen gearbeitet werden muß, die möglichst
geringe Abmessungen aufweisen, besteht bei der gleichzeitigen Anordnung von mehr
als einem Abbau-bzw. Bohraggregat die Gefahr, daß beispielsweise die Fräse durch den
Bohrarm behindert wird. In der österreichischen Patentschrift 372.758 wird eine Streckenvortriebsmachine
beschrieben, die einen Fräsausleger aufweist, wobei am Ausleger eine quer zur Vortriebsrichtung
angeordnete Querverschiebebahn vorgesehen ist. Durch diese Querverschiebebahn kann
zwar der Bohrarm aus dem Arbeitsbereich des Fräsauslegers geschoben werden, jedoch
kann bei bestimmten Schwenkbewegungen und auch Heb- und Senkbewegungen es erforderlich
sein, den Bohrarm anders zu positionieren.
[0003] Die vorliegende Erfindung hat es sich zur Aufgabe gesetzt, eine Streckenvortriebsmaschine
zu schaffen, die einen Bohrarm mit Bohrlafette aufweist, welcher von einer Arbeitsstellung
in eine Ruhestellung verbracht werden kann, womit eine volle freie Arbeitsfähigkeit
eines gegebenenfalls weiteren Abbauaggregates gegeben ist, wobei weiters eine besonders
freie Sicht zum Abbauort gegeben ist. Weiters soll die Vorrichtung zur Disloszierung
der Bohreinrichtung möglichst einfach und besonders stabil ausgebildet sein, wobei
auch eine besonders geringe Bauhöhe erreichbar sein soll.
[0004] Die erfindungsgemäße Streckenvortriebsmaschine mit einem fahrbaren Wagen, Druckmediumsversorgung,
zumindest einer Verschiebebahn, für zumindest einen Bohrausleger mit Bohrlafette
mit Bohr-, insbesondere Schlagbohrmotor und Vorschubmotor,einem drehbar um eine Achse,
die im wesentlichen normal zum Untergrund ist, am Wagen angeordneten Anlenkstück,
insbesondere für einen Ausleger, gegebenenfalls Schrämausleger, welcher zumindest
auf-, und abbewegbar am Anlenkstück gelagert ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß
die im wesentlichen in Vortriebsrichtung angeordnete Verschiebebahn für den Bohrarm
am Anlenkstück abstützend und dessen Drehbewegung zulassend gelagert ist, und am
Wagen vom Anlenkstück entgegen der Vortriebsrichtung gesehen, entfernt, gegebenenfalls
direkt über ein Auflager, mit dem Wagen, insbesondere lagefixiert, verbunden ist.
Durch eine derartige Streckenvortriebsmaschine wird erreicht, daß die Bohrvorrichtung
zur Anfertigung von, z.B. Anker- bzw. Sprenglöchern, Vorort verschoben werden kann,
wobei durch die am Anlenkstück vorgesehene Lagerung eine sehr stabile und hohe Kräfte
aufnehmende Abstützung der Verschiebebahn gegeben ist. Weiters kann dadurch eine besonders
geringe Bauhöhe eingehalten werden.
[0005] Gemäß einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung ist die Verschiebebahn mittig
auf dem Anlenkstück gelagert und das dem Anlenkstück abgewandte Ende am Wagen außermittig
vorgesehen. Dadurch wird erreicht, daß die Verschiebebahn zwar in Vortriebsrichtung
orientiert ist, jedoch eine geringe Neigung zu derselben aufweist, womit bei einer
geringen Breitenerstreckung der Vortriebsmaschine noch genügend Platz verbleibt,
daß auf einer Seite der Verschiebebahn ein Bedienungsmann angeordnet werden kann,
welcher durch die Bewegung der Bohrvorrichtung nicht gefährdet ist.
[0006] Eine besonders einfache und stabile Konstruktion ergibt sich dann, wenn auf der,
vorzugsweise mit T-Träger gebildeten Verschiebebahn eine diesen teilweise umgreifende
Konsole längsverschieblich angeordnet ist.
