[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verpackungsbehälter mit einem Überdruckventil nach
der Gattung des Anspruchs 1. Bei einem beispielsweise durch die US-PS 2 927 722 bekannten
Verpackungsbehälter dieser Art sind die Wände aus einem flexiblen Packstoff geformt
und die das Ventilglied bildende Membran ist darauf über einer Durchlaßöffnung mit
verhältnismässig großem Querschnitt befestigt. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß
bei einem Packungsinhalt mit körnigen oder pulverigen Teilchen, beispielweise gemahlener
Kaffee, Gutteilchen durch die Durchlaßöffnung in den Entgasungskanal gelangen und
dort hängen bleiben können, so daß ein dichtes Schließen des Ventils nicht mehr möglich
ist. Ferner ist bei nicht starrem Inhalt des Behälters nachteilig, daß sich durch
Verlagerung von Teilen des Inhalts die zunächst plane Wand des Verpackungsbehälters
verformt mit der Folge, daß im freien, den Kanal deckenden Teil der Membran Spannungen
auftreten, durch die ein Öffnen des Ventils erst bei hohem Innendruck möglich ist.
In diesem Fall wird die Packung unansehlich verformt, so daß der Verbraucher eine
verdorbene Ware vermutet.
[0002] Um bei Verpackungsbehältern aus flexiblem Packstoff ein Beanspruchen der Ventilmembran
durch Verformen der Behälterwand zu vermeiden, ist beispielsweise durch die EP-A 23703
ein Überdruckventil für einen Verpackungsbehälter bekannt geworden, bei dem eine das
Ventilglied bildende Membrane auf einem ringförmigen Basisteil aus verhältnismäßig
steifem Material befestigt ist. Das die Membran tragende Basisteil ist mit der Behälterwand
fest verklebt und verhindert ein Verformen der Membran bei Verformungen der Behälterwände.
Vorteile der Erfindung
[0003] Der erfindungsgemäße Verpackungsbehälter mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 hat den Vorteil, daß bei Anordnung einer steifen, planen Packungswand und einer
einfachen Ventilmembran darauf ein Öffnen des Überdruckventils bereits bei einem bestimmten,
geringen Überdruck in der Pakkung gewährleistet ist, da durch die Eindellung um die
Durchtrittsöffnung eine Druckwirkfläche geschaffen ist, die für den Öffnungsdruck
maßgebend ist. Dadurch wird bei einfacher Ausbildung des Überdruckventils ein sicheres
Ablassen von Gas aus der Packung schon bei geringem Überdruck und ein dichtes Wiederverschließen
des Überdruckventils bei Sinken des Drucks auf eine bestimmte Höhe gewährleistet.
[0004] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Verbesserungen
des im Anspruch 1 angegebenen Verpackungsbehälters möglich.
Zeichnung
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen Verpackungsbehälter
mit einem Überdruckventil in schaubildlicher Darstellung und Figur 2 den Kopfbereich
des Verpackungsbehälters nach Figur 1 im Querschnitt.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0006] Der Verpackungsbehälter besteht aus einem rohr- oder hülsenförmigen Rumpf 1 und aus
zwei dessen Öffnungen verschliessenden Deckeln 2, 3. Er ist wasserdampf- und gasdicht
und insbesondere zur Aufnahme von luft- und feuchtigkeitsempfindlichen Nahrungs- und
Genußmitteln geeignet.
[0007] Der Rumpf 1 des Verpackungsbehälters ist aus einem mehrschichtigen Packstoff geformt,
der auf der Innenseite eine schweißbare, thermoplastische Schicht hat. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel hat der Rumpf 1 einen quadratischen Querschnitt mit abgerundeten
Ecken; seine Querschnittsform kann aber auch kreisförmig, oval, rechteckig oder mehreckig
sein, wobei die Ecken bogenförmig ausgebildet sind. Die beiden die Öffnungen des Rumpfes
1 verschließenden Deckel 2, 3 haben eine ebene Wand 5 und einen diese begrenzenden,
der Querschnittsform des Rumpfes 1 angepaßten U-förmigem Falzrand 6, der die Enden
des Rumpfes 1 umgreift und mit deren Innen- und Außenseite dicht versiegelt ist. Die
Deckel 2, 3 sind durch Tiefziehen oder Tiefen eines mehrschichtigen, verhältnismäßig
steifen Packstoffblattes geformt, das auf der Innenseite ebenfalls eine schweißbare,
thermoplastische Schicht trägt. Vorzugsweise hat das Deckel- und das Rumpfmaterial
auch eine als Gas- und Wasserdampfsperre wirkende Schicht, beispielsweise aus Aluminium.
