[0001] Die Erfindung betrifft eine Dose nach dem Oberbegriff des Anspruches 1; ein Verfahren
zur Herstellung der Dose; eine Membran zu ihrem Verschliessen; und schliesslich ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung der Membran.
[0002] Die eingangs erwähnte Dose ist in der Eu-A 007 487 beschrieben, in der Praxis aber
nie bekannt geworden, weil das zu ihrer Herstellung angegebene Verfahren einerseits
viel zu aufwendig war und andererseits gar nicht funktionierte. Es wurde dort nämlich
vorgeschlagen, den Kragenteil der Verschlussmembran zuerst mittels harter Pressflächen
entlang einer später als Sollbruchstelle dienenden Umfangslinie in seiner Stärke zu
verringern oder zu perforieren, die Membran dann in die Dosenöffnung einzusetzen,
zu erwärmen und durch Aufbringen eines radial nach aussen wirkenden, entlang oder
neben der Sollbruchlinie verlaufenden Druckes den Membrankragen und den Ueberdeckungsteil
voneinander zu trennen. Abgesehen von diesem komplizierten und störungsanfälligen
Verfahren ergab sich in der Praxis leider nie eine wirklich vollständige Trennung
der beiden Membranteile, so dass beim Oeffnen der Dose durch Aufreissen des Membrantellers
immer wieder Teile des Ueberdekkungsteiles mitgezogen wurden und ausfransten. Es
trat also genau der Effekt auf, der eigentlich mit der Erfindung hätte vermieden
werden sollen.
[0003] Ein anderer Vorschlag ist in der DE-A 32 12 990 beschrieben, konnte aber ebenfalls
in der Praxis nicht verwirklicht werden. Dort besteht die Membran aus zwei Schichten;
nur die innere Schicht des Membrantellerkragens ist von dem zugehörigen Ueberdeckungsteil
getrennt, während die äussere Schicht Teller und Ueberdeckungsteil unverletzt übergreift
und zum Aufreissen dient. Dabei ist es so gut wie unmöglich, die Haftfestigkeit der
inneren Schicht auf der Doseninnenwand mit derjenigen der beiden Folien aufeinander
so abzustimmen, dass der erfindungsgemäss angestrebte Effekt erreicht wird, weil
nämlich einander widersprechende Forderungen auftreten: im Tellerbereich muss die
Haftung der beiden Folien aufeinander grösser sein als die Haftung des Kragens der
inneren Schicht an er Doseninnenseite; im Ueberdeckungsbereich müsste es genau umgekehrt
sein, damit die innere Folie die Schnittkante des Dosenrumpfes auch nach dem Aufreissen
noch mit Sicherheit überdeckt.
[0004] Die Erfindung hat sich daher unter anderem die Aufgabe gestellt, eine Dose der eingangs
genannten Art zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet und sich in der Praxis
verwirklichen lässt. Dies gelingt durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 vorgeschlagenen
Massnahmen. Eine so konstruierte Dose lässt sich leicht herstellen und bietet beim
Aufreissen keine Probleme, sondern einen glatt und sauber verbleibenden Ueberdeckungsteil.
Gemäss einer weiteren Aufgabe der Erfindung soll ein Verfahren geschaffen werden,
mit dem in möglichst einfacher Weise, vorzugsweise in einem einzigen Arbeitsschritt,
die Dose unter Erzielung der erstrebten Vorteile verschlossen werden kann. Dies geschieht
durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 2 definierten Massnahmen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist des weiteren, eine Membran zum Verschliessen von Dosen
oder dgl. Behältern zu schaffen, die in einem Arbeitsgang erstellt werden kann und
trotzdem ein leichtes Oeffnen durch geeignete Sollrisstellen gewährleistet. Erfindungsgemäss
wird das Ziel dadurch erreicht, dass in der Wandung entlang einer Umfangslinie abwechselnd
Schnitte und Stege gebildet sind.
[0006] Schliesslich ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
rationellen Herstellung der er findungsgemässen Membran zu schaffen, die für das
Herstellen einer erfindungsgemäss verschlossenen Dose Verwendung findet.
