[0001] Die Erfindung betrifft einen Stator für Exzenterschneckenpumpen mit einem starren
rohrförmigen Mantel, dessen Innenfläche ein mehrängiges Gewinde bildet, und einer
elastischen Auskleidung, die am Mantel über die ganze axiale Länge anliegt, in Bezug
auf die Mittellängsachse des Stators symmetrisch ist und eine Innenfläche aufweist,
welche ebenfalls ein mehrgängiges Gewinde bildet, im Querschnitt aus einer der Gangzahl
des Gewindes gleichen Anzahl achsnaher Abschnitte sowie einer ebensogroßen Anzahl
konkaver Bogen besteht, die sich mit stetigen Übergängen an die achsnahen Abschnitte
anschließen, wobei die Auskleidung an den konkaven Bogen je ein Dickenminimum aufweist.
[0002] Bei einem bekannten Stator (DE-PS 2017620), der eine Vorstufe dieser Gattung darstellt,
ist der starre rohrförmige Mantel innen wie außen kreiszylindrisch und dementsprechend
ist auch die Außenfläche der Auskleidung kreiszylindrisch. Die Innenfläche der Auskleidung
ist zweigängig und hat einen im wesentlichen ovalen Querschnitt mit zwei achsnahen
Abschnitten und zwei halbkreisförmigen Bogen, welche die achsnahen Abschnitte miteinander
verbinden. Die beiden achsnahen Abschnitte sind leicht konvex, also zur Mittellängsachse
des Stators hin gewölbt; dadurch soll eine bessere Abdichtung zwischen dem Stator
und einem Rotor erzielt werden, der einen kreisförmigen Querschnitt aufweist und eingängig
gewendelt ist. Dabei ist es jedoch nachteilig, daß die besonders dicken Zonen der
elastischen Auskleidung, die deren achsnahe Abschnitte bilden, bei dem im Betrieb
auftretenden Druck eines Fördermediums stärker verformbar sind und weniger gut imstande
sind, Verlustwärme an den rohrförmigen Mantel abzuleiten als die dünnen Zonen der
Auskleidung.
[0003] Deshalb haben bei einem anderen bekannten Stator (DE-PS 2709502), der die eingangs
beschriebene Gattung bildet, die Innenfläche des starren rohrförmigen Mantels und
die Außenfläche der elastischen Auskleidung eine Form, die ungefähr der zweigängig
gewendelten Innenfläche der Auskleidung entspricht, wobei aber die achsnahen Abschnitte
der Innenfläche der Auskleidung, dort wo die größten Gleitgeschwindigkeiten des zugehörigen
Rotors auftreten, wiederum konvex nach innen gewölbte Erhebungen aufweisen und die
Auskleidung an diesen achsnahen Abschnitten auch radial nach außen vorspringende Erhebungen
aufweist, deren Dicke in der Größenordnung einer Zehnerpotenz größer als die Dicke
der inneren Erhebungen ist. Die äußeren Erhebungen der Auskleidung sind in entsprechenden
Aushöhlungen an der Innenseite des starren rohrförmigen Mantels aufgenommen. Daraus
soll sich eine gleichmäßigere Einspannung des Rotors im Stator ergeben und ein besserer
Wirkungsgrad sowie gleichzeitig eine längere Lebensdauer erreicht werden.
[0004] Ein weiterer bekannter Stator (DE-OS 28 17 280) hat eine elastische Auskleidung,
deren Innenwand ebenfalls zweigängig gewendelt ist und deren Außenwand einer entsprechenden
zweigängigen Wendel angenähert, jedoch in mehrere axial nebeneinanderliegende Abschnitte
unterteilt ist, die in ihrer axialen Erstreckung je einem Achtel einer vollen Wendel
entsprechen und je eine Zylinderfläche mit ovalem Grundriß bilden. Schneidet man einen
solchen Statorabschnitt in einer zur Mittellängsachse des Stators normalen Ebene,
die in der Mitte des betreffenden Abschnittes liegt, so erstrecken sich die geradlinigen
Abschnitte ihrer ovalen Außenfläche parallel zu den geradlinigen Abschnitten der
Innenfläche. Schneidet man einen solchen Statorabschnitt dagegen in einer zur Längsmittelachse
des Stators normalen Ebene mit Abstand von der genannten Mittelebene, so ist das Oval
der Außenkontur eines solchen Schnittes gegen das Oval von dessen Innenkontur um
die Mittellängsachse in der einen oder anderen Richtung verdreht, je nachdem auf
welcher Seite der achsnormalen Mittelebene des betreffenden Statorabschnittes die
Schnittebene liegt. In der Mittelebene sind in jeden der Statorabschnitte von außen
her zwei Tangentialnuten einander diametral gegenüberliegend eingearbeitet, die sich
parallel zu den geraden, achsnahen Abschnitten der Innenfläche erstrecken. Die Tangentialnuten
bilden Freiräume, welche die Anlagekraft zwischen den achsnahmen Bereichen der Innenwand
der elastischen Auskleidung und dem zugehörigen Rotor herabsetzen und dadurch die
Reibung vermindern.