[0007] Eine geringe Längserstreckung kann dann erreicht werden, wenn vorzugsweise direkt
an der Konsole der Bohrarm, ein Heb- und Senkzylinder und ein Schwenkzylinder angeordnet
sind. Eine besonders hohe Beweglichkeit der Bohrlafette ist dann gegeben, wenn der
Bohrarm eine an diesem angelenkte Bohrlafette trägt. Eine besonders geringe Längserstreckung
der Streckenvortriebsmaschine bei gleichzeitig geringster Arbeitsbehinderung Vorort
ist dann gegeben, wenn die Verschiebebahn eine Längserstreckung aufweist, die im wesentlichen
der Summe der Längserstreckung von Konsole und nicht teleskopiertem Bohrarm und vorzugsweise
der Längserstreckung der Bohrlafette ab Anlenkung am Bohrarm bis Vorort-Ende aufweist.
Trägt die auf der Verschiebebahn angeordnete Konsole die Bedienungsorgane für Bohrarm
mit Lafette, so können besonders kurze Steuerleitungen eingehalten werden, wobei gleichzeitig
die geringste Beeinträchtigung bei Verschiebung der Konsole durch Hydraulik, Leitungen
u. dgl. erreichbar sind. Ist die Verschiebebahn mit einem Ende am Anlenkstück abstützend
gelagert, so kann die Hebbewegung des Auslegers, gegebenenfalls Schrämauslegers, um
einen besonders großen Winkel durchgeführt werden.
[0008] Ist die Verschiebebahn, entgegen der Vortriebsrichtung gesehen, über das Auflager
am Wagen erstreckt, so kann ebenfalls eine besonders geringe Baulänge der Streckenvortriebsmachine
erreicht werden, wobei der Gewichtsverteilung auch bei in Ruhestellung verfahrener
Konsole vollauf Rechnung getragen werden kann.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
[0010] Es zeigen Fig. 1 eine Streckenvortriebsmaschine in Seitensicht und Fig. 2 die Streckenvortriebsmaschine
gemäß Fig. 1 in Draufsicht.
[0011] Die in Fig. 1 dargestellte Streckenvortriebsmaschine weist einen fahrbaren Wagen
1 mit Raupen 2 auf. Über diese Raupen kann sich die Streckenvortriebsmaschine am
Untergrund 30 in und entgegen der Vortriebsrichtung a bewegen. Durch ungleiches Bewegen
der Raupen kann auch eine Schwenkbewegung der Streckenvortriebsmaschine erreicht
werden. Am Wagen ist ein Anlenkstück 3 um die Achse b schwenkbar angeordnet. Die
Achse b ist im wesentlichen normal zum Unter grund 30 vorgesehen. Das Anlenkstück
kann über einen nicht dargestellten Zahnkranz mit Ritzel mit einem Hydraulikmotor
gedreht werden. Am Anlenkstück 3 ist ein Schrämausleger 4 heb- und senkbar angelenkt.
Dieser Schrämausleger 4 trägt einen Fräskopf 5 an seinem Ende, der mit etwa teilkugelförmigen
Fräsköpfen 5a, 5b , auf welchen nicht dargestellte Meißel, beispielsweise Rundschaftmeißel,
angeordnet sind, aufgebaut ist. Durch eine Schwenkbewegung des Anlenkstückes 3 wird,insbesondere
wie aus Fig. 2 ersichtlich, eine Schwenkbewegung des Schrämauslegers 4 durchgeführt.
Am Anlenkstück 3 ist das eine Ende einer Verschiebebahn 6, und zwar über ein Gleitlager
(nicht dargestellt), gelagert. Anstelle des Gleitlagers kann auch beispielsweise
ein Nadellager od. dgl. vorgesehen sein, das geeignet ist, entsprechende Axialdrücke
aufzunehmen. Die Verschiebebahn ist weiters auf einem Auflager 7 am Wagen lagefixiert,
beispielsweise verschraubt, angeordnet. Die Verschiebebahn ist mit, wie aus Fig. 1
deutlich ersichtlich, T-förmigen Trägern aufgebaut, wobei die Konsole 8 mit Fortsätzen
9 die T-Profile teilweise umfaßt. An der Konsole sind der Bohrarm 10, welcher teleskopierbar
ist, und ein Heb- und Senkzylinder 11, sowie ein Schwenkzylinder 12 angelenkt. Am
distalen Ende des Bohrarmes ist der Lafettenhalter und damit die Lafette 13 angelenkt.
