[0001] Die Erfindung betrifft einen doppelwandigen isolierten Behälter für die Speicherung
tiefsiedender verflüssigter Gase mit aus Aluminium oder Stahl bestehendem Innenbehälter
und Außenbehälter sowie einem aus glasfaserverstärkten Kunststoff bestehenden Halsrohr
zur Verbindung der beiden Behälter nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Doppelwandige isolierte Behälter für tiefsiedende verflüssigte Gase werden zunehmend
aus Aluminium gefertigt, da solche Behälter beträchtlich leichter sind als aus Stahl
gefertigte. Zwischen dem Innenbehälter und dem Außenbehälter befindet sich eine hochwertige
Isolation, desgleichen muß die Verbindung zwischen dem Innenbehälter und dem Außenbehälter,
das sogenannte Halsrohr, thermisch gut isolierend sein.
[0003] Hierzu haben sich Halsrohre aus Kunststoff, insbesondere aus glasfaserverstärktem
Epoxidharz, gut bewährt. An die Verbindung zwischen dem Halsrohr und dem jeweiligen
Behälter werden hohe Anforderungen gestellt. Diese Verbindung muß mechanisch stabil
und vollkommen gasdicht sein. Außerdem soll diese Verbindung nicht zu kostenintensiv
sein. Bekannte Verbindungen sind als Schraubverbindungen oder Sickenverbindungen
gestaltet, bei denen zwecks Erreichen der Gasdichtigkeit zusätzlich ein Kleber aufgetragen
sein kann. Eine solche Verbindung zeigt beispielsweise die GB-PS 1 125 588. Aus der
EP-OS 0 098 766 ist eine Verbindung bekannt, bei welcher das Halsrohr mit den Behältern
ausschließlich durch Kleben verbunden wird. Hierzu sind die Behälteröffnungen konisch
geformt und bilden mit dem zylindrischen Halsrohr einen Spalt, der durch Kleber ausgefüllt
wird. Diese Verbindung kann nicht in allen Fällen befriedigen, da an eine anspruchsvolle
Klebeverbindung die Forderung gestellt wird, daß sie glatt, dünn und gleichmäßig ausgebildet
ist und keinerlei Gas- oder Lufteinschlüsse enthält. Außerdem soll die Klebeverbindung
möglichst nicht auf Zug beansprucht werden. Bei der bekannten Klebeverbindung lassen
sich derartige Zugbeanspruchungen jedoch zumindest beim Transport des Behälters nicht
vermeiden. Schraub- oder Sickenverbindungen, die an sich hinsichtlich Dichtigkeit
und mechanischer Stabilität vollauf befriedigen, sind in der Herstellung ziemlich
teuer.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei doppelwandigen isolierten Behältern
der genannten Art eine Verbindung zwischen dem aus glasfaserverstärkten Kunststoff
gefertigten Halsrohr und den Behältern aus Aluminium zu schaffen, welche, obwohl
in der Fertigung billig, dennoch eine völlige mechanische Stabilität und absolute
Dichtigkeit gewährleistet.
[0005] Ausgehend von dem im Oberbegriff des Anspruches 1 berücksichtigten Stand der Technik
ist diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 angegebenen Merkmalen.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Die erfindungsgemäße Verbindung ermöglicht sehr dünne, glatte Klebeschichten, die
absolut frei von Gas- und Lufteinschlüssen sind. Sie entsprechen daher dem Ideal einer
Klebeverbindung. Diese Verbindung wird darüber hinaus ausschließlich auf Druck und
Scherung beansprucht indem die Verbindung als Kegelsitz ausgebildet ist, bei welcher
die Behälteröffnung durch Wärmebehandlung auf das Halsrohr aufgeschrumpft wird. Wegen
der geringeren thermischen Ausdehnung des glasfaserverstärkten Kunststoffes wird bei
einer Erwärmung der Fügepartner vor dem Zusammenfügen eine Flächenpressung zwischen
dem Aluminium und dem Kunststoffrohr erzielt, die jeglichen Anpreßdruck oder Einspannung
der Fügeteile in eine entsprechende Vorrichtung entbehrlich macht. Die Flächenpressung
ist bei vorheriger Erwärmung der Fügeteile auf 100 °C so groß ist, daß die Verbindung,
auch ohne Vorhandensein von Klebstoff, bei Raumtemperatur von Hand nicht wieder gelöst
werden kann. Durch Anhebung der Temperatur oder bei Erwärmung der Aluminiumbehälter
allein kann die Anpreßkraft noch weiter erhöht werden.
