[0001] Die Erfindung betrifft einen auspreßbaren Behälter für insbesondere flüssige Füllgüter,
hergestellt aus einem einzigen, steifen, jedoch biegsamen, flachen Werkstoffzuschnitt
aus beschichtetem Karton, welcher durch Aufwölben und Formen eines Mittelabschnittes
oder Bodens des zunächst flachen Zuschnittes vorzugsweise nach innen und durch gleichzeitiges
Aufrichten und Aufwölben von zwei Seitenabschnitten bis zur Zusammenfügung und dichten
Verbindung der gegenüberliegenden Seitenränder und Flansche dieser Seitenabschnitte
geformt ist, wobei an wenigstens einer Stelle die aufeinanderliegenden Flansche zur
Bildung zumindest eines flachen Durchtrittes oder Austrittes nicht verbunden sind
und flache durch den Auspreßdruck voneinander abhebbare Begrenzungswände für den Durchtritt
bilden, welcher in eine vor Gebrauch geschlossene, abtrennbare Zunge mündet.
[0002] Ein derartiger Behälter ist aus der DE-OS 31 43 671 bekannt und hat sich vor allem
als mehrfach verwendbare Packung für relativ kleinge Mengen oder als Einmalpakkung
insbesondere für pastöse Füllgüter bewährt. Der Inhalt des Behälters kann nach Abreißen
oder Abschneiden der Zunge durch den dann geöffneten Austritt ausgepreßt werden.
[0003] Beim Auspressen einer Flüssigkeit ergibt sich jedoch aufgrund der Breite des Durchtrittes
sowie einem ungeregelten Abheben der beiden Begrenzungswände voneinander und eventuell
aufgrund einer relativ unregelmäßigen Abreißkante, daß Flüssigkeitsstrahlen unterschiedlicher
und vor allem nicht vorhersehbarer Richtungen entstehen können, so daß ein Benutzer
sich unter Umständen durch eine überraschende, nicht erwartete Richtung dieses Strahles
beschmutzen kann oder Flüssigkeit, die aufgrund dieser nahezu beliebigen Austrittsrichtung
ihr Ziel nicht findet, verschwendet wird.
[0004] Es besteht deshalb die Aufgabe, einen Behälter der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
bei welchem die Vorteile des vorbekannten Behälters vor allem hinsichtlich eifacher
und preiswerter Herstellung sowie auch einfacher Bedienbarkeit erhalten bleiben, dennoch
aber ein sicheres und gezieltes Ausgeben auch einer Flüssigkeit durch Auspressen des
Behälters möglich ist.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe besteht im wesentlichen darin, daß der Austritt oder Durchtritt
an wenigstens einer seiner flachen Begrenzungswände eine in Austrittsrichtung verlaufende
vorgeformte Aufwölbung in Form eines Führungskanales hat, der bis in den abtrennbaren
Bereich der Zunge verläuft. Dadurch ergibt sich, daß beim Abtrennen der Zunge eine
Mündung dieses Führungskanales freigegeben wird, der einen gezielten Flüssigkeitsstrahl
bewirkt. Die Flüssigkeit wird dann nämlich statt an den mehr oder weniger nah aufeinanderliegenden
Begrenzungswänden an diesem Führungskanal austreten, von welchem sie eine gewünschte
Richtung erhält. 1 Besonders zweckmäßig ist es, wenn beide den Austritt begrenzenden
Wandungen an einander entsprechenden Stellen voneinander weggewandte Aufwölbungen
haben. Dadurch wird der Querschnitt des Führungskanales vergrößert.
[0006] Die kanalförmigen Verformungen und Aufwölbungen der Begrenzungswände können durch
im Querschnitt voneinander weggerichtete Rillungen gebildet sein. Diese lassen sich
besonders einfach schon bei der Herstellung des Behälterzuschnittes anbringen.
[0007] Die Rillung kann etwa rechtwinklig zu der Trennkante der abtrennbaren Zunge verlaufen.
Dadurch ergibt sich eine bevorzugte Richtung des austretenden Flüssigkeitsstrahles
praktisch quer zur Behältermündung. Es ist aber auch möglich, daß wenigstens zwei,
gegebenenfalls parallele oder insbesondere bevorzugt in Austrittsrichtung schräg zueinander
gewandte Führungskanäle bzw. Rillungen vorgesehen sind. Die Vergrößerung der Anzahl
der Führungskanäle erlaubt es entweder, bei gleichbleibender Austrittsmenge die entsprechenden
Verformungen kleiner halten zu können oder aber bei gleich großer Ausbildung der Kanalquerschnitte
ein schnelleres Entleeren zu ermöglichen. Letzteres kann vor allem bei größeren Behältern
der eingangs erwähnten Art vorteilhaft sein.
