[0001] Die Erfindung betrifft einen Halter aus elastisch verformbarem Kunststoff zur Aufnahme
von blattförmigem Bildgut, mit einer eine Rückseite des Bildgutes im wesentlichen
durchgehend flächig abstützenden Rückwand und einem von der Rückwand zur Frontseite
hin vorspringenden umlaufenden Rahmen, an dessen frontseitigem Rand wenigstens zwei
in gegenseitigem Abstand angeordnete, nach innen vorspringende Halteansätze zur Festlegung
einer das Bildgut gegen die Rückwand drückenden transparenten Frontscheibe angeformt
sind.
[0002] Bei einem bekannten Bilderrahmen dieser Art sind vier gerade Seitenprofile des Rahmens
jeweils für sich mit der Rückwand fest verklebt. Jede Rahmenseite hat einen Halteansatz
in Form einer Rippe, die den Rand der Frontscheibe übergreift. Im Eckenbereich treffen
die benachbarten Rahmenseiten in komplementären Stoßfugen zusammen und liegen dort
lose aufeinander. Die Verbindungsstelle jeder einzelnen Rahmenseite mit der Rückwand
bildet eine Kippkante, um die jede Rahmenseite soweit verschwenkbar ist, daß die Frontscheibe
herausgenommen werden kann. Die Stoßfugen an den Ecken dieser bekannten Rahmenausführung
sind nur bei sehr genauer Fertigung vollständig schließbar; insbesondere bei Herstellungstoleranzen
oder Materialermüdungen können sich die Stoßfugen im Eckbereich verschieben, wodurch
einerseits das äußere Erscheinungsbild des gesamten Rahmens gestört und andererseits
die Haltefunktion der kurzen Halterippen beeinträchtigt wird. Die rippenartigen Halteansätze
müssen separat gefertigt und mit der Rückwand genau verklebt werden. Eine einteilige
Herstellung des bekannten Bilderrahmens im Spritzgußverfahren ist wegen der über die
Rückwand vorspringenden Rippen nicht möglich.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfach bedienbaren, als Bilderrahmen
dienenden Halter anzugeben, der sich in besonders einfacher Weise einteilig als Spritzgußformteil
herstellen läßt und eine zuverlässige Haltefunktion des blattförmigen Bildguts und
ein geschlossenes äußeres Erscheinungsbild auch nach längerem Gebrauch aufrechterhält.
[0004] Ausgehend von einem Halter der eingangs geannten Art, ist erfindungsgemäß zur Lösung
dieser Aufgabe vorgesehen, daß in der Rückwand wenigstens zwei Durchgangsöffnungen
vorgesehen sind, die an Rahmenabschnitte angrenzen, jeweils mit wenigstens einem Halteansatz
ausgerichtet sind und deren Öffnungsquerschnitt in der Rückwand jeweils wenigstens
so groß ist wie der Überstand des wenigstens einen zugehörigen Halteansatzes, und
daß wenigstens eine der Durchgangsöffnungen in einer solchen Länge entlang des benachbarten
Rahmenabschnitts verläuft, daß der an beiden Enden im Rahmenverbund gehaltene Rahmenabschnitt
unter Aufweitung der Durchgangsöffnung bis zum Ausheben des zugehörigen Halteansatzes
aus dessen Verriegelungseingriff über der Frontscheibe seitlich auswölbbar ist.