[0008] Bei der praktischen Fertigung werden die Fügeteile vor dem Klebstoffauftrag auf 100
°C erwärmt und anschließend unter leichter Drehbewegung zusammengesteckt. Die Aushärtung
kann je nach Art des Klebstoffes in einem Ofen oder bei Raumtemperatur erfolgen. Die
auf diese Art hergestellten Verbindungen gemäß der Erfindung wurden verschiedenen
Temperaturwechselbeanspruchungs- und Alterungstests unterworfen. Sämtliche Proben
überstanden die Tests unbeschadet und zeigten eine hervorragende Dichtigkeit.
[0009] Die Zeichnung veranschaulicht ein vereinfachtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
im Längsschnitt.
[0010] Der in der Zeichnung dargestellte doppelwandigie isolierte Behälter besteht aus
dem Innenbehälter 1, dem Halsrohr 2, dem Außenbehälteroberteil 3, dem Außenbehälterunterteil
4 und der Isolierung 5. Das Außenbehälterunterteil 4 ist gestrichelt dargestellt,
da es erst nach Herstellung der Verbindung zwischen Halsrohr und dem jeweiligen Behälter
gemäß der Erfindung angeschweißt wird. Der Innenbehälter 1 besteht ebenso wie der
Außenbehälter aus Aluminium, das Halsrohr 2 ist aus glasfaserverstärktem Epoxidharz
gefertigt. Die Verbindungen zwischen dem Halsrohr 2 und dem jeweiligen Behälter sind
gemäß der Erfindung als Kegelsitze ausgebildet. Hierzu besitzt der Innenbehälter 1
eine sich konisch erweiternde, das Außenbehälteroberteil 3 eine sich konisch verjüngende
Öffnung mit einem Neigungswinkel α von 6°. Dieser Neigungswinkel α braucht für die
beiden Behälter nicht unbedingt gleich groß zu sein, sollte jedoch in jedem Fall
zwischen 1 und 20° liegen.
[0011] Das Halsrohr 2 ist aus einem glatten, dickwandigen Rohr gefertigt, welches an beiden
Enden konisch sich zuspitzend abgedreht wird, mit gleichem Neigungswinkel α wie die
Behälteröffnungen. Alle drei Teile können somit passend zusammengefügt werden. Über
der freien Länge ist das Halsrohr auf die Mindestwandstärke abgedreht.
[0012] Bei der Herstellung des doppelwandigen isolierten Behälters wird zunächst der Innenbehälter
1 oder nur seine sich konisch erweiternde Öffnung auf etwa 100 ° C erwärmt. Dann werden
die Innenseite der Öffnung des Innenbehälters 1 und ein sich konisch zuspitzendes
Ende des Halsrohres 2 mit Klebstoff benetzt und unter leichtem Druck und leichter
Drehung zusammengefügt. Wegen der thermischen Ausdehnung hat sich die konische Öffnung
des Innenbehälters 1 geweitet, so daß bei der nun folgenden Abkühlung des Innenbehälters
1 eine Flächenpressung zwischen dessen konischer Öffnung und dem sich zuspitzenden
Ende des Halsrohres 2 entsteht. Diese Flächenpressung bewirkt zusammen mit dem aushärtenden
Klebstoff eine vakuumdichte Verbindung des Halsrohres 2 mit dem Innenbehälter 1.
