[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Oeffnen
von ausserhalb der Mitte gefalteten Druckprodukten gemäss Oberbegriff des Anspruches
1 bzw. des Anspruches 6 sowie die Verwendung dieser Vorrichtung in einer Einrichtung
zum Sammeln von ausserhalb der Mitte gefalteten Druckprodukten gemäss Oberbegriff
des Anspruches 18.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art werden die aussermittig gefalteten, zu
öffnenden Druckprodukte mit ihrer Falzkante vorauslaufend in nach rückwärts abfallenden
Schräglage zugeführt (EP-OS 0 095 603 und die entsprechende US-PS 4, 489,930). Dabei
werden die Druckprodukte an dieser Falzkante durch bezüglich der Förderrichtung
nach hinten weisende Greifer eines Förderers erfasst. Eine unterhalb des Förderers
angeordnete Oeffnungseinrichtung ist mit umlaufend angetriebenen, gesteuerten Klammern
ausgerüstet, welche dazu dienen, den vorstehenden Randabschnitt (Vorfalz genannt)
am obenliegenden Teil der zugeführten Druckprodukte kurzzeitig festzuhalten. Dem
Klammerrundlauf nachgeschaltet ist ein Beschleunigungsband, das mit höherer Geschwindigkeit
als die Klammern umlaufend angetrieben ist. Sobald der durch die Klammern nicht festgehaltene,
untenliegende Teil der Druckprodukte in den Wirkbereich dieses Beschleunigungsbandes
gelangt, wird dieser Produkteteil infolge Reibschluss vom Beschleunigungsband mitgenommen
und vom obenliegenden, durch die Klammern gehaltenen Produkteteil getrennt. Die derart
geöffneten Druckprodukte werden dann auf umlaufende Auflagestege einer Sammeleinrichtung
fallengelassen, auf denen die Druckprodukte rittlings zur Auflage kommen.
[0003] Diese bekannte Lösung ist nun aufwendig in der Konstruktion, wird doch neben dem
Klammerrundlauf auch ein Beschleunigungsband benötigt. Da das Trennen der Produktehälften,
d.h. das Oeffnen der Druckprodukte, von der Reibungsmitnahme des einen Druckprodukteteils
durch das Beschleunigungsband abhängt, ist ein sicheres Oeffnen unter allen Bedingungen
nicht gewährleistet, insbesondere dann nicht, wenn die beiden Produkteteile stärker
als üblich aneinander haften.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, das bzw. die auf einfache Weise
ein sicheres Oeffnen der Druckprodukte ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Anspruches 1 bzw. des Anspruches 6 gelöst.
[0006] Da die Druckprodukte mit ihrer dem Falz gegenüberliegenden, offenen Seitenkante,
an der der eine Produkteteil über den anderen Produkteteil vorsteht, vorauslaufend
zugeführt werden, ist ein sicheres Erfassen des einen Produkteteils durch die Festhalteorgane
möglich, weil der zu erfassende Produkteteil ohne Schwierigkeiten in den Wirkbereich
der Festhalteorgane eingebracht werden kann. Der erfasste Druckprodukteteil wird dann
entlang einer vorzugsweise nach unten und rückwärts gekrümmten Bahn vom andern Druckprodukteteil
wegbewegt, während das Druckprodukt und damit auch der zuletzt genannte, andere Druckprodukteteil
durch den Förderer weitergefördert wird. Dadurch wird ein Separieren der beiden Druckprodukteteile
auch dann gewährleistet, wenn diese stärker als gewöhnlich aneinander haften sollten.
Bevorzugte Weiterausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in den abhängigen
Ansprüchen 2 - 5 und 7 - 17 umschrieben.
[0007] Die erfindungsgemäss Oeffnungsvorrichtung eignet sich insbesondere für den Einsatz
in einer Einrichtung zum Sammeln von ausserhalb der Mitte gefalteten Druckprodukten
gemäss den Ansprüchen 18 und 19.
