[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kabeltrommelabroller zur paarweisen Anlegung
von Rollen an die Flansche der Kabeltrommeln,bestehend aus zumindest einer Schiene,
an der quer zu deren Längsrichtung zwei Rollen gelagert sind, von denen die eine gegenüber
der anderen in Längsrichtung der Schiene zur Abstandsverkürzung zustellbar ist, vgl.
DE-OS 32 39 128.
[0002] Kabeltrommelabroller der vorgenannten Art werden zum Anheben von größeren Kabeltrommeln
eingesetzt, die nicht beispielsweise mittels eines Gabelstaplers angehoben und auch
nicht leicht gerollt werden können. An jeder der Kabeltrommel-Flansche wird eine Schiene
mit den beiden Rollen angelegt, die zunächst einen solchen Abstand haben, daß sie
den auf dem Untergrund aufstehenden Flansch beidseits untergreifen können. Dann wird
durch die Zustellvorrichtung an der einen Rolle der Abstand beider Rollen solange
verkürzt, bis der betreffende Trommelflansch angehoben und vom Untergrund freigekommen
ist, so daß nach dem Anheben über beide Flansche nach dieser Art die Kabeltrommel
auf den Rollen aufgelagert ist und in Umfangsrichtung gedreht werden kann.
[0003] Ein bekannter Kabeltrommelabroller der eingangs genannten Art besteht aus zwei parallelen
Schienen, zwischen denen eine erste Rolle feststehend gelagert ist. Die zweite, veränderbare
Rolle, die in Längsrichtung der beiden parallelen Schienen verschoben werden kann,
ist an einem von den Schienen abnehmbaren Halter angeordnet. Wenn dieser Halter abgenommen
ist, kann das gesamte Gebilde an den betreffenden Flansch der Kabeltrommel angelegt
werden, indem man beide Schienen in ihrer Längsrichtung rechts und links am Kabeltrommelflansch
vorbeischiebt, bis die festgelagerte Rolle in Anschlag mit dem Flansch kommt. Danach
setzt man die über den Halter entfernbare Rolle an die beiden parallelen Schienen
an, die mit daran befindlichen Konturen formschlüssig verklinkt werden kann. Über
einen an dem Rollenhalter vorgesehenen Spindeltrieb kann die lageveränderbare Rolle
in der Längsrichtung der beiden parallelen Schienen dann soweit in Richtung auf die
feststehende Rolle zugestellt werden, bis der Trommelflansch angehoben und vom Untergrund
freigekcnmen ist. Es versteht sich, daß solche Vorrichtungen immer paarweise verwendet
werden müssen, damit auch der zweite Flansch der Kabeltrommal in gleicher Weise angehoben
werden kann.
[0004] Das bekannte Gerät ist dann nicht verwendbar, wenn der Kabelwickel auf der Trommel
mit seiner äußeren Windungslage etwa bündig mit den Kabeltrommel flanschen ist, was
gelegentlich bei noch nicht abgewickeltem Kabel vorkommt. Dann nämlich kommt man mit
der Innenschiene nicht unter den Kabelwickel hindurch, und man muß nach anderen Möglichkeiten
suchen, die volle Kabeltrommel anzuheben.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kabeltrommelabroller der gattungsgemäßen
Art dadurch zu verbessern, daß die Schiene mit den Tragrollen in der Richtung parallel
zur Achse der Kabeltrommel von außen her an die Flansche angelegt werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Kabeltrommelabroller dadurch gelöst,
daß die Rollen an der Schiene seitlich vorspringend an einseitig sich an der Schiene
abstützenden Kragvorrichtungen gelagert sind.
[0007] Der besondere Vorteil eines erfindungsgemäßen Kabeltrommelabrollers liegt darin,
daß die Handhabung des Gerätes sehr vereinfacht ist, weil man die vorkragenden Tragrollen
an der einzigen Schiene in ihrer Achsrichtung, die parallel zu der Richtung der Trommelachse
ist, von der Außenseite her unter den betreffenden Trommelflansch schieben kann. In
vorteilhafter Ausgestaltung nach der Erfindung ist ein einfacher Hebemechanismus an
der in ihrer Lage relativ zur anderen veränderbaren Tragrolle vorgesehen, um mit einem
Handgriff den Abstand beider Tragrollen so verkürzen zu können, daß der betreffende
Kabeltrommelflansch vom Untergrund freikommt und auf den Tragrollen in Umfangsrichtung
gedreht werden kann. Dabei sind die lageveränderbaren Rollen an einem Schwenkhebel
aufgehängt, dessen Schwenkweg so ausgewählt ist, daß bei der Zustell-Schwenkbewegung
die lageveränderbare Rolle einen Kreisbahnabschnitt mit einem Scheitelpunkt beschreibt,
der soweit überfahren wird, daß sich in der eingeschwenkten Endlage der lageveränderbaren
Rolle eine Selbstsicherung durch die Auflagerkraft des Trommelflansches ergibt. Die
lageveränderbare Rolle kann also aus der eingeschwenkten Endlage nicht ohne Überwindung
dieser Auflagerkraft wieder in ihre ausgeschwenkte Endlage zurückbewegt werden.
