[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Beschichten von Flächengebilden
mit einem Informationsträger, z.B. einer farbigen Schicht, unter Verwendung einer
im wesentlichen rechteckförmlgen Kunststoff-Folie, die ein- oder mehrschichtig mit
Follenfarben versehen ist und die einen Kleber aufweist, der entweder auf die Follenfarbe
oder auf die nicht mit Folienfarbe versehene Seite der Kunststoff-Foiie aufgetragen
ist.
[0002] Auf zahlreichen Gebieten der Technik werden Grundelemente mit dünnen Schichten versehen,
um bestimmte Effekte zu erzielen. Diese Schichten können aus Holz-Furnieren, aus Lack,
aus Kunststoff oder sonstigen Materialien bestehen. Mit Hilfe solcher Schichten Ist
es möglich, preisgünstigen Materialien den Anschein höherwertiger MaterIalien zu geben.
Beispielsweise können Kunststoff-Folien, welche die Maserung und den Farbton von Teakholz
haben, echte und teure Teakholzfurniere In vielen Fällen ersetzen. Ein anderes wichtiges
Anwendungsgebiet dünner Schichten Ist z.B. die Herstellung von bedruckten Flaschen
und Dosen. Neben den herkömmlichen und bedruckten Papieretiketten, die auf die Flaschen
oder Dosen geklebt werden, wird Immer häufiger die Rundum-Etikettlerung verwendet,
bei welcher der gesamte Flaschen- oder Dosenumfang als Darstellungsfläche dient. Die
Flaschen und Dosen sehen nach einer solchen Rundum-Beschichtung aus, als selen sie
bemalt worden.
[0003] Es Ist bereits bekannt, eine tiefgezogene Dose mittels eines Polyester-Lacks weiBzulackieren,
in einem Trockenofen zu trocknen und anschließend mit einem Polyester-Klarlack zu
versehen, der für spezielle Farbsubstanzen aufnahmefähig ist. Auf diesem Klarlack
wird sodann ein farbig bedrucktes Papier gelegt, dessen Farbstoff bei ca. 200° C gasförmig
wird und In die Oberfläche des Klarlacks migriert (DE-OSen 29 14 704, 32 28 096, 33
10 120, 32 29 815, EU-PS 14 901, EU-QS 119 548).
[0004] Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß kein sehr scharfes Bild entsteht,
weil kein Direktdruck möglich ist, sondern die Abbildung erfolgt. Insbesondere Metallfarben
wie Gold und Silber lassen sich hierbei nicht wiedergeben, weil Metalle nur schwer
verdampfen.
[0005] Es ist weiterhin bekannt, eine Limonadenflasche ohne direkte oder indirekte Lackierung
mit einer farblichen Darstellung zu versehen. Hierbei wird eine spezielle Kunststoff-Folie
(z.B. GENOTHERM der Fa. Kalle aus Wiesbaden) mit einer farblichen Darstellung bedruckt
und dann zu Endlos-Schläuchen geformt, die aufgewickelt werden können. Ein solcher
Schlauch wird sodann über eine Flasche gestülpt und an einer vorgegebenen Stelle abgeschnitten.
Um die Flasche herum befindet sich somit ein bedruckter Kunststoff-Folienzylinder,
der jedoch noch nicht fest an der Flasche anliegt. Um dieses feste Anliegen zu bewirken,
wird eine Erwärmung auf ca. 80° C vorgenommen, wodurch der Kunststoff-Zylinder aufschrumpft.
Nachteilig ist bei diesem Verfahren, daß ein relativ teurer und stark schrumpfungsfähiger
Kunststoff verwendet werden muB.
[0006] Es sind weiterhin verschiedene andere Verfahren bekannt, um Etiketten oder dergleichen
auf einer Dose oder einer Flasche aufzubringen (DE-PS 1 928 596, DE-OSen 2 028 236,
2 o52 877, 2 433 184, 2 433 190, 3 121 359 3 105 971, 2 715 793, EU-OS 0 144 198).
Diese Verfahren sind jedoch entweder sehr aufwendig und teuer oder sie gestatten keine
brillianten Farbdarstellungen auf den Dosen und Flaschen.
