[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Messung der relativen Lage von jeweils
mit Meßwertgebern erfaßbaren Registermarkenimpulsen, gegebenenfalls Bezugsimpulsen
und Austastsignalen je Umdrehung von Druckzylindern für die Registerregelung von
Rotationsdruckmaschinen mittels eines Oszilloskops und auf eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
[0002] Mehrfarbige Drucke werden mit Tiefdruckmaschinen durch Übereinanderdrucken von einfarbigen
Teilbildern erzeugt.
[0003] Für einen passerrichtigen Druck ist es erforderlich, daß die einzelnen Teilbilder
positionsrichtig übereinandergedruckt werden. Zur Messung der Lage der Teilbilder
wird mit jedem Teilbild eine Meßmarke, die sogenannte Registermarke, mitgedruckt.
Diese Registermarken werden von photoelektrischen Abtastvorrichtungen erfaßt und auf
den Registerregler aufgeschaltet, der über Stelleinrichtungen die Lage der Teilbilder
korrigiert. Jede für ein Teilbild neugedruckte Marke wird bei der Folgefarbenregelung
vor den bereits vorhandenen Marken aufgebracht. Bei der Standfarbenregelung, die vor
den anderen mit je einer Standfarbenmarke verglichenen Marke liegt, aufgebracht.
Austastsignale werden erzeugt, um die Sperre Registerreglers für die Verarbeitung
der Registermarkenimpulse aufzuheben. Die gleichzeitige Feststellung zweier miteinander
zu vergleichender Registermarken bedeutet einen Registerfehler Null. Zeitliche Unterschiede
beim Feststellen der miteinander zu vergleichenden Registermarken zeigen einen Registerfehler
an. Die zeitliche Differenz wird unter Berücksichtigung der Bahngeschwindigkeit zu
einem Stellsignal verarbeitet, das Stellglieder zur Veränderung der Papierweglänge
zwischen zwei Druckwerken oder die Phasenlage des Druckzylinders steuert.
[0004] Parallel zu den Registerreglern kann ein Oszilloskop angeschlossen sein, das die
Signale der Abtastvorrichtungen auf der Bildröhre darstellt. Mit dem Oszilloskop wird
im wesentlichen folgendes untersucht:
- Kontrolle der Bahntaster (Abtastvorrichtung)
Während des Betriebs verschmutzen Bahntaster durch Farbnebel, was zu einem unzulässigen
Abfallen der Signalamplituden führen kann.
- Sichtkontrolle, ob sich die Bahnmarke im zulässigen Meßfensterbereich befindet.
- Suchen von Druckmarken bei Beginn der Produktion.
[0005] Für diese Untersuchungen werden analog arbeitende Oszilloskope eingesetzt. Das Oszilloskop
wird in der Regel von einem Impuls getriggert, der den Meßimpulsen um einen geringen
Betrag voreilt (z. B. 2 mm). Dieser sogenannte Austastimpuls wird in der Regel vom
Registerregler erzeugt und gibt beim Registerregler die Messung frei.
[0006] Da bei unterschiedlichen Maschinengeschwindigkeiten (und konstanter Ablenkgeschwindigkeit)
die Marken unterschiedlich breit auf dem Bildschirm erscheinen, wird bei manchen Oszilloskopen
die Ablenkgeschwindigkeit an die veränderliche Maschinengeschwindigkeit angepaßt.
Durch die veränderliche Ablenkgeschwindigkeit verändert sich aber die Bildhelligkeit.
Diese muß meist manuell nachgestellt werden.
[0007] Zur Darstellung der Bahnmarke des Druckwerks und dessen Vergleichsmarke muß das
Oszilloskop mindestens zweistrahlig sein. Es können auch Oszilloskope verwendet werden,
die auf einem dritten Strahl das Meßfenster darstellen. Es ist auch möglich, das Meßfenstersignal
in einen der beiden Strahlen für die Bahntastersignale einzublenden.
[0008] Während des normalen Druckbetriebs bei mittleren bis höheren Druckgeschwindigkeiten
arbeiten diese Oszilloskope hinreichend brauchbar, bei tiefen Druckgeschwindigkeiten
sowie beim Markensuchen treten jedoch Schwierigkeiten auf.
[0009] Da das jeweilige Oszilloskop nur einmal je Umdrehung getriggert wird, entsteht bei
tieferen Druckgeschwindigkeiten kein stehendes Bild mehr und bei noch tieferen Druckgeschwindigkeiten
ist das Oszilloskop überhaupt nicht mehr brauchbar.
