[0001] Die Erfindung betrifft eine Dimmerschaltung für mindestens ein elektronisches Leuchtstofflampen-Vorschaltgerät,
das eine Stromversorgungsschaltung, die zwei parallele Schaltungszweige speist, von
denen jeder über eine Elektrode der Leuchtstofflampe führt und zwei in Reihe liegende
elektronische Schalter enthält und ein Steuerwerk zum Steuern der elektronischen Schalter
aufweist.
[0002] Ein bekanntes Leuchtstofflampen-Vorschaltgerät (DE-OS 29 42 468) weist vier elektronische
Schalter auf, die nach Art einer Brückenschaltung geschaltet sind, in deren Querzweig
die Leuchtstofflampe liegt. Die elektronischen Schalter werden von einem logischen
Steuerwerk geschaltet. Zum Zünden der Gasentladung werden zwei diagonal einander gegenüberliegende
Schalter gesperrt, so daß ein Strom, der durch die Entladung einer Induktivität unterstützt
wird, durch die Leuchtstofflampe fließt. Die Schalter werden anschließend mit einer
hochfrequenten Wechselspannung von über lOkHz getaktet, wodurch die Leuchtstofflampe
mit der genannten Frequenz periodisch umgepolt wird. In einem der Schaltungszweige
ist ein Stromfühler vorgesehen, der jedoch nur dazu dient, das Zünden der Leuchtstofflampe
festzustellen und nach einer bestimmten Zahl vergeblicher Zündversuche das Steuerwerk
abzuschalten. Der Strom durch die Leuchtstofflampe hängt von verschiedenen Parametern
ab, beispielsweise vom Lampenwiderstand. Für unterschiedliche Lampenleistungen sind
unterschiedliche Vorschaltgeräte erforderlich. Eine Einrichtung zum Dimmen ist bei
dem bekannten Vorschaltgerät nicht vorgesehen.
[0003] Wenn mehrere Leuchtstofflampen mit jeweils einem eigenen Vorschaltgerät an einen
gemeinsamen Netzschalter angeschlossen sind, um gemeinsam eingeschaltet und ausgeschaltet
zu werden, besteht grundsätzlich die Möglichkeit, anstelle des Netzschalters eine
Phasenanschnittsteuerschaltung zu verwenden, um die Leuchtstofflampen zu dimmen, d.h.
mit Teillast zu betreiben, um eine geringere Lampenhelligkeit zu erzeugen. Hierbei
wird die Größe der Spannung, die den Vorschaltgeräten zugeführt wird, durch die Phasenanschnittsteuerschaltung
verändert. Wird eine solche Steuerschaltung für zahlreiche Leuchten benutzt, dann
muß sie für eine hohe Leistung ausgelegt sein. Solche Phasenanschnittsteuerschaltungen
sind großvolumig und teuer. Sie sind lediglich imstande, die dem Vorschaltgerät zugeführte
Spannung in einem Bereich von 0 bis 100% zu verändern, können aber nicht über 100%
hinausgehen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dimmerschaltung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die eine leistungslose bzw. leistungsarme Steuerung des Vorschaltgerätes
durchführt und daher imstande ist, beliebig viele Vorschaltgeräte gemeinsam zu steuern.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der der Leuchtstofflampe
zugeführte Strom in Abhängigkeit von einem Referenzsignal veränderbar ist, daß dem
Vorschaltgerät ein Speicher zugeordnet ist, in dem eine Angabe über die Nennbelastung
der Leuchtstofflampe gespeichert ist und daß das Referenzsignal von einer Modulationsschaltung
erzeugt wird, die das von der Speicherschaltung gelieferte Signal mit einem externen
Steuersignal kombiniert.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Dimmerschaltung wird der Strom, den das Vorschaltgerät
an die Leuchtstofflampe liefert, von einem Referenzsignal individuell für das betreffende
Vorschaltgerät erzeugt. Das Referenzsignal wird aus zwei verschiedenen Größen gebildet,
nämlich einerseits aus dem Inhalt des Speichers des Vorschaltgerätes und andererseits
von dem externen Steuersignal. Das externe Steuersignal kann mehreren Vorschaltgeräten
gemeinsam zugeführt werden, wobei jedes Vorschaltgerät dann unter Berücksichtigung
des Inhalts seines Speichers ein eigenes Referenzsignal erzeugt, welches den Lampenstrom
bestimmt. Auf diese Weise ist es möglich, zahlreiche Vorschaltgeräte, an die Lampen
mit unterschiedlichen Nennleistungen angeschlossen sind, durch ein gemeinsames Steuersignal
zu steuern, so daß alle Lampen gemeinsam gedimmt werden können. Die Leuchtstofflampen
werden dann alle mit demselben prozentualen Anteil ihres Nennstromes betrieben.