[0005] Es ist ferner bekannt (Druckschrift "Wirkungsweise von Exzenterschneckenpumpen" der
Firma Bornemann Pumpen, D-3063 Obernkirchen), daß wegen der zur Abdichtung zwischen
Rotor und Stator erforderlichen elastischen Vorspannung, mit der die Auskleidung
den Rotor umschließt, und infolge der Relativbewegung zwischen Rotor und Stator,
die Auskleidung im Betrieb in den Zonen größter Gleitgeschwindigkeiten des Rotors
Wulste bildet, die dem Rotor voranlaufen. Der Rotor überrollt diese Wulste jeweils
in dem Maß, in dem er in einen der konkaven Bogen der Auskleidung eindringt; anschließend
bilden sich neue Wulste, die dem Rotor voraneilen in dem Maß, in dem er sich aus dem
konkaven Bogen entfernt.
[0006] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß ein erheblicher Teil des an der
Auskleidung auftretenden Verschleißes mit dem ständig wiederkehrenden Entstehen und
Überrollen dieser Wulste zusammenhängt.
[0007] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, diese Art des Verschleißes und die dadurch
entstehenden Undichtigkeiten zu vermindern.
[0008] Diese Aufgabe ist bei einem Stator der eingangs beschriebenen Gattung erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Dicke der Auskleidung jeweils in der Richtung, in der sich
die Rotations- und Translationsbewegung des zugehörigen Rotors addieren, mindestens
von der Mitte des achsnahen Abschnitts bis zu einem Dickenmaximum am Übergang in
den konkaven Bogen kontinuierlich zunimmt und bis zum Dickenminimum im Bereich des
konkaven Bogens kontinuierlich abnimmt.
[0009] Erfindungsgemäß liegen also die Dickenmaxima nicht mehr im mittleren Bereich jedes
der achsnahen Abschnitte, in denen die Gleitgeschwindigkeit des Rotors ein Maximum
hat, sondern die Dickenmaxima der Auskleidung sind an die Ränder der achsnahen Abschnitte
oder sogar in die Anfangsbereiche der angrenzenden konkaven Bogen verlegt mit der
Folge, daß die Auskleidung in der Mitte jedes ihrer achsnahen Abschnitte eine Dicke
hat, die geringer als die maximale Dicke ist. Damit wird erreicht, daß der Rotor den
Wulst, der sich vor ihm aufgebaut hat, jeweils am Eintritt in einen der konkaven Bogen
der Innenfläche leichter als bei bekannten gattungsgemäßen Statoren überrollen kann,
wodurch die Auskleidung geschont wird.
[0010] Bei einer Ausführungsform der Erfindung sind die Innenfläche des Mantels und die
Innenfläche der Auskleidung einander geometrisch ähnlich, jedoch um die Mittellängsachse
um 5 bis 15° gegeneinander verdreht. In diesem Fall hat die Auskleidung nur an einem
Ende jedes achsnahen Ab schnittes ein Dickenmaximum; demzufolge darf sich der Rotor
nur in einer bestimmten Richtung drehen, damit er den sich vor ihm bildenden Wulst
der Auskleidung jeweils an einem Dickenmaximum überrollen kann. Die Festlegung auf
eine bestimmte Drehrichtung ist jedoch bei Exzenterschneckenpumpen nicht ungewöhnlich
und begrenzt deren Einsatzmöglichkeit nicht.