[0010] Ein Oszilloskop wird bei Produktionsstart häufig zum Suchen der Druckmarken benötigt.
Dazu wird vom Bedienungsmann durch Tastendruck das Kommando "Schwenken" an den Registerregler
gegeben. Der Registerregler schwenkt nun die Lage des Meßfensters über den Druckzylinder.
Da das Meßfenster gleichzeitig die Triggerung für das Oszilloskop ist, wird also auch
der Triggerzeitpunkt mitverschoben. Der Bedienungsmann wird nun das Meßfenster so
lange schwenken, bis er eine Markenformation gefunden hat, die den Registermarken
entspricht. Die Wirkung der Schwenkbewegung kann nur einmal je Umdrehung auf dem Bildschirm
sichtbar gemacht werden. Für eine brauchbare Reaktionszeit der Anzeige darf deshalb
die Druckgeschwindigkeit nicht zu tief sein. Die während des Markensuchens produzierten
Drucke sind aber Ausschuß. Es wird hier also nur dazu, um ein stehendes Bild auf einem
Oszilloskop zu erzeugen, unnötig viel Papier für Ausschuß verbraucht.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene Verfahren derart
weiterzuentwickeln, daß auch bei tiefen Druckgeschwindig- keiten ohne Erhöhung des
Bedienungsaufwands eine ebenso gute und genaue Anzeige wie bei höheren Druckgeschwindigkeiten
erreicht wird.
[0012] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 beschriebenen Maßnahmen
gelöst. Durch den digitalen Bildwiederholspeicher läßt sich für alle in Frage kommenden
Geschwindigkeiten, auch bei sehr tiefen Geschwindigkeiten, ein stehendes Bild erzeugen.
Dabei treten keine Beeinträchtigungen der Bildhelligkeit auf. Es ist praktisch nur
eine Umdrehung, z. B. bei langsamer Geschwindigkeit, notwendig, um die Meßdaten in
den Bildwiederholspeicher einzugeben. Anschließend kann die relative Lage von Registermarkenimpulsen,
gegebenfalls Bezugsimpulsen, und Austastsignalen auf dem Bildschirm festgestellt
werden. Die Bildhelligkeit braucht nicht nachgestellt zu werden, da im Unterschied
zum analogen Oszilloskopen die Bildwiederholfrequenz gleich bleibt.
[0013] Vorzugsweise werden die Austastsignale der Meßwertgeber für die Registermarkenimpulse,
der Bezugsimpulserzeuger und der Austastsignalerzeuger für eine volle Umdrehung des
jeweiligen Druckzylinders in den Bildwiederholspeicher eingelesen. Bei dieser Ausführungsform
kann das Markensuchen verzögerungsfrei, unabhängig von der Druckgeschwindigkeit erfolgen.
Beim Markensuchen wird nicht mehr die Position des Meßfensters verändert, sondern
es wird der Bildspeicher abgesucht.
[0014] Zweckmäßigerweise sind die relativen Lagen der in verschiedenen Spuren auf dem Bildschirm
dargestellten Registermarkenimpulse bzw. Bezugsimpulse und Austastsignale über durch
Eingabeelemente betätigbare Verschiebesignale unabhängig voneinander unter Bezug
auf einen Maßstab auf dem Bildschirm verschiebbar. Die verschiedenen Impulse und Signale
können daher auf dem Bildschirm in ihre für die Aufnahme des Drucks geeignete Position
gebracht werden. An Hand des Maßstabs ist der Unterschied zwischen der Istposition
und der Sollposition der Impulse und Signale erkennbar.
[0015] Es ist günstig, das Maß der relativen Lage zu speichern und als Verstellwert dem
Registerregler zur Einstellung der Papier weglänge zwischen den jeweiligen Druckwerken
oder der Winkellage der entsprechenden Druckzylinder zuzuführen. Damit ist es möglich,
die Anlage vor Aufnahme der Druckproduktion in eine Stellung zu bringen, in der die
Registerregelung sehr schnell den Registerfehler beseitigen kann.
