[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zum Betrieb mindestens einer
Hochdruckgasentladungslampe mit höherfrequentem Strom, versehen mit einem an eine
Wechselspannungsquelle anzuschließenden Vollweggleichrichter mit Ausgangsgleichspannungsklemmen,
die an einer aus einem Schalttransistor, einer Drosselspule, einer Freilaufdiode und
einem Speicherkondensator bestehenden ersten Schaltnetzteil zur Speisung der Lampe
angeschlossen sind. Das Tastverhältnis und/oder die Schaltfrequenz des Schalttransistors
wird dabei von einer Steuereinrichtung derart gesteuert, daß die Strombelastung der
Wechselspannungsquelle möglichst sinusförmig ist. Höhenfrequenter Strom bedeutet hier
ein Strom mit periodisch wechselnder Größe mit Frequenzen zwischen 1 kHz und 500 kHz,
vorzugsweise zwischen 20 kHz und 150 kHz.
[0002] Eine derartige Schaltungsanordnung mit z.B. einem Sperrwandler in Form eines Aufwärts-Spannungswandlers
als erster Schaltnetzteil ist aus der EP-OS 00 59 053 bekannt. Als erster Schaltnetzteil
ist z.B. auch ein Durchflußwandler verwendbar. Die verschienen Wandler haben die günstige
Eigenschaft, daß sie eine im wesentlichen sinusförmige Belastung der Wechselspannungsquelle
bewirken. Üblicherweise werden hierbei Speicherkondensatoren mit relativ hoher Kapazität
verwendet, z.B. 220 pF/400 V bei 130 W Leistungsaufnahme der Lampe. Um eine Mindestlebensdauer
der Speicherkondensatoren zu gewährleisten, ist eine relativ große Anzahl von Elektrolytkondensatoren
erforderlich. Andernfalls würden sich die Kondensatoren aufgrund der hochfrequenten
Stromimpulse zu stark erwärmen. Daher wäre es wünschenswert, für den Speicherkondensator
Folienkondensatoren zu verwenden. Bei den bekannten Schaltungsanordnungen hätte diese
Lösung jedoch den Nachteil, daß wegen deren kleiner Speicherfähigkeit pro Volumeneinheit
am Speicherkondensator keine konstante Gleichspannung, sondern eine mit der doppelten
Netzfrequenz pulsierende Gleichspannung auftritt. Oftmals ist aber eine nur geringe
Gleichspannungsschwankung erwünscht. Die Regelung für einen überlicherweise benutzten
Aufwärts-Spannungswandler ist besonders einfach, wenn eine konstante Ausgangsgleichspannung
vorausgesetzt wird. Zum anderen ist eine nicht zu große Spannungsschwankung auch günstig
für das Verhalten von Hochdruckgasentladungslampen, da diese bei Spannungen unterhalb
ihrer Brennspannung erlöschen. Eine Wiederzündung von Hochdruckgasentladungslampen
ist jedoch nur dann möglich, wenn kurz nach dem Verlöschen der Lampe wieder eine ausreichende
Spannung (Wiederzündspannung) am Speicherkondensator zur Verfügung steht.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung zum Betrieb
von Hochdruckgasentladungslampen zu schaffen, die einerseits eine möglichst sinusförmige
Quellenbelastung bei geringen Eigenverlusten bewirkt und bei der man mit einem möglichst
kleinen Speicherkondensator bei geringer Spannungsschwankung an diesem Speicherkondensator
auskommt.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Schaltungsanordnung eingangs erwähnter Art dadurch gelöst,
daß zwischen Speicherkondensator und Lampe ein zweiter Schaltnetzteil mit mindestens
einem elektronischen Schaltelement angeordnet ist, das von einer Steuereinrichtung
steuerbar ist, die ein dem momentanen höherfrequenten Lampenstrom proportionales Istwertsignal
mit einem Sollwertsignal vergleicht, das aus einer sinusförmigen Spannung mit doppelter
Wechselspannungsquellenfrequenz und einem Gleichanteil mit einer Größe von mindestens
der maximalen Amplitude der Sinusschwingung besteht.
