[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Auftragen eines Klebstoffes in
Form einer Queranleimung auf eine Bahn, insbesondere zur Verklebung von zwei sehr
schnell laufenden Bahnen, in Rotationsdruckmaschinen, bei der ein wesentlicher Teilbereich
des Mantels eines um seine Achse rotierend angetriebenen Auftragezylinders von der
anzuleimenden Bahn umschlungen und der Umfang des Mantels entsprechend dem Abstand
der Queranleimung oder einem ganzen Vielfachen hiervon bemessen ist, wobei der Klebstoff
von einem ortsfesten axialen Klebstoffanschluß bis zu einem längs einer Mantellinie
sich erstreckenden, mit dem Auftragezylinder umlaufenden Klebstoffzuführkanal geführt
ist, von dem aus mindestens eine Reihe von in der Zylinderwandung befindlichen Austrittsöffnungen
mit dem Klebstoff gesteuert versorgt werden.
[0002] Ein Querleimwerk mit diesen Merkmalen ist der DE-PS 32 22 335 als bekannt zu entnehmen.
Danach wird die Querbeleimung einer sehr schnell laufenden Papier- oder Stoffbahn
mit Hilfe eines rotierenden Auftragezylinders veranlaßt, in dessen Umfang sich längs
einer Mantellinie eine Vielzahl von Klebstoffaustrittsöffnungen befinden. Der Klebstoff
wird punktweise durch diese Öffnungen ausgetragen. Aus der Summierung dieser Punkte
ergibt sich die Linienverklebung.
[0003] Wegen der hohen Bahngeschwindigkeit der zu verleimenden Bahnen besitzt der Auftragezylinder
notwendigerweise eine große Rotationsgeschwindigkeit. Diese führt zu Problemen beim
Austreten des Klebstoffes aus den Austrittsöffnungen. Um diese Fliehkraft abhängigen
Bedingungen nicht zur Auswirkung kommen zu lassen, werden die Austrittsöffnungen von
innen her verschlossen, und zwar dann, wenn die zu beleimende Bahn diese Austrittsöffnungen
nicht überdeckt. Andererseits wird die Bahn in einem verhältnismäßig großen Umschlingungswinkel
um den Auftragezylinder geführt. Während des Gleichlaufes der Bahn und des Auftragezylinders
im Bereiche dieser Umschlingung werden die Austrittsöffnungen von innen her freigegeben,
so daß der Klebstoff unter Fliehkrafteinwirkung gegen die Bahn geführt werden kann.
Im Stillstand wird der Auftragezylinder in eine solche Stellung bewegt, daß von außen
her Abdichtwalzen gegen die Austrittsöffnungen angedrückt werden können.
[0004] Der Einsatz des Gegenstandes der DE-PS 32 22 335 hat sich in der Druckindustrie außerordentlich
bewährt. Besonders in der Tiefdrucktechnik entstehen jedoch Probleme, die mit den
unterschiedlichen Längen der Druckvorlage zusammenhängen. Die Tiefdruckmaschinensind
in der ` Regel so gestaltet, daß die Tiefdruckzylinder gegen solche mit anderem Durchmesser
ausgewechselt werden können, um so die Maschine an die geänderten Längen der Druckvorlagen
anpassen zu können. Da der Auftragezylinder des Querleimwerkes einen ganz bestimmten
Durchmesser aufweisen muß, damit die geforderten Abstände der Queranleimungen eingehalten
werden können, würde sich die Notwendigkeit ergeben, bei Formatwechsel in der Tiefdruckmaschine
nicht nur die Tiefdruckzylinder, sondern auch den oder die Auftragezylinder der Querleimwerke
auszuwechseln. Das gleiche Problem tritt auch bei anderen Bearbeitungsmaschinen auf,
bei denen der Abstand der Queranleimungen veränderbar sein soll.
[0005] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, das vorbekannte Querleimwerk so weiterzugestalten,
daß es ohne die Notwendigkeit des kompletten Austausches für die Erzeugung unterschiedlicher
Abstände der Queranleimungen eingesetzt werden kann.