[0008] Grundsätzlich können beide Rollen an der einzigen Schiene in deren Längsrichtung
verstellbar angeordnet sein, wobei die nachträglich nicht lageveränderbare Rolle an
der Schiene durch geeignete Formschlußvorrichtungen vorfixiert wird. Eine weitere
Lagesicherung ist dann nicht mehr erforderlich, weil sich die Kragvorrichtungen, über
die die Rollen einseitig an der Schiene festgemacht sind, infolge der Traglast gegenüber
den Schienenführungen verkanten und dadurch selbst sichern.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
noch näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Ansicht schräg von oben ein an die Flansche einer Kabeltrommel
angelegtes Kabeltrommelabroller-Paar, und
Fig. 2 eine Seitansicht der schwenkbaren Rolle am einen Ende der Kabeltrommelabroller-Schiene.
[0011] Im einzelnen erkennt man in Fig. 1 eine leere Kabeltrommel 1 mit Flanschen 2, die
jeweils auf zwei Tragrollen 3 und 4 in Umfangsrichtung wälzbar aufgelagert sind. Die
beiden einen der Kabeltrommel-flansche 2 aufnehmenden Rollen 3 und 4 sind an einer
einzigen Schiene 5 gelagert, an der einseitig vorstehende Kragvorrichtungen 6, welche
die Rollen 3 und 4 tragen, einseitig festgelegt sind. Die Kragvorrichtungen 6 können
entlang der Längsrichtung der Schiene 5, die dafür Längsführungen 7 besitzt, verstellt
werden und über Fixiervorrichtungen 8 festgelegt werden.
[0012] Bei festgelegter Anordnung der betreffenden Kragvorrichtung 6 an der Schiene 5 läßt
sich die in Fig. 1 vordere Rolle 3 immer noch in ihrer Lage relativ zu der rückwärtigen
Rolle 4 verändern, um den Abstand verkürzen oder vergrößern zu können, je nachdem,
ob die Kabeltrommel 1 über ihre Flansche angehoben oder abgesenkt werden soll.
[0013] Jede der Kragvorrichtungen 6 besitzt eine Bodenplatte 8, über die die gesamte Schiene
5 aufgelagert werden kann. Zweckmäßig ist die Bodenplatte 8 deshalb an ihrer Unterseite
mit einem rutschfesten Belag oder Reibnocken versehen. Sowohl an der Befestigungsseite
als auch an der gegenüberliegenden Seite stehen an der Bodenplatte 8 Flansche 9,1
0 nach oben vor, wobei der zur Schiene 5 hin liegende Flansch 1
0 noch an der Außenseite nach außen gerichtete Stege 11 hat, so daß an der Außenseite
des Flansches 1o eine U-förmige Aufnahme für die Schiene 5 gebildet ist.
[0014] An den Innenseiten der beiden Flansche 9 und 1o der Kragvorrichtungen 6 sind nahe
der Bodenplatte 8 koaxial zueinander zwei Schwenkhebel 12 und 13 gelagert, die beispielsweise
auf einer gemeinsamen, in der Zeichnung nicht gezeigten Achse sitzen und über eine
Abstandshülse 16 auf Distanz gehalten werden. Mit ihren freien Enden tragen die Schwenkhebel
12 und 13 jeweils die vordere Tragrolle 3, die somit aufgrund der Schwenkbewegung
der Hebel 12 und 13 eine Kreisbahn um die Lagerachse dieser Hebel 12 und 13 beschreiben
kann.
[0015] An dem äußeren, zur Schiene 5 hin liegenden Schwenkhebel 12 ist ein Handhebel 14
fest angebracht, der nach außen hin gekröpft ist oder über einen geeigneten Distanzbolzen
an dem Schwenkhebel 12 so festgelegt ist, daß er unter Mitnahme der Schwenkhebel 12
und 13 in einer Vertikalebene oberhalb der Schiene 5 verschwenkbar ist. Fig. 1 zeigt
die eingeschwenkte Lage der Tragrollen 3, bei der der Handhebel 14 im wesentlichen
parallel zu den Schienen 5 angeordnet ist und nahezu auf deren Oberseite aufliegt.