[0008] Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigt rein schematisch:
Fig. 1 eine Sammelvorrichtung in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 die Sammelvorrichtung gemäss Figur 1 in Stirnansicht,
Fig. 3 in Seitenansicht eine Oeffnungsvorrichtung und ein Teil eines Förderers,
Fig. 4 eine Ansicht, teilweise im Schnitt, der Oeffnungsvorrichtung in Richtung des
Pfeiles A in Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V in Fig. 3,
Fig. 6 ein Festhalteorgan in Seitenansicht und teilweise im Schnitt,
Fig. 7 das Festhalteorgan gemäss Fig. 6 in Vorderansicht in Richtung des Pfeiles
B in Fig. 6 und teilweise im Schnitt,
Fig. 8 das Festhalteorgan gemäss Fig. 6 in Draufsicht und teilweise im Schnitt, und
Fig. 9 in einer der Fig. 3 ähnlichen Darstellung eine andere Ausführungsform einer
Oeffnungseinrichtung.
[0009] Anhand der Figuren 1 und 2 wird nun die mit 1 bezeichnete Sammelvorrichtung erläutert,
die Gegenstand der schweizerischen Patentanmeldung Nr. 2828/85-5 bildet und in letzterer
ausführlicher beschrieben ist.
[0010] Diese Sammelvorrichtung 1 weist ein Gestell 2 mit Lagerböcken 3, 3' auf, in denen
die Welle 4 einer Sammeltrommel 5 gelagert ist. Auf dieser Welle 4 sind in einem
Abstand voneinander zwei scheibenförmige Lagerelemente 6, 7 befestigt, zwischen denen
eine Anzahl von Sammelförderern 8 angeordnet ist, die in den Lagerelementen 6 und
7 drehbar gelagert sind. Diese Sammelförderer 8 verlaufen parallel zueinander und
zur Welle 4 der Sammeltrommel 5 und sind um diese Welle 4 herum angeordnet.
[0011] Auf der Welle 4 sitzt ein Kettenrad 9, über das eine Kette 10 geführt ist, die über
ein weiteres Kettenrad 11 verläuft. Letzteres sitzt auf der Abtriebswelle eines Antriebes
12, mittels dem die Sammeltrommel 5 samt den Sammelförderern 8 in Richtung des Pfeiles
C umlaufend angetrieben wird. Die Umlaufachse ist mit 4a bezeichnet.
[0012] Die Sammelförderer 8, die - wie Fig. 2 zeigt - satteldachförmig ausgebildet sind,
werden durch geeignete Führungsmittel während ihres Umlaufes um die Umlaufachse 4a
derart um ihre Längsachse gedreht, dass sie mit ihrem First 8a stets nach oben weisen.
In Fig. 2 ist eine einfache Ausführungsform derartiger Führungsmittel schematisch
gezeigt. Am einen Ende jedes der Sammelförderer 8 is ein Kettenrad 13 drehfest mit
dem Sammelförderer montiert. An einem der Sammelförderer, der mit 8' bezeichnet ist,
ist ein weiteres, gleich grosses Kettenrad 14 ebenfalls drehfest montiert. Dieses
Kettenrad 14 steht im Eingriff mit einer Kette 15, die über ein fest und koaxial zur
Welle 4 am Lagerbock 3 angebrachtes Kettenrad 16 geführt ist. Alle Kettenräder 13
stehen im Eingriff mit einer über diese geführte Kette 17. Durch diese Anordnung wird
erreicht, dass die Sammelförderer 8 während ihres Umlaufes um die Drehachse 4a ihre
vertikale Lage beibehalten.
[0013] In Richtung der Längsachse der Welle 4 gesehen sind hintereinander drei Zuförderer
18 für gefalzte Druckprodukte 19, 20, 21 angeordnet. In Förderrichtung D der Sammelförderer
8 gesehen hinter dem letzten Zuförderer 18 ist ein nur schematisch dargestellter Wegförderer
W angeordnet, der die aus mehreren übereinanderliegenden Druckbogen bestehenden Endprodukte
P wegführt.
[0014] Wie aus Fig. 2 hervorgeht, in der der vorderste der gleich aufgebauten Zuförderer
18 dargestellt ist, weist jeder Zuförderer in einem gegenseitigen Abstand angeordnete
Greifer 22 auf, deren Konstruktion anhand der Fig. 3 noch näher erläutert werden wird.
[0015] Unterhalb jedes Zuförderers 18 ist eine in Fig. 2 nur schematisch dargestellte Oeffnungseinrichtung
23 angeordnet, deren Aufbau anhand der Figuren 3 bis 8 noch genauer zu beschreiben
sein wird. Diese Oeffnungseinrichtung 23 weist umlaufende Festhalteklammern 24 auf,
die auf noch zu erläuternde Weise zum vorübergehenden Erfassen des einen Teils der
Druckprodukte 19 dienen.