[0006] Unter Beibehaltung der vorbekannten Konstruktionsprinzipien wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Auftragezylinder in der Weise baugruppenmäßig unterteilt ist,
daß eine mit ihrem Antrieb und ihrer Lagerung in der Bearbeitungsmaschine verbleibende
Welle mit einem Zentrierkörper drehschlüssig versehen ist, an dem den Zylinderumfang
bildende Körper wählbaren Durchmessers austauschbar verschraubt sind, wobei die Körper
Führungen. für die Aufnahme von mindestens einem Einsatz enthalten, welcher den Klebstoffzuführkanal
und die Austrittsöffnungen aufweist.
[0007] Mit dieser erfindungsgemäßen Lösung ist die Möglichkeit gegeben, die Welle des Querleimwerkes
mit ihrem Antrieb, ihrer Lagerung und sämtlichen Steuermitteln ständig in der Bearbeitungsmaschine
zu belassen und bei Formatwechsel lediglich die den Umfang des Auftragezylinders bildenden
Körper gegen solche passenden Durchmessers auszutauschen. Damit werden die Anlagekosten
für die Querleimwerke der Bearbeitungsmaschinen wesentlich reduziert und im besonderen
die Möglichkeiten geschaffen, im Tiefdruckverfahren hergestellte Druckerzeugnisse
wechselnden Formates anstelle einer Klammerheftung zu verkleben.
[0008] Die Erfindung ist aber nicht auf den Einsatz in der Tiefdrucktechnik beschränkt.
[0009] In den Unteransprüchen sind einige Varianten aufgezeigt, wie man die Welle und die
den Umfang des Auftragezylinders bestimmenden Körper einfach gestalten, drehschlüssig
miteinander verbinden und letzlich so befestigen kann, daß unter dem Einfluß der sehr
hohen Bahngeschwindigkeit keine negativen Auswirkungen eintreten.
[0010] Die Erfindung bietet sogar die Möglichkeit, einen Einsatz für die Verwendung von
im Durchmesser unterschiedlich großen Auftragezylindern vorzusehen, wobei die gekrümmte
Außenseite des Einsatzes der Krümmung des kleinsten vorgesehenen Auftragezylinders
entspricht. Wenn ein solcher Einsatz in einem Auftragezylinder verwendet wird, dessen
Durchmesser größer als bei dem für den Einsatz ursprünglich gedachten Auftragezylinder
ist, dann ergibt sich zufolge der unterschiedlichen Krümmungen von Einsatz und Auftragezylinder
am Rande der Führung eine Stufe, die in gewissen Größenordnungen in Kauf genommen
werden kann. Wesentlich ist lediglich, daß der Bereich der Austrittsöffnungen im Einsatz
mit der gedachten Fortsetzung der Mantelfläche des Auftragezylinders übereinstimmt,
so daß auf die Papierbahn beim Umschlingen des Auftragezylinders keine Impulse einwirken
können.
[0011] Mit den Merkmalen des Unteranspruches 8 kann der Verwendungsspielraum für den einzelnen
Einsatz noch vergrößert werden.
[0012] In den Ansprüchen 9 und 10 sind Lösungen aufgezeigt, wie bei sich ändernden Durchmessern
des Auftragezylinders die Abdichtung der Austrittsöffnungen im Stillstand bewältigt
werden kann. Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung. In ihr ist
die Erfindung schematisch und beispielsweise dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1: eine Stirnansicht auf einen Auftragezylinder mit unterschiedlichen Durchmessern
und einer Anordnung zum Abdichten von Austrittsöffnungen,
Fig. 2: einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines mehrteiligen Auftragezylinders,
Fig.3: eine Draufsicht auf den Auftragezylinder gemäß Fig. 2.
Fig.4: einen Querschnitt durch den Auftragezylinder gem. Fig. 3 entlang der Linie
IV - IV,
Fig.5: einen Querschnitt durch einen Einsatz mit Fülleisten in vergrößerter Darstellung
und
Fig.6: einen Querschnitt durch ein den Einsatz überdeckendes Überbrückungsglied.