[0007] Ein Steg in der erfindungsgemässen Membran ist etwa 1 bis etwa 30%, vorzugsweise
3 bis 20%, insbesondere 5 bis 15% des Schnittes lang, wobei je nach Durchmesser der
Membran 3, vorzugsweise 6 bis etwa 12, insbesondere 8 bis 10 Schnitte und Stege vorzusehen
sind. Weniger (längere) Schnitte und/oder kürzere Stege gefährden die Verarbeitbarkeit
der Membran beim Einkleben in die Dose, da die langen Schnitte zum Auseinanderziehen
neigen. Mehr (kürzere) Schnitte und/oder längere Stege ergeben grössere Probleme
beim Aufreissen. Die richtige Wahl kann in Abhängigkeit insbesondere von der Materialdicke
und -steifigkeit der Membran, sowie von den Toleranzen der Dose von jedem Fachmann
leicht getroffen werden.
[0008] Damit die Membran verlässlich dichtschliessend in die Dose eingesiegelt werden kann,
ist es zweckmässig, wenn die Sollrisslinie über der halben Höhe der Wandung, z.B.
in deren oberen Drittel verläuft. Um das Abreissen der Stege während des Einsiegelns
zu erleichtern, werden sie vorzugsweise bereits vorgeknickt und/oder sogar - wenigstens
über einen Teil ihrer Breite - in ihrer Dicke geschwächt, so dass sie Sollrisstellen
bilden, die bei Zuganwendung auch tatsächlich unter Beibehaltung der Siegelung des
Ueberdeckungsteiles reissen. Besonders zweckmässig ist es, wenn die Stege einen etwa
spindelförmigen Querschnitt haben, indem sie z.B. an beiden, an die jeweiligen Schnitte
grenzenden Enden, verlaufend auf die Stärke Null gequetscht oder eingeschnitten sind.
[0009] Um auf einfache Weise eine solche Membran mit integrierter Sollrisstelle herstellen
zu können, werden nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ein Tiefziehstempel
und ei ne Matrize verwendet, die je eine umlaufende Scherkante zur Herstellung der
Schnitte aufweisen. Zumindest die Scherkante eines Werkzeugteils ist an am Umfang
vorzugsweise gleichmässig verteilten Stellen unterbrochen.
[0010] Anhand eines Ausführungsbeispiels sei die Erfindung näher erlätert. Es zeigen:
Fig. 1 eine fertige Membran,
Fig. 2 den Tiefziehstempel,
Fig. 3 die dazugehörige Matrize,
Fig. 4 das Werkzeug in Offenstellung im Schnittbereich
Fig. 5 das Werkzeug in Offenstellung im Stegbereich
Fig. 6 das Werkzeug in Schliesstellung im Schnittbereich
Fig. 7 das Werkzeug in Schliesstellung im Stegbereich
Fig. 8 und 9 das stirnseitige Ende einer herkömmlichen, mit Membran verschlossenen
Dosenwand im Schnitt; und
Fig. l0 im Querschnitt das stirnseitige Ende einer erfindungsgemässen Dosenwand im
Bereich eines Schnittes (10a) bzw. eines Steges (10b).
[0011] Die Fig. 1 zeigt perspektivisch eine fertige (kreisförmige) Membran 14 (für eine
Dose runden Querschnitts). Die Membran besteht aus einem Teller 1, der seitlichen
Wandung 2 sowie dem radial abstehenden Flansch 3. Im oberen Drittel der Wandung 2
sind die gleichmässig am Umfang verteilten Längsschlitze 5 angeordnet, die durch
Stege 4 begrenzt sind. Ferner sind noch Abschnitte A und B angegeben, die in einer
der ensprechenden Zeichnung im Schnitt dargestellt sind (Fig. lA, Fig. lB). Dabei
ist ersichtlich, wie die Längsschlitze 5 und die Stege 4 angeordnet sind. Die Materialstärke
der Membran kann z.b. 40 bis 60 micron betragen.
[0012] Aus Fig. 2 sind der Tiefziehstempel 6, sowie dessen Bereiche A und B ersichtlich.
Der Tiefziehstempel 6 hat oben einen Schaft 7 zum Einspannen in das Werkzeug. Der
Stempel selbst ist ein scheilbenartiges Werkzeugteil, das an der Stirnseite l3 im
Umfang einen Ziehradius 12 enthält; die zylindrische Ziehkante endet in einer Scherkante
8. Diese ist in den Bereichen A angeordnet und aus dem dazugehörigen Schnitt (Fig.
2A) ersichtlich. In den Bereichen B ist die Ausnehmung 9 angeordnet. Es ist hier lediglich
die Scherkante 8 unterbrochen und zwar mit einer Tiefen von etwas 100 micron und einer
Neigung von 25 bis 60 Grad von Der Längsachse aus gesehen. Die Breite der Ausnehmung
9 entspricht der gewünschten Breite eines Steges 4.
