(19)
(11) EP 0 208 884 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.01.1987  Patentblatt  1987/04

(21) Anmeldenummer: 86107237.9

(22) Anmeldetag:  28.05.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 49/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 16.07.1985 DE 3525292

(71) Anmelder: Lübbering, Johannes
D-33442 Herzebrock-Clarholz (DE)

(72) Erfinder:
  • Lübbering, Johannes
    D-33442 Herzebrock-Clarholz (DE)

(74) Vertreter: Elbertzhagen, Otto et al
Patentanwälte Thielking & Elbertzhagen Gadderbaumer Strasse 20
33602 Bielefeld
33602 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kabeltrommelabroller


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf einen Kabeltrommeiabroller zur paarweisen Anlegung von Rollen (3, 4) an die Flansche (2) der Kabeltrommel (1). Er besteht aus zumindest einer Schiene (5), an der quer zu deren Längsrichtung zwei Rollen (3, 4) gelagert sind, von denen die eine gegenüber der anderen in Längsrichtung der Schiene (5) zur Abstandsverkürzung zustellbar ist. Bei einem solchen Kabeltrommelabroller soll nun die Schiene (5) mit den Tragrollen (3, 4) in der Richtung parallel zur Achse der Kabeltrommel (1) von auBen her an die Flansche (2) angelegt werden können. Dazu sind die Rollen (3, 4) an der Schiene (5) seitlich vorspringend an einseitig sich an der Schiene (5) abstützenden Kragvorrichtungen (6) gelagert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kabeltrommelabroller zur paarweisen Anlegung von Rollen an die Flansche der Kabeltrommeln,bestehend aus zumindest einer Schiene, an der quer zu deren Längsrichtung zwei Rollen gelagert sind, von denen die eine gegenüber der anderen in Längsrichtung der Schiene zur Abstandsverkürzung zustellbar ist, vgl. DE-OS 32 39 128.

    [0002] Kabeltrommelabroller der vorgenannten Art werden zum Anheben von größeren Kabeltrommeln eingesetzt, die nicht beispielsweise mittels eines Gabelstaplers angehoben und auch nicht leicht gerollt werden können. An jeder der Kabeltrommel-Flansche wird eine Schiene mit den beiden Rollen angelegt, die zunächst einen solchen Abstand haben, daß sie den auf dem Untergrund aufstehenden Flansch beidseits untergreifen können. Dann wird durch die Zustellvorrichtung an der einen Rolle der Abstand beider Rollen solange verkürzt, bis der betreffende Trommelflansch angehoben und vom Untergrund freigekommen ist, so daß nach dem Anheben über beide Flansche nach dieser Art die Kabeltrommel auf den Rollen aufgelagert ist und in Umfangsrichtung gedreht werden kann.

    [0003] Ein bekannter Kabeltrommelabroller der eingangs genannten Art besteht aus zwei parallelen Schienen, zwischen denen eine erste Rolle feststehend gelagert ist. Die zweite, veränderbare Rolle, die in Längsrichtung der beiden parallelen Schienen verschoben werden kann, ist an einem von den Schienen abnehmbaren Halter angeordnet. Wenn dieser Halter abgenommen ist, kann das gesamte Gebilde an den betreffenden Flansch der Kabeltrommel angelegt werden, indem man beide Schienen in ihrer Längsrichtung rechts und links am Kabeltrommelflansch vorbeischiebt, bis die festgelagerte Rolle in Anschlag mit dem Flansch kommt. Danach setzt man die über den Halter entfernbare Rolle an die beiden parallelen Schienen an, die mit daran befindlichen Konturen formschlüssig verklinkt werden kann. Über einen an dem Rollenhalter vorgesehenen Spindeltrieb kann die lageveränderbare Rolle in der Längsrichtung der beiden parallelen Schienen dann soweit in Richtung auf die feststehende Rolle zugestellt werden, bis der Trommelflansch angehoben und vom Untergrund freigekcnmen ist. Es versteht sich, daß solche Vorrichtungen immer paarweise verwendet werden müssen, damit auch der zweite Flansch der Kabeltrommal in gleicher Weise angehoben werden kann.