[0008] Um zu verhindern, daß einerseits Luft aus der Umgebung in das Behälterinnere eindringen
kann, so daß das sauerstoffempfindliche Gut verdirbt, und andererseits das von dem
verpackten Gut, beispielsweise frisch geröstetem Kaffee, Kefir, Joghurt, usw., abgegebenes
Gas aus dem Behälterinneren entweichen kann, ohne daß sich der Behälter verformt oder
gar platzt, ist dieser mit einem Überdruckventil 10 ausgerüstet. Dieses Überdruckventil
10 ist vorzugsweise am Kopf-Deckel 2 auf dessen planer Wand 5 angeordnet, so daß der
nach oben abstehende Falzrand 6 vor äußeren Druckeinvirkungen durch benachbarte Packungen
oder andere Gegenstände schützt. Das Überdruckventil 10 weist eine Membran 11 aus
einer flexiblen, 30
/um dicken Kunststoffolie auf. Die Membran 11 hat vorzugsweise eine Kreisfläche, diese
kann jedoch auch quadratisch mit abgerundeten Ecken sein. Die Membran 11 liegt auf
der Wand 5 des Deckels 2 auf und verschließt eine Durchlaßöffnung 12 in der Wand des
Deckels 2. Sie ist mittels zweier paralleler Klebstoffstreifen 13 in einander gegenüber
liegenden Randzonen auf der Oberseite des Deckels 2 befestigt. Die Membran 11 begrenzt
mit ihrer mittleren zwischen den beiden Klebstoffstreifen 13 liegenden Zone von oben
einen Kanal 14, der nach unten durch die Oberseite der Wand 5 des Deckels 2 begrenzt
wird.
[0009] Die Durchlaßöffnung 12 in der Wand 5 des Deckels 2 hat eine verhältnismäßig kleine
Weite, so daß wohl Gas, -aber keine Teilchen des Füllguts durchtreten können. Sie
ist vorzugsweise durch Einstechen eines Schlitzes hergestellt. Um an der Membran 11
eine Druckwirkfläche zu schaffen, die laufend dem Druck im Innern des Verpackungsbehälters
ausgesetzt ist, ist die plane Wand 5 des Deckels 2 um die Durchlaßöffnung 12 herum
zum Innern des Verpackungsbehälters hin eingedellt. Die Eindellung 16 hat die Form
einer Kugelkalotte oder eines Kegels. Die Weite der Eindellung 16 an deren Wurzel
entspricht etwa der Breite des Kanals 14 bzw. dem Abstand der beiden Klebstoffstreifen
13; je nach dem gewünschten Öffnungsdruck des Überdruckventils 10 liegt sie in einem
Bereich zwischen 5 bis 10 mm. Die größte Tiefe der Eindellung
[0010] 16 beträgt etwa 0,5 bis 1 mm. Um ein Diffundieren von Umgebungsluft durch den von
der Membran 11 verschlossenen Kanal 14 zu verhindern, ist in diesem ein flüssiges
Dichtmittel, beispielsweise Silikonöl eingebracht.
[0011] Um bei Temperaturwechsel durch ungleiche Wärmedehnung der Membran 11 und der Wand
5 Undichtigkeit des Überdruckventils 10 zu vermeiden, wird für die Membran 11 ein
Material gewählt, dessen Wärmedehnungskoeffizient etwa gleich dem des Materials des
Deckels 2 ist.
[0012] Das beschriebene Überdruckventil wirkt wie folgt: Durch die Durchlaßöffnung 12 in
der Wand 5 des Deckels 2 wirkt der im Innern des Verpackungsbehälters herrschende
Druck auf die sich mit der Eindellung 16 deckenden Fläche der Membran 11. Bei einem
Druck ab etwa 5 mbar wird die mittlere, den Kanal 14 deckende Zone der Membran 11
etwas ausgewölbt, so daß sich der Kanal 14 weitet und Gas aus dem Innern der Packung
durch den Kanal fließen kann. Nach Ablassen einer bestimmten Gasmenge und damit verbundenem
Druckabbau im Innern des Verpackungsbehälters legt sich die mittlere, den Kanal 14
deckende Zone der Membran 11 wieder auf die Oberseite der Wand 5 auf, wobei außerdem
der durch das Dichtmittel gebildete Flüssigkeitsfilm das Überdruckventil 10 gasdicht
abschließt. ;
1. Verpackungsbehälter mit einem Überdruckventil, das ein Ventilglied in Form einer
flexiblen Membran aufweist, die an einer Wand des Verpackungsbehälters eine Durchlaßöffnung
verschließend und einen Entgasungskanal begrenzend befestigt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (11) an einer steifen, ebenen Wand (5) mit einer Durchlaßöffnung (12)
mit verhältnismäßig kleinem Querschnitt angeordnet und im Bereich zweier einander
gegenüberliegender, den Kanal (14) begrenzender Randzonen (13) befestigt ist, und
daß der die Durchlaßöffnung umgebende Bereich (16) der Wand des Verpackungsbehälters
eingedellt ist.
2. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Weite des
eingedellten Bereichs (16) d.er Breite des Kanals (14) entspricht.
3. Verpackungsbehälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eingedellte
Bereich (16) die Form eines Kegels oder einer Kugelkalotte hat.
4. Verpackungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Membran (11) mittels zweier paralleler Klebstoffstreifen (13) an der Wand (5)
des Verpackungsbehälters befestigt ist.
5. Verpackungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da- durch gekennzeichnet,
daß die Durchlaßöffnung (12) in der Wand (5) ein Einstich ist.
6. Verpackungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die steite Wand (5) an der das Überdruckventil (10) angeordnet ist, einen vorstehenden
Umfangsrand (6) hat.