[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbrennen von flüssigem Brennstoff und
einen Brenner mit den Merkmalen des Oberbegriffes der Patentansprüche 1 und 2.
[0002] Die Verbrennung von flüssigen, Kohlenwasserstoffe enthaltenden Brennstoffen verlangt
grundsätzlich den Aufbereitungsschritt der Vergasung der Flüssigkeit vor der Verbrennung.
Vollzieht sich dieser Vorgang innerhalb einer gewissen kritischen Zeit, die etwa bei
einer hundertstel Sekunde liegt, verläuft die Verbrennung ausschließlich über gasförmige
Zwischenoxidationsprodukte, wobei schließlich das Endprodukt Kohlendioxid durch Oxidation
von Kohlenmonoxid entsteht. Dabei wird die Bildung von Ruß unterdrückt, dessen Partikel
als Kondensationskerne für saure Verbrennungsprodukte wirken. Ferner führt ein Rußbelag
auf der Wärmeaustauschfläche zu zusätzlichen Energieverlusten.
[0003] In der DE-PS 30 38 063 ist ein Brenner der gattungsgemäßen Art beschrieben, bei dem
zwischen den konischen Mantelflächen eines Einsatzkörpers und eines Leitkörpers ein
Strömungsweg für die Verbrennungsluft gebildet ist. Dabei weist die Konusspitze zur
Brennstoffzuleitung. Auf diese Weise wird die Luft in einer Rückströmung zur Brennstoffzuführung
geführt. Darüber hinaus ist der Einsatzkörper auf seiner Außenseite mit Leitschaufeln
versehen, die dem Luftstrom einen Drall aufzwingen. Dieser Drall erzeugt in dem Brennstoff-Luft-Gemisch
eine Wirbelbewegung, die eine Rezirkulationsbewegung der Reaktionspartner bewirkt,
dabei aber die Brennstofftropfen nach außen drängt. Die durch die Gestaltung des bekannten
Brenners beabsichtigte Wirkung einer Verringerung der Rußbildung kann sich nur unzureichend
einstellen, da kein absolut homogenes Gemisch entsteht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren und den Brenner
derart auszubilden, daß auch bei geringen Durchsätzen der Brennstoff mit einer völlig
rußfreien Flamme brennt und ein Verstopfen der vom Brennstoff durchflossenen Austrittsbohrung
vermieden wird.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Ein Brenner insbesondere zur Durchführung
dieses Verfahrens ist durch die Merkmale des Patentanspruches 2 gekennzeichnet. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Bei dem Erfindungsgegenstand wird der kompakte Brennstoff durch einander entgegengerichtete
Luftstrahlen in feinste Tröpfchen zerschlagen und mit der Verbrennungsluft homogen
vermischt. Die Vermischung wird noch dadurch verbessert, daß die Luft drallfrei zugeführt
wird, so daß auf die Tropfen keine Zentrifugalkraft wirkt, durch die sie nach außen
gedrängt und separiert werden könnten. Auf diese Weise werden die Voraussetzungen
geschaffen, unter denen die Verbrennung des flüssigen Brennstoffes ausschließlich
über gasförmige Zwischenoxidationsprodukte und damit ohne Rußbildung erfolgen kann.
Gleichzeitig ist durch die Bemessung der Austrittsöffnung und die sich dadurch einstellende
Strömungsgeschwindigkeit sichergestellt, daß die Flammenwurzel in einem bestimmten
Abstand von dem Ort der Vermischung liegt und eine homogene Vermischung von fein zerstäubtem
Brennstoff und Verbrennungsluft erzielt wird. Durch die Bemessung des konischen Abschnittes
wird erreicht, daß die Flammenwurzel aber noch innerhalb der Austrittsöffnung sich
befindet.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird
im folgenden näher erläutert. Die Zeichnung stellt einen Längsschnitt durch einen
Brenner gemäß der Erfindung dar.