[0016] Die durch die Zuförderer 18 zugeführten und mittels der Oeffnungseinrichtung 23 geöffneten
Druckprodukte 19 werden rittlings auf die Sammelförderer 8 aufgelegt. Jeder Sammelförderer
8 ist mit einer mit Mitnehmern 25 (Fig. 1) versehenen, nicht näher dargestellten Fördervorrichtung
ausgerüstet, die die aufgelegten Druckprodukte 19, 20, 21 in Längsrichtung der Sammelförderer
8, d.h. in Richtung des Pfeiles D, vorschiebt. Der Antrieb der Fördervorrichtung
wird vorzugsweise von der Relativdrehbewegung zwischen den einzelnen Sammelförderern
8 und den Lagerelementen 6, 7 abgeleitet. Die Vorschubgeschwindigkeit der Fördervorrichtungen
ist so gewählt, dass jeder Mitnehmer 25 im Zuge eines Umlaufes um die Achse 4a eine
Strecke zurücklegt, dessen Länge dem Abstand benachbarter Zuförderer 18 bzw. Oeffnungseinrichtungen
23 entspricht.
[0017] Im folgenden wird nun anhand der Figuren 3 bis 9 der Aufbau der Förderer 18 und
der Oeffnungseinrichtung 23 und das Oeffnen der zugeführten Druckprodukte 19 näher
erläutert.
[0018] Wie aus Fig. 3 hervorgeht, sind die Greifer 22 des Zuförderers 18 an einen in einem
Kanal 26 geführten, umlaufend angetriebenen Zugorgan befestigt, das nicht näher dargestellt
ist. Jeder Greifer 22 weist eine obere Klemmbacke 27 und eine untere, bewegliche
Klemmbacke 28 auf. Die Greifer sind um eine mit 22a bezeichnete Schwenkachse schwenkbar
gelagert und weisen eine Steuerrole 29 auf, welche mit einer auf der einen Seite des
Kanals 26 angeordneten Steuerkurve 30 zusammenwirkt, um die Greifer 22 in einer gewünschten
Schwenklage zu halten. Auf der andern Seite des Kanals 26 ist eine weitere Steuerkurve
31 angeordnet, die dazu bestimmt ist, mit einer mit der beweglichen Klemmbacke 28
verbundenen weiteren Steuerrolle 32 zusammenzuwirken. Durch die auf die Steuerkurve
31 auflaufende Steuerrolle 32 wird ein Verschwenken der beweglichen Klemmbacke 28
von der oberen Klemmbacke 27 weg in eine Freigabestellung bewirkt. Die bewegliche
Klemmbacke 28 wird auf geeignete Weise, z.B. mittels einer Torsionsfeder, in ihrer
Klemmstellung verriegelt, in der sie zusammen mit der oberen Klemmbacke 27 die Druckprodukte
19 an derem Falz 33 festhalten. Die Greifer 22 sind in Förderrichtung E des Förderers
18 gesehen nach vorn gerichtet, d.h. weisen ein nach vorne offenes Maul auf. Die Druckprodukte
19 werden daher mit ihrer dem Falz 33 gegenüberliegenden, offenen Seitenkante 34 vorauslaufend
der Oeffnungseinrichtung 23 zugeführt. Die Druckprodukte 19 sind ausserhalb der
Mitte gefaltet, was bedeutet, dass der eine Produkteteil 19a an der genannten offenen
Seitenkante 34 über den anderen Produkteteil 19b vorsteht. Der vorstehende Randbereich
des Produkteteiles 19a, der Vorfalz genannt wird, ist mit 35 bezeichnet. Die Förderrichtung
E des Förderers 18 ist im Bereich der Oeffnungsvorrichtung 23 schräg nach unten gerichtet.
Die zugeführten Druckprodukte 19 nehmen ebenfalls eine in ihrer Förderrichtung E
gesehen schräg nach vorne abfallende Lage ein. Bei der Ausführungsform gemäss Fig.
3 werden die Druckprodukte 19 so zugeführt, dass der Produkteteil 19a mit dem vorstehenden
Randabschnitt 35 auf der Unterseite liegt.
