[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sport- oder Spielgerät mit einem Grundkörper,
welcher eine konvexe Bodenauflage und Fussauflagen für die Füsse eines Benützers
aufweist.
[0002] Durch das CH-Patent 528 273 ist bereits ein Sportgerät bekannt geworden, das sich
zur Betätigung der Fuss-, Bein- und Hüftgelenke sowie zur Lockerung und Stärkung der
gesamten Körpermuskulatur eignet.
[0003] Dieses bekannte Gerät weist einen Drehkörper auf, der in der Gebrauchslage oben Standplätze
für die Füsse aufweist und unten eine zentral angeordnete Bodenauflage besitzt. Diese
Ausbildung erlaubt es, dass der Drehkörper praktisch um diese Bodenauflage herum an
seiner Peripherie auf dem Boden abgewälzt werden kann. Dabei werden Körperbewegungen
durchgeführt, die weitgehend den Körperbewegungen entsprechen, die beim Skifahren
ausgeführt werden müssen. Dieses bekannte Gerät hat jedoch den Nachteil, dass der
Benützer auf diesem balancieren muss und bei einer ungeschickten Bewegung fällt.
Die Bewegungsmöglichkeiten sind relativ begrenzt, so dass die Benützer solcher Geräte
die möglichen Uebungen bald als langweilig empfinden. Als besonders langweilig wird
empfunden, dass nur die Peripherie des Drehkörpers auf dem Boden abgewälzt werden
kann.
[0004] Die DE-A 25 03 728 beschreibt ein Trimmgerät zum Erlernen des Pistenskilaufs. Dieses
Gerät weist einen halbkugelförmigen Grundkörper auf, der eine Füllung aus Luft oder
einem anderen elastischen Material aufweist. Den oberen Abschluss des Grundkörpers
bildet eine Deckplatte, auf der zwei Skimittelteile drehbar gelagert sind. Die Skimittelteile
weisen Standplätze und Halterungen für die Füsse des Benützers auf. Damit der Benützer
nicht vom Gerät fällt, benützt er entweder eine am Gerät befestigte Handstütze oder
zwei Skistöcke. Dieses Gerät hat den Nachteil, dass es auf die Simulation der Bewegung
beim Skilauf begrenzt ist und den Benützer nicht vor den auch beim Skilaufen vorkommenden
Stürzen schützt. Es besteht daher eine erhebliche Unfallgefahr, weil normalerweise
beim Trainieren keine sturzdämpfende Unterlage zur Verfügung steht, wie dies beim
Skifahren der Schnee darstellt. Das vorbekannte Gerät bietet daher dem Benützer wenig
Spass und eignet sich daher nicht als eigentliches Sportgerät. Es hat sich in der
Praxis auch nicht einmal als Trainingsgerät durchsetzen können.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Sport- oder Spielgerät
der eingangs erwähnten Art zu schaffen. Es soll insbesondere verschiedene Variationen
der Bewegungen ermöglichen. In gewissen Fällen ist auch eine Fortbewegung auf dem
Boden erwünscht. Nach Möglichkeit sollte auch die Gefahr des Umfallens vermieden werden.
[0006] Gemäss der Erfindung ist das eingangs erwähnte Sport- und Spielgerät dadurch gekennzeichnet,
dass am Grundkörper mindestens eine Beinstütze angeordnet ist.
[0007] Dies ermöglicht eine sichere Benützung des Gerätes auch in stehender Lage. Der Benützer
kann durch Verlagern des Schwerpunktes zusammen mit dem Gerät Dreh- und Taumelbewegungen
durchführen und sich wie ein Stehaufmännchen bewegen. DerBenützer kann praktisch nicht
umfallen, so dass eine Verletzungsgefahr weitgehend ausgeschlossen ist. Es ist zweckmässig,
eine Beinstütze mit einem Stützkörper und einem daran ausgebildeten Glied zum Erfassen
mindestens eines Beines vorzusehen. Dies hat den Vorteil, dass der Benützer einen
wesentlich besseren Halt bekommt und sich durch eine einfache Bewegung mit dem Gerät
verbinden und ebenso einfach wieder lösen kann.
[0008] Vorteilhaft ist das Glied zum Umfassen des Beines gelenkig an der Beinstütze angeordnet.
Dies ermöglicht, auch wenn sich das Glied zum Umfassen des Beines über den Knien des
Benützers befindet, eine Betätigung der Kniegelenke des Benützers. Dies gibt diesem
eine ausserordentliche Freiheit für Bewegungsabläufe.