[0016] Die Übersichtlichkeit der Darstellung auf dem Bildschirm wird noch verbessert, wenn
zusätzlich ein Kreis dargestellt wird, der dem jeweiligen Druckzylinder zugeordnet
ist. Auf dem Kreis werden die beiden, mit unterschiedlichem Zeitmaßstab dargestellten
Bereiche in Form von Sektoren angezeigt, die verschiedene Helligkeiten, bzw. Farben
haben. Bei einer Verschiebung des Teilbereichs verschiebt sich auch der entsprechende
Sektor auf dem Kreis. Der Bereich mit dem gedehnten Zeitmaßstab wird z. B. heller
dargestellt. Durch einen mit der Spitze auf den Kreis gerichteten Keil wird die Lage
des fiktiven Zylinderimpulses angezeigt.
[0017] Eine Vorrichtung zur Durchführung des in Ansprüchen 1 bis 7 beschriebenen Verfahrens
besteht erfindungsgemäß darin, daß die Meßwertgeber für die Registermarkenimpulse
bzw. einen Bezugsimpuls und das Austastsignal an einen Analog-Digital-Wandler über
einen Multiplexer gelegt sind, der jeweils nach dem Vorbeilauf einer vorgegebenen
Strecke des Druckzylinders am jeweiligen Meßwertgeber betätigbar ist, und daß die
vom Analog-Digital-Wandler ausgegebenen Digitalwerte im Takte der Umschaltung des
Multiplexers in "inen Bildwiederholspeicher einspeicherbar sind, der über einen Bus
an ein Bildschirmgerät und einen Prozessor angeschlossen ist. Der Prozessor steuert
einerseits die Einspeicherung der Daten in den Bildwiederholspeicher und andererseits
das Auslesen der Daten zum Zwecke der Darstellung auf dem Bildschirm.
[0018] Vorzugsweise wird der Analog-Digital-Wandler mit einer variablen Referenz versehen
oder mit einem einstellbaren Vorverstärker. Damit läßt sich die Verstärkung der Meßwerte
in Ordinatenrichtung auf dem Bildschirm auf ein gewünschtes Maß einstellen.
[0019] Bei einer anderen zweckmäßigen Ausführungsform ist ein Rate-Multiplier für die Betätigung
des Multiplexers vorgesehen, wobei der Rate-Multiplier eingangsseitig je mit einem
Taktgenerator und mit einem Vergleicher verbunden ist, an dessen Eingänge der Sollwert
der Abtastungen je Umdrehung des Druckzylinders und ein die Istwerte der Abtastungen
je Umdrehung enthaltender Zählerspeicher gelegt sind. Mit dieser Anordnung wird erreicht,
daß die Zahl der Abtastungen je Umdrehung des Druckzylinders unabhängig von der Geschwindigkeit
gleich bleibt. Die Daten können deshalb bei verschiedenen Geschwindigkeiten der Druckzylinder
aufgenommen und danach aus dem Bildwiederholspeicher bei stillstehender oder weiterlaufender
Druckmaschine ausgelesen und auf dem Oszilloskop dargestellt werden, um die relative
Lage von Registermarkenimpulsen, gegebenfalls Bezugsimpulsen, und Austastsignalen
festzustellen.
[0020] Es ist günstig, wenn der Ausgang des Rate-Multipliers den Zähleingang eines Zählers
beaufschlagt, dessen Inhalt nach jeder Umdrehung des Druckzylinders zuerst in den
Zählerspeicher einlesbar und danach für den Beginn der Zählung löschbar ist. Je Umdrehung
des Druckzylinders kann mit einem Impulsgeber ein Impuls erzeugt werden, der z. B.
nach einer Impulsformung, den Zähler und den Zählerspeicher synchron mit der Drehzahl
des Druckzylinders steuert. Zweckmäßigerweise ist das Bildschirmgerät wahlweise auf
Sichtgerätebetrieb und Digitalspeicheroszilloskopbetrieb umschaltbar. Das Bildschirmgerät
weist hierfür ein Bedienfeld mit Funktionstasten, einer Zehnertastatur, Cursortasten,
einer Alpha-, einer Oszilloskop- und einer Printtaste auf. Im Sichtgerätebetrieb können
über das Bedienfeld insbesondere die Befehle: Bildschirm löschen, Bildschirm ab Cursor
löschen, Cursor-Zeile löschen, Cursor Home-Position, Cursor Save-Position, Cursor
Absolutadressierung, Invertierung einschalten, Hellschrift einschalten, Invertierung
und Hellschrift ausschalten, Autorepeat ein und aus, Horizontal-Tabulator, Umschaltung
auf ASCII-Mode bzw. Graphikmode ausgeführt werden. Für die Anzeige des Datums und
der Uhrzeit ist ein Uhrzeitbaustein vorgesehen.