[0008] Der Brenner weist ein Führungsrohr 1 auf, das mit einem Anschluß 2 für die Zuführung
von Verbrennungsluft versehen ist. Innerhalb des Führungsrohres 1 ist ein zylindrischer
Leitkörper 4 mit einer ebenen Bodenfläche 20 vorgesehen. Der Leitkörper 4 ist axial
verschiebbar. Er ist mit Abstand von dem Führungsrohr 1 derart angeordnet, daß ein
ringförmiger Kanal 3 gebildet ist. Dabei wird der Abstand durch ebene Distanzstücke
21, die keinen Drall erzeugen, eingehalten. Dieser Kanal 3 wird von der Verbrennungsluft
achsparallel und drallfrei durchströmt.
[0009] Zentrisch in dem Führungsrohr 1 ist eine Brennstoffleitung für die Zuführung von
flüssigem Brennstoff angeordnet. Die Brennstoffleitung besteht aus einem Rohr 5 und
einer Austrittsbohrung 6, die durch die Längsachse des Leitkörpers 4 geführt ist.
Die Austrittsbohrung 6 mündet zentrisch in die Bodenfläche 20 des Leitkörpers 4.
[0010] Das Führungsrohr 1 ist austrittsseitig durch einen Abschlußkörper 7 verschlossen.
Der Abschlußkörper 7 ist mit einem Flansch 8 versehen, über den der Abschlußkörper
7 an einem Flansch 9 einer Brennkammer 10 befestigt ist. Die Brennkammer 10 ist ein
Teil eines Heizungskessels 11. Der Abschlußkörper 7 weist in der Verlängerung der
Austrittsbohrung 6 eine Austrittsöffnung 12 auf. Außerdem sind durch den Abschlußkörper
7 eine Hochspannungszündung 13 und eine Flammenüberwachung 14 hindurchgeführt, die
in die Brennkammer 10 hineinragen.
[0011] Der Abschlußkörper 7 enthält auf der dem Führungsrohr 1 zugewandten Seite eine ebene
Stirnfläche 15, der in einem axialen Abstand die Bodenfläche 20 des Leitkörpers 4
gegenübersteht. Die Bodenfläche 20 und die Stirnfläche liegen parallel zueinander
und bilden einen Spalt 16 von gleichbleibender Breite, der senkrecht zu der Längsachse
der Austrittsbohrung 6 verläuft.
[0012] Der Spalt 16 steht mit dem ringförmigen Kanal 3 in Verbindung und weist einen wesentlich
geringeren Querschnitt als dieser auf. Durch die Verstellbarkeit des Leitkörpers 4
kann die Spaltbreite variiert werden.
[0013] Die Austrittsöffnung 12 weist, in Strömungsrichtung gesehen, zunächst einen zylindrischen
Abschnitt 17 auf, dessen Durchmesser gleich seiner Höhe ist. Der zylindrische Abschnitt
17 geht unter sprunghafter Vergrößerung seines Durchmessers in einen sich konisch
erweiternden Abschnitt 18 über. Zwischen dem zylindrischen Abschnitt 17 und dem konischen
Abschnitt 18 ist dadurch eine Abreißkante 19 gebildet. Der Querschnitt des zylindrischen
Abschnittes 17 ist in Abhängigkeit von der Breite des Spaltes 16 so groß gewählt,
daß in ihm die Strömungsgeschwindigkeit des durchströmenden Mediums stets um mindestens
das Dreifache größer ist als die Zündgeschwindigkeit des Brennstoffes. Die Zündgeschwindigkeit
ist die Geschwindigkeit, mit der eine Flamme durch ein Brennstoff-Luft-Gemisch zurückwandert.
Sie beträgt für Öl etwa 12 m/s. Der größte Durchmesser des konischen Abschnittes 18
ist so dimensioniert, daß die Strömungsgeschwindigkeit des Mediums am Austritt aus
dem Abschnitt 18 auf eine Geschwindigkeit abgebaut wird, die unterhalb der Zündgeschwindigkeit
liegt.
[0014] Durch die zentrische Austrittsbohrung 6 tritt der flüssige Brennstoff als kompakter
Strahl mit einer mittleren Geschwindigkeit von 2 m/s aus. Die Verbrennungsluft strömt
achsparallel und drallfrei durch den ringförmigen Kanal 3 und trifft nach einer Umlenkung
von 90° in dem Spalt 16 senkrecht auf den Brennstoffstrahl. Innerhalb des durch die
planparallelen Flächen 15, 20 gebildeten Spaltes 16 werden die Luftstrahlen erheblich
beschleunigt und prallen im Zentrum des Spaltes 16 mit hoher Geschwindigkeit zusammen.