[0019] Die Festhalteklammern 24 der Oeffnungsvorrichtung 23, deren Aufbau im folgenden
anhand der Figuren 3 bis 8 erläutert wird, sind in regelmässigen Abständen an einer
umlaufend angetriebenen Kette 36 befestigt. Letztere ist über zwei Kettenräder 37
und 38 geführt, von denen das Kettenrad 37 derart angetrieben ist, dass die Kette
36 samt den Festhalteklammern 24 in Richtung des Pfeiles F (Fig. 3) umläuft. Vom Antrieb
des Kettenrades 37 ist nur rein schematisch eine Antriebskette 39 gezeigt. Mit dem
Kettenrad 37 mitdrehend ist ein Umlenkrad 40 verbunden, über das ein Rundriemen 41
geführt ist. Das andere Umlenkrad für den Endlosriemen 41 ist in Fig. 3 nicht dargestellt.
Die Umlaufrichtung des Riemens 41 ist mit G bezeichnet. Die durch den Zuförderer
19 zugeführten Druckprodukte 19 kommen mit ihrem offenen Seitenrand 34 auf dem oberen
Trum des der Oeffnungsvorrichtung 23 vorgeschalteten Riemens 41 zur Auflage und werden
dadurch in die für eine spätere Klemmung durch die Festhalteklammern 24 richtige Lage
gebracht.
[0020] Wie aus den Figuren 4 und 5, in denen jeweils nur die linke bzw. die rechte Hälfte
der Oeffnungsvorrichtung dargestellt ist, hervorgeht, sind zwei in einem Abstand
zueinander angeordnete und parallel zueinander verlaufende Ketten 36 mit an diesen
angebrachten Festhalteklammern 24 vorgesehen. Dementsprechend sind auch zwei Kettenräder
37 bzw. 38 vorhanden, die auf mit 42 bzw. 43 bezeichneten Wellen sitzen. Letztere
sind in seitlichen Lagerplatten 44 und 45 (Fig. 4 und 5) drehbar gelagert. Die Ketten
36 sind in Führungen 46 geführt, wie das insbesondere aus den Figuren 4 und 5 hervorgeht.
[0021] An den Ketten 36 sind nach der Seite hin vorstehende Haltebolzen 47 befestigt, auf
denen eine Halterung 48 für die Festhalteklammern 24 sitzt (siehe insbesondere die
Fig. 7 und 8). Die Festhalteklammern 24 werden durch ein gebogenes, am einen Ende
an der Halterung 48 befestigtes Federelement gebildet. Am andern Ende ist dieses Federelement
49 zu einem Klemmfinger 49a abgewinkelt, wie das aus Fig. 6 hervorgeht. In dieser
Figur ist das Federelement 49 strichpunktiert in seiner untern Ruhe- bzw. Klemmstellung
gezeigt, die es infolge seiner Federelastizität selbsttätig einnimmt. Aus dieser
unteren Ruhestellung kann das Federelement 49 auf noch zu beschreibende Weise in
die obere Aufnahme- oder Freigabestellung bewegt werden, die in Fig. 6 mit ausgezogenen
Linien dargestellt ist.
[0022] Die Festhalteklammern 24 verlaufen durch Längsschlitze 50 und 51 in einem Auflageblech
52 (Fig. 4 und 5). Dieses Auflageblech 52 weist einen geraden Abschnitt 52a und einen
in Bewegungsrichtung F der Festhalteklammern 24 gesehen anschliessenden gekrümmten
Abschnitt 52b auf. Dieser gekrümmte Abschnitt 52b verläuft in einem Abstand um das
Kettenrad 38 herum, wie das Fig. 3 zeigt. Das Auflageblech 52 wird durch Abstützungen
53 getragen, die an einem Querträger 54 befestigt sind, der sich zwischen den Seitenschildern
44 und 45 erstreckt (Fig. 4 und 5). Der gerade Abschnitt 52a des Auflagebleches 52
ist in Bewegungsrichtung F der Festhalteklammern 24 gesehen nach unten abfallend
angeordnet und verläuft somit im wesentlichen in derselben Richtung wie der oberhalb
der Oeffnungsvorrichtung 23 liegende Bereich der Bewegungsbahn der Greifer 22.
[0023] Unterhalb des geraden Abschnittes 52a des Auflagebleches 52 ist eine Steuerkurve
55 angeordnet, auf die die Festhalteklammern 24 mit einer Auflauffläche 49' (Fig.