[0008] Eine Ausgestaltung der Erfindung von erheblicher Bedeutung insbesondere zur Erleichterung
der Bedienung kann darin ,bestehen, daß die abreißbare Zunge über eine Aufreißhilfe
mit dem Behältnis verbunden ist. Als Aufreißhilfe kann dabei eine quer zu dem Führungskanal
verlaufende Rillung vorgesehen sein. Dadurch ergibt sich zwar nach dem Abreissen der
Zunge an der Mündung des Kanales eine Querschnittsverengung dieser Mündung, weil die
Rillung den bis in die Zunge reichenden Kanal zusammendrückt. Diese Querschnittsverengung
kann jedoch dem Innendruck der auszupressenden Flüssigkeit sofort nachgeben. Gleichzeitig
wird erreicht, daß nach dem Abreißen der Zunge die Öffnung des Kanales zunächst noch
wenigstens teilweise verschlossen ist, so daß ein Eindringen von Verunreinigungen
so lange verhindert wird, bis der eigentliche Entleerungsvorgang an dem Behälter durchgeführt
wird, so daß ein solcher Behälter durch Abreißen der Zunge zwar schon für das Entleeren
vorbereitet werden kann, aber nicht sofort entleert werden muß.
[0009] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung zur Verbesserung der Bedienbarkeit kann
darin bestehen, daß die Zunge zum besseren Fassen und leichteren Abreißen gegenüber
dem Durchtritt und den Randflanschen vergrößert ist. Sie kann dann auch von an den
Händen oder Fingern behinderten Personen oder unter ungünstigen Bedingungen, beispielsweise
von einem Sportler während eines Laufes gut erfaßt und . abgerissen werden, was mit
einer Zunge, die gegenüber dem Durchtritt praktisch nur die Breite der Seitenflansche
des Behälters hat, mit verschwitzten oder behinderten Fingern kaum möglich ist.
[0010] Vor allem bei Kombination einzelner oder mehrerer der vorbeschriebenen Merkmale und
Maßnahmen ergibt sich ein auspreßbarer Behälter, mit welchem vor allem Flüssigkeit
gezielt und ohne Verschmutzungs- oder Verschwendungsgefahr entnommen werden kann,
wobei dennoch die Herstellung des Behälters und die Bedienbarkeit einfach bleiben.
Vor allem durch den vorgeformten Führungskanal im Bereich des Durchtrittes läßt sich
somit der Bedienungskomfort dieses Behälters und seine Eignung vor allem für Flüssigkeit
erheblich steigern. Es können aber auch in dem Behälter befindliche Pasten dadurch
vorgeformt entnommen werden, wie es z.B. bei Zahnpasta oder ähnlichen Pasten häufig
erwünscht ist.
[0011] Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden Einzelheiten
anhand der Zeichnung in mehreren Ausführungsbeispielen noch näher erläutert.
[0012] Es zeigt:
Fig. 1 Den Mündungsbereich eines erfindungsgemäßen Behälters mit der abtrennbaren
Zunge und einem Führungskanal,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Teildarstellung eines Behälters mit zwei parallelen
Führungskanälen im Bereich der abtrennbaren Zunge,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung des Mündungsbereiches des Behälters
mit zwei in Austrittsrichtung schräg zueinander verlaufenden Führungskanälen,
Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung, bei welcher die abreißbare Zunge
gegenüber den anderen Ausführungsbeispielen vergrößert ist, sowie
Fig. 5 in vergrößerter Darstellung einen Querschnitt des Mündungsbereiches und der
Führungskanäle gemäß Linie V - V in Fig.4, wobei dieser Querschnitt der Fig. 5 aber
auch zu den Fig. 3 und 2 und in analoger Weise zu Fig. 1 paßt.
[0013] Ein im ganzen mit 1 bezeichneter, jeweils in den verschiedenen Ausführungsbeispielen
nur in seinem einen Boden oder Mittelabschnitt abgewandten Bereich dargestellter auspreßbarer
Behälter, im folgenden auch kurz Behälter 1 genannt, ist aus einem einzigen, steifen,
jedoch biegsam flachen Werkstoffzuschnitt aus beschichtetem Karton hergestellt, weicher
durch Aufwölben und Formen des nicht dargestellten Bodens und durch gleichzeitiges
Aufrichten und Aufwölben von zwei Seitenabschnitten bis zur Zusammenfügung und dichten
Verbindung der gegenüberliegenden Seitenränder und Flansche 2 geformt ist. An einer
Stelle sind die aufeinanderliegenden Flansche 2 zur Bildung eines vor allem in Fig.
5 erkennbaren Durchtrittes oder Austrittes 3 nicht verbunden und bilden hier flache,
durch den Auspreßdruck voneinander abhebbare Begrenzungswände 4 für den Durchtritt
3, die in Fig. 5 der besseren Deutlichkeit wegen mit einem geringfügigen Abstand zueinander
dargestellt sind.
[0014] Man erkennt in Fig. 5 deutlich, daß an den Rändern die Flansche 2 dicht verbunden
sind. Der Durchtritt 3, der im Bereich der Schnittlinie V-V in Fig.4 und an entsprechender
Stelle der übrigen Figuren angeordnet ist, mündet in eine vor Gebrauch geschlossene,
ebenfalls mit umlaufenden Flanschen versehene, abtrennbare Zunge 5.