Die Flächen des Kegelsitzes werden somit mit hohem Druck aufeinander gepreßt und die
dünne Schicht Klebstoff 6 wird ausschließlich auf Druck und Scherung beansprucht.
Eventuelle Zugkräfte werden von den Druckkräften des Preßsitzes aufgenommen. Die
Verbindung gemäß der Erfindung stellt somit eine ideale Beanspruchung für eine Klebeverbindung
dar.
[0013] Nachdem die Klebverbindung erkaltet und ausgehärtet ist, wird die Isolierung 5 auf
den Innenbehälter 1 aufgebracht. Danach werden das freie Ende des Halsrohres 2 und
das Außenbehälteroberteil 3 verbunden. Dazu wird das Außenbehälteroberteil 3 oder
nur seine sich konisch verjüngende Öffnung auf etwa 100°C erwärmt. Dann wird der
Klebstoff auf die heiße Innenfläche der sich konisch verjüngenden Öffnung des Außenbehälteroberteils
3 und auf das sich konisch zuspitzende Ende des Halsrohres 2 aufgetragen. Beide Teile
werden sodann sofort unter leichtem Druck und leichter Drehung ineinander gesteckt.
Durch die Abkühlung des Außenbehälteroberteils 3 auf Raumtemperatur entsteht nun ein
Preßsitz zwischen der sich konisch verjüngenden Öffnung des Außenbehälter oberteils
3 und dem sich konisch zuspitzenden Ende des Halsrohres 2. Dieser Preßsitz ergibt
wiederum zusammen mit dem Klebstoff 6 eine vakuumdichte Verbindung.
[0014] Zum Schluß wird das Außenbehälterunterteil 4 über die Isolierung 5 geschoben und
mit dem Außenbehälteroberteil 3 verschweißt oder verklebt.
[0015] Das beschriebene Herstellverfahren erfordert keinerlei Einspann- oder Zentriervorrichtungen.
Wegen des geringen thermischen Ausdehnungskoeffizienten des glasfaserverstärkten
Epoxidharzes, aus dem das Halsrohr 2 gefertigt ist, ist außerdem sichergestellt, daß
im Temperaturbereich von +100°C bis hinab zur Betriebstemperatur stets eine Flächenpressung
zwischen dem Halsrohr 2 und der Öffnung des Innen- bzw. Außenbehälters besteht. Die
Schicht aus Klebstoff 6 wird daher auf keinen Fall auf Zug beansprucht.
[0016] Der bevorzugte Anwendungsbereich der Erfindung liegt bei doppelwandigen isolierten
Behältern, die aus Aluminium gefertigt sind und bei denen das Halsrohr aus glasfaserverstärktem
Kunststoff, insbesondere Epoxidharz, besteht. In Sonderfällen kann die Erfindung jedoch
auch bei Behältern aus Stahl, insbesondere aus rostfreiem Stahl angewendet werden.
Auch kann das Halsrohr in Sonderfällen aus Kunststoff ohne verstärkende Einlagen bestehen.
1. Doppelwandiger isolierter Behälter für die Speicherung tiefsiedender verflüssigter
Gase mit aus Aluminium oder Stahl bestehendem Innenbehälter (1) und Außenbehälter
(3,4), einer Isolierung (5) zwischen beiden Behältern, einem Halsrohr (2) aus Kunststoff
zur Verbindung der Öffnungen beider Behälter, sowie Klebverbindungen zwischen dem
Halsrohr und der jeweiligen Behälteröffnung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungen zwischen dem Halsrohr und der jeweiligen Behälteröffnung als
Kegelsitze ausgebildet sind, bei denen die jeweilige Behälteröffnung durch Wärmebehandlung
auf das Halsrohr aufgeschrumpft ist und auf der Kegelfläche ein Kleber aufgebracht
ist.
2. Doppelwandiger Behälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel des Kegelsitzes zwischen 1 und 20° liegt.
3. Doppelwandiger Behälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel des Kegelsitzes 6° beträgt.