[0021] Im Oszilloskopbetrieb ist das Bildschirmgerät mit dem Bildwiederholspeicher verbunden,
der die anzuzeigenden Daten enthält.
[0022] Die Darstellung des Meßfensters in einer Spur und der Registermarken sowie Bezugsmarken
in je einer weiteren Spur ermöglicht das Aufsuchen der Marken, den Vergleich ihrer
relativen Lage und eine Amplitudenkontrolle. Vorzugsweise ist ein Anzeigefenster
auf dem Digitaloszilloskop einstellbar, mit dem die jeweils pro Umdrehung des Druckzylinders
gewonnenen Werte wie mit einer Lupe abgesucht werden.
[0023] Vorteilhafterweise ist die Darstellung auf dem Bildschirm in horizontaler Richtung
in drei Bereiche aufgeteilt, nämlich je einen Bereich am rechten und linken Bildrand
und einem zeitgedehnten Bereich in der Bildmitte.
[0024] Die Darstellung der Impulse und des Meßfensters erfolgt aufgrund der Gegebenheiten
des Bildschirmgeräts in Rasterstrichen. Einem Rasterstrich in vertikaler Richtung
auf dem Bildschirm entspricht eine Eingangsspannung bestimmter Größe am Analog-Digital-Wandler.
Die Anzeige wird über den Prozessor, vorzugsweise einen Mikroprozessor, gesteuert.
Durch den gerafften Zeitmaßstab in den Seitenbereichen und den vergrößerten Zeitmaßstab
im mittleren Bereich des Bildschirms wird einerseits eine genaue Darstellung des
Meßbereichs und andererseits ein möglichst großer Überblick über die bei der jeweiligen
Druckzylinderumdrehung vorhandenen Verhältnisse erzielt.
[0025] Sowohl die horizontale als auch die vertikale Darstellung erfolgt mittels eines Maßstabsrasters,
das sich bei Maßstabsänderungen, gesteuert über den Prozessor, automatisch anpaßt.
Ein Austastbereich ist auf dem Bildschirm unter Bezug auf das Meßfenster dargestellt.
Bei richtiger Einstellung des Druckzylinders müssen sich die Registermarkenimpulse
und gegebenenfalls die Bezugsmarkenimpulse innerhalb des Austastbereichs befinden.
Die gegenseitige Lage der Impulse und ihre Lage gegenüber dem Austastbereich lassen
sich auf dem Bildschirm kontrollieren. Nötigenfalls ist eine Neueinstellung mit einer
Verstellung, beispielsweise der Drehposition des Druckzylinders möglich. Es ist zweckmäßig,
am unteren Rand des Bildschirms die Nummer des jeweiligen Druckwerks, die Position
des Anzeigefensters und des Meßfensters und die Größe des Meßfensters anzuzeigen.
[0026] Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert, aus dem sich weitere Merkmale sowie Vorteile ergeben.
[0027] Es zeigen:
Figur 1 ein Schaltbild einer Anordnung zur Messung der relativen Lage von Farbmarkenimpulsen,
Bezugsimpulsen und Austastsignalen für die Registerregelung
Figur 2 ein Beispiel einer Anzeige auf einem bei der Anordnung gemäß Figur 1 verwendeten
Bildschirm eines Bildschirmgerätes,
Figur 3 ein weiteres Beispiel einer Anzeige auf einem Bildschirm.
[0028] Ein Bahntaster 1 enthält photoelektrische Empfänger, durch die in Verbindung mit
nicht dargestellten Optiken Marken abgetastet werden, die sich auf einer Druckbahn
befinden. Bahntaster sind an sich bekannt. Ein Bahntaster zur Abtastung von für die
Registerregelung auf eine Bahn aufgebrachten Druckmarken ist in der DE-PS 20 54 961
beschrieben. Bekannt ist auch eine Anordnung zur Regelung der Amplitude von bei der
Registerregelung erzeugten Impulsen (DE-AS 12 92 907). Photoelektrische Registerregler
mit Bahntastern bzw. Zylindertastern sind in der Zeitschrift "AEG-Mitteilungen" 48
(1958), Seiten 575 bis 584, näher erläutert.