Die Anlenkung 14 des Lafettenhalters ist ihrerseits um die Längsachse des Bohrarmes
10 drehbar, sodaß die Bohrlafette um den Bohrarm zumindest teilweise drehbar ist,
womit die Bohrlafette unmittelbar parallel zum Untergrund 30 oder zum First 15 anordenbar
ist. Die Konsole 8 trägt, wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, die Bedienungsorgane
16 für die Bohrlafette und den Bohrarm. Die Verschiebebahn ist weiters zwar in Vortriebsrichtung
orientiert, jedoch leicht zu derselben geneigt, da die Verschiebebahn am Anlenkstück
3 mittig gelagert, jedoch das andere Ende 17 der Verschiebe bahn außermittig, bezogen
auf den Wagen, angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, daß ein Bedienungsmann am Steuerpult
18 am Wagen vorgesehen sein kann, ohne durch die Verschiebebahn behindert zu werden.
[0012] In Fig. 1 ist strichpunktiert die Konsole samt Bohrarm und Bohrlafette in Ruheposition
dargestellt, wobei eindeutig zu entnehmen ist, daß die Längserstreckung der Verschiebebahn
die Summe der Längserstreckung der Konsole samt nicht teleskopiertem Bohrarm sowie
Längserstreckung der Bohrlafette ab Anlenkung am Bohrarm bis Vorort-Ende beträgt.
Damit ragt die Bohrlafette in Ruheposition nicht über das Anlenkstück bzw. über die
Verschiebebahn hinaus.
[0013] Wie aus der Zeichnung deutlich zu entnehmen, kann sowohl der Schrämausleger bei Bohrlafette
in Ruheposition als auch bei abgesenktem oder hochgefahrenem Schrämausleger die Bohrmaschine
ohne Behinderung durch das andere Aggregat betätigt werden. Anstelle der Fräsköpfe
können auch andere gesteinsabtragende Werkzeuge vorgesehen sein.
1. Streckenvortriebsmaschine mit einem fahrbaren Wagen (1), Druckmediumversorgung,
zumindest einer Verschiebebahn (6) für zumindest einen Bohrausleger mit Bohrlafette,
mit Bohr- , insbesondere Schlagbohrmotor und Vorschubmotor, einem drehbar um eine
Achse (b), die im wesentlichen normal aum Untergrund (30) ist, am Wagen (1) angeordneten
Anlenkstück (3), insbesondere für einen Ausleger, gegebenenfalls Schrämausleger (4),
welcher zumindest auf- und abbewegbar am Anlenkstück (3) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die im wesentlichen in Vortriebsrichtung (a) angeordnete Verschiebebahn (6) für
den Bohrarm (10) am Anlenkstück (3) abstützend und dessen Drehbewegung zulassend gelagert
ist, und am Wagen (1) vom Anlenkstück entgegen der Vortriebsrichtung (a) gesehen,entfernt,
gegebenenfalls direkt über ein Auflager (7),mit dem Wagen (1), insbesondere lagefixiert,
verbunden ist.
2. Streckenvortriebsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebebahn
(6) mittig auf dem Anlenkstück (3) gelagert ist und das dem Anlenkstück (3) abgewandte
Ende (17) am Wagen (1) außermittig vorgesehen ist.
3. Streckenvortriebsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der,vorzugsweise mit T-Träger gebildeten,Verschiebebahn (6) eine diesen, teilweise
umgreifende Konsole (8) längsverschieblich angeordnet ist.
4. Streckenvortriebsmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß,
vorzugsweise direkt, an der Konsole (8) der Bohrarm (10) ein Heb- und Senkzylinder
(11) und ein Schwenkzylinder (12) angelenkt sind.
5. Streckenvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bohrarm (10) eine an diesem angelenkte Bohrlafette (13) trägt.
6. Streckenvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschiebebahn (6) eine Längserstreckung aufweist, die im wesentlichen der
Summe der Längserstreckung von Konsole (8) und nicht teleskopiertem Bohrarm (10) und
der Längserstreckung der Bohrlafette (13) ab Anlenkung am Bohrarm bis Vorort-Ende
entspricht.
7. Streckenvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf der Verschiebebahn (6) angeordnete Konsole (8) die Bedienungsorgane
(16) für den Bohrarm mit Lafette trägt.
8. Streckenvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschiebebahn (6) mit einem Ende am Anlenkstück (3) abstützend gelagert ist.
9. Streckenvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschiebebahn (6), entgegen der Vortriebsrichtung (a) gesehen, über das Auflager
am Wagen (1) erstreckt ist.