In dieser Lage greift der Handhebel 14 in eine Klammer 15 ein, die auf der Oberseite
der Schiene 5 angebracht ist. Diese Fixierung des Hebels 14 dient nicht allein der
Festlegung der zugehörigen Tragrolle 3 in der eingeschwenkten Endlage, sondern vor
allem auch zur Festlegung des Handhebels 14 beim Transport des Gerätes.
[0016] Fig. 2 zeigt nun in ausgezogenen Linien die ausgeschwenkte Endlage der Tragrolle
3 an der Schiene 5. In strich-punktierten Linien ist in Fig. 2 die eingeschwenkte
Endlage dieser Rolle 3 wiedergegeben, und man erkennt, daß zwischen diesen beiden
Endlagen die Rolle 3 einen Kreisbahnabschnitt über einen Winkel von fast 180° beschreibt
und dabei einen oberen Scheitelpunkt überwindet. Dieser Scheitelpunkt liegt etwa in
der Mitte des Verschwenkweges, wobei es wichtig ist, daß zur eingeschwenkten Endlage
hin die Rolle 3 noch eine deutliche Abwärtsbewegung vollführt, damit bei Belastung
durch den Kabeltrommelflansch die Rolle nicht ohne Überwindung der Auflagerkraft in
die ausgeschwenkte Endlage zurückgeschwenkt werden kann. Dadurch ergibt sich ein Selbstsicherungseffekt,
aufgrund dessen die schwenkbare Rolle 3 in der eingeschwenkten Lage niedergehalten
wird.
[0017] Der Handhebel 14 ermöglicht es, auch schwere Kabeltrommeln von Hand anzuheben, was
auf ein geeignetes Hebel-Längenverhältnis zurückzuführen ist. Dazu ist der Handhebel
14, der zusammen mit dem zugehörigen Schwenkhebel 12 um dieselbe Achse schwenkbar
ist, um ein Mehrfaches länger als die gleichlangen Schwenkhebel 12 und 13.
1. Kabeltrommelabroller zur paarweisen Anlegung von Rollen an die Flansche der Kabeltrommeln,bestehend
aus zumindest einer Schiene, an der quer zu deren Längsrichtung zwei Rollen gelagert
sind, von denen die eine gegenüber der anderen in Längsrichtung der Schiene zur Abstandsverkürzung
zustellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (3, 4) an der Schiene (5) seitlich
vorspringend an einseitig sich an der Schiene (5) abstützenden Kragvorrichtungen (6)
gelagert sind.
2. Kabeltrommelabroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kragvorrichtungen
(6) nach Art von Schlitten an Längsführungen (7) der Schiene (3) verschieblich angeordnet
und daran festlegbar sind.
3. Kabeltrommelabroller nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der
einen der beiden Kragvorrichtungen (6) die Zustellvorrichtung der betreffenden Rolle
(3) angeordnet ist.
4. Kabeltrommelabroller nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zustellvorrichtung
zumindest einen Schwenkhebel (12) aufweist, an dem die Rolle (3) gelagert und der
um eine quer zur Längsrichtung der Schiene (5) stehende Achse verschwenkbar ist.
5. Kabeltrommelabroller nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel
(12) einen derart begrenzten Schwenkweg hat, daß die Rolle (3) bei der Verschwenkung
einen einen oberen Scheitelpunkt soweit überschreitenden Kreisbahnabschnitt beschreibt,
daß sich in der Endlage durch die Auflagerkraft des Trommelflansches eine Selbstsicherung
ergibt.
6. Kabeltrommelabroller nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die
die Zustellvorrichtung aufweisende Kragvorrichtung (6) eine Bodenplatte (8) mit seitlich
daran hochstehenden
Flanschen (9, 10) hat, an denen nahe der Bodenplatte (8) der Schwenkhebel (12) und ein weiterer Schwenkhebel
(13) gelagert sind, die die Rolle (3) zwischen sich einschließen.
7. Kabeltrommelabroller nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Schiene
(5) hin liegende Flansch (10) der Kragvorrichtung (6) mit an seiner Außenseite nach außen vorspringenden Stegen
(11) eine Aufnahme für die Schiene (5) bildet.
8. Kabeltrommelabroller nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkhebel (12) mit einem Handhebel (14) fest verbunden ist, dessen Schwenkbereich
in einer Vertikalebene oberhalb der Schiene (5) liegt.
9. Kabeltrommelabroller nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Handhebel
(14) in eingeschwenkter Lage der zustellbaren Rolle (3) zumindest mit einem Abschnitt
im wesentlichen parallel mit der Schiene (5) liegt und dabei in eine Halteklammer
(15) eingreift, die oberseitig auf der Schiene (5) angeordnet ist.
10. Kabeltrommelabroller nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Handhebel (14) um ein Mehrfaches länger als der Schwenkhebel
(12) ist.