[0029] Der Bahntaster 1 gibt auf zwei Kanälen 2, 3 jeweils zwei Reihen von Impulsen ab,
von denen zumindest die einen Registermarkenimpulse 4 sind, während die anderen Bezugsimpulse
5 oder andere Registermarkenimpulse sein können. Welcher Art die Impulse auf dem Kanal
3 sind, hängt davon ab, ob das Bahn-Zylinder-Verfahren verwendet oder das Bahn-Bahn-Verfahren
verwendet wird. Darüber hinaus wird auf einem Kanal 6 je einmal pro Umdrehung des
nicht dargestellten Druckzylinders ein Impuls 7 erzeugt. Die Dauer zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Impulsen 7 entspricht der Dauer eines Meßfensters. Die drei Kanäle 2, 3 und 6 sind
je an einen Eingang eines Multiplexers 8 angeschlossen, dessen Ausgang mit einem Eingang
eines Analog-Digital-Wandlers 9 verbunden ist. An den Analog-Digital-Wandler 9, im
folgenden A/D-Wandler 9 bezeichnet, ist ein digitaler Bildwiederholspeicher 10 angeschlossen,
bei dem es sich vorzugsweise um ein MOS-RAM handelt. Der Ausgang des Bildwiederholspeichers
10 ist mit einem Bus 11 verbunden, an den ein Mikroprozessor 12, ein Bildschirmgerät
13 mit einer Videoeinheit 14 und einem Bildschirm 15 und ein Bedienfeld 16 angeschlossen
sind. Weiterhin ist mit dem Bus 11 ein Digital-Analog-Wandler 17 verbunden, dessen
Ausgang an einen Eingang des A/D-Wandlers 9 gelegt ist, um dessen Ansprechschwelle
einzustellen. Mit dem Digital-Analog-Wandler 17 läßt sich die Ansprechschwelle den
jeweiligen Gegebenheiten der Bahntaster 1 anpassen. Der Multiplexer 8 wird durch einen
Rate-Multiplier 18 gesteuert, dessen einer Eingang mit einem Taktimpulsgeber 19 verbunden
ist, der eine Taktimpulsfolge mit konstanter Frequenz erzeugt. Der zweite Eingang
des Rate-Multipliers 18 ist an einen Regler 20 angeschlossen, dem ein Vergleicher
21 vorgeschaltet ist, der aus einem Sollwert für die Zahl der Abtastungen je Umdrehung
des Druckzylinders und einem von einem Zählerspeicher 22 ausgegebenen Istwert die
Regelabweichung bildet. Der Zählerspeicher 22 ist an einen Zähler 23 angeschlossen,
dessen Zähleingang mit dem Ausgang des Rate-Multipliers 18 verbunden ist. Der Zähler
23 wird von den Impulsen 7 periodisch gelöscht. Weiterhin wird mittels der Impulse
7 jeweils vor dem Löschen des Zählers 23 dessen Inhalt in den Zählerspeicher 22 übertragen.
Mit der aus den Elementen 18 bis 23 bestehenden Regelanordnung zur Steuerung des Multiplexers
8 wird je Umdrehung des Druckzylinders unabhängig von der Drehzahl eine gleich große
Anzahl von Meßwerten gewonnen. Die Zahl der Betätigungen des Multiplexers 8, die der
Zahl der Abtastungen der Ausgangssignale des Bahntasters 1 je Umdrehung des Druckzylinders
und des Kanals 6 entspricht, wird im Zähler 23 ermittelt und in den Zählerspeicher
22 übernommen. Im Vergleicher 21 wird der Inhalt des Zählerspeichers 22 vom Sollwert
subtrahiert. Die Differenz beaufschlagt über den Regler 20 den Multiplikatoreingang
des Rate-Multipliers 18 und veranlaßt diesen zur Erzeugung der gewünschten Abtastfrequenz.
[0030] Das Bildschirmgerät 13 und das Bedienfeld 16 arbeiten in einer Sichtgerätefunktion
zusammen. Das Bedienfeld 16 enthält 9 Funktionstasten, eine Zehnertastatur, vier Cursortasten
und je eine Alpha-Oszilloskop- und Print-Taste. Außer der Sichtgerätefunktion kann
das Bildschirmgerät 13 nebst Bedienfeld 16 auch als Digitalspeicheroszilloskop verwendet
werden. Im Sichtgerätebetrieb können über das Bedienfeld 16 z. B. folgende Funktionen
ausgeübt werden: Bildschirm löschen, Bildschirm ab Cursor löschen, Cursor-Zeile löschen,
Cursor-Home-Position, Cursor-Save-Position, Cursor Absolutadressierung, Invertierung
einschalten, Hellschrift einschalten, Invertierung Hellschrift ausschalten, Autorepeat
Ein, Autorepeat Aus, Horizontal-Tabulator, Umschaltung auf ASCII-Mode, Umschaltung
auf Graphikmode.