[0013] Fig. 3 stellt die Matrize 10 dar. Es handelt sich dabei um ein ringförmiges Werkzeug,
das an seiner Innenseite eine Scherkante 11 aufweist, die zwar Unterbrechungen aufweisen
kann, die aber in Figur 3 nicht dargestellt sind. Man sieht dies auch daran, dass
die Schnitte A und B (Fig. 3A, Fig. 3B) identisch sind.
[0014] Die Fig. 4 und 5 zeigen das Werkzeug in offener Stellung. Ueber der Matrize 10 liegt
die Membranfolie 14, die als ebebe Scheibe vorbereitet ist. Als Ring ist der Niederhalter
15 ausgebildet, der am Tiefziehstempel 6 geführt ist. Auch hier ist die Ziehkontur
12 zu erkennen, wobei in Fig. 4 die Scherkante 8 aufgeführt und in Fig. 5 hingegen
deren Unterbrechung durch die Ausnehmung 9 ersichtlich ist.
[0015] Die Fig. 6 und 7 zeigen das Werkzeug in geschlossener Stellung. Die Matrize 10 trifft
beim Hochfachren zuerst auf den Niederhalter 15 und umgreift unmittelbar hernach den
Tiefziehstempel 6. Die Membranfolie 14 ist nun umgewandelt in den Teller 1, die Wandung
2 und den Flansch 3. Die Fig. 6 zeigt, dass die fertige Membran seitlich aufgeschnitten
ist. Dies entspricht in Fig. 1 der Stelle A. Anders in Fig. 7, wo durch die Ausnehmung
9 eine Unterbrechung des Schnittes erzeugt wurde. Dadurch ergibt sich in der Wandung
2 nur eine Kröpfung der Membranfolie 14.
[0016] Die Herstellung geschieht in der Weise, dass bei Schliessung des Werkzeugs vorerst
Teller 1, Wandung 2 und Flansch 3 gebildet werden, gleichzeitig die Wandung 2 im Querj
schnitt eine z-förmige Ausbildung erfährt und in der Endphase der Schliessbewegung
durch Scherkanten 8 und 11 die Längsschlitze 5 geschnitten werden.
[0017] Wesentlich ist, dass die Scherkanten 8 und 11 eine nur geringfügige Ueberlappung
aufweisen, und zwar in der Grössenordnung von 100 bis 200 micron. Damit ist die Gewähr
gegeben, dass die Membran in einem Arbeitsgang erstellbar ist, wobei gleichzeitig
die Längsschlitze 5 geschnitten und die Stege 4 gekröpft bzw. geknickt und gegebenenfalls
sogar - wenigstens teilweise - in ihrem Querschnitt verringert werden, wodurch sich
die gewünschten Sollrisstellen bilden.
[0018] Besonders wichtig ist jedoch die Tatsache anzusehen, dass nur ein einziger Arbeitsgang
zur Herstellung dieser Membran genügt und kein weiterer Maschineneinsatz erforderlich
ist. Vorhandene Werkzeuge sind gegebenenfalls durch Anbringen von Scherkanten 8 und
Ausnehmungen 9 umbaubar.
[0019] Eine herklömmlich verschlossene Dose gemäss Fig. 8 erreicht - wie eingangs erwähnt
- keine über den Umfang im erfindungsgemässen Bereich liegende Trennung des Ueberdeckungsteiles
3 vom Verschlussteil 14.
[0020] Die herkömmliche Membran gemäss Fig. 9 wiederum leidet darunter, dass die Haftung
der beiden Membranschichten im Ueberdeckungsbereich (3a,3i) geringer sein müsste als
im senkrechten (21a,21i) und waagrechten (14a,14i) Verschlussbereich.
[0021] Die offene Stirnseite 16 der fertig verschlossenen, erfindungsgemässen Dose 17 gemäss
Fig. 10 (Fig. 10a, Fig. 10b) hingegen wird von dem nunmehr abgetrennten, kreisförmigen
Flansch 3 der Membran 14 umgriffen. Das obere Ende l9,l9' der zylindrischen Wandung
21 ist vom unteren Ende 23,23' des innenliegenden Schenkels des Flansches 3 in einem
kleinen Abstand a angeordnet, der gerade so gross gewählt ist, dass die früheren Sollrisstellen
4 (Fig. 1) gerissen sind. Unter Zugbeanspruchung erfolgt nämlich in aller Regel ein
glattes Abreissen im Gegensatz zu der herkömmlichen Schälbeanspruchung beim Oeffnen
der Dose, bei der es wie eingangs erwähnt oft zum Ausfransen des Innenschenkels des
Flansches 3 kommen kann. Deshalb kann gegebenenfalls auch eine andere als die erfindungsgemässe
Membran, soferne sie nur eine über den Umfang ihres zylindrischen Wandungsteiles
verlaufende Sollrisstelle aufweist, zur Herstellung der erfindungsgemässen Dose Verwendung
finden, obwohl die erfindungsgemässe Membran wegen ihrer leichten Herstellbarkeit
bevorzugt ist.
