[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Rundschleifen der Mantelflächen
von primatischen Stäben aus Hartschaum.
[0002] Für die Herstellung von stabförmigen Bauelementen aus Faserverbundwerkstoffen, bei
denen als Kerne runde Stäbe aus Hartschaum verwendet werden (DE-OS 34 00 043), bestimmt
die Form des Kernes die Endform des stabförmigen Bauelementes und damit dessen Festigkeitseigenschaften.
Um Stäbe mit durchgehend gleichen Querschnitten zu erhalten, ist es erforderlich,
die aus Hartschaum bestehenden Kernstäbe mit hoher Genauigkeit herzustellen.
[0003] Für die Herstellung von axialsymmetrischen Profilteilen aus Holz, Kunststoff und
dergleichen aus stabartigen Werkstücken mit etwa kreisförmigem Querschnitt ist ein
Verfahren bekannt, bei dem die Werkstücke einer Schleifscheibe mit einem der. einen
Symmetriehälfte des herzustellenden Profils entsprechenden Schleifprofil und einer
mit dieser und einer Werkstückauflage nach Art des spitzenlosen Einstechschleifens
zusammenwirkenden Regelscheibe zugeführt werden. Die für die Durchführung dieses Verfahrens
erforderliche Vorrichtung ist aufwendig und darüber hinaus erfordert das Verfahren
eine Vorrichtung mit einer Schleifscheibe, deren Breite der Länge der Profilteile
entspricht (DE-OS 33 06 443).
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der mit einfachen
Mitteln runde Stäbe aus Hartschaum kontinuierlich mit hoher Maßgenauigkeit herstellbar
sind.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruches 1 herausgestellten Merkmale.
[0006] Zweckmäßige Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht und im nachstehenden
im einzelnen anhand der Zeichnung beschrie- .ben.
Fig. 1 zeigt im Längsschnitt schematisch eine Rundschleifvorrichtung gemäß der Erfindung.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf die Rundschleifvorrichtung von der Einlaufseite her
gesehen. ,
Fig. 3 zeigt in vergrößertem Maßstab eine Seitenansicht einer Schleifbacke.
Fig. 4 zeigt die Schleifbacke von der Arbeitsseite her gesehen.
[0008] Die in der Zeichnung dargestellte Schleifvorrichtung Weist eine Planscheibe 2 auf,
die in einem Lager 4 drehbar gelagert und mit einem in der Zeichnung nicht dargestellten
Drehantrieb versehen ist. Die Planscheibe 2 ist mit einem Durchlaß 6 versehen. Vor
der dem Lager 4 gegenüberliegenden Stirnseite 8 der Planscheibe 2 sind radiale Führungen
10 vorgesehen, in denen mittels Führungsmitteln 12 Schleifbacken 14 radial verstellbar
gehaltert sind. Die Führung und Verstellung der Schleifbacken kann nach Art eines
Spannfutters einer Drehmaschine zentral erfolgen. Es besteht aber auch die Möglichkeit,
die einzelnen Schleifbacken individuell zu verstellen.
[0009] Die Schleifbacken, die in den Fig. 3 und 4 vergrößert dargestellt sind, tragen an
ihrer Unterseite 16 eine Schleifkörnung. Die Unterseite 16 ist, wie aus Fig. 3 ersichtlich,
wenigstens über einen Teil der Länge L gekrümmt ausgebildet, und zwar so, daß eine
Verjüngung in Durchlaufrichtung des zu bearbeitenden Stabes erfolgt, das ist in Fig.
1 von rechts gesehen und in Fig. 3 und 4 von links gesehen. Bei der Ausführungsform
nach Fig. 3 ist die Unterseite 16 der Schleifbacke 14 über einen Bereich a gekrümmt
ausgebildet, während sich der daran anschließende Bereich b quer zur Achse 13 der
Führung 10 erstreckt und damit parallel zur Drehachse 18 der Planscheibe. Die Unterseite
16 ist über die Länge L mit einem Schleifmittel mit unterschiedlicher Körnung versehen,
wobei die Körnung in dem gekrümmten Bereich a gröber ist als die Körnung in dem Bereich
b.