6) der Federelemente 49 auflaufen und die ein Anheben der Federelemente 49 von der
unteren Ruhe- oder Klemmstellung in die obere Freigabestellung bewirkt. Benachbart
zum Kettenrad 38 ist ein feststehender Steuernocken 56 vorgesehen, der gleich wie
die Steuerkurve 55 zum Anheben der Federelemente 49 aus der untern Klemmstellung in
die obere Freigabestellung dient.
[0024] Beidseits jedes Federelementes 49 sind zwei Anschlagnocken 57 und 58 angeordnet,
die an der Halterung 48 befestigt sind. An diesen Anschlagnocken 57, 58 kommen die
Druckprodukte 19 auf noch zu beschreibende Weise mit ihrer vorlaufenden Seitenkante
34 zum Anschlag.
[0025] Das Oeffnen der durch den Zuförderer 18 zugeführten Druckprodukte 19 mittels der
Oeffnungsvorrichtung 23 erfolgt auf die nachstehend erläuterte Weise.
[0026] Die durch die Greifer 22 an ihrem Falz 33 festgehaltenen Druckprodukte 19 gelangen
mit ihrer vorlaufenden Seitenkante 34 zur Auflage auf den umlaufenden Riemen 41,
wodurch die Druckprodukte 19 in eine nach vorn abfallende Schräglage gebracht werden.
Die Druckprodukte 19 gelangen vom Riemen 41 auf den geraden Abschnitt 52a des Auflagebleches
52, auf dem sie mit dem vorstehenden Randabschnitt 35 des untenliegenden Produkteteiles
19 aufliegen. Die in Richtung des Pfeiles F umlaufenden Festhalteklammern 24 laufen
den vorlaufenden Seitenkanten 34 der Druckprodukte 19 etwas vor, wie das aus Fig.
3 hervorgeht. Beim Auflaufen der Federelemente 49 auf die Steuerkurve 55 werden
die Federelemente 49 aus der untern Ruhestellung in die obere Freigabestellung bewegt,
in der sie zur Aufnahme des vorstehenden Randabschnittes 35 bereit sind. Um nun diesen
vorstehenden Randabschnitt 35 sicher in den Wirkbereich der Klemmfinger 49a der Federelemente
49 zu bringen, werden die Greifer 22 des Förderers 18 kurzzeitig geöffnet, wie das
in Fig. 3 anhand des mit 22' bezeichneten Greifers dargestellt ist. Das Abheben der
beweglichen Klemmbacke 28 von der oberen Klemmbacke 27 wird dabei durch Auflaufen
der Steuerrolle 32 auf der Steuerkurve 31 bewirkt. Ein Verschwenken der Greifer 22
um ihre Schwenkachse 22a wird dadurch verhindert, dass die Steuerrolle 29 sich auf
der zugeordneten Steuerkurve 30 abstützt.
[0027] Das durch kurzzeitiges Oeffnen des Greifers 22' freigegebene Druckprodukt 19' rutscht
nach unten in die offene Festhalteklammer 24 hinein und kommt mit der Kante des vorstehenden
Randabschnittes 35 am Federelement 49 bzw. an den Anschlagnocken 57, 58 zum Anschlag.
Nun wird der Greifer 22 wieder in seine Klemmstellung gebracht, was zur Folge hat,
dass das Druckprodukt 19 wieder an seinem Falz 33 festgehalten wird. Nun gelangt die
Festhalteklammer 24 ausserhalb des Wirkbereiches der Steuerkurve 55. Die einander
zugeordneten Federelemente 49 bewegen sich nun infolge ihrer Federelastizität nach
unten in die Klemmstellung, in der sie den vorstehenden Randabschnitt 35 festhalten.