    [0004] Das bekannte Gerät ist dann nicht verwendbar, wenn der Kabelwickel auf der Trommel mit seiner äußeren Windungslage etwa bündig mit den Kabeltrommel flanschen ist, was gelegentlich bei noch nicht abgewickeltem Kabel vorkommt. Dann nämlich kommt man mit der Innenschiene nicht unter den Kabelwickel hindurch, und man muß nach anderen Möglichkeiten suchen, die volle Kabeltrommel anzuheben.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kabeltrommelabroller der gattungsgemäßen Art dadurch zu verbessern, daß die Schiene mit den Tragrollen in der Richtung parallel zur Achse der Kabeltrommel von außen her an die Flansche angelegt werden kann.

    [0006] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Kabeltrommelabroller dadurch gelöst, daß die Rollen an der Schiene seitlich vorspringend an einseitig sich an der Schiene abstützenden Kragvorrichtungen gelagert sind.

    [0007] Der besondere Vorteil eines erfindungsgemäßen Kabeltrommelabrollers liegt darin, daß die Handhabung des Gerätes sehr vereinfacht ist, weil man die vorkragenden Tragrollen an der einzigen Schiene in ihrer Achsrichtung, die parallel zu der Richtung der Trommelachse ist, von der Außenseite her unter den betreffenden Trommelflansch schieben kann. In vorteilhafter Ausgestaltung nach der Erfindung ist ein einfacher Hebemechanismus an der in ihrer Lage relativ zur anderen veränderbaren Tragrolle vorgesehen, um mit einem Handgriff den Abstand beider Tragrollen so verkürzen zu können, daß der betreffende Kabeltrommelflansch vom Untergrund freikommt und auf den Tragrollen in Umfangsrichtung gedreht werden kann. Dabei sind die lageveränderbaren Rollen an einem Schwenkhebel aufgehängt, dessen Schwenkweg so ausgewählt ist, daß bei der Zustell-Schwenkbewegung die lageveränderbare Rolle einen Kreisbahnabschnitt mit einem Scheitelpunkt beschreibt, der soweit überfahren wird, daß sich in der eingeschwenkten Endlage der lageveränderbaren Rolle eine Selbstsicherung durch die Auflagerkraft des Trommelflansches ergibt. Die lageveränderbare Rolle kann also aus der eingeschwenkten Endlage nicht ohne Überwindung dieser Auflagerkraft wieder in ihre ausgeschwenkte Endlage zurückbewegt werden.

    [0008] Grundsätzlich können beide Rollen an der einzigen Schiene in deren Längsrichtung verstellbar angeordnet sein, wobei die nachträglich nicht lageveränderbare Rolle an der Schiene durch geeignete Formschlußvorrichtungen vorfixiert wird. Eine weitere Lagesicherung ist dann nicht mehr erforderlich, weil sich die Kragvorrichtungen, über die die Rollen einseitig an der Schiene festgemacht sind, infolge der Traglast gegenüber den Schienenführungen verkanten und dadurch selbst sichern.

    [0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel noch näher erläutert. Dabei zeigen:

    Fig. 1 in perspektivischer Ansicht schräg von oben ein an die Flansche einer Kabeltrommel angelegtes Kabeltrommelabroller-Paar, und

    Fig. 2 eine Seitansicht der schwenkbaren Rolle am einen Ende der Kabeltrommelabroller-Schiene.