[0010] Die Vorrichtung dient dazu,prismatische Stäbe, vorzugsweise Stäbe mit einem quadratischen
Querschnitt rundzuschleifen. Ein solcher Stab 28 ist in Fig. 1 strichpunktiert dargestellt.
Rechts der Schleifbacken 14 befindet sich der Rohstab mit dem quadratischen Querschnitt,
links der Schleifbacken der fertige Stab mit rundem Querschnitt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich,
hat der Rohstab mit dem quadratischen Quersehnitt eine Kantenlänge, die etwas größer
ist als der Durchmesser des fertigen Stabes.
[0011] Beim Durchführen des Stabes 28 durch die Schleifvorrichtung wird über den Bereich
a mit grober Körnung der überwiegende Teil des überschüssigen Materials abgetragen.
An diesen Schruppabschnitt schließt sich dann der Bereich b mit der achsparallelen
Schleiffläche und feiner Körnung an, mit der dann ein Schlichten der Staboberfläche
vorgenommen wird.
[0012] Zum Durchführen des Rohstabes durch die Schleifvorrichtung ist eine Vorschubeinrichtung
vorgesehen, die beispielsweise an dem Rohstab in Fig. 1 rechts der Schleifeinrichtung
angreifen kann. Dargestellt sind hier zwei gegenüberliegende umlaufende Förderbänder
20, die hier schematisch angedeutet sind. Diese Förderbänder können beispielsweise
so profiliert sein, daß sie jeweils gegenüberliegende Kanten des Rohstabes übergreifen
und dabei den Rohstab gleichzeitig gegen Drehung sichern und radial führen. Die Förderbänder
können aber auch an gegenüberliegenden Flachseiten des Rohstabes anliegen, wobei dann
zusätzliche Mittel zur Führung des Stabes koaxial zur Drehachse 18 der Schleifvorrichtung
vorzusehen sind. Dies können beispielsweise Führungsrippen auf den Schleifbändern
sein, die die .Kanten des Stabes übergreifen. Es können aber auch zusätzliche Führungsmittel.vorgesehen
sein, beispielsweise Rollenführungen, die an den beiden anderen gegenüberliegenden
Seiten des Rohstabes angreifen, deren Drehachse damit also unter einem Winkel von
90° zu den Drehachsen der Antriebsrollen der Förderbänder liegen. Es können aber auch
einfache Führungsmatrizen vorgesehen sein. Eine solche Führungsmatrize 22 ist in Fig.
1 zwischen den Förderbändern 20 und der Planscheibe 2 dargestellt. Diese Führungsmatrize
22 weist einen quadratischen Ausschnitt 24 auf.
[0013] Zusätzlich oder alternativ zu der Vorschubeinrichtung 20 auf der Einlaufseite der
Schleifvorrichtung kann auf der Auslaufseite eine Vorschubeinrichtung vorgesehen sein,
beispielsweise die in Fig. 1 dargestellten Förderbänder 26. Diese greifen an dem fertigen
Stab an und können beispielsweise wiederum mit einer Profilierung versehen sein, durch
die der Stab axial geführt wird. Eine solche Führung kann auch mittels eines Führungsringes
30 erfolgen, der möglichst dicht hinter den Schleifbacken 14 angeordnet sein soll
und bei der Ausführungsform nach Fig. 1 unmittelbar hinter dem Durchlaß 6 der Planscheibe
2 liegt. Dieser Ring sollte ein geringes Übermaß gegenüber dem Fertigmaß des Stabes
haben. Durch ihn wird der Fertigstab nach Verlassen der Schleifbacken geführt, wobei
gleichzeitig durch die Schleifbacken induzierte Vibrationen gedämmt werden können.
Eine solche rohrförmige Führung 30 ist drehfest zu haltern.