[0007] Es ist ferner ein Verfahren bekannt, mit dem Verbindungen hergestellt werden können,
die auf Folien aufbringbar sind, um einen trockenen, nicht-klebrigen Film zu erzeugen,
der klebrig wird, wenn er schmilzt, wobel die Klebrigkelt auch noch während einer
langen Zeit des Abkühlens bestehen bleibt (US-PS 3 447 954). AuBerdem sind hitzeaktivierbare
Klebebänder und Etiketten bekannt, deren Klebeschicht bei Raumtemperatur eine inaktive
Trockengummierung darstellt (deutsche Zeitschrift "Gummi, Asbest, Kunststoff", Nr.3,1967,
S.214). Die Klebekraft tritt hierbei erst beim Erwärmen auf Heizplatten oder unter
Wärmestrahlen bei 80° bis 120° C unmittelbar vor Verklebung ein und kann sekunden-
, minuten- oder auch stundenlang ohne weitere Erwärmung aufrechterhalten werden, je
nach manueller oder maschineller Auftragungstechnik.
[0008] Schließlich Ist auch noch ein bedrucktes Klebeband bekannt, das auf der Grundlage
einer Polyäthylen- oder Polypropylenfolie aufgebaut Ist (französische Patentanmeldung
Nr. 2 259 887). Bei diesem Klebeband werden der Aufdruck und der Überzug des Klebers
auf derselben Seite des Bands aufgetragen. AuBerdem wird nur die bedruckte und beschichtete
Seite einer Korona-Behandlung unterworfen, während die andere Seite der Folie nicht-klebend
bleibt.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf Im wesentlichen rotationssymmetrischen
Körpern, z.B. auf Flaschen oder Dosen, farbige Bilder und dergleichen In hoher Farbqualität
und Brillianz mit einfachen Mitteln aufzubringen.
[0010] Diese Aufgabe wird durch folgende Schritte gelöst:
a) Verwendung eines an sich bekannten Klebers , der erst bei einer bestimmten Temperatur,
die mindestens über der jeweiligen Umgebungstemperatur liegt, aktiviert wird;
b) Verwendung eines Im wesentlichen rotationssymmetrischen Flächengebildes;
c) Anbringen der Im wesentlichen rechteckigen Kunststoff-Folie mit einem Rand an dem
rotationssymmetrischen Flächengebilde, wobei die mit dem Kleber versehene Seite der
Kunststoff-Folie der Oberfläche des rotatlonssymmetrischen Flächengebildes gegenüberliegt;
d) Vollständiges Aufbringen der Kunststoff-Folie auf der Oberfläche des rotationssymmetrischen
Flächengebildes durch Abrollen der Folie und/oder des Flächengebildes;
e) direktes oder indirektes Erwärmen der mit dem Kleber versehenen Kunststoff-Folie.
[0011] Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß Dosen auf
ihrem gesamten Umfang mit nahtlos erscheinenden Mustern oder Bildern versehen werden
können, die den Eindruck erwecken, als seien sie Bestandteil der Dosenoberfläche.
Die Herstellungskosten sind dabei sehr gering, weil anstelle einer teuren Schrumpffolie
eine preiswerte Folie aus Polyäthylen oder Polypropylen, insbesondere aus biaxial
gestrecktem Polypropylen, verwendet werden kann, die eine Dicke von nur 15-60 um hat.
Die erwähnte Schrumpffolie muß in der Regel doppelt so dick ausgelegt werden, um vergleichbare
Eigenschaften zu haben. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß ihre
Anwendung nicht nur bei Weißblechdosen möglich und sinnvoll ist, sondern daß sie auch
bei Behältern aus Glas und anderen umweltfreundlichen Materialien verwendet werden
kann. Insbesondere die Anwendung bei Dosen aus ultraleichtem Polyäthylenterephtalat
Ist vorteilhaft, weil bei der Verbrennung dieses Kunststoffs nichts außer Wasser und
Kohlendioxid entsteht. Diese Dosen erweisen sich somit als umweltfreundlich. Besonders
vorteilhaft ist es auch, den Kleber mit der Druckfarbe zu mischen und dieses Gemisch
auf die Folie anstatt Folienfarbe aufzutragen. Werden Farbe und Kleber nicht auf derselben
Seite der Folie aufgebracht, so haben die Farben weniger Glanz, weil sie nicht durch
eine glänzende Folie hindurchschimmern. Um auch in diesem Fall ein brilliantes Bild
zu erzeugen, wird die farbliche Darstellung mit einem lösungsfreien Lack überzogen,
der durch Elektronenstrahlbeschuß ausgehärtet wird.