[0005] Die Durchgangsöffnungen im randnahen Bereich der Bodenwand ermöglichen das Abheben
des benachbarten Rahmenabschnitts von dessen Anlage an den Umfangskanten von Bildgut
und Frontscheibe nach Art einer Bogensehne, wobei sich das elastisch verformbare Kunststoffmaterial
des benachbarten Rahmenabschnitts entsprechend dehnt. Der benachbarte Halteansatz
wird dabei von dem Rand der Frontscheibe abgerückt, so daß letztere zur Entnahme freigelegt
ist. Sobald der ausgewölbte Rahmenabschnitt freigegeben wird, springt er wieder in
die Ausgangslage zurück, da er von den angrenzenden Rahmenabschnitten, gegebenenfalls
von den beiden benachbarten Rahmenseiten, gespannt gehalten wird. Die Rückwand gewährleistet
eine praktisch vollständige, ebene Abstützung des Bildguts. Trotzdem läßt sich der
erfindungsgemäße Halter problemlos in einem zweiteiligen Formwerkzeug spritzen und
aus der Form auswerfen. Die Durchgangsöffnungen in der Rückwand machen die Unterseiten
der vorspringenden Halteansätze für geeignete Vorsprünge von Formwerkzeugen zugänglich,
die beim Spritzen des Halters von der Rückseite her zugestellt werden. Wichtig ist
dabei, daß die Durchgangsöffnungen nach Lage, Form und Größe wenigstens der Parallelprojektion
der mit ihnen ausgerichteten Halteansätze entsprechen. Vorzugsweise sind die Durchgangsöffnungen
größer als die Halteansatz-Überstände, d.h. größer als deren Parallelprojektion. Die
Form läßt sich nach dem Spritzen problemlos öffnen, und der gespritzte Halter kann
ohne weiteres aus den beiden Formhälften ausgeformt werden, da keine den Entformungsvorgang
behindernden überhängenden Teile des fertigen Formteils existieren. Der fertige Formteil
ist über den ganzen Umfang geschlossen, so daß seine durch die Herstellung festgelegte
Form auch bei wiederholtem Wechseln des Bildguts oder Aufspreizung der Durchgangsöffnung
zuverlässig erhalten bleibt bzw. nach Verformung wiederhergestellt wird.
[0006] In der Ausführung als rechteckiger Bilderrahmen ist der Halter erfindungsgemäß dadurch
weitergebildet, daß nach innen vorspringende Halteansätze an zwei gegenüberliegenden
Rahmenseiten angeformt sind und daß die Rückwand von diesen Rahmenseiten durch Schlitze
freigeschnitten ist, die unmittelbar an die zugehörigen Rahmenabschnitte angrenzen
und zu letzteren parallel verlaufen. Die Durchgangsöffnungen können durch schmalere
Schlitze parallel zu den zugehörigen Rahmenabschnitten verlängert sein. Vorzugsweise
verlaufen die Schlitze nur über eine Teillänge der benachbarten Rahmenseiten, um den
Rahmen jeweils im Eckenbereich durch Verbindung mit der Rückwand zu stabilisieren
und die Rückstellkräfte des einstückigen Rahmens dementsprechend zu erhöhen. Andererseits
ist es aber möglich, Schlitze über die Rahmenecke zu verlängern, um einen ausreichenden
elastischen Verformungshub des Rahmenabschnitts insbesondere bei eckennahen Halteansätzen
zu schaffen.
[0007] Ein besonders einfacher Bildwechsel läßt sich in Weiterbildung der Erfindung dadurch
erreichen, daß die wenigstens eine Durchgangsöffnung nach Größe und Form so gestaltet
ist, daß sie vom Benutzer mit einer Fingerkuppe durchgriffen werden kann. Bei Auswölben'des
die Durchgangsöffnung überspannenden Rahmenabschnitts kann die Durchgangsöffnung dabei
von der Rahmen-Rückseite aus mit einer Fingerkuppe durchgriffen und das blattförmige
Bildgut zusammen mit der Frontscheibe aus der Aufnahmemulde ausgehoben werden. Vorzugsweise
ist die Durchgangsöffnung an ihrer dem benachbarten Rahmenabschnitt abgewandten Seite
teilkreisförmig begrenzt.
[0008] Die Stabilität des Gesamtrahmens läßt sich trotz leichter elastischer Auslenkbarkeit
des jeweils freigeschnittenen Rahmenabschnitts dadurch erhöhen, daß der Rahmen nach
hinten über die Rückwand kragenförmig vorspringt. Bei einer solchen Ausbildung verbleibt
zwischen Rückwand und rückwärtiger Begrenzungsebene des Rahmens genügend Raum, um
eine topfförmige Aufhängevorrichtung an der Rückwand anzubringen, vorzugsweise anzuspritzen.