[0011] Für Fälle, in denen eine Festlegung auf eine bestimmte Drehrichtung vermieden werden
soll, ist bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, daß die Dicke
der Auskleidung in der Mitte ihrer konkaven Bogen je ein Minimum und in der Mitte
jedes achsnahen Abschnitts ein zusätzliches Minimum hat. Auf diese Weise ist dafür
gesorgt, daß der Wulst der Auskleidung, der sich vor dem Rotor bildet, bei jeder
der beiden möglichen Drehrichtungen des Rotors jeweils bei dessen Eintritt in einen
konkaven Bogen verdrängt wird, ohne daß unnötige Walkarbeit und Erwärmung entstehen.
[0012] Diese Ausführungsform der Erfindung kann dadurch weitergebildet sein, daß die Dicke
der Auskleidung an den zusätzlichen Minima nicht größer als an den Minima in der
Mitte der konkaven Bogen ist.
[0013] Im folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand je einer schematischen
Zeichnung mit weiteren Einzelheiten erläutert. Fig. 1 und 2 zeigen je einen axialen
Schnitt einer Exzenterschneckenpumpe.
[0014] In Fig. 1 ist ein rohrförmiger Mantel 10 dargestellt, der aus starrem Werkstoff,
beispielsweise Stahl- oder Aluminiumguß, besteht. Der Mantel 10 ist insgesamt symmetrisch
in Bezug auf eine Mittellängsachse A, ist außen zylindrisch und hat eine Innenfläche,
die zweigängig gewendelt und somit in jedem beliebigen Querschnitt oval ist. Zur Innenfläche
gehören zwei gerade, achsnahe Abschnitte 12, die sich parallel zu einer Hauptachse
14 zwischen zwei Querachsen 16 erstrecken und durch Halbkreisbogen 18 miteinander
verbunden sind.
[0015] Der Mantel 10 umschließt eine Auskleidung 20 aus einem Elastomer, deren Außenfläche
lückenlos an der Innenfläche 12, 18 des Mantels 10 anliegt, also ebenso wie diese
Innenfläche zweigängig gewendelt und somit in jedem beliebigen Querschnitt oval
ist. Die Auskleidung 20 hat eine Innenfläche, die ebenfalls in jedem beliebigen Querschnitt
oval ist und zwei gerade achsnahe Abschnitte 22 aufweist, die sich parallel zu einer
Hauptachse 24 erstrecken. Die achsnahen Abschnitte 22 könnten auch leicht konvex
sein. Die Hauptachse 24 schneidet ebenso wie die Hauptachse 14 die Mittellängsachse
A unter einem rechten Winkel; außerdem schneiden die Hauptachsen 14 und 24 einander
unter einem Winkel von im dargestellten Beispiel 10°. Die beiden geraden achsnahen
Abschnitte 22 sind durch zwei Querachsen 26 begrenzt und durch zwei Halbkreisbogen
28 miteinander verbunden. Jede der Querachsen 26 schneidet die benachbarte Querachse
16 unter einem Winkel von ebenfalls 10°.
[0016] Die Innenfläche 22, 28 der Auskleidung 20 hat im dargestellten wie in jedem anderen
Querschnitt zwei Scheitel I und V, in denen sie von der Hauptachse 24 geschnitten
wird, sowie vier Übergänge II, IV, VI und VIII, in denen sie von den Querachsen 26
geschnitten wird. Die achsnahen Abschnitte 22 erstrecken sich zwischen den Übergängen
II und IV bzw. VI und VIII und haben je einen Mittelpunkt III bzw. VII. Die konkaven
Bogen 28 erstrecken sich zwischen den Übergängen VIII und II bzw. IV und VI und haben
je einen der Scheitel I bzw. V als Mittelpunkt.
[0017] Außen- und Innenfläche der Auskleidung 20 sind einander geometrisch ähnlich, begrenzen
aber wegen der Verdrehung der Hauptachsen 14 und 24 Zonen unterschiedlicher Dicke.
Die Auskleidung 20 hat zwei Dickenminima 30, die - bei einem Umlauf im Uhrzeigersinn
betrachtet - kurz vor den Scheitelpunkten I und V liegen, sowie zwei Dickenmaxima
32, die kurz hinter den Übergängen VI bzw. II jeweils zwischen den Querachsen 16 und
26 liegen.