Die Festhalteklammern 24 samt dem erfassten Randabschnitt 35 gelangen nun in den durch
das Kettenrad 38 festgelegten Umlenkbereich bzw. in den Bereich des gekrümmten Abschnittes
52b des Auflagebleches 52. Der festgehaltene vorstehende Randabschnitt 35 sowie dessen
benachbarter Bereich des Produkteteiles 19a wird nun entlang des gekrümmten Abschnittes
52b des Auflagebleches 52 geführt, während das nach wie vor durch einen Greifer 22
festgehaltene Druckprodukt 19 durch den Förderer 18 weiterbewegt wird. Das hat zur
Folge, dass der festgehaltene Produkteteil 19a vom andern Druckprodukteteil 19b wegbewegt
und somit getrennt wird. In die sich dabei bildende Oeffnung O fährt nun ein wie beschrieben
umlaufender Sammelförderer 8 ein, wie das Fig. 3 zeigt. Der festgehaltene Randabschnitt
35 kann nun freigegeben werden. Das geschieht nun dadurch, dass die Federelemente
49 mit ihrer Auflauffläche 49' auf den Steuernocken 56 auflaufen und von der Klemmstellung
in die Freigabestellung bewegt werden.
[0028] Die Bewegungsbahn der Greifer 22 ist nun so ausgebildet, dass die geöffneten Druckprodukte
19 eine hängende Lage einnehmen, in der die beiden Druckprodukteteile 19a und 19b
auf verschiedenen Seiten eines Sammelförderers 8 verlaufen. Durch die Steuerkurve
31 wird nun ein Oeffnen der Greifer 22 bewirkt und das freigegebene Druckprodukt 19
fällt rittlings auf den zwischen seine beiden Teile 19a und 19b eingefahrenen Sammelförderer
8. Die auf letzteren zur Auflage kommenden Druckprodukte 19 werden - wie bereits
anhand der Figuren 1 und 2 beschrieben - in Längsrichtung der Sammelförderer 8 zur
nächsten Oeffnungsvorrichtung vorgeschoben, in der ein weiteres auf die beschriebene
Art geöffnetes Druckprodukt 20 bzw. 21 auf das sich bereits auf dem Sammelförderer
8 befindliche Druckprodukt 19 bzw. 19 und 20 aufgelegt wird.
[0029] Die beschriebene Oeffnungsvorrichtung 23 kann im wesentlichen unverändert auch zum
Oeffnen von Druckprodukten 19 verwendet werden, welche mit dem den vorstehenden Randabschnitt
35 aufweisenden Produkteteil 19a obenliegend zugeführt werden. Dies soll nun anhand
der Fig. 9 kurz erläutert werden, wobei nur auf die Unterschiede gegenüber der vorstehend
anhand der Fig. 3 erläuterten Funktionzweise eingegangen wird.
[0030] Die Steuerkurve 55' zum Anheben der Federelemente 49 in ihre Freigabestellung ist
etwas anders augebildet als die Steuerkurve 55 gemäss Fig. 3. Die Federelemente 49
werden nämlich länger als beim Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 3 in ihrer untern Ruhelage
gehalten und erst dann in die Freigabestellung angehoben, nachdem der obenliegende
Druckprodukteteil 19a mit seinem vorstehenden Randabschnitt 35 an den Anschlagnocken
57, 58 zum Anschlag gekommen ist, wie das in Fig. 9 anhand des strichpunktiert angedeuteten
Druckproduktes 19' dargestellt ist. Steht nun das zugeführte Druckprodukt 19 mit dem
vorstehenden Randabschnitt 35 an den Anschlagnocken 57, 58 an, so wird durch Anheben
der Federelemente 49 der obenliegende Druckprodukteteil 19a im Bereich des Randabschnittes
35 angehoben. Durch kurzzeitiges Oeffnen der Greifer 22 wird nun das Druckprodukt
19 gegen die Federelemente 49 vorgeschoben, bis der Randbereich 59 des untenliegenden,
kürzeren Produkteteiles 19b in den Wirkbereich der Klemmfinger 49a kommt, d.h. bis
dieser Randbereich 59 an den Federelementen 49 bzw. den Anschlagnocken 57, 58 anstösst.
Sobald die Federelemente 49 von der Steuerkurve 55' ablaufen, bewegen sie sich selbsttätig
in die Klemmstellung, in der die Klemmfinger 49a den untenliegenden Produkteteil 19b
im Bereich 59 des vorlaufenden Seitenrandes 34 festhalten. Der festgehaltene Produkteteil
19b wird nun wie vorstehend beschrieben entlang des gekrümmten Abschnittes 52b des
Auflagebleches 52 bewegt und vom andern Produkteteil 19a getrennt. In die dabei gebildete
Oeffnung O kann ein Sammelförderer 8 eingreifen.