    [0011] Im einzelnen erkennt man in Fig. 1 eine leere Kabeltrommel 1 mit Flanschen 2, die jeweils auf zwei Tragrollen 3 und 4 in Umfangsrichtung wälzbar aufgelagert sind. Die beiden einen der Kabeltrommel-flansche 2 aufnehmenden Rollen 3 und 4 sind an einer einzigen Schiene 5 gelagert, an der einseitig vorstehende Kragvorrichtungen 6, welche die Rollen 3 und 4 tragen, einseitig festgelegt sind. Die Kragvorrichtungen 6 können entlang der Längsrichtung der Schiene 5, die dafür Längsführungen 7 besitzt, verstellt werden und über Fixiervorrichtungen 8 festgelegt werden.

    [0012] Bei festgelegter Anordnung der betreffenden Kragvorrichtung 6 an der Schiene 5 läßt sich die in Fig. 1 vordere Rolle 3 immer noch in ihrer Lage relativ zu der rückwärtigen Rolle 4 verändern, um den Abstand verkürzen oder vergrößern zu können, je nachdem, ob die Kabeltrommel 1 über ihre Flansche angehoben oder abgesenkt werden soll.

    [0013] Jede der Kragvorrichtungen 6 besitzt eine Bodenplatte 8, über die die gesamte Schiene 5 aufgelagert werden kann. Zweckmäßig ist die Bodenplatte 8 deshalb an ihrer Unterseite mit einem rutschfesten Belag oder Reibnocken versehen. Sowohl an der Befestigungsseite als auch an der gegenüberliegenden Seite stehen an der Bodenplatte 8 Flansche 9,10 nach oben vor, wobei der zur Schiene 5 hin liegende Flansch 10 noch an der Außenseite nach außen gerichtete Stege 11 hat, so daß an der Außenseite des Flansches 1o eine U-förmige Aufnahme für die Schiene 5 gebildet ist.

    [0014] An den Innenseiten der beiden Flansche 9 und 1o der Kragvorrichtungen 6 sind nahe der Bodenplatte 8 koaxial zueinander zwei Schwenkhebel 12 und 13 gelagert, die beispielsweise auf einer gemeinsamen, in der Zeichnung nicht gezeigten Achse sitzen und über eine Abstandshülse 16 auf Distanz gehalten werden. Mit ihren freien Enden tragen die Schwenkhebel 12 und 13 jeweils die vordere Tragrolle 3, die somit aufgrund der Schwenkbewegung der Hebel 12 und 13 eine Kreisbahn um die Lagerachse dieser Hebel 12 und 13 beschreiben kann.

    [0015] An dem äußeren, zur Schiene 5 hin liegenden Schwenkhebel 12 ist ein Handhebel 14 fest angebracht, der nach außen hin gekröpft ist oder über einen geeigneten Distanzbolzen an dem Schwenkhebel 12 so festgelegt ist, daß er unter Mitnahme der Schwenkhebel 12 und 13 in einer Vertikalebene oberhalb der Schiene 5 verschwenkbar ist. Fig. 1 zeigt die eingeschwenkte Lage der Tragrollen 3, bei der der Handhebel 14 im wesentlichen parallel zu den Schienen 5 angeordnet ist und nahezu auf deren Oberseite aufliegt. In dieser Lage greift der Handhebel 14 in eine Klammer 15 ein, die auf der Oberseite der Schiene 5 angebracht ist. Diese Fixierung des Hebels 14 dient nicht allein der Festlegung der zugehörigen Tragrolle 3 in der eingeschwenkten Endlage, sondern vor allem auch zur Festlegung des Handhebels 14 beim Transport des Gerätes.

    [0016] Fig. 2 zeigt nun in ausgezogenen Linien die ausgeschwenkte Endlage der Tragrolle 3 an der Schiene 5. In strich-punktierten Linien ist in Fig. 2 die eingeschwenkte Endlage dieser Rolle 3 wiedergegeben, und man erkennt, daß zwischen diesen beiden Endlagen die Rolle 3 einen Kreisbahnabschnitt über einen Winkel von fast 180° beschreibt und dabei einen oberen Scheitelpunkt überwindet. Dieser Scheitelpunkt liegt etwa in der Mitte des Verschwenkweges, wobei es wichtig ist, daß zur eingeschwenkten Endlage hin die Rolle 3 noch eine deutliche Abwärtsbewegung vollführt, damit bei Belastung durch den Kabeltrommelflansch die Rolle nicht ohne Überwindung der Auflagerkraft in die ausgeschwenkte Endlage zurückgeschwenkt werden kann. Dadurch ergibt sich ein Selbstsicherungseffekt, aufgrund dessen die schwenkbare Rolle 3 in der eingeschwenkten Lage niedergehalten wird.