[0007] Die erfindungsgemäße Dimmerschaltung ermöglicht es auch, Leuchtstofflampen mit einem
Strom zu betreiben, der größer ist als der Nennstrom. Dies ist dadurch möglich, daß
das Steuersignal einen Wert annehmen kann, der größer ist als derjenige Wert, der
"100% Lampenleistung" entspricht. Leuchtstofflampen können kurzfristig mit einem Strom
betrieben werden, der z.B. 130% des Nennstromes entspricht, ohne Schaden zu nehmen.
Wenn vorübergehend eine große Helligkeit benötigt wird, kann diese durch entsprechende
Veränderung des Steuersignals erzielt werden.
[0008] Das Steuersignal und/oder der Inhalt des Speichers können in digitaler Form oder
als analoge Spannungen vorliegen. In Abhängigkeit von der Art dieser Signale ist die
Modulationsschaltung entweder als digitaler oder analoger Modulator ausgeführt. Das
Steuersignal wird normalerweise durch manuelle Betätigung eines Stellgliedes oder
einer anderen Eingabeeinrichtung verändert, um die Lampenhelligkeit in der gewünschten
Weise einzustellen. Es besteht auch die Möglichkeit, das Steuersignal von einer Steuer-
oder Regelschaltung zu erzeugen, beispielsweise in Abhängigkeit von der gemessenen
Beleuchtungsstärke, so daß bei variierendem Tageslicht stets eine konstante Helligkeit
erzeugt wird.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Modulationsschaltung
ein Multiplizierer. Hierbei gibt das Steuersignal den prozentualen Wert des Lampenstromes
vom Nennstrom an. Dieser prozentuale Wert wird mit dem im Speicher enthaltenen Wert
des Nennstromes multipliziert.
[0010] Die Modulationsschaltung sollte derart ausgebildet sein, daß sie in dem Fall, daß
das Steuersignal vom Einschaltzustand eines Ein/Aus-Schalters abgeleitet ist, den
Inhalt der Speicherschaltung unverändert als Referenzsignal weitergibt. Damit wird
erreicht, daß anstelle einer Steuerschaltung, die ein kontinuierlich oder stufenweise
veränderbares Steuersignal liefert, auch ein Ein/Aus-Schalter benutzt werden kann,
um die Leuchtstofflampe ohne Dimmung nur mit voller Lampenleistung betreiben zu können.
[0011] Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild eines elektronischen Vorschaltgerätes für
eine Leuchtstofflampe und
Fig. 2 ein Blockschaltbild der Dimmerschaltung zur gleichzeitigen Steuerung mehrerer
Vorschaltgeräte.
[0013] Das Vorschaltgerät 10 der Figur 1 weist eine Stromversorgungsschaltung 11 auf, die
mit Netzspannung betrieben wird und an ihrem Ausgang eine Gleichspannung liefert.