[0005] Eine solche Schaltungsanordnung erzeugt einen Lampenstrom, dem eine von der Schaltfrequenz
des elektronischen Schaltelementes abhängige Hochfrequenzkomponente aufmoduliert ist,
dessen Frequenz üblicherweise zwischen 1 und 500 kHz, vorzugsweise zwischen 20 und
150 kHz liegt. Der Lampenstrom pulsiert im Takt der doppelten Quellenfrequenz, zu
der ein Gleichstromanteil hinzuaddiert ist. Der benötigte Sollwertsignalteil sin
2ω t wird dabei vorzugsweise aus der hinter dem Vollweggleichrichter anstehenden Spannung
sin ωt erzeugt, in deren Fourierentwicklung als 1. Harmonische die Funktion cos2 ω
t enthalten ist. Gemäß der Formel sin
2ω t (1 - cos2 ω t) kann man daraus durch Überlagerung mit einem Gleichanteil das Quadrat
des Sinus erzeugen.
[0006] Unter einem Schaltnetzteil ist in diesem Zusammenhang nicht nur ein Sperr- oder Durchflußwandler
zu verstehen, sondern auch ein Gegentaktwandler, z.B. ein Halbbrücken-oder ein Brückengegentaktwandler.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Schaltungsanordnung nach der Erfindung
ist an den Vollweggleichrichter ein Optokoppler angeschlossen, der aus der gleichgerichteten
Quellenspannung über eine RC-Kombination das Sollwertsignal erzeugt.
[0008] Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform nach der Erfindung ist der zweite
Schaltnetzteil ein Durchflußwandler, wobei aus dem Spannungsabfall am elektronischen
Schaltelement über eine RC-Kombination das Sollwertsignal erzeugbar ist.
[0009] Ausführungsbeispiele nach der Erfindung werden nunmehr anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schaltungsanordnung zum Betrieb einer Hochdruckgasentladungslampe mit
einem über eine Steuereinrichtung geregelten Sperrwandler (Aufwärts-Spannungswandler),
an den sich ein über eine Steuereinrichtung geregelter Durchflußwandler (Abwärts-Spannungswandler)
anschließt,
Fig. 2 das Schaltschema der bei der Schaltungsanordnung nach Fig. 1 verwendeten Steuereinrichtung,
Fig. 3 das Schaltschema einer anderen Steuereinrichtung,
Fig. 4 den Spannungsverlauf am Ausgang des Vollweggleichrichters der Schaltungsanordnung
nach Fig. 1,
Fig. 5 den Verlauf des Sollwertsignals bei den Schaltungsanordnungen nach den Fig.
2 und 3,
Fig. 6 den Stromverlauf durch die Lampe.
[0010] In Fig. 1 sind mit A und B Eingangsklemmen zum Anschließen an ein als Wechselspannungsquelle
dienendes Netz von z.B. 220 V, 50 Hz bezeichnet. An diese Eingangsklemmen A und B
ist über ein Hochfrequenzfilter 1 ein Vollweggleichrichter 2 mit vier Dioden angeschlossen.
An die Ausgangsgleichspannungsklemmen des Vollweggleichrichters 2 schließt sich ein
aus einem Schalttransistor 3, einer Drosselspule 4, einer Freilaufdiode 5 und einem
Speicherkondensator 6 bestehender Sperrwandler (Aufwärts-Spannungswandler) als erster
Schaltnetzteil an. Am Speicherkondensator 6,der eine relativ kleine Kapzität von z.B.
1,5 pF besitzt, steht eine Gleichspannung von maximal 400 V an.