[0015] Die hochbeschleunigten Luftstrahlen zerschlagem den zentrisch eintretenden Brennstoffstrahl
in feinste Tröpfchen mit einem Durchmesser von etwa 0,02 mm und erzeugen eine homogene
Vermischung von Brennstofftröpfchen und Luft. Das so aufbereitete Brennstoff-Luft-Gemisch
durchströmt den zylindrischen Abschnitt 17 der Austrittsöffnung 12 mit einer Strömungsgeschwindigkeit,
die deutlich oberhalb der Zündgeschwindigkeit liegt, wobei diese Geschwindigkeit
innerhalb des konischen Abschnittes 18 auf einen Wert unterhalb der Zündgeschwindigkeit
abgebaut wird. Nach der Zündung des Brennstoff-Luft-Gemisches in der Brennkammer 10
stabilisiert sich die Flammenwurzel in dem konischen Abschnitt 18 der Austrittsöffnung
12, wobei auch bei kalter Brennkammer 10 sofort eine rußfreie Flamme mit sehr rascher
Verbrennungsreaktion entsteht, so daß die Verbrennung der Brennstoffdämpfe bereits
beim Austritt aus der Brennkammer 10 abgeschlossen ist. Dies ermöglicht die Konstruktion
von Wärmetauschern mit geringen Abmessungen und turbulenter Rauchgasströmung in engen
Rauchgaszügen, zumal in keiner Einstellung, auch nicht bei Luftmangel, Ruß entsteht.
1. Verfahren zum Verbrennen von flüssigem Brennstoff mit Verbrennungsluft, die radial
gegen einen zentralen Brennstoffstrahl geführt und durch die der kompakte Brennstoffstrahl
zerschlagen wird, worauf das so erzeugte Brennstoff-Luft-Gemisch einem Brennraum zugeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsluft drallfrei durch einen durch
zwei planparallele Flächen begrenzten Spalt senkrecht zum Brennstoffstrahl geführt
und dabei erheblich beschleunigt wird und daß das Brennstoff-Luft-Gemisch mit einer
Strömungsgeschwindigkeit abgeführt wird, die der dreifachen Zündgeschwindigkeit entspricht.
2. Brenner für flüssigen Brennstoff mit einem Führungsrohr (1) für Verbrennungsluft,
in dem mit Abstand unter Bildung eines ringförmigen Kanales (3) ein Leitkörper (4)
angeordnet ist, der axial verstellbar ist und durch den axial eine Brennstoffleitung
mit einer zentrischen Austrittsbohrung (6) geführt ist, zu der koaxial eine Austrittsöffnung
(12) für das Brennstoff-Luft-Gemisch vorgesehen ist, insbesondere zur Durchführung
eines Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am austrittsseitigen
Ende des Führungsrohres (1) durch zwei planparallele Flächen (15, 20) ein Spalt (16)
begrenzt ist, der senkrecht zur Achse der Austrittsbohrung (6) im Leitkörper (4) verläuft
und einen wesentlich engeren Querschnitt als der ringförmige Kanal (3) aufweist und
daß der Querschnitt der Austrittsöffnung (12) für das Brennstoff-Luft-Gemisch in Abhängigkeit
von der Leistung des Brenners so groß bemessen ist, daß die Strömungsgeschwindigkeit
des Gemisches mindestens der dreifachen Zündgeschwindigkeit entspricht.
3. Brenner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung (12)
zunächst einen zylindrischen Abschnitt (17) aufweist, dessen Durchmesser und Länge
gleich groß sind und daß der zylindrische Abschnitt (17) in Strömungsrichtung des
Brennstoff-Luft-Gemisches in einen sich konisch erweiternden Abschnitt (18) übergeht.
4. Brenner nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der kleinste Durchmesser des
konischen Abschnittes (18) größer ist als der Durchmesser des zylindrischen Abschnittes
(17) und daß der größte Durchmesser des konischen Abschnittes (18) einen solchen Wert
aufweist, daß die Strömungsgeschwindigkeit des Brennstoff-Luft-Gemisches kleiner
als die Zündgeschwindigkeit ist.