[0031] In Figur 1 ist die Taste 24 für die Umschaltung des Sichtgerätebetriebs auf den
Oszilloskopbetrieb dargestellt, in dem nur die neun Funktionstasten des Bedienfelds
16 wirksam sind.
[0032] Im Bildwiederholspeicher 10 werden die je Umdrehung des Druckzylinders abgetasteten
Werte auf den Kanälen 2, 3 und 6 eingespeichert. Der Speicher 10 ist als Ringspeicher
ausgebildet, wobei jeweils die Meßwerte für eine Umdrehung gespeichert sind. Um Speicherplatz
zu sparen, genügt es, für das Meßfenster auf dem Kanal 6 nur die ansteigende und abfallende
Flanke zu speichern. Der Inhalt des Bildwiederholspeichers 10 wird im Oszilloskopbetrieb
mittels der Videoeinheit 14 auf dem Bildschirm 15 dargestellt. Die Anzeige sowie
Zusatzinformationen werden unter Kontrolle des Mikroprozessors 12 dargestellt. Es
ist im Programm des Mikroprozessors vorgesehen, daß die je Umdrehung des Druckzylinders
gespeicherten Abtastwerte mit einem Anzeigefenster, das längs der dargestellten Abtastwerte
verschoben werden kann, wie mit einer Lupe abgesucht werden können. Bezüglich der
Darstellung der Meßwerte der Registermarkenimpulse, der Bezugsimpulse und des Meßfensters
ist der Bildschirm 15 in horizontaler Richtung in drei Bereiche 25, 26, 27 unterteilt.
Die Bereiche 25 und 27 befinden sich jeweils am linken und rechten Bildrand, während
der Bereich 26 in der Bildmitte liegt. Im Bereich 26 werden die Meßwerte zeitlich
gedehnt dargestellt, während die Meßwerte in den Bereichen 25, 26 in gerafftem Maßstab
dargestellt werden. Die Zeitdehnung bzw. Zeitraffung erfolgt durch ein Programm des
Mikroprozessors 12. Durch die gewählte Einteilung des Bildschirms wird einerseits
eine genaue Darstellung des Meßbereichs und andererseits ein möglichst großer Überblick
über die Randbereiche erzielt. Sowohl die Abszisse als auch die Ordinate sind mit
einem Maßstabsraster versehen, das bei einer Maßstabsänderung selbsttätig mit dem
Mikroprozessor 12 angepaßt wird.
[0033] In Figur 2 sind der Registermarkenimpuls 4 und der Bezugsimpuls 5 von je einem Strahl
auf dem Bildschirm 15 dargestellt. Mit einem weiteren Strahl ist das Meßfenster 28
dargestellt. Der Beginn des Austastbereichs ist auf dem Bildschirm 15 durch einen
senkrechten Strich 29 angedeutet. Der Austastbereich ist gegen den Beginn des Meßfensters
28 versetzt angeordnet.
[0034] Vorzugsweise sind die Angaben in Verbindung mit dem Raster auf den Zylinderumfang
des jeweiligen Druckzylinders bezogen. Oberhalb des Maßstabsrasters ist eine festgelegte
Position innerhalb des Anzeigefensters durch einen Strich 30 dargestellt. Bei einer
Verschiebung des Anzeigefensters wird die Marke 30 nach wie vor oberhalb des Maßstabsrasters
dargestellt. Diese Marke dient als Referenzpunkt zur Übertragung von Positionsmessungen
an den Registerregler. Beim Markensuchen wird das Anzeigefenster so lange geschwenkt,
bis der Registermarkenimpuls über dieser Markiërung steht. Wird jetzt die Setztaste
betätigt, so wird die Position der Marke 30 (und damit auch die Position des Registerimpulses)
an den Registerregler übertragen.