[0011] Parallel zu diesem Speicherkondensator 6 ist ein Durchflußwandler (Abwärts-Spannungswandler)
als zweiter Schaltnetzteil angeschlossen, der ein elektrisches Schaltelement 7 in
Form eines zweiten Schalttransistors, eine Drosselspule 8 und eine Freilaufdiode 10
enthält. Im Abwärts-Spannungswandler ist eine angeschlossene Lampe 9 gezeigt. In den
Lampenkreis ist ferner ein als Stromsensor dienender Meßwiderstand 11 eingefügt, an
dem ein dem momentanen Lampenstrom proportionales Istwertsignal abgegriffen wird,
das auf den Eingang C einer Steuereinrichtung 12 gegeben wird. Der Lampenstrom I wird
durch die Steuereinrichtung 12 in der unten beschriebenen Weise einem von der am Eingang
D der Steuereinrichtung 12 angelegten gleichgerichteten Netzspannung abgeleiteten
Sollwertsignal nachgeführt.
[0012] Eine Steuereinrichtung 13 zur Steuerung des Tastverhältnisses und/oder der Schaltfrequenz
des Schalttransistors 3 arbeitet so, daß der aus dem Wechselspannungsnetz aufgenommene
Strom möglichst sinusförmig verläuft. Derartige Steuereinrichtungen sind an sich bekannt,
z.B. aus der DE-OS 26 52 275.
[0013] Die Steuereinrichtung 12 hat die Aufgabe, die Spannungsschwankung am Speicherkondensator
6 möglichst gering zu halten. Ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Speichereinrichtung
12 wird nunmehr anhand der Fig. 2 näher beschrieben. Aus der am Ausgang des Vollweggleichrichters
2 anliegenden Spannung U
o = |sin ω tl (Fig. 4) wird über einen Widerstand 14,einen Optokoppler 15 und einen
veränderbaren Widerstand 16 an einem dem letzteren parallel geschalteten Kondensator
17 eine sinusförmige Spannung der doppelten Netzfrequenz erzeugt. Eine RC-Kombination,
bestehend aus einem veränderbaren Widerstand 18 und einem Kondensator 19, dient dazu,
die Phase der Sollwertsignals, welches letztlich an die Eingänge der Komparatoren
20 und 21 angelegt wird, mit der Phase der Netzspannung in Übereinstimmung zu bringen.
Ein Kondensator 22 dient zum Sperren des Gleichanteils, der mit Hilfe eines veränderbaren
Widerstandes 23 beliebig eingestellt werden kann. Hiermit läßt sich erreichen, daß
den Eingängen der Komparatoren 20 und 21 ein Sollwertsignal U
soll = a sin
2 ω t + b zugeführt werden kann (Fig. 5). Die Konstante b kann natürlich auch Null
werden. Das Sollwertsignal U
soll ist ein sinusförmiges Signal mit doppelter Netzfrequenz und einem Gleichanteil mit
einer Größe von mindestens der maximalen Amplitude a/2 der Sinusschwingung. In Fig.
5 ist der Gleichanteil durch die gestrichelte Linie x-x angedeutet.
[0014] Am Komparator 20 kann über einen veränderbaren Widerstand 24 ein oberes Grenzniveau
eingestellt werden. Am Komparator 21 kann über Widerstände 25 und 26 ein unteres Grenzniveau
eingestellt werden. Kondensatoren 33 und 34 dienen zur Unterdrückung hochfrequenter
Störsignale. Das dem Lampenstrom proportionale, am Meßwiderstand 11 abfallende Istwertsignal
wird über einen Kondensator 27 und ein Potentiometer 28 heruntergeteilt und den Komparatoren
20 und 21 zugeführt. Die Ausgangssignale der Komparatoren 20 und 21 werden dem Rücksetz-Eingang
R bzw. dem Setz-Eingang S einer bistabilen Kippstufe 29 zugeführt. Das Signal am Ausgang
F der bistabilen Kippstufe 29 schaltet nun den Transistor 7 leitend bzw. nichtleitend.
[0015] Eine am Punkt G anliegende stabilisierte Gleichspannung von z.B. 12 V kann sich das
System selbst erstellen und wird zur Spannungsversorgung der Elektronik sowie über
Widerstände 30 und 31 den Ausgängen der Komparatoren 20 und 21 zugeführt.