[0013] Im Ausführungsbeispiel der Figur 1 ist ganz schematisch ein Auftragezylinder 1 im
Zusammenhang mit Führungsrollen 4,5 für die zu beleimende Bahn 6 in Stirnansicht gezeigt,
wobei davon ausgagangen wird, daß in eine solche Anordnung Auftragezylinder 1 unterschiedlichen
Durchmessers eingesetzt werden sollen. Mit 2 ist ein solcher Auftragezylinder des
größten Umfanges und mit 3 ein solcher des kleinsten Umfanges strichpunktiert gezeichnet.
[0014] Es sei grundsätzlich bemerkt, daß die konstruktive Gestaltung des Auftragezylinders
1 - soweit sie nachfolgend nicht gesondert beschrieben ist - der Offenbarung der DE-PS
32 22 335 entspricht, deren Inhalt zum Gegenstand der Offenbarung der Erfindung gemacht
wird.
[0015] Das Grundprinzip der Erfindung besteht darin, daß eine den Auftragezylinder 1 tragende
Welle 16 mit ihrem in der Zeichnung nicht dargestellten Antrieb, ihrer Lagerung und
den sonstigen Steuermitteln ständig in der Bearbeitungsmaschine verbleiben soll und
daß den Umfang des Auftragezylinders 1 bildende Körper 17 (Figur 1) bzw. 22 (Fig.
2) mit der Welle 16 drehschlüssig und fest verbunden werden können, aber gegeneinander
ausgetauscht werden können. Im Falle der Figur 1 ist diese Austauschmöglichkeit dadurch
geschaffen, daß ein den Zylinderumfang im wesentlichen bestimmender Zylinderkörper
17 eine radiale Aussparung 18 aufweist, deren Breite dem Durchmesser der Welle 16
oder einem mit der Welle 16 verbundenen Zentrierkörper 21 entspricht. Dieser Zylinderkörper
17 wird mit Hilfe eines in die radiale Aussparung 18 passend einsetzbaren Klemmstückes
19 und der Verschraubung 20 fest mit der Welle 16 verbunden. Man braucht also lediglich
das Klemmstück 19 zu lösen, um dann den Zylinderkörper 17 von der Welle 16 abheben
zu können.
[0016] Im Zylinderkörper 17 befinden sich beim Ausführungsbeispiel zwei Führungen 26 zur
Aufnahme von Einsätzen 7, welche,wie Figur 5 bzw. die DE-PS 32 22 335 deutlicher zeigen,
einen Klebstoffzuführkanal 30, sowie mindestens eine Reihe von Austrittsöffnungen
8 enthalten, die sich längs einer Mantellinie des Auftragezylinders 1 erstrecken.
Diese Austrittsöffnungen 8 sind mit dem Klebstoffzuführkanal 30 in Verbindung, können
aber von innen her durch ein besonderes Verschlußelement 31 versperrt werden. Der
Klebstoffzuführkanal 30 wird an der Stirnseite des einzelnen Einsatzes 7 mit einem
Klebstoffkanal verbunden, der in der Welle 16 axial vorgesehen ist. Die Verbindungsleitung
beider Kanäle wird längs der Stirnfläche des Auftragezylinders angebracht.
[0017] Die Bahn 6 wird mit Hilfe der Führungsrollen 4,5 so geführt, daß sich eine möglichst
große Umschlingung des Auftragezylinders 1 ergibt. Da aber Auftragezylinder unterschiedlichen
Durchmessers eingesetzt werden sollen, ergibt sich die Notwendigkeit, die Führungsrollen
4,5 verstellbar anzuordnen. Mit 4' und 5' ist die Lage dieser Führungsrollen bei einem
Auftragezylinder 1 mit dem größten Umfang 2 strichpunktiert angedeutet.
[0018] Die Queranleimung der Bahn 6 erfolgt wie beim DE-Patent32 22 335 in der Weise, daß
die Austrittsöffnungen 8 von innen her geöffnet werden, sobald die Bahn 6 im Bereiche
der Umschlingung des Auftragezylinders die Austrittsöffnungen 8 abgedeckt hat. Während
des Gleichlaufes von Bahn 6 und Zylinder 1 innerhalb dieses Abdeckbereiches bleiben
die Austrittsöffnungen 8 geöffnet. Sie werden verschlossen, bevor die Bahn 6 sich
vom Umfang des Auftragezylinders 1 abzuheben beginnt. Aus der Vielzahl der nebeneinander
angeordneten, im Durchmesser kleinen Austrittsöffnungen 8 ergibt sich eine linienartige
Querverleimung auf der Papierbahn 6, die kurz danach mit einer anderen Bahn zusammengeführt
wird.