[0035] Es ist günstig, bei maximaler Zeitdehnung 1 mm auf dem Druckzylinder auf dem Bildschirm
15 durch 1 cm darzustellen, während bei minimaler Zeitdehnung der Druckzylinderumfang
auf dem Bildschirm 15 insgesamt erscheint. Maßgebend für den jeweils dargestellten
Umfangsabschnitt ist das Verhältnis des Druckzylinderumfangs zur Breite des Oszilloskops.
In Grundstellung befindet sich das Meßfenster 28 innerhalb des Anzeigefensters. Durch
entsprechende Steuerung über das Bedienfeld 16 ist es mit Hilfe des Programms des
Mikroprozessors 12 möglich, das Anzeigefenster über den gesamten Zylinderumfang zu
verschieben.
[0036] Auf dem Bildschirm ist weiterhin noch eine Anzeigezeile vorhanden, in der ziffernmäßig
die Lage des Meßfensters gegenüber einem Bezugspunkt und die Breite des Meßfensters
angezeigt werden. Die Lage des Anzeigefensters wird über das Bedienfeld 16 in den
Mikroprozessor 12 eingegeben. Eine Abfrage des Mikroprozessors nach der Lage des Anzeigefeldes
ist möglich. Ebenfalls wird eine Nummer in der Anzeigezeile dargestellt. Diese Nummer
bezieht sich auf das jeweilige Druckwerk der Druckmaschine, deren Register überprüft
werden soll.
[0037] Durch den Einsatz des Mikroprozessors 12 kann die Anzeige komfortabel, mit unterschiedlichen
Maßstäben und Zusatzinformationen erfolgen. Der mittlere Teil des Bildes (Zeitdehnbereich)
wird vergrößert dargestellt, während die Randbereiche in gerafftem Maßstab dargestellt
werden. Dadurch wird einerseits eine genaue Darstellung des Meßbereichs und andererseits
ein möglichst größer Überblick über die Randbereiche erzielt.
[0038] Im Meßfenster ist der Austastbereich gekennzeichnet. Bei richtiger Einstellung müssen
sich die Bahnimpulse auf dieser Position befinden. Der Bedienungsmann kann mit dieser
Anzeige die Lage des Meßfensters überprüfen und nötigenfalls das Meßfenster nachstellen
(zentrieren).
[0039] Das auf dem Bildschirm dargestellte Bild beinhaltet normalerweise nur einen Ausschnitt
einer Zylinderumdrehung. Dabei liegt gewöhnlich das Meßfenster im Anzeigefenster.
Zum Markensuchen wird das Anzeigefenster über die gesamte Umdrehung geschwenkt. Erscheinen
die Bahnmarken über der im X-Maßstabsraster markierten Setzposition, so betätigt
der Bediener eine Setztaste. Das Oszilloskop meldet nun diese Position an den Registerregler.
Der Registerregler stellt das Meßfenster neu ein, so daß das Meßfenster nunmehr auf
diesen Punkt zu liegen kommt.
[0040] Da dieses Schwenken ausschließlich mit den gespeicherten Werten erfolgt, ist die
Anzeige verzögerungsfrei.
[0041] Die Figur 3 zeigt auf einem Bildschirm 15 des Bildschirmgeräts 13 einen Kreis 31,
der dem Druckzylinder zugeordnet ist. Dieser Kreis wird neben den Bereichen 25, 26
und 27 dargestellt. In den Bereichen 25, 26 und 27 werden die Meßwerte je in unterschiedlichen
Zeitmaßstäben angezeigt. Der Kreis 31 weist zwei Sektoren 32, 33 auf, die mit unterschiedlichen
Farben oder Helligkeiten angezeigt werden. Dem Sektor 33 entspricht der Bereich 26,
während dem Sektor 32 die Bereiche und 27 zugeordnet sind. Die Bereiche 25, 26 und
27 geben den gesamten Umfang des Druckzylinders an. Der Bereich 26, der gegenüber
den Bereichen 25 und 27 einen gedehnten Zeitmaßstab hat, kann über den gesamten Zylinderumfang
des Druckzylinders geschwenkt werden.
[0042] Der Sektor 33 zeigt die momentane Lage des gedehnten Zeitbereichs auf dem Druckzylinder
an. Beim Schwenken des Bereichs 26 wird auch der Sektor 33 synchron geschwenkt.
[0043] Ein Keil 34, dessen Spitze auf den Kreis 31 gerichtet ist, zeigt die Lage des fiktiven
Zylinderimpulses, z. B. des Bezugsimpulses 5, an.