[0016] Die Steuereinrichtung 12 arbeitet dann so, daß bei Erreichen des oberen Sollwertniveaus
U°
soll der Schalttransistoren 7 nichtleitend geschaltet wird; bei Erreichen des unteren
Sollwertniveaus U
usoll wird der Transistor 7 wieder leitend geschaltet (Fig. 6). Die Schaltfrequenz des
Schalttransistors 7 verändert sich während der 100 Hz-Perioden, liegt dabei aber vorzugsweise
zwischen 20 und 150 kHz, je nach Größe der Drosselspule 8. Fig. 6 zeigt den Verlauf
des Lampenstromes I, welcher im wesentlichen dem Verlauf der Sollwertsignals nach
Fig. 5 entspricht, überlagert von der Schaltfrequenz des Schalttransistors 7.
[0017] Mit diesem Ausführungsbeispiel kann man beim Betrieb einer 50 W-Quecksilberhochdrucklampe
erreichen, daß die Spannungsschwankung am Speicherkondensator 6 geringer als 60 V
ist. Dies führt gleichzeitig zu einem sauberen sinusförmigen Netzstrom. Wählt man
jedoch als Sollwertniveau, wie an sich bekannt, eine konstante Gleichspannung, so
erhält man eine Spannungsschwankung von nahezu 400 V, was bei dem gleichen Aufwärts-Spannungswandler
zu deutlichen Netzverformungen führt. Um diese zu vermeiden, muß man bei dieser Art
der Regelung einen deutlich größeren Kondensator 6 verwenden (ca. 10 pF).
[0018] Die Steuereinrichtung 12 nach Fig. 3 entspricht im wesentlichen der Einrichtung nach
Fig. 2. Anstelle des Optokopplers wird hierbei jedoch das Sollwertsignal aus dem Spannungsabfall
am Schalttransistor 7 erzeugt, indem über dem Schalttransistor 7 und dem Meßwiderstand
11 eine Spannung abgegriffen wird und diese über einen Widerstand 32 dem veränderbaren
Widerstand 16 zugeführt wird.
[0019] Bei einem praktischen Ausführungsbeispiel mit einer Steuereinrichtung nach Fig. 2
zum Betrieb einer 50 W-Quecksilberhochdrucklampe mit einer Lampenbrennspannung von
ca. 90 V bei einer Netzwechselspannung von 220 V, 50 Hz und einer Spannung am Speicherkondensator
6 von maximal 400 V wurden folgende Schaltungselemente verwendet:

1. Schaltungsanordnung zum Betrieb mindestens einer Hochdruckgasentladungslampe mit
höerfrequentem Strom, versehen mit einem an eine Wechselspannungsquelle anzuschließenden
Vollweggleichrichter mit Ausgangsgleichspannungsklemmen, die an einen aus einem Schalttransistor,
einer Drosselspule, einer Freilaufdiode und einem Speicherkondensator bestehenden
ersten Schaltnetzteil zur Speisung der Lampe angeschlossen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Speicherkondensator (6) und Lampe (9) ein zweiter
Schaltnetzteil (7, 8, 10, 11) mit mindestens einem elektronischen Schaltelement (7)
angeordnet ist, das von einer Steuereinrichtung (12) steuerbar ist, die ein dem momentanen
höherfrequenten Lampenstrom proportionales Istwertsignal mit einem Sollwertsignal
vergleicht, das aus einer sinusförmigen Spannung mit doppelter Wechselspannungsquellenfrequenz
und einem Gleichanteil mit einer Größe von mindestens der maximalen Amplitude der
Sinusschwingung besteht.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß an den Vollweggleichrichter (2) ein Optokoppler (5) angeschlossen
ist, der aus der gleichgerichteten Quellenspannung über eine RC-Kombination (16, 17)
das Sollwertsignal erzeugt.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Schaltnetzteil ein Durchflußwandler (7 bis
11) ist, wobei aus dem Spannungsabfall am elektronischen Schaltelement (7) über eine
RC-Kombination (16, 17) das Sollwertsignal erzeugbar ist.