[0009] Zweckmässigerweise ist eine gemeinsame Beinstütze für beide Beine vorgesehen. Dies
ermöglicht eine zentrale Anordnung der Beinstütze und ist wesentlich billiger als
die Anbringung separater Beinstützen für jedes Bein.
[0010] Die Beinstütze kann für jedes Bein ein U-förmiges Glied zum Umfassen eines Beines
aufweisen. Diese Ausbildung ermöglicht eine einfache Benützung des Gerätes und umgeht
die Notwendigkeit eines Anschnallens oder einer anderen für den Benützer unangenehmen
Sicherung.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Stützkörper durch eine Teleskopstange gebildet
wird. Dies trägt weiter zur Erzielung einer grossen Bewegungsfreiheit für den Benützer
bei und erlaubt auch die Benützung des gleichen Gerätes durch Personen verschiedener
Grösse. Vorteilhaft wird dabei eine Feder vorgesehen, welche die Teleskopstange normalerweise
in ausgezogener Stellung hält. Auch dadurch wird die Benützung des Gerätes erleichtert,
und es sind keine Befestigungsmittel notwendig, um das Glied zum Umfassen des Beines
auf einer bestimmten Höhe zu halten.
[0012] Im Grundkörper sind zweckmässigerweise Vertiefungen vorgesehen, die zur Aufnahme
der Füsse dienen. Durch solche Vertiefungen wird ein guter Halt für den Benützer
geschaffen und zugleich findet eine Verlegung des Schwerpunktes nach unten statt,
was für Stehaufbewegungen sehr erwünscht ist.
[0013] Gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an der Peripherie des Grundkörpers
ein Wulst ausgebildet. Dieser Wulst dient als Verstärkung des Grundkörpers, wenn dieser
als Hohlkörper ausgestaltet ist. Des weiteren hat der Wulst die Aufgabe, eine Kippbewegungen
zu begrenzen und ein Umkippen bei starkem Schaukeln zu vermeiden.
[0014] Wenn es auch möglich wäre, den Grundkörper entsprechend schwer auszubilden, um z.B.
eine Stehaufbewegung zu garantieren, ist es vorteilhaft, den Grundkörper als Hohlkörper
auszubilden und zur Gewichtserhöhung mit einem Füllmaterial, insbesondere Wasser
oder Sand, zu füllen. Dies erlaubt es, das Gewicht des Gerätes zum Transport relativ
klein zu halten, wobei dann das Gewicht auf einfache Weise vor dem Gebrauch durch
Einfüllen von Wasser oder Sand erhöht werden kann. Zudem erlaubt dies, das Gewicht
des Grundkörpers dem Gewicht des Benützers anzupassen. Um eine Bewegung des Füllmaterials
im Innern des Grundkörpers zu hemmen, sind vorteilhaft Schikanen vorgesehen. Möglich
ist auch das Einfüllen des Füllmaterials in einen oder mehrere Gummischläuche oder
dergleichen.
[0015] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel des Sport- und Spielgerätes im Schnitt,
Fig. 2 das Gerät imGebrauch,
Fig. 3 eine Ansicht des Gerätes von Figur 1 von oben, jedoch ohne Beinstütze, und
Fig. 4 eine Ansicht der Beinstütze des Gerätes von Fig. 1 von oben.
[0016] Wie Figur 1 zeigt, besitzt ein Ausführungsbeispiel des Sport- und Spielgeräts einen
zwei Fussauflagen 13 aufweisenden Grundkörper 11 mit einem konvex gewölbten Boden
15. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Boden 15 ungefähr kugelkalottenförmig.
An der Peripherie des Grundkörpers 11 ist ein Wulst 25 ausgebildet, der als Verstärkung
dient und zugleich die Kippbewegung begrenzt.
[0017] Der Grundkörper 11 ist zweckmässigerweise als Hohlkörper aus Kunststoff ausgebildet
und weist eine mit Deckel 17 verschlossene Einfüllöffnung 19 auf, durch welche ein
Füllmaterial, z.B. Wasser oder Sand 21, eingefüllt werden kann. Dies dient zur Gewichtserhöhung
und verhindert ein Fallen des Benützers beim Gebrauch des Gerätes. Zweckmässigerweise
sind Schikanen 24 in Form von Platten vorgesehen, welche eine Bewegung des Füllmaterials
weitgehend verhindern. Es wäre aber auch möglich, das Füllmaterial beispielsweise
in einen Gummischlauch, der sich der Kontur des Hohlkörpers 11 anpassen kann, einzufüllen.