1. Verfahren zur Messung der relativen Lage von jeweils mit Meßwertgebern erfaßbaren
Registermarkenimpulsen, gegebenenfalls Bezugsimpulsen und Austastsignalen je Umdrehung
von Druckzylindern für die Registerregelung von Rotationsdruckmaschinen mittels eines
Oszilloskops,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils die Ausgangssignale der Meßwertgeber für die Registermarkenimpulse, der
Bezugsimpulserzeuger und Austastsignalerzeuger zeitmultiplex mit einer auf den Umfang
des jeweiligen Druckzylinders bezogenen gleichen Zahl von Abtastungen erfaßt, danach
digitalisiert und in einen digitalen Bildwiederholspeicher eingelesen werden und daß
die gespeicherten Abtastwerte bedarfweise aus dem Bildwiederholspeicher ausgelesen
und auf dem Oszilloskop dargestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgangssignale der Meßwertgeber für die Registermar kenimpulse, der Bezugsimpulserzeuger
und der Austastsignalerzeuger für eine volle Umdrehung des jeweiligen Druckzylinders
in den Bildwiederholspeicher eingelesen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die relativen Lagen der in verschiedenen Spuren auf dem Bildschirm des Oszilloskops
dargestellten Registermarkenimpulse (4), Bezugsimpulse (5) und Austastsignale (29)
unabhängig voneinander unter Bezug auf einen Maßstab auf dem Bildschirm verschiebbar
sind.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Maß der relativen Lage gespeichert wird und als Verstellwert dem Registerregler
zur Einstellung der Papierweglänge zwischen den jeweiligen Druckwerken oder der Winkellage
der entsprechenden Druckzylinder zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf dem Bildschirm dargestellten Ausgangssignale der Meßwertgeber für Registermarkenimpulse,
Bezugsmarkenerzeuger und Austastsignalerzeuger in der Mitte des Bildschirms in einem
vergrößerten Maßstab und am linken und rechten Rand je in einem verkleinerten Maßstab
in Abzissenrichtung dargestellt werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Bildschirm zusätzlich ein Kreis dargestellt wird, bei dem ein Sektor,
der dem mit vergrößertem Maßstab auf dem Bildschirm dargestellten Bereich für Registermarkenimpulse,
Bezugsmarkenimpulse und Austastsignale entspricht, gegenüber dem anderen Teil des
Kreises unterschiedlich angezeigt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels eines auf eine bestimmte Umfangslänge des Druckzylinders bezogenen Meßfensters
gespeicherte Abtastwerte aus dem Bildwiederholspeicher abrufbar und innerhalb des
Meßfensters darstellbar sind.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßwertgeber für die Registermarkenimpulse, Bezugsmarkenerzeuger und Austastsignalerzeuger
an einen Analog-Digital-Wandler (9) über einen Multiplexer (8) gelegt sind, der jeweils
nach dem Vorbeilauf einer vorgegebenen Strecke des Druckzylinders am jeweiligen Meßwertgeber
betätigbar ist, und daß die vom Analog-Digital-Wandler (9) ausgegebenen Digitalwerte
im Takte der Umschaltung des Multiplexers (8) in einen Bildwiederholspeicher (10)
einspeicherbar sind, der über einen Bus (11) an ein Bildschirmgerät (13) und einen
Prozessor (12) angeschlossen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Analog-Digital-Wandler (9) mit einer variablen Referenz oder mit einem einstellbaren
Vorverstärker versehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Rate-Multiplier (18) für die Betätigung des Multiplexers (8) vorgesehen ist,
wobei der Rate-Multiplier (18) eingangsseitig mit einem Taktgenerator (19) und mit
einem Vergleicher (21) verbunden ist, an dessen Eingänge der Sollwert der Abtastungen
je Umdrehung des Druckzylinders und ein die Istwerte der Abtastungen je Umdrehung
enthaltender Zählerspeicher (22) gelegt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausgang des Rate-Multipliers (18) den Zähleingang eines Zählers (23) beaufschlagt,
dessen Inhalt nach jeder Umdrehung des Druckzylinders zuerst in den Zählerspeicher
(22) einlesbar und danach für den Beginn einer neuen Zählung löschbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bildschirmgerät (13) wahlweise auf Sichtgerätebetrieb und Digitaloszilloskopbetrieb
umschaltbar ist.