[0019] Bei Stillstand des Auftragezylinders 1, insbesondere bei Arbeitspausen, werden Abdichtwalzen
9 von außen her gegen die Austrittsöffnungen 8 angestellt, um das Eintrocknen des
Klebstoffes und das Verschließen der Austrittsöffnungen 8 zu verhindern. Die einzelne
Abdichtwalze 9 ist an einem Winkelhebel 11 gelagert, der um die Schwenkachse 13 schwenkbar
ist. Die Lagerung der Abdichtwalze 9 ist an einem aufrechten Schenkel 12 des Winkelhebels
11 vorgesehen, der so konstruiert ist, daß die Führungsrollen 4,5 in ihrer weitesten
Stellung 4',5' nicht die Bewegung des Winkelhebels 11 behindern. Die Lage der Schwenkachse
13 ist dabei so gewählt, daß sie in der Mitte zwischen den beiden Endstellungen der
Abdichtwalze 9, bezogen auf den kleinsten und den größten Umfang 3,2 des Auftragezylinders
1 zu liegen kommt. Wie aus der Zeichnung der Figur 1 ersichtlich ist, wird die Achse
der Abdichtwalze 9 beim Verschwenken um die Schwenkachse 13 in einem Kreisbogen geführt,
der Relativverschiebung der Austrittsöffnung 8 zur nächstgelegenen Oberfläche der
Abdichtwalze 9 zur Folge hat. Um dennoch eine genaue Abdeckung der Austrittsöffnungen
8 zu erreichen, ist im Winkelhebel 11 ein Langloch 10 vorgesehen, entlang welchem
die Abdichtwalze 9 verstellbar geführt ist.
[0020] Wenn, wie im Falle der Figur 1, zwei Einsätze 7 je Auftragezylinder 1 zur Verwendung
kommen, sind demgemäß auch zwei Winkelhebel 11 mit Abdichtwalzen 9 vorgesehen, die
zweckmäßigerweise über eine gemeinsame Hubeinrichtung 14 und über die Laschen 15 verstellt
werden können.
[0021] Es sei aber darauf hingewiesen, daß die Erfindung auch solche Queranleimwerke umfaßt,
bei denen nur ein Einsatz 7 je Auftragezylinder 1 zur Verwendung kommt. In diesem
Fall erübrigt sich die doppelte Anordnung der Winkelhebel 11 und Abdichtwalzen 9.Denkbar
sind auch Anwendungen, wo mehr als zwei Einsätze 7 je Auftragezylinder 1 zur Verwendung
kommen. In diesem Fall erhöht sich die Anordnung der Winkelhebel 11 und Abdichtwalzen
9 entsprechend.
[0022] Im Ausführungsbeispiel der Figur 2 ist ein im Aufbau anders gestalteter Auftragezylinder
1 gezeigt. Danach weist die Welle 16 drehschlüssig einen Zentrierkörper 21 auf, der
fester Bestandteil der Welle 16 bleibt, wenn Auftragezylinder 1 unterschiedlicher
Größe mit der Welle 16 verbunden werden sollen. Der Zentrierkörper 21 kann mit der
Welle verschraubt, verschweißt, aufgeschrumpft, oder in sonstiger Weise fest verbunden
sein.
[0023] Mit dem Zentrierkörper 21 werden nun zwei Zylinderkörper 22 (Zylinderhalbschale)
verbunden, die folglich die gleiche prismatische, dem Zentrierkörper 21 angepaßte
Führung aufweisen. Es werden folglich paarweise solche Zylinderkörper 22 mit den verschiedensten
Durchmesser-Abstufungen, aber den gleichen Zentrierflächen bereitgehalten, um das
Querleimwerk auf die gewünschten Abstände der Querverleimungen einstellen zu können.