[0022] Die Heisssiegelschicht 24 verbindet sich während des Verschliess- und Abreissvorganges
mit der Doseninnenbeschichtung 18, von der nach dem Abreissen der Stege 4 (Fig. 1
ein unverletzter Umfangsstreifen 22 erhalten bleibt.
1. Dose, bestehend aus einem Rumpf (17) mit Innenbeschichtung (18), dessen wenigstens
eine Oeffnung mittels eines Membrantellers (14) verschlossen ist, dessen hochgezogener
Kragen (21) mit der Innenbeschichtung (18) über eine Siegel- bzw. Klebstoffschicht
(24) dicht verbunden ist, wobei die Oberkante (19) des Kragens (21) im Abstand von
der Schnittkante (16) des Rumpfes (17) endet und im Abstand (a) von dieser Oberkante
(19) ein kreisringförmiger Ueberdeckungsteil (3) ansetzt, der an der Innenbeschichtung
(18) einen unbedeckten und unverletzten Ringstreifen (22) belässt und über die Schnittkante
(16) des Rumpfes (17) umgebördelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberkante
(19) des Kragens (21) und die innere Unterkante (23) des Ueberdeckungsteiles (3) über
je 70% bis 99% ihres Umfanges geschnitten, und über je 30% bis l% ihres Umfanges
gerissen sind.
2. Verfahren zur Herstellung einer Dose klnach Anspruch 1, unter Verwendung einer
Membran, in deren zylindrischem Wandungsteil eine Sollrisslinie entlang des Umfangs
verläuft, dadruch gekennzeichnet, dass der Flansch (3) der Membran (14) auf der Schnittkante
(16) der Dosenwand (17) festgehalten wird, während - z.B. mit Hilfe eines Stempels
- der Teller (1) der Membran (14) um einen Weg (a) so weit in die Dose (17) gedrückt
wird, bis die Sollrissstellen(4) gerade gerissen sind.
3. Membran zum Verschliessen von dosenartigen Behältern verschiedenen Querschnitts,
bestehend aus einem Teller mit daran anschliessender, dem Dosenquerschnitt entsprechender
Wandung sowie einem radial abstehenden Befestigungsflansch, wobei in der Wandung
wenigstens eine Sollrissstelle vorgesehen ist, dadurch gekennzeich net, dass in
der Wandung (2) entlang einer Umfangslinie (4,5) abwechselnd Schnitte (5) und Stege
(4) gebildet sind.
4. Membran nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite eines Steges (4)
etwa 3 bis etwa 50%, vorzugsweise 10 bis l5% der Länge eines Schnittes (5) beträgt.
5. Membran nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangslinie
(4,5) über der halben Höhe, vorzugsweise im oberen Drittel der Wandung (2) verläuft.
6. Membran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stege (4) vorgeknickt und/oder - wenigsteins über einen Teil ihrer Breite -in
ihrer Dicke geschwächt sind.
7. Verfahren zur Herstellung der Membran nach einem der Ansprüche 3 bis 6, mit Hilfe
eines Tiefziehstempels und einer Matrize, dadurch gekennzeichnet, das bei Schliessung
des Werkzeugs vorerst Teller (1), Wandung (2) und Flansch (3) gebildet werden, worauf
in der Endphase der Schliessbewegung durch integrierte Scherkanten (8 und 11) in
die Wandung (2) Längsschlitze (5) geschnitten werden.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass der Tiefziehstempel (6) und die Matrize (10) je eine umlaufende Scherkante (8,11)
aufweisen, von denen wenigstens eine an mehreren, vorzugsweise gleichmässig verteilten
Stellen (9) unterbrochen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterbrechungen der
Scherkanten (8,11) durch Ausnehmungen (9) gebildet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (9)
an ihrer tiefsten Stelle der Stärke der Membran (14) entsprechen.