Der Gummischlauch kann dabei, je nach dem vom Benützer des Geräts geforderten Gewicht,
mehr oder weniger prall gefüllt werden.
[0018] Wie ersichtlich werden die Fussauflagen 13 durch Vertiefungen im Grundkörper 11 gebildet,
so dass der Schwerpunkt des Benützers 23 (Fig. 2) relativ tief zu liegen kommt. Dadurch
wird eine gute Stehaufwirkung erzielt.
[0019] Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist ferner am Grundkörper 11 eine Beinstütze 27
bestehend aus einem unteren und einem oberen Teleskoprohr 29, 30 vorgesehen. Die Beinstütze
weist ferner einen Stützkörper 31 auf, an dem ein Glied 33 zum Erfassen mindestens
eines Beines angeordnet ist. Wie Figur 4 zeigt, ist beim gezeigten Ausführungsbeispiel
lediglich eine zentral angeordnete Beinstütze vorgesehen, welche für jedes Bein ein
U-förmigesGlied 33 zum Umfassen eines Beines aufweist. Statt einer gemeinsamen Beinstütze
27 könnten aber auch separate Beinstützen für jedes Bein vorgesehen werden. Weiter
ist noch zu bemerken, dass eine Feder 37 vorgesehen ist, welche die obere Teleskopstange
30 normalerweise in ausgezogener Stellung hält. Wirkt jedoch eine Kraft nach unten,
so verschieben sich auch die Stützkörper 33 nach unten entgegen der Kraft der Feder
37.
[0020] Der Stützkörper 31 ist gelenkig an der Beinstütze 27 angeordnet, so dass ein Abwinkeln
der U-förmigen Glieder 33, welche die Beine umfassen, möglich ist, wie dies Fig. 2
zeigt.
[0021] Die Teleskopstange wird durch einen Schutzbalg 38 aus Gummi oder einem anderen elatischen
Material umgeben.
[0022] Bei der Benützung des Gerätes, die in Figur 2 dargestellt ist, kann der Benützer
durch Verlagern des Schwerpunktes zusammen mit dem Gerät Dreh- und Taumelbewegungen
durchführen und sich wie ein Stehaufmännchen bewegen. Dank der beschriebenen Konstruktion
des Gerätes ist für den Benützer eine grosse Bewegungsfreiheit gegeben, wobei jedoch
ein Ueberdrehen der Körpergelenke ausgeschlossen ist. Der Benützer kann nicht umfallen,
so dass die Verletzungsgefahr im Gegensatz zur Bentuzung ähnlicher Geräte praktisch
ausgeschlossen ist. Durch Aenderung der Füllmaterialmenge kann das Gewicht des Gerätes
dem Benützer angepasst werden.
[0023] Der Grundkörper 11 kann leicht durch Blasen hergestellt werden. Als Kunststoff zur
Herstellung des Grundkörpers 11 wird vorteilhaft ein weicher Kunststoff, z.B. Polyäthylen,
verwendet. Weicher Kunststoff hat den Vorteil, dass er die Verletzungs- oder Beschädigungsgefahr
weitgehend verhindert. Gerät beispielsweise der Fuss eines anderen Kindes unter den
Wulst 25, so verformt sich dieser Wulst.
1. Sport- oder Spielgerät mit einem Grundkörper (11), welcher eine konvexe Bodenauflage
und Fussauflagen für die Füsse eines Benützers aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
am Grundkörper (11) mindestens eine Beinstütze (27) angeordnet ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beinstütze (27) einen Stützkörper
(31) mit mindestens einem daran ausgebildeten Glied (33) zum Erfassen mindestens eines
Beines aufweist.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Glied (33) zum Umfassen
des Beines gelenkig an der Beinstütze (27) angeordnet ist.
4. Gerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine gemeinsame Beinstütze
(27) für beide Beine vorgesehen ist.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beinstütze
(27) für jedes Bein ein U-förmiges Glied (33) zum Umfassen eines Beines aufweist.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Beinstütze
(27) durch eine Teleskopstange (29, 30) gebildet wird.
7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Feder (37) vorgesehen
ist, welche die Teleskopstange (29, 30) normalerweise in ausgezogener Stellung hält.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Grundkörper
(11) Vertiefungen (13) zum Umfassen der Füsse des Benützers vorgesehen sind.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Peripherie
des Grundkörpers (11) ein Wulst (25) ausgebildet ist.
10. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper
(11) als Hohlkörper ausgebildet und zur Gewichtserhöhung mit einem Füllmaterial (21),
insbesondere Wasser oder Sand, gefüllt ist.
11. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper
(11) aus Weichplastik besteht.