[0024] Wegen der hohen Rotationsgeschwindigkeiten ist beim Ausführungsbeispiel der Figuren
2 - 4 eine spezielle Verschraubung gewählt, die außerdem die Montage und Demontage
der Auftragezylinder 1 erleichtern sollen. Die Radialverschraubung 23 gemäß Figur
2 verspannt zunächst die beiden Zylinderkörper 22 gegeneinander und läßt diese zur
festen Anlage mit den längeren Seiten des im Querschnitt rechteckigen Zentrierkörpers
21 kommen. Wie die Figur 3 zeigt, sind zwei solcher Radialverschraubungen 23 an beiden
Endbereichen des Auftragezylinders 1 vorgesehen. In der Mitte befindet sich die in
Figur 4 im Querschnitt gezeigte Montageverschraubung 29, welche den Sinn hat, den
einzelnen Zylinderkörper 22 noch fest mit dem Zentrierkörper 21 zu verbinden, während
der andere Zylinderkörper 22 nach Lösen der Verschraubungen 23 und 29 vom Zentrierkörper
21 abgehoben wird.
[0025] Damit eine praktisch unlösbare und unter der hohen Fliehkraft unbeeinflußbare Verbindung
zwischen den Zylinderkörpern 22 und dem Zentrierkörper 21 zustandekommt, sind die
Zylinderkörper 22 durch die periphere Verschraubung 24 unmittelbar und durch die Querverschraubung
25 noch zusätzlich mit dem Zentrierkörper 21 verschraubt.
[0026] Im Beispiel der Figur 2 ist ferner gezeigt, daß die gekrümmte Außenseite 34 des Einsatzes
7 durchaus eine größere Krümmung als die Mantelfläche des Auftragezylinders 1 aufweisen
kann, sofern sichergestellt ist, daß der die Austrittsöffnungen 8 umgebende Bereich
die gedachte Verlängerung der Mantellinie des Auftragezylinders 1 tangiert. Auf diese
Weise ist es nämlich möglich, ein- und denselben Einsatz 7 für im Durchmesser unterschiedlich
große Auftragezylinder 1 zu verwenden. Es ergibt sich am Übergang des Einsatzes 7
zur Führung 26 für den Einsatz ein Versatz 27, der - falls er nicht zu groß ist -
keine schädlichen Einwirkungen auf die Führung der Bahn 6 am Auftragezylinder 1 besitzt.
[0027] Dieser Versatz 27 läßt sich noch reduzieren, wenn man gemäß Ausführungsbeispiel der
Figur 5 die gekrümmte Außenseite des Einsatzes 7 mit stufenförmigen Absetzungen 33
versieht, in welche Fülleisten 35 eingesetzt werden. Diese Fülleisten 35 haben eine
gewölbte Außenfläche 37, die völlig mit der Krümmung des Auftragezylinders 1 übereinstimmt.
Folglich ist der Versatz 36 gegenüber dem Versatz 27 in Figur 2 wesentlich reduziert.
[0028] Figur 5 zeigt im übrigen die Lage der Austrittsöffnungen 8 im Verhältnis zum Klebstoffzuführkanal
30, der im wesentlichen durch eine Steuerwelle 32 verschlossen ist, deren Durchmesser
geringer als derjenige des Klebstoffzuführkanals 30 ist. In dem verbleibenden Spalt
wird ein an der Steuerwelle 32 befestigtes Verschlußelement 31 bewegt, das die Austrittsöffnungen
8 innenseitig abdeckt und damit den Klebstoff, der sich im Spalt zwischen der Kanalwandung
und der Steuerwelle 32 befindet, daran hindert, durch die Austrittsöffnung 8 zu treten.