[0018] In die Auskleidung 20 ist ein eingängiger Rotor 34 von kreisförmigem Querschnitt
mit radialer Vorspannung eingesetzt. Der Rotor 34 dreht sich in Richtung des eingezeichneten
Pfeils; dabei tritt seine größte Gleitgeschwindigkeit v
g am Punkt VII auf. Diese Gleitgeschwindigkeit v
g setzt sich zusammen aus der Translation des Rotors 34 mit der Geschwindigkeit v
t und der Drehung des Rotors um seine eigene Achse.
[0019] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel hat die Auskleidung 20 eine zweigängig
gewendelte Innenfläche 22, 28, die als solche mit der in Fig. 1 dargestellten übereinstimmt.
Diese Innenfläche 22, 28 ist jedoch gegenüber der ebenfalls zweigängig gewendelten
Innenfläche des Mantels 10 nicht verdreht und ist dieser geometrisch nicht ähnlich.
Die Innenfläche des Mantels 10, an der die Auskleidung 20 mit ihrer Außenfläche lückenlos
anliegt, hat zwei einander gegenüberliegende konvexe achsnahe Bereiche 12 von ungefähr
sinusförmigem Verlauf und zwei konkave Bogen 18, die annähernd halbkreisförmig sind,
im Bereich der Hauptachse 14 jedoch etwas abgeflacht sind. Die elastische Auskleidung
20 hat zwei Dickenminima 30, die auf den zusammenfallenden Hauptachsen 14 und 24 liegen,
vier Dickenmaxima 32, die paarweise auf den ebenfalls zusammenfallenden Querachsen
16 und 26 liegen, sowie zwei zusätzliche Dickenminima 36 an den Mittelpunkten III
und VII der achsnahen Bereiche 22.
[0020] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Querschnittsprofil der elastischen Auskleidung 20
ist es gleichgültig, ob der Rotor 34 sich in Richtung des eingezeichneten Pfeils oder
in entgegengesetzter Richtung dreht.
1. Stator für Exzenterschneckenpumpen mit einem starren rohrförmigen Mantel (10),
dessen Innenfläche (12, 18) ein mehrgängiges Gewinde bildet, und einer elastischen
Auskleidung (20), die am Mantel (10) über die ganze axiale Länge anliegt, in Bezug
auf die Mittellängsachse (A) des Stators symmetrisch ist und eine Innenfläche (22,
28) aufweist, welche ebenfalls ein mehrgängiges Gewinde bildet, im Querschnitt aus
einer der Gangzahl des Gewindes gleichen Anzahl achsnaher Abschnitte (22) sowie einer
ebensogroßen Anzahl konkaver Bogen (28) besteht, die sich mit stetigen Übergängen
(II, IV, VI, VIII) an die achsnahen Abschnitte (22) anschliessen, wobei die Auskleidung
(20) an den konkaven Bogen (28) je ein Dickenminimum (30) aufweist,
dadurch gekennzeichnet , daß die Dicke der Auskleidung (20) jeweils in der Richtung, in der sich Rotations-
und Translationsbewegung des zugehörigen Rotors (34) addieren, mindestens von der
Mitte des achsnahen Abschnitts (22) bis zu einem Dickenmaximum (32) am Übergang in
den konkaven Bogen (28) kontinuierlich zunimmt und bis zum Dickenminimum (30) im Bereich
des konkaven Bogens (28) kontinuierlich abnimmt.
2. Stator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche (12, 18) des Mantels (10) und die Innenfläche (22, 28) der
Auskleidung (20) einander geometrisch ähnlich, jedoch um die Mittellängsachse (A)
um 5 bis 15° gegeneinander verdreht sind.
3. Stator nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche (12, 18) des Mantels (10) und die Innenfläche (22, 28) der
Auskleidung (20) um 8 bis 12° gegeneinander verdreht sind.
4. Stator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Auskleidung (20) in der Mitte (I, V) ihrer konkaven Bogen (28)
je ein Minimum (30) und in der Mitte (III, VII) jedes achsnahen Abschnitts (22) ein
zusätzliches Minimum (36) hat.
5. Stator nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Auskleidung (20) an den zusätzlichen Minima (36) nicht größer
als an den Minima (30) in der Mitte (I,V) der konkaven Bogen (28) ist.