[0012] Die Kunststoff-Folie kann vor dem Auftragen der Folienfarben klarsichtig oder undurchsichtig
sein. Das Auftragen der Folienfarben kann dabei mittels Tiefdruck oder Flexodruck
erfolgen. Auch das Anheften der Folie an eine Dose, damit die Folie anschließend um
die Dose herumgeschlungen werden kann, kann auf verschiedene Welse erfolgen, beispielsweise
durch elektrostatische Anheftung oder durch Anheftung mittels eines am Folienrand
vorgesehenen Spezial-Klebers. Die Aktivierungstemperatur des Klebers hängt auch von
dem Material des Trägers ab. Bei einem Träger aus Glas muß bei gleichem Kleber beispielsweise
die äußere Temperatur auf 170° C eingestellt werden, während bei Kunststoff-Träger
70°-80° und bei Trägern aus Weißblech etwa 130° C genügen können. Selbstverständlich
können auch verschiedene Kleber verwendet werden, je nachdem, aus welchem Material
die Träger bestehen.
[0013] Für die Erwärmung des Klebers sind nahezu alle bekannten Erwärmungsmethoden einsetzbar:
induktives Erwärmen, Mikrowellenaufheizung, Heizstrahlungserwärmung etc.
[0014] Wird die Folienfarbe mit einem Kleber gemischt, so ist es zweckmäßig, bei Buntfarben
etwa 10% Kleber hinzuzumischen, während bei Weiß etwa 20 Gewichtsprozent Kleber hinzugemischt
werden.
[0015] Von besonderer Bedeutung Ist die Auswahl der Kunststoff-Folie. Es hat sich aufgrund
von Versuchen gezeigt, daß die an sich schrumpfungsunfähigen Polypropylenfolien bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren doch etwas schrumpfen und sich ganz eng an die Dosen
und Flaschen anlegen. Dies ist insbesondere bei Dosen von Verteil, da diese oft unmittelbar
vor dem oberen Dosenrand eine kleine umlaufende Nut besitzen, In die bei Verwendung
von absolut schrumpfungsunfähigen Folien kein Folienmaterial eindringen könnte. Die
erfindungsgemäß verwendeten biaxIal gestreckten Polypropylen-Follen schmiegen sich
jedoch auch in diese Nut.
[0016] Als besonders vorteilhaft hat sich auch die Verwendung von geschäumten Polypropylen-Folien
für den Fall herausgestellt, daß die Folienfarbe und der Kleber nicht auf derselben
Seite der Folie aufgetragen werden. Der anschließende Überzug der Farbschicht mit
einem Spezlallack und die Bestrahlung dieses Lacks mit Elektronenstrahlen verleiht
den Farben eine hohe Brillianz.
[0017] Die Aushärtung des an sich bekannten Lacks mittels Elektronenstrahlen Ist als solche
bekannt (vergi. Zeitschrift "Adhäsion", 1983, Heft 10, Seite 7 bis 10; Zeitschrift
"Das Papier", 1985, 39. Jahrgang, Heft 10A, SeIte V 102 bis V 110). Strahlenhärtbare
Lacke und Kleber sind im Prinzip ähnlich aufgebaut wie lösemittelhaltige Systeme,
jedoch mit dem Unterschied, daß das Lösemittel durch reaktive Verdünner wie Monomere
ersetzt wird. Das Bindemittel, vorwiegend acrylierte Verbindungen, enthält funktionelle
Gruppen wie Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen, die unter Einfluß der Elektronenbestrahlung
aufgespalten werden und sogenannte Radikale bilden, die die Polymerisation einleiten.
In der unmittelbar anschließenden Wachstumsphase (Propagation) lagern sich weitere
Monomermoleküle an die radikalischen Kettenenden an und bilden dabei ein dreidimensionales
unlösliches Netzwerk. Die Wachstumsphase wird durch die Abbruchreaktion beendet. Die
Elektronenstrahlhärtungstechnik wird heute hauptsächlich in der Papier- und Kunststoffveredelung
eingesetzt, um strahlenhärtbare Lacke, Druckfarben oder Kleber auszuhärten. Die groBen
Vorteile dieser Technik sind: hohe Aushärtegeschwindigkeit. in Bruchteilen von Sekunden,
direkte Weiterverarbeitung, keine thermische Belastung empfindlicher Folien, keine
Trockner erforderlich und somit Einsparung von Heizenergie, kein Freisetzen von Lösungsmitteln,
keine Lösungsmittelrückgewinnungs- oder -verbrennungsanlagen notwendig, geringer Platzbedarf
der Anlage.