[0009] Die Tiefe der von dem Rahmen umgrenzten Aufnahmemulde ist vorzugsweise größer als
die gemeinsame Dicke von in den Rahmen eingelegtem Bildgut und Frontscheibe. Dies
ermöglicht die Verwendung einfacher geschnittener Glasscheiben als Frontscheibe. Die
scharfen Schnittkanten derartiger Frontscheiben sind durch den rings umlaufenden Rand
des erfindungsgemäßen Halters eingefaßt und geschützt und bei geeigneter Passung praktisch
unsichtbar. Die Verletzungsgefahr an den zumeist relativ scharfen äußeren Schnittkanten
ist durch die kanten- übergreifende Rahmeneinfassung auch ohne aufwendigen Kantenschliff
praktisch ausgeschaltet.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Frontansicht des Halters ohne Frontscheibe und Bildgut; und
Fig. 2 eine Schnittansicht durch den Halter in Richtung der Schnittlinie II-II in
Figur 1 mit eingesetzter Frontscheibe.
[0011] Der in der Zeichnung dargestellte Halter hat einen mit einer Rückwand 1 einstückigen,
umlaufenden, rechteckigen Rahmen 2, der sowohl frontseitig als auch rückseitig kragenförmig
über die ebene Rückwand 1 vorspringt. An der frontseitigen Rahmenkante von zwei einander
gegenüberliegenden Rahmenseiten 3 und 4 sind laschenartige Halteansätze 5 und 6 angeformt,
die mit Abstand zur Ebene der Bodenwand 1 nach innen in eine Aufnahmemulde vorspringen,
in die das Bildgut und eine klarsichtige Frontscheibe 7 einlegbar sind.
[0012] Im Bereich der Halteansätze 5 und 6 sind jeweils entlang der Rahmenseiten 3 und 4
Schlitze 10 und 11 vorgesehen, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils
in eine erweiterte Ausnehmung 12 bzw. 13 übergehen. Jede Ausnehmung 12 und 13 hat
aus spritztechnischen Gründen eine mindestens der Projektionsfläche der Halteansätze
entsprechende Größe. Die durch die Schlitze und Ausnehmungen 10 ... 13 gebildeten
Freischnitte in der Bodenplatte 1 ermöglichen eine elastische Verformung der benachbarten,
wenigstens einen Halteansatz 5 bzw. 6 tragenden Rahmenabschnitte soweit, daß die Halteansätze
aus der den Scheibenrand übergreifenden Position nach außen ausgerückt werden, so
daß die Frontscheibe 7 aus der Rahmenmulde ausgehoben werden kann. Diese elastische
Verformung des den Halteansatz 6 tragenden Rahmenabschnitts ist in Figur 1 gestrichelt
dargestellt. Sobald der zugehörige Rahmenabschnitt freigegeben wird, kehrt er elastisch
wieder in die in Figur 1 mit ausgezogenen Linien dargestellte gerade Ursprungslage
zurück, in der der zugehörige Halteansatz das Bildgut mit der Frontscheibe formschlüssig
übergreifen und gegen die Rückwand 1 verspannen kann.
[0013] Wie in Figur 1 zu sehen ist, ist die Durchgangsöffnung 13 etwa halbkreisförmig begrenzt.
Sie hat einen so großen Querschnitt, daß sie vom Benutzer mit der Fingerkuppe durchgriffen
werden kann. Im ausgewölbten Zustand des zugehörigen Rahmenabschnitts können das blattförmige
Bildgut und die Frontscheibe 7 von der Rahmenrückseite aus mit der Fingerkuppe ausgehoben
werden. Sobald die Frontscheibe 7 und das Bildgut aus der Aufnahmemulde ausgehoben
sind, können sie zwischen der Rückwand 1 und den gegenüberliegenden Halteansätzen
5 herausgezogen werden. Die Rahmenabschnitte 3 im Bereich der Schlitze und Öffnungen
10 und 12 können daher relativ starr sein. Andererseits ist aber auch in Ausrichtung
mit den vorspringenden Halteansätzen 5 jeweils eine so große Durchgangsöffnung 12
vorgesehen, daß der Halter nach Spritzen in einer zweiteiligen Form leicht entformt
werden kann.