[0031] Während die Anschlagnocken 57, 58 für das anhand der Fig. 9 beschriebene Oeffnen
von mit ihrem längern Produkteteil 19a obenliegend zugeführte Druckprodukten 19 erforderlich
sind, kann bei der Ausführungsform gemäss Fig. 3 unter Umständen auf diese Anschlagnocken
57, 58 verzichtet werden, da die Federelemente 49 auch als Anschlag für den untenliegenden
längern Produkteteil 19a dienen.
[0032] Anstelle von wie anhand der Figuren 1 und 2 beschrieben umlaufenden Sammelförderern8
ist es auch denkbar, nur einen einzigen feststehenden Sammelförderer 8 zu verwenden,
auf den die Druckprodukte 19, 20, 21 auf die beschriebene Weise aufgelegt werden.
Dieser einzige Sammelförderer 8 kann dabei beispielsweise als Sammelkette herkömmlicher
Bauart ausgebildet sein.
[0033] Im weiteren ist es möglich, die Oeffnungseinrichtungen 23 gemäss Fig. 3 zusätzlich
zur Steuerkurve 55 noch mit einer Steuerkurve 55' der in Fig. 9 gezeigten Ausbildung
auszurüsten. Durch geeignete Umschaltmittel wird dann je nach der Art der Zuführung
der Druckprodukte 19 jeweils die eine oder die andere Steuerkurve 55 bzw. 55' in die
Wirkstellung gebracht, in der sie mit den Federelementen 49 zusammenwirken. Mit einer
solchen Ausführungsform ist es möglich, Druckprodukte 19 zu öffnen, die entweder mit
dem den vorstehenden Randabschnitt 35 aufweisenden Produkteteil 19a obenliegend oder
untenliegend zugeführt werden.
[0034] Die zugeführten Druckprodukte 19, 20, 21 können einzelne gefaltete Druckbogen sein
oder auch aus mehreren ineinanderliegenden gefalteten Druckbogen bestehen.
1. Verfahren zum Oeffnen von ausserhalb der Mitte gefalteten Druckprodukten, deren
eine Teil am dem Falz gegenüberliegenden offenen Seitenrand einen gegenüber dem anderen
Teil vorstehenden Randabschnitt aufweist und die am Falz gehalten und in einer quer
zum Falz verlaufenden Richtung gefördert werden, wobei der eine Produkteteil zum Trennen
der beiden Produkteteile während des Förderns im Bereich der genannten offenen Seitenkante
vorübergehend erfasst wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte (19) mit
dem genannten offenen Seitenrand (34) vorauslaufend gefördert werden und der erfasste
Bereich (35; 59) des einen Produkteteils (19a: 19b) zum Oeffnen der Produkte (19)
vom anderen Produkteteil (19b; 19a) weg bewegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erfasste Bereich (35;
59) des einen Produkteteils (19a; 19b) umgelenkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der unten liegende
Teil (19a; 19b) der Druckprodukte (19) erfasst wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte (19)
mit dem den vorstehenden Randabschnitt (35) aufweisenden Teil (19a) obenliegend gefördert
werden und zum Erfassen des anderen, untenliegenden Produkteteils (19b) der obenliegende
Produkteteil (19a) im Bereich des vorstehenden Randabschnittes (35) angehoben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte
(19) nach dem Oeffnen freigegeben und auf ein sich zwischen den Produkteteilen (19a;
19b) befindliches Sammelorgan (8) fallengelassen und entlang diesem in Richtung ihres
Falzes (33) weggeführt werden.