[0018] Während sowohl die Ultraviolettlicht- als auch die Elektronenstrahlhärtungsverfahren
im Prinzip die gleichen polymerisationsfähigen Ausgangsmaterialien verwenden, unterscheiden
sich die Strahlenquellen beider Verfahren erheblich voneinander. Für die UV-Härtung
finden Hg-Hochdrucklampen sowie elektrodenlose Lampen und Xenon-Blitzlampen etc. Verwendung.
Die Lampenleistungen liegen bei diesen Strahlenquellen im Bereich von 50 bis zu 150
W/cm Strahlerlänge. In der Elektronenstrahltechnik kann, je nachdem, ob Punkt- oder
Linearkathoden zur EmissIon verwendet werden, zwischen Scanner- und Curtain-System
unterschieden werden. Der wesentliche Unterschied zwischen der Elektronen- und d;r
UV-Strahlung Ist die um den Faktor 5 x 10
4 höhere Energie der emittlerten Elektronen. Diese höhere Strahlungsenergie macht im
Bereich der Elektronenstrahlhärtung die Verwendung von Photoinitiatoren überflüssig
und garantiert eine höhere Eindringtiefe der Strahlung In den Absorber, d.h. in das
vorgegebene Veredelungsmittel. Die Eindringtiefe kann über die Beschleunigungsspannung
des Strahlers geregelt werden.
[0019] Es Ist mit dem UV- oder Elektronenstrahlverfahren nicht nur eine Aushärtung von Klebern
und Lacken möglich, sondern auch Farben können "getrocknet" werden. Die Farbenhersteller
können heute bereits eine haltige Palette strahlen-trockenbare Offset-, Sieb- und
Buchdruckfarben anbieten.
[0020] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind In der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig.1 eine Kunststoff-Folie nach der Beschichtung;
Fig.2 das Aufbringen einer Kunststoff-Folie auf eine Dose;
Fig.3 das automatische Zuführen einer beschichteten Kunststoff-Bahn zu mehreren Dosen;
Fig.4 eine Anordnung für die Elektronenbestrahlung beschichteter Dosen;
Fig.5 eine Anordnung für die Elektronenbestrahlung einer beschichteten Folienbahn.
[0021] In der Fig.1 Ist eine beschichtete Kunststoff-Folie 1 dargestellt, die im wesentlichen
aus drei Schichten besteht. Die obere Schicht 2 besteht aus einer klarsichtigen oder
undurchsichtigen Folie, z.B. aus einer biaxial gestreckten Polypropylenfolie. Diese
Folie braucht nur geringfügig schrumpfungsfähig zu sein und Ist deshalb, bei geringer
Stärke, preiswert. Auf diese obere Schicht 2 wird, z.B. Im Tiefdruckverfahren, eine
zweite Schicht 3 aufgetragen, welche den eigentlichen Informationsträger ausmacht.
Mit dieser Schicht, die ihrerseits z.B. aus sieben nicht Im einzelnen dargestellten
Farbschichten bestehen kann, ist es möglich, alle denkbaren Beschriftungen oder Bilder
zu realisieren. Im Beispiel der Fig.1 Ist das Wort CERAMI realisiert, das durch die
klarsichtige Folie 2 hindurchscheint. Auf diese ein- oder mehrschichtlge Farbschicht
3 wird ein Kleber 4 aufgetragen, der erst bei einer bestimmten Temperatur, z.B. bei
200° C, aktiviert wird.
[0022] In der Fig. 2 Ist die beschichtete Kunststoff-Folie 1 noch einmal dargestellt, und
zwar mit der Kleber-Schicht 4 nach oben.
[0023] Die beiden anderen Schichten 2 und 3 sind In der FIg. 2 der Einfachheit halber weggelassen.
[0024] Ein rohrförmiger Körper 5, z.B. ein Dosenkörper, liegt der beschichteten Folie 1
gegenüber.