Der eine Pol der Gleichspannung ist über einen elektronischen Schalter 12, der aus
Gründen der Übersichtlichkeit als mechanischer Schalter dargestellt ist, und eine
Spule 13 mit zwei parallelen Schaltungszweigen verbunden. Der eine Schaltungszweig
enthält die elektronischen Schalter T
1 und T
3, zwischen die die eine Elektrode 14
1 der Leuchtstofflampe 14 geschaltet ist. Der andere Schaltungszweig enthält die Reihenschaltung
der Transistoren T
2 und T
4, zwischen die die zweite Elektrode 14
2 der Leuchtstofflampe 14 geschaltet ist.
[0014] Die Schalter T
1 bis T
4 werden von dem logischen Steuerwerk 15 gesteuert, bei dem es sich beispielsweise
um einen Mikroprozessor handeln kann. Das zweite Ende der miteinander verbundenen
Schaltungszweige ist über einen Stromfühler 16 mit dem zweiten Pol der Gleichspannung
verbunden.
[0015] Es sei angenommen, daß die Schalter T
l bis T
4 im leitenden Zustand sind oder daß auf andere Weise über die von den Schaltungszweigen
und der Lampe 14 gebildete Brückenschaltung ein Strom fließen kann. Wenn dann der
Schalter 12 leitend wird, fließt ein Strom durch die Spule 13 und die Brückenschaltung.
Dieser Strom baut sich infolge der Induktivität der Spule 12 langsam auf, wobei der
Anstieg als linear angenommen werden kann. Der Ausgang des Stromfühlers 16 ist mit
dem B-Eingang eines Komparators 17 mit Hysterese verbunden, dessen Ausgangssignal
den Schalter 12 steuert. Der A-Eingang des Komparators 17 empfängt eine Referenzspannung
U
ref° Wenn das Ausgangssignal des Stromfühlers 16 gleich dem Wert der Referenzspannung
wird, unterbricht der Schalter 12 den Stromfluß zur Spule 13. Die Spule 13 versucht,
diesen Strom aber aufrechtzuerhalten. Der Strom fließt weiter über eine Diode 21.
Wenn das Ausgangssignal des Stromfühlers 16 um einen bestimmten Differenzbetrag unter
die Referenzspannung U
ref abgesunken ist, wird der Schalter 12 durch das Steuersignal des Komparators 17 wieder
leitend. Auf diese Weise wird in der Brückenschaltung T
1 bis T4 ein Strom erzeugt, dessen Wert durch die Referenzspannung U
ref bestimmt wird.
[0016] Das Ausgangssignal des Stromfühlers 16 wird dem Steuerwerk 15 als Eingangsgröße zugeführt.
Das Steuerwerk 15 empfängt noch weitere Signale von verschiedenen (nicht dargestellten)
Sensoren, beispielsweise von Temperaturfühlern, Zeitgliedern o.dgl., um den Betrieb
der Leuchtstofflampe 14 in Abhängigkeit von den Umgebungsverhältnissen und von den
Schaltungszuständen zu steuern und um bei Auftreten unzulässiger Betriebsbedingungen
alle Schalter T
l bis T
4 derart zu steuern, daß dann die Lampe abgeschaltet wird.
[0017] In Figur 2 ist eine Dimmerschaltung mit zwei Vorschaltgeräten 10a und 10b dargestellt,
von denen jedes im Aufbau dem Vorschaltgerät 10 der Figur 1 entspricht. Jedem Vorschaltgerät
10a ist eine Speicherschaltung 18 zugeordnet, die einen Wert gespeichert enthält,
der dem Nennstrom der betreffenden Leuchtstofflampe 14 entspricht. Die Speicherschaltung
18 kann beispielsweise aus einer Widerstandsanordnung bestehen, deren Widerstände
durch steckbare Strombrücken an eine Ausgangsleitung anschließbar sind oder aus einem
digitalen Festwertspeicher, dessen Inhalt manuell verändert werden kann.