    [0017] Der Handhebel 14 ermöglicht es, auch schwere Kabeltrommeln von Hand anzuheben, was auf ein geeignetes Hebel-Längenverhältnis zurückzuführen ist. Dazu ist der Handhebel 14, der zusammen mit dem zugehörigen Schwenkhebel 12 um dieselbe Achse schwenkbar ist, um ein Mehrfaches länger als die gleichlangen Schwenkhebel 12 und 13.


    Ansprüche

    1. Kabeltrommelabroller zur paarweisen Anlegung von Rollen an die Flansche der Kabeltrommeln,bestehend aus zumindest einer Schiene, an der quer zu deren Längsrichtung zwei Rollen gelagert sind, von denen die eine gegenüber der anderen in Längsrichtung der Schiene zur Abstandsverkürzung zustellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (3, 4) an der Schiene (5) seitlich vorspringend an einseitig sich an der Schiene (5) abstützenden Kragvorrichtungen (6) gelagert sind.
     
    2. Kabeltrommelabroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kragvorrichtungen (6) nach Art von Schlitten an Längsführungen (7) der Schiene (3) verschieblich angeordnet und daran festlegbar sind.
     
    3. Kabeltrommelabroller nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der einen der beiden Kragvorrichtungen (6) die Zustellvorrichtung der betreffenden Rolle (3) angeordnet ist.
     
    4. Kabeltrommelabroller nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zustellvorrichtung zumindest einen Schwenkhebel (12) aufweist, an dem die Rolle (3) gelagert und der um eine quer zur Längsrichtung der Schiene (5) stehende Achse verschwenkbar ist.
     
    5. Kabeltrommelabroller nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (12) einen derart begrenzten Schwenkweg hat, daß die Rolle (3) bei der Verschwenkung einen einen oberen Scheitelpunkt soweit überschreitenden Kreisbahnabschnitt beschreibt, daß sich in der Endlage durch die Auflagerkraft des Trommelflansches eine Selbstsicherung ergibt.
     
    6. Kabeltrommelabroller nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die die Zustellvorrichtung aufweisende Kragvorrichtung (6) eine Bodenplatte (8) mit seitlich daran hochstehenden
    Flanschen (9, 10) hat, an denen nahe der Bodenplatte (8) der Schwenkhebel (12) und ein weiterer Schwenkhebel (13) gelagert sind, die die Rolle (3) zwischen sich einschließen.
     
    7. Kabeltrommelabroller nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Schiene (5) hin liegende Flansch (10) der Kragvorrichtung (6) mit an seiner Außenseite nach außen vorspringenden Stegen (11) eine Aufnahme für die Schiene (5) bildet.
     
    8. Kabeltrommelabroller nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (12) mit einem Handhebel (14) fest verbunden ist, dessen Schwenkbereich in einer Vertikalebene oberhalb der Schiene (5) liegt.
     
    9. Kabeltrommelabroller nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Handhebel (14) in eingeschwenkter Lage der zustellbaren Rolle (3) zumindest mit einem Abschnitt im wesentlichen parallel mit der Schiene (5) liegt und dabei in eine Halteklammer (15) eingreift, die oberseitig auf der Schiene (5) angeordnet ist.
     
    10. Kabeltrommelabroller nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Handhebel (14) um ein Mehrfaches länger als der Schwenkhebel (12) ist.
     




    Zeichnung