[0014] Die Schleifbacken sind, wie in Fig. 4 dargestellt, vorzugsweise so ausgebildet, daß
sie sich in Durchlaufrichtung verjüngen, so daß der Bereich b mit feiner Körnung auf
dem schmaleren Abschnitt liegt. Die Schleifflächen selbst können ebene oder gekrümmte
Flächen mit einer quer zur Durchlaufrichtung verlaufenden geraden Erzeugenden sein.
Es ist aber auch möglich, die Schleifbacken relativ zur Drehachse 18 gekrümmt auszubilden.
[0015] Die prismatischen Rohstäbe werden aus plattenförmigem Material geschnitten. Um möglichst
große kontinuierliche Längen für den Durchlauf der Stäbe durch die Schleifvorrichtung
zu erzielen, können die Rohstäbe durch Verklebung an angrenzenden Stirnseiten zu Strängen
großer Länge verbunden werden. Dies ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn die Fertigstäbe
als Kerne für kontinuierlich herzustellende stabförmige Bauelemente mit faserverstärktem
Kunststoff bestimmt sind.
[0016] Für das Schleifen von Stäben begrenzter Länge kann zur Förderung des Stabes durch
die Schleifvorrichtung an die vorlaufende Stirnseite des Rohstabes eine Halterung
für eine Schnur vorgesehen werden, die über eine Umlenkrolle geführt und mit einem
Gewicht belastbar ist, durch das die Vorschubkraft erzeugt wird.
[0017] Die Aufnahme der durch die Schleifkörper bei der Schleifbearbeitung erzeugten Drehmomente
kann, wie oben angeführt, durch eine formschlüssige Führung erfolgen. Sie kann aber
auch kraftschlüssig, beispielsweise durch Reibung zwischen den Oberflächen der Förderbänder
26 und dem fertig geschliffenen Stababschnitt, erfolgen.
[0018] Durch die Verwendung von vier Schleifbacken, die sich gegenüberliegen, werden die
beim Schleifen auftretenden Reaktionskräfte kompensiert, so daß es innerhalb des Bearbeitungsbereiches
zu keinen wesentlichen radialen Auslenkungen kommt. Durch den Abstand zwischen benachbarten
Schleifbacken kann der Schleifstaub frei austreten.
1. Vorrichtung zum Rundschleifen der Mantelflächen von prismatischen Stäben aus Hartschaum,
dadurch gekennzeichnet,
- daß diese eine drehbar angetriebene Planscheibe (2) mit einem zentrischen Durchlaß
(6) für den Stab (28) aufweist, an der eine Mehrzahl auf den Enddurchmesser des Stabes
(28) radial einstellbarer Schleifbacken (14) angeordnet ist,
- daß die Schleifbacken (14) in Vorschubrichtung des Stabes (28) so gekrümmt sind,
daß sich ihr Wirkdurchmesser verjüngt, und
- daß diese mit einer Vorschubeinrichtung (20;26) und einer vorgeschalteten axialen
Führung (22) für den Stab (28) versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifbacken (14)
Schleifkorn mit wenigstens zwei unterschiedlichen Feinheiten aufweisen, wobei das
feinste Korn im . Bereich (b) des Kleinstdurchmessers vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich (b) der feinsten
Körnung der Schleifbacken (14) im wesentlichen parallel zur Drehachse (18) liegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in . Vorschubrichtung
hinter den Schleifbacken (14) eine Führung (30) für den fertigen Stab vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Führung (30) ein Führungsrohr
vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung
(20) der Planscheibe (2) vorgeschaltet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung
(26) der Planscheibe (2) nachgeschaltet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Vorschubeinrichtung
(2.0;26) zwei zur Drehachse (18) der Planscheibe (2) parallel umlaufende Förderbänder
vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifbacken (14)
trapezförmig ausgebildet sind, wobei sich die Trapezform in Vorschubrichtung verjüngt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vier jeweils um 90° gegeneinander
versetzte Schleifbacken (14) vorgesehen sind.