[0025] Zusätzlich zu der Kleber-Schicht 4 sind zwei schmale Streifen 6,7 eines anderen Klebers
auf der beschichteten Folie vorgesehen. Diese Kleber-Streifen 6,7 dienen lediglich
zum Anheften der Folie 1 an der Dose 5. Zunächst wird der Streifen 6 auf den Dosenumfang
gelegt. Sodann wird die Folie 1 um den Umfang der Dose 5 herumgeschlungen, bis sich
die beiden Streifen 6,7 gegenüberliegen und praktisch keinen freien Spalt mehr auf
der Dosenoberfläche lassen. Hierauf wird der Kleber 4 auf seine Aktlvlerungstemperatur
aufgeheizt, wobei das Aufheizen auf verschledene Weise geschehen kann. Beispielsweise
kann zuvor die Dose 5 einen Ofen durchlaufen haben, oder der Kleber wird mittels Mikrowellen
aufgeheizt. Es Ist auch möglich, die Dose 5 induktiv oder über Wirbelströme zu erhitzen.
[0026] Durch geeignete mechanische Behandlung der Dose 5 und/oder der Folie 1 können elektrostatische
Ladungen aufgebaut werden, die ein Anheften des Endes 6 der Folie 1 bewirken. In diesem
Fall ist es möglich, auf den zusätzlichen Anheft-Kleber zu verzichten.
[0027] In der Fig. 3 ist eine Vorrichtung gezeigt, mit der Dosen mit der erfindungsgemäBen
Folie beschichtet werden können.
[0028] Ein zur Rolle 10 gewickeltes Folienband 11 wird über Bandführungswalzen 12-17 über
ein Messer 18 einer Vakuumübergabetrommel 19 zugeführt, die das Band 11 ansaugt, so
daß es fest auf der Trommel 19 aufliegt.
[0029] An dieser Trommel 19 wird eine Dose 20 vorbeigeführt, auf welche das Follenband 11
aufgebracht wird. Diese Dose 20 ist, zusammen mit zahlreichen weiteren Dosen 20-30,
auf einer FördereInrichtung angeordnet, die in der Fig. 3 lediglich durch zwei Antriebswalzen
31,32 angedeutet Ist. Die Dosen werden, von links kommend und In Richtung des Pfeils
33 laufend, an der Trommel 19 vorbeigeführt, durchlaufen anschließend einen Bereich
mit elektrostatischen Aufladungselektroden 34,35,36 und gelangen sodann über Heizkanäle
37,38 zum Ausgang 39.
[0030] Bei dem In der Fig. 3 gzeIgten Beispiel wird die Folie also nicht mittels eines Spezialklebers
an der Dose angeheftet, sondern mittels elektrostatischer Kräfte.
[0031] Die Folienlänge, die auf die Dose 20 aufgebracht wird, wird durch das Messer 19 so
bestimmt, daß die ganze Dose 20 umwickelt wird. Damit die relativ lose herumgeschlungene
Folie 1 nicht von der Dose 20 fällt, wird sie durch elektrostatische Kräfte auf die
Dose 20 gedruckt. Jetzt gelangt die Dose 20 In den Heizkanal 37, wo der Kleber auf
seine Aktlvlerungstemperatur gebracht wird und die Folie fest mit der Dose verbindet.
Ein zweiter Heizkanal 38 Ist vorgesehen, um eventuell eine zweite Aktlvlerungstemperatur
zu erzeugen.
[0032] Es versteht sich, daß die Kunststoff-Folie, bevor sie mit Farbe und/oder Kleber versehen
wird, einer elektrostatischen Behandlung unterworfen wird. Diese Behandlung dient
dazu, die Folie für Farben und/oder Kleber aufnahmefählg zu machen. Da diese Behandlung
als solche bekannt Ist, wird sie nicht näher beschrieben.