6. Vorrichtung zum Oeffnen von ausserhalb der Mitte gefalteten Druckprodukten, deren
eine Teil am dem Falz gegenüberliegenden offenen Seitenrand einen gegenüber dem anderen
Teil vorstehenden Randabschnitt aufweist, mit einem Förderer, der in einem Abstand
zueinander angeordnete Greifer zum Halten der Druckprodukte an derem Falz aufweist
und einer unterhalb des Förderers angeordneten Oeffnungseinrichtung, die umlaufend
angetriebene, gesteuerte Festhalteorgane zum vorübergehenden Erfassen des einen Teils
der geförderten Druckprodukte im Bereich der genannten offenen Seitenkante aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Förderer (18) die Druckprodukte (19) im Bereich
der Oeffnungseinrichtung (23) mit dem genannten offenen Seitenrand (34) vorauslaufend
fördert und die Bewegungsbahn der Festhalteorgane (24) derart verläuft, dass der erfasste
Bereich (35, 59) des einen Produkteteils (19a; 19b) vom anderen Produkteteil (19b;
19a) weg bewegbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsbahn der
Festhalteorgane (24) einen vorzugsweise geradlinig verlaufenden ersten Abschnitt,
der im wesentlichen in derselben Richtung verläuft wie der darüberliegende Teil der
Bewegungsbahn der Greifer (22), sowie einen zweiten, nach unten gekrümmten Abschnitt
aufweist, in dessen Bereich eine Steueranordnung (56) zum Oeffnen der Festhalteorgane
(24) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Festhalteorgane
(24) in einem gegenseitigen Abstand an einem umlaufend angetriebenen Zugorgan (36)
befestigt sind, das über zwei Umlenkorgane (37, 38) geführt ist, wobei die Steueranordnung
(56) im Bereich des einen Umlenkorganes (38) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine sich zumindest
entlang des ersten Abschnittes der Bewegungsbahn der Festhalteorgane (24) erstreckende
Auflage (52) für den vorauslaufenden offenen Seitenrand (34) der Druckprodukte (19)
vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der ansprüche 6 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Festhalteorgane (24) zwischen einer unteren Klemmstellung und einer oberen Freigabestellung
bewegbar sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei Förderung der
Druckprodukte (19) mit dem vorstehenden Randabschnitt (35) untenliegend die Festhalteorgane
(24) zur Aufnahme des zu erfassenden Randabschnittes (35) in ihrer Freigabestellung
sind und anschliessend in die Klemmstellung bewegbar sind (Fig. 3).
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei Förderung der
Druckprodukte (19) mit dem vorstehenden Randabschnitt (35) obenliegend die Festhalteorgane
(24) zum Abheben des mit dem vorstehenden Randabschnitt (35) versehenen Produkteteils
(19a) aus einer Ruhestellung in die Freigabestellung bewegbar sind und aus dieser
nach Einführen des untenliegenden Produkteils (19b) in ihren Wirkbereich in die Klemmstellung
bringbar sind (Fig. 9).
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass im
Bereich der Festhalteorgane (24) in deren unteren Ruhestellung wirksame und mit letzteren
umlaufende Anschläge (57, 58) für die vorauslaufende Seitenkante (34) der Druckprodukte
(19) angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 13, dadurch gekennzeichnet, dass die
Festhalteorgane als durch Federkraft in ihrer unteren Ruhe- bzw. Klemmstellung gehaltene
Klemmfinger (24) ausgebildet sind, die durch Steuerorgane (55, 56), z.B. Kulissen
und dergleichen, entgegen der Federkraft in ihre Freigabestellung anhebbar sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Festhalteorgane
(24) als Federelemente (49) ausgebildet sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 - 15, dadurch gekennzeichnet, dass im
Bereich der Oeffnungseinrichtung (23) die Förderrichtung (E) des Förderers und die
Bewegungsrichtung (F) der Festhalteorgane (24) schräg nach unten verlaufen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (31) zum kurzzeitigen
Oeffnen der Greifer (22) vor der Bewegung der Festhalteorgane (24) von der Freigabe-
in die Klemmstellung vorgesehen sind.
18. Einrichtung zum Sammeln von ausserhalb der Mitte gefalteten Druckprodukten mit
wenigstens zwei in Förderrichtung einer Sammeleinrichtung hintereinander angeordneten
Oeffnungsvorrichtungen gemäss den Ansprüchen 6 - 17, dadurch gekennzeichnet, dass
die Sammeleinrichtung (5) wenigstens ein zwischen die voneinander abgehobenen Druckprodukteteile
(19a, 19b) einzugreifen bestimmtes Sammelorgan (8) aufweist, auf dem die über diesem
durch Oeffnen der Greifer (22) freigegebenen Druckprodukte (19) rittlings zur Auflage
kommen und das die Druckprodukte (19) in Richtung ihres Falzes (33) wegfördert.
19. Einrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Sammeleinrichtung
(5) mehrere Sammelorgane (8) mit zueinander paralleler Förderrichtung (D) aufweist,
die um eine gemeinsame, zu dieser Förderrichtung (D) parallele Unterlaufachse (4a)
herum angeordnet sind und während des Förderns der Druckprodukte (19) um diese Umlaufachse
(4a) umlaufend antreibbar sind.