[0018] Der Ausgang einer jeden Speicherschaltung 18 ist mit dem A-Eingang einer Modulationsschaltung
verbunden, die im vorliegenden Fall aus einem Multiplizierer 19 besteht. Dem B-Eingang
des Multiplizierers 19 wird das Steuersignal einer gemeinsamen Steuerschaltung 20
zugeführt. Die Steuerschaltung 20 liefert an alle Multiplizierer 19 das gleiche Steuersignal.
Sie besteht z.B. aus einer Einrichtung, mit der das Steuersignal zwischen 0 und 130%
verändert werden kann. Die Steuerschaltung 20 bildet das Dimmer-Stellglied für sämtliche
angeschlossenen Vorschaltgeräte.
[0019] Der Ausgang eines jeden Multiplizierers 19 liefert die Referenzspannung U
ref' die dem A-Eingang des Komparators 17 des Vorschaltgerätes 10a bzw. 10b zugeführt
wird.
[0020] Wenn das Ausgangssignal der Steuerschaltung 20 "100%" beträgt, werden die den A-Eingängen
der Multiplizierer 19 zugeführten Speicherinhalte mit dem Faktor "1" multipliziert,
so daß die betreffenden Werte unverändert in die zugehörigen Vorschaltgeräte eingegeben
werden.
[0021] Wenn die Speicherschaltungen 18 und die Steuerschaltung 20 digitale Werte liefern,
ist der Multiplizierer 19 ein digitaler Multiplizierer. In diesem Fall muß das Ausgangssignal
des Multiplizierers mit einem Digital/ Analog-Wandler umgewandelt werden, um die Referenzspannung
U
ref zu erzeugen.
[0022] Ein besonderer Vorteil der Dimmerschaltung besteht darin, daß die Form des Netzeingangsstromes
der einzelnen Vorschaltgeräte nicht negativ beeinflußt wird, so daß Störungen anderer
Verbraucher durch Netzoberschwingungen vermieden werden.
[0023] Im Falle digitaler Daten in den Speicherschaltungen 18 und der Steuerschaltung 20
besteht zur Einsparung von Leitungen die Möglichkeit, diese Daten seriell an die Multiplizierer
19 zu übertragen. In diesem Fall sind Schieberegister o.dgl. vorgesehen, um die seriellen
Daten in parallele Daten umzuwandeln.
1. Dimmerschaltung für mindestens ein elektronisches Leuchtstofflampen-Vorschaltgerät,
das eine Stromversorgungsschaltung (11), die zwei parallele Schaltungszweige speist,
von denen jeder über eine Elektrode der Leuchtstofflampe (14) führt und zwei in Reihe
liegende elektronische Schalter (T1, T3; T2,T4) enthält und ein Steuerwerk (15) zum Steuern der elektronischen Schalter aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der der Leuchtstofflampe (14) zugeführte Strom in Abhängigkeit
von einem Referenzsignal (Uref) veränderbar ist, daß dem Vorschaltgerät (10) ein Speicher (18) zugeordnet ist, in
dem eine Angabe über die Nennbelastung der Leuchtstofflampe (14) gespeichert ist und
daß das Referenzsignal (Uref) von einer Modulationsschaltung (19) erzeugt wird, die das von der Speicherschaltung
(18) gelieferte Signal mit einem externen Steuersignal kombiniert.
2. Dimmerschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Modulationsschaltung
ein Multiplizierer (19) ist.
3. Dimmerschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Modulationsschaltung
derart ausgebildet ist, daß sie in dem Fall, daß das Steuersignal vom Einschaltzustand
eines Ein/Aus-Schalters abgeleitet ist, den Inhalt der Speicherschaltung (18) unverändert
als Referenzsignal (Uref) weitergibt.
4. Dimmerschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
mit Leuchtstofflampen (14) unterschiedlicher Nennbelastungen ausgestattete Vorschaltgeräte
(10a,10b) von demselben Steuersignal gesteuert sind.