[0033] In der Fig.4 Ist eine Anordnung dargestellt, welche das Prinzip der Elektronenstrahlhärtung
zeigt. Hierzu wird an einen Anschluß 50 eine Beschleunigungsspannung gelegt, die auf
eine Vorrichtung mit einem Isolator 51 gegeben wird. Einem Wehneltzylinder 52 liegt
eine Elektronenstrahl X-Y-Ablenkung 53 gegenüber. Dieser an sich bei jedem Fernsehgerät
vorhandene Einrichtung ermöglicht es, einen Elektronenstrahl 54 von oben nach unten
oder umgekehrt, wie es der Pfeil 58 zeigt, abzulenken. Die Oberfläche einer Dose 57,
die mit einem nicht dargestellten Lack überzogen ist, wird von dem Elektronenstrahl
54, von dem zwei weitere Positionen 55,56 gestrichelt dargestellt sind, von oben nach
unten abgetastet. Wird die Dose 57 um ihre senkrechte Achse gedreht, wie es der Pfeil
59 andeutet, so kann der Lack über den ganzen Umfang der Dose 57 ausgehärtet werden.
Durch eine geeignete Steuerung des Elektronenstrahls 54 in horizontaler Richtung ist
es möglich, die Drehgeschwindigkeit der Dose 57 zu berücksichtigen und exakt vertikale
Abtastungen vorzunehmen.
[0034] Im Unterschied zu dem Elektronenstrahl in einer Fernsehröhre handelt es sich bei
dem Elektronenstrahl 54 um einen relativ kräftigen Strahl von etwa 6 mm Dicke. Die
Abbremsung dieses Elektronenstrahls erzeugt die sogenannte Brems- oder Röntgenstrahlung.
Für die Abschirmung dieser Strahlung können Bleiplatten vorgesehen sein.
[0035] In der Fig.5 ist eine weitere Möglichkeit des Aushärtens von Lack mittels Elektronenstrahlen
dargestellt. Das Elektronenstrahl-Erzeugungs und -Ablenkungssystem 50-53 entspricht
demjenigen der Fig.4. Im Gegensatz zur Anordnung der Fig.4 wird jedoch bei der Anordnung
der Fig.5 nicht die Dose mit dem Lack bestrahlt, sondern eine Folienbahn 60. Diese
Folienbahn 60 wird von einer Rolle 61 abgewickelt und 'über eine elende 62 mit Schlitzen
63-66 eine Walze 67 zugeführt. Auf der Rolle 61 ist die Folienbahn 60 bereits mit
Farbe, mit einem Kleber und mit einem Lack versehen. Dieser Lack wird durch den durch
die Schlitze 63-66 tretenden Elektronenstrahl 54 ausgehärtet.
[0036] Die Arbeitsgänge "Farbe auftragen", "Kleber auftragen", "Lack auftragen" und "Kleber
aushärten" können auch fließbandmäßlg oder wenigstens teilweise simultan erfolgen.
Beispielsweise kann eine unbeschichte
- te Follenbahn, die von einer ersten Walze auf eine zweite Walze gewickelt wird, an
einer ersten Stelle zwischen den beiden Walzen mit Farbe, an einer zweiten Stelle
mit einem Kleber und an einer dritten Stelle mit einem Lack versehen werden. Die Aushärtung
des Lacks kann dann an einer vierten Stelle erfolgen. Farbe und Kleber können dann,
wenn sie nicht auf derselben Seite der Folienbahn angebracht werden, gleichzeit auf
die Bahn gegeben werden.
[0037] Die komplett fertiggestellte Folienbahn wird sodann , wie in der Fig.3 gezeigt, den
Dosen 20,21,23 zugeführt und in passende Stücke geschnitten. Diese Stücke werden auf
die Dosen gebracht, welche hierauf einen ersten Aufhelz-Kanal 37, der beispielsweise
den Kleber auf seine Aktivierungstemperatur bringt und anschließend einen zweiten
Aufheiz-Kanal 38, der beispielsweise die Folie auf ihre Dehnungstemperatur aufheizt,
durchlaufen.
[0038] Selbstverständlich können die Funktionen der Aufheizkanäle 37,38 auch umgekehrt werden
oder es wird mit dem Kanal 38 lediglich eine Art Nachbehandlung bewirkt.