[0014] In die auf der Rückseite der Rückwand 1 gebildete, von den bandartigen Rahmenseiten
umgrenzte Mulde springt ein mit einer Bohrung 15 versehener Aufhängetopf 14 vor. Mit
Hilfe einer die Bohrung 15 im Aufhängetopf 14 durchgreifenden Schraube kann der dargestellte
Halter an einer geeigneten Trägerwand angeschraubt werden. Das seitliche Auswölben
der freigeschnittenen Rahmenabschnitte, Aufweiten der zugehörigen Schlitze 10 bzw.
11 und Ausheben der zugehörigen Halteansätze 5 und 6 können auch problemlos vorgenommen
werden, wenn der Halter beispielsweise an einer Zimmerwand fest montiert ist.
1. Halter aus elastisch verformbarem Kunststoff zur Aufnahme von blattförmigem Bildgut,
mit einer eine Rückseite des Bildgutes im wesentlichen durchgehend flächig abstützenden
Rückwand (1) und einem von der Rückwand zur Frontseite hin vorspringenden umlaufenden
Rahmen (2), an dessen frontseitigem Rand wenigstens zwei in gegenseitigem Abstand
angeordnete, nach innen vorspringende Halteansätze (5, 6) zur Festlegung einer das
Bildgut gegen die Rückwand (1) drückenden transparenten Frontscheibe (7) angeformt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß in der Rückwand (1) wenigstens zwei Durchgangsöffnungen
(12, 13) vorgesehen sind, die an Rahmenabschnitte (3, 4) angrenzen, jeweils mit wenigstens
einem Halteansatz ausgerichtet sind und deren Öffnungsquerschnitt wenigstens so groß
ist wie der Überstand des wenigstens einen zugehörigen Halteansatzes (5, 6), und daß
wenigstens eine (13) der Durchgangsöffnungen in einer solchen Länge entlang des benachbarten
Rahmenabschnitts (4) verläuft, daß der an beiden Enden im Rahmenverbund gehaltene
Rahmenabschnitt unter Aufweitung der Durchgangsöffnung (12, 13) bis zum Ausheben des
zugehörigen Halteansatzes (5, 6) aus dessen Verriegelungseingriff über der Frontscheibe
(7) seitlich auswölbbar ist.
2. Halter nach Anspruch 1 in der Ausführung als rechteckiger Bilderrahmen, dadurch
gekennzeichnet, daß nach innen vorspringende Halteansätze (5, 6) an zwei gegenüberliegenden
Rahmenseiten (3, 4) angeformt sind und daß die Rückwand (1) von diesen Rahmenseiten
(3, 4) durch Schlitze (10, 11) freigeschnitten ist, die unmittelbar an die zugehörigen
Rahmenabschnitte (3, 4) angrenzen und zu letzteren parallel verlaufen.
3. Halter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgangsöffnungen
(12, 13) durch schmalere Schlitze (10, 11) parallel zu den zugehörigen Rahmenabschnitten
(3, 4) verlängert sind.
4. Halter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine Durchgangsöffnung (13) nach Größe und Form so gestaltet ist, daß sie mit einer
Fingerkuppe durchgriffen werden kann.
5. Halter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgangsöffnung (13)
an ihrer dem benachbarten Rahmenabschnitt (4) abgewandten Seite teilkreisförmig begrenzt
ist.
6. Halter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen
(2) nach hinten über die Rückwand (1) kragenförmig vorspringt.
7. Halter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine topfförmige Aufhängevorrichtung
(14) an die Rückwand (1) angespritzt ist.
8. Halter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückwand
(1) und der die Halteansätze (5, 6) tragende Rahmen (2) als einstückiges Spritzgußformteil
ausgebildet sind.
9. Halter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe
einer von dem Rahmen (2) umgrenzten Aufnahmemulde größer als die gemeinsame Dicke
von Bildgut und Frontscheibe (7) ist, so daß Bildgut und Frontscheibe in der Aufnahmemulde
versenkt angeordnet sind.