[0029] Eine noch einfachere Möglichkeit der Anpassung des Querleimwerkes an unterschiedliche
Durchmesser des Auftragezylinders 1 ist aus Figur 6 ersichtlich. Der Einsatz 7 weist
ebenfalls stufenförmige Absetzungen 33 auf, in die anstelle der Füllleisten 35 der
Figur 5 ein den Einsatz 7 abdeckendes Überbrückungsglied 40 eingepaßt wird. Dieses
Überbrückungsglied 40 weist an seiner Außenseite 42 die gleiche Krümmung wie der Auftragezylinder
1 auf. Ändert sich der Durchmesser des Auftragezylinders 1, dann braucht nur das Überbrückungsglied
40 angepaßt zu werden, wohingegen der Einsatz 7 unverändert bleibt. Der Einsatz 7
weist eine zurückversetzte Anschlagfläche 39 auf, welche die Austrittsöffnungen 8
enthält und gegen die das Überbrückungsglied 40 gespannt wird. In ihm befinden sich
Fortsetzungen 41 der Austrittsöffnungen 8.
[0030] Das Verschlußelement 31 befindet sich entsprechend der Wanddicke des Einsatzes 7
und des Überbrückungsgliedes 40 in einer zurückversetzten Lage, was sich aber nicht
nachteilig auf das Auftrageverhalten des Querleimwerkes auswirkt.
[0031] Man kann nun die Fortsetzung 41 der Austrittsöffnung 8 innenseitig erweitern und
damit Raum für Stöpsel 43 schaffen. Mit deren Hilfe läßt sich das Auftragebild für
den Klebstoffauftrag, insbesondere dessen Breite, nach Wunsch verändern, denn wo ein
Stöpsel ist, kann kein Klebstoff aufgetragen werden .
[0032] Dieser Gedanke läßt sich auch bei anderen Gestaltungen des Querleimwerkes verwirklichen.
Stückliste
[0033]
1 Auftragezylinder
2 größter Umfang
3 kleinster Umfang
4 Führungsrolle
4'Führungsrolle
5 Führungsrolle
5' Führungsrolle
6 Bahn
7 Einsatz
7'Einsatz
8 Austrittsöffnung
9 Abdichtwalze
10 Langloch
11 Winkelhebel
12 aufrechter Schenkel
13 Schwenkachse
14 Hubeinrichtung
15 Lasche
16 Welle
17 Zylinderkörper (einteilig)
18 radiale Aussparung
19 Klemmstück
20 Verschraubung
21 Zentrierkörper
22 Zylinderkörper (mehrteilig), Zylinderhalbschale
23 Radialverschraubung
24 periphere Verschraubung
25 Querverschraubung
26 Führung für Einsatz
27 Versatz
28 Einsatzverschraubung
29 Montageverschraubung
30 Klebstoffzuführkanal
31 Verschlußelement
32 Steuerwelle
33 stufenförmige Absetzung
34 gekrümmte Außenseite
35 Fülleiste
36 Versatz
37 gewölbte Außenfläche
38 Gestell
39 Anschlagfläche
40 Überbrückungsglied
41 Fortsetzung der Öffnung 8
42 Außenseite
43 Stöpsel
1) Vorrichtung zum Auftragen eines Klebstoffes in Form einer Queranleimung auf eine
Bahn, insbesondere zur Verklebung .von zwei sehr schnell laufenden Bahnen in Rotationsdruckmaschinen,
bei der ein wesentlicher Teilbereich des Mantels eines um seine Achse rotierend angetriebenen
Auftragezylinders von der anzuleimenden Bahn umschlungen und der Umfang des Mantels
entsprechend dem Abstand der Queranleimung oder einem ganzen Vielfachen hiervon bemessen
ist, wobei der Klebstoff von einem ortsfesten/ axialen Klebstoffanschluß bis zu einem
längs einer Mantellinie sich erstreckenden, mit dem Auftragezylinder umlaufenden Klebstoffzuführkanal
geführt ist, von dem aus mindestens eine Reihe von in der Zylinderwandung befindlichen
Austrittsöffnungen mit dem Klebstoff gesteuert versorgt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Auftragezylinder (1) in der Weise baugruppenmäßig unterteilt ist, daß eine
mit ihrem Antrieb und ihrer Lagerung in der Bearbeitungsmaschine verbleibende Welle
(16) mit einem Zentrierkörper (21) drehschlüssig versehen ist, an dem den Zylinderumfang
bildende Körper (17,22) wählbaren Durchmessers austauschbar verschraubt sind, und
daß die Körper (17,22) Führungen (26) für die Aufnahme von mindestens einem Einsatz
(7) enthalten, welcher den Klebstoffzuführkanal (30) und die Austrittsöffnung (8)
aufweist.
2) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, daß der Zentrierkörper (21)
prismatischen, insbesondere rechteckigen Querschnitt aufweist, an dem die den Zylinderumfang
bildenden Körper (22) aus unterschiedlichen Richtungen angeschraubt sind.
3) Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge- kennzeichnet, daß die den Zylinderumfang
bildenden Körper (22) als Zylinderhalbschalen mit prismatischer Innenzentrierung ausgebildet
sind, von denen mindestens eine Zylinderhalbschale eine Führung (26) für die Aufnahme
eines Einsatzes (7) aufweist.
4) Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn- zeichnet, daß beide Zylinderhalbschalen
(22) über die Welle (16) und den Zentrierkörper (21) durchsetzende Schrauben (23)
gegeneinander verspannt und außerdem peripher unmittelbar miteinander (24), sowie
im rechten Winkel hierzu (25) mit dem Zentrierkörper (21) verschraubt sind.
5) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, daß ein den Zylinderumfang
im wesentlichen bildender Körper (17), der eine dem Wellendurchmesser entsprechende;
radiale Aussparung (18) aufweist, mit Hilfe eines die Aussparung (18) ausfüllenden
Klemmstückes (19) an der Welle (16) drehschlüssig befestigt ist.
6) Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
der im Einsatz (7) vorhandene Klebstoffzuführkanal (30) an einem in der Welle (16)
befindlichen axialen Klebstoffkanal über ein längs der Stirnfläche des Auftragezylinders
(1) sich erstreckendes Verbindungselement angeschlossen ist.
7) Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Einsatz (7) für die Verwendung von im Durchmesser unterschiedlich großen Auftragezylindern
(1) vorgesehen ist, wobei die gekrümmte Außenseite (34) des Einsatzes (7) der Krümmung
des kleinsten vorgesehenen Auftragezylinders (1) entspricht.
8) Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn- zeichnet, daß die gekrümmte Außenseite
(34) des Einsatzes (7) an beiden Längsrandbereichen stufenförmig abgesetzt und in
die einzelne Stufe (33) eine Fülleiste (35) eingesetzt ist, die eine der Krümmung
des jeweiligen Auftragezylinders (1) angepaßte, gewölbte Außenfläche (37) besitzt.
9) Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
ein den Klebstoffzuführkanal (30) enthaltender Einsatz (7) eine gegenüber der Mantelfläche
des Auftragezylinders (1) zurückversetzte Anschlagfläche (39) mit in ihr befindlicher
Austrittsöffnung (8) aufweist, gegen welche von außen her ein den Einsatz (7) überdeckendes
Überbrückungsglied (40) gespannt ist, dessen Außenfläche (42) der Krümmung des Auftragezylinders
(1) entspricht und das Fortsetzungen (41) der Austrittsöffnungen (8) des Einsatzes
(7) bis in die Außenfläche (42) enthält.
10) Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich- net, daß die Fortsetzungen (41)
der Austrittsöffnungen (8) auf der Innenseite des Überbrückungsgliedes (40) einen
vergrößerten Durchmesser aufweisen und zur Aufnahme von Stöpseln (43) zum Verschließen
der Fortsetzungen (41) der Austrittsöffnungen (8) bestimmt sind.
11) Vorrichtung nach Anspruch 1.oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Abdichten der Austrittsöffnungen (8) bei Ruhestellung des Auftragezylinders
(1) eine an einem Winkelhebel (11) verstellbar angeordnete Abdichtwalze (9) vorgesehen
ist, die an einem aufrechten Schenkel (12) des Winkelhebels (11) derart gelagert ist,
daß sie dichtend gegen unterschiedlich große Auftragezylinder (1) angestellt werden
kann.
12) Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn- zeichnet, daß bei Anordnung von
zwei Einsätzen (7) je Auftragezylinder (1) deren zugeordnete Winkelhebel (11) an eine
gemeinsame zwischen ihnen angeordnete Hubeinrichtung (14) angeschlossen sind.