1. Verfahren zum Beschichten von Flächengebilden mit einem Informatlonsträger, z.B.
einer farbigen Schicht, unter Verwendung einer Im wesentlichen rechteckförmigen Kunststoff-Folle,
die ein- oder mehrschichtig mit Follenfarbe versehen Ist und die einen Kleber aufweist,
der entweder auf die Folienfarbe oder auf die nicht mit Folienfarbe versehene Seite
der Kunststoff-Folie aufgetragen ist, gekennzeichnet durch:
a) die Verwendung eines an sich bekannten Klebers (4), der erst bei einer bestimmten
Temperatur, die mindestens über der jeweiligen Umgebungstemperatur liegt, aktiviert
wird;
b) die Verwendung eines im wesentlichen rotationssymmetrischen Flächengebildes (5);
c) das Anbringen der im wesentlichen rechteckförmigen Kunststoff-Folie (2) mit einem
Rand (z.B.6) an dem rotationssymmetrischen Flächengebilde (5), wobei die mit dem Kleber
(4) versehene Seite der Kunststoff-Folie (2) der Oberfläche des rotationssymmetrischen
Flächengebildes (5) gegenüberliegt;
d) das vollständige Aufbringen der Kunststoff-Folie (2) auf der Oberfläche des rotationssymmetrischen
Flächengebildes (5) durch Abrollen der Folie (2) und/oder des Flächengebildes (5);
e) direktes oder indirektes Erwärmen der mit dem Kleber (4) versehenen Kunststoff-Folie
(2).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ein-oder zweistufigen
Erwärmungsverfahren sowohl der Kleber (4) aktiviert, als auch die Kunststoff-Folie'zum
Schrumpfen gebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoff-Folie (2)
vor dem Aufbringen der Folienfarben und/oder des Klebers (4) einem Korona-Verfahren
unterworfen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das rotationssymmetrische
Flächengebilde (5) ein Zylinder ist, daß die mit Farbe (3) und Kleber (4) versehene
rechteckige Kunststoff-Folie (2) mit einem ersten Rand (6) auf einer Geraden angesetzt
wird, welche auf kürzestem Weg das untere Ende des Zylinders mit dem oberen Ende des
Zylinders verbindet, und daß die Kunststoff-Folie (2) mit einem zweiten Rand (7) auf
der erwähnten oder einer hierzu parallelen Geraden angesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die FolIenfarbe (3) vor
dem Aufbringen auf die Kunststoff-Folie (2) mit einem Kleber gemischt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das rotationssymmetrische
Flächengebilde (5) aus Polyäthylenterephtalat besteht.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (2) auf ihrer
einen Seite mit der Follenfarbe (3) und auf der anderen Seite mit dem Kleber (4) versehen
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Folienfarbe (2) mit
einem Lack überzogen wird, der einer UV-Bestrahlung unterworfen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Folienfarbe mit einem
lösungsmittelfreien Lack überzogen wird, der einer Elektronenstrahlbehandlung unterworfen
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet daß die Elektronenstrahlen mittels
eines Scanner-Systems auf den Lack gelangen.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektronenstrahlen
mittels des Curtain-Systems auf den Lack gelangen.
12. Verfahren nach einem oder nach mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die UV- oder Elektronenstrahlbehandlung gleichzeitig mit der Erwärmung
der Folie oder zeitlich hierzu versetzt erfolgt.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch:
a) eine unbeschichtete Kunststoff-Folie;
b) eine Vorrichtung zum Aufdrucken von Farbe auf die Folie;
c) eine Vorrichtung zum Aufbringen eines Lacks auf die Farbe;
d) eine Vorrichtung zum Aufbringen eines Klebers auf die Folie;
e) eine Vorrichtung zum Aushärten des Lacks mittels eines Elektronenstrahls;
f) eine Vorrichtung für die Zuführung der fertig präparierten Kunststoff-Folie zu
rotationssymmetrischen Körpern;
g) eine Vorrichtung zum Abschneiden eines Stücks von bestimmter Länge vom Folienband;
h) eine Fördereinrichtung für mehrere Dosen und
1) mindestens einen Wärmekanal, den die Dosen durchlaufen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Wärmekanäle (37,38)
vorgesehen sind, von denen der eine den Kleber auf seine Aktivierungstemperatur aufheizt
und von denen der andere die Folie auf Ihre Schrumpf-Temperatur aufheizt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum
Aushärten des Lacks ein Ablenksystem für einen Elektronenstrahl (54) aufweist, das
den Elektronenstrahl in X- und Y-Richtung, bezogen auf die Folie, bewegt, wobei zwischen
dem Ablenksystem und der Folie eine Blende (62) mit Schlitzen (63-66) vorgesehen ist.