[0015] Um nach dem Abtrennen der Zunge einen gerichteten und sicher geführten Strahl einer
auspreßbaren Flüssigkeit zu erreichen, hat der Austritt oder Durchtritt 3 an wenigstens
einer seiner flachen Begrenzungswände 4 eine in Austrittsrichtung verlaufende vorgeformte
Aufwölbung 6, die einen Führungskanal 7 für die Flüssigkeit bildet, welcher bis in
den abtrennbaren Bereich der Zunge 5 verläuft.
[0016] In Fig.5 sind sogar zwei derartige Führungskanäle 7 nebeneinander dargestellt, wobei
der linke derartige .Kanal durch eine einzige Aufwölbung 6 einer der Begrenzungswände
4 gebildet ist. An dem in Fig. 5 rechts befindlichen Führungskanal 7 erkennt man,
daß auch beide den Austritt 3 begrenzenden Wandungen 4 an einander entsprechenden
Stellen voneinander weggewandte Aufwölbungen 6 für einen entsprechend größeren Querschnitt
des Führungskanales 7 haben können. Dabei erkennt man gleichzeitig, daß diese kanalbildenden
Aufwölbungen 6 zweckmäßigerweise durch jeweils im Querschnitt voneinander bzw.von
der gegenüberliegenden Begrenzungswand 4 weggerichtete Rillungen gebildet sein können,
die sehr einfach in einen Kartonzuschnitt eingeformt werden können. Die Aufwölbung
6 bzw.der dadurch gebildete Führungskanal 7 kann gemäß Fig. 1 bzw.auch gemäß Fig.
2 rechtwinklig zu der durch zwei die Zunge 5 begrenzende, einander gegenüberliegende
Kerben markierte Trennkante verlaufen. Dadurch entsteht bei einem Behälter 1 gemäß
Fig. 1 ein einziger gerade gerichteter Austrittsstrahl, während bei der Ausführungsform
nach Fig. 2 zwei parallele, jedoch definierte derartige Strahlen beim Auspressen entstehen
können, die sogar unter Umständen durch ein Abheben des zwischen ihnen liegenden Bereiches
der Begrenzungswände 4 ineinander übergehen können.
[0017] Statt der beiden parallel verlaufenden Führungskanäle 7 können gemäß Fig. 3 und 4
auch in Austrittsrichtung schräg zueinander angeordnete Führungskanäle 7 vorgesehen
sein, um ein besseres Zielen auf eine Stelle zu ermöglichen, dennoch aber die Austrittsmenge.erhöhen
und/oder die Kanalquerschnitte verkleinern zu können. Dabei ist es möglich, daß der
zwischen den beiden Führungskanälen 7 befindliche Bereich der Begrenzungswände 4 durch
den Austrittsdruck etwas aufgespreizt wird, so daß letztlich ein insgesamt etwa konischer
Kanal entsteht, der eine besonders gute gezielte Entnahme erlaubt und erleichtert..
[0018] Die Bedienung des auspreßbaren Behälters 1 kann dadurch verbessert sein, daß die
abreißbare Zunge 5 über eine Aufreißhilfe mit dem Behälter verbunden ist, die beispielsweise
in Form der Kerben 8 realisiert sein kann. Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß
statt dessen oder zusätzlich als Aufreißhilfe eine quer zu dem oder den Führungskanälen
7 verlaufende Rillung vorgesehen ist, entlang welcher die Zunge 5 abgerissen werden
kann.
[0019] In allen Ausführungsbeispielen ist außerdem noch eine Ausgestaltung des Behälters
1 von ganz erheblicher Bedeutung für eine gute und gezielte Entnahmemöglichkeit dargestellt,
die darin besteht, daß der Mündungsbereich mit dem oder den Führungskanälen 7 und
die Zunge 5 an einem gegenüber dem Behälter 1 vorstehenden Vorsprung 9 angeordnet
ist. Dadurch ist es möglich, nach dem Entfernen der Zunge 5 diesen Vorsprung 9 beispielsweise
in eine enge Öffnung oder sogar in den Mund einzuführen und mit Hilfe der Führungskanäle
7 die Flüssigkeit gezielt zu entnehmen. Dies kann vor allem bei der Verwendung des
Behälters 1 als Einmalbehälter zum Trinken während eines Wettkampfes oder zur Einnahme
eines Medikamentes vorteilhaft sein. Ferner kann dadurch der Behälterinhalt, beispielsweise
auch ein Pulver oder eine sonstige Masse bequem in ein größeres Gefäß umgefüllt werden,
das vielleicht aber eine verengte Öffnung hat, weil der Vorsprung 9 dann in diese
öffnung etwas eingeführt werden kann.
[0020] Alle in der Beschreibung, der Zusammenfassung, den Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale und Konstruktionsdetails können sowohl einzeln als auch in beliebiger kombination
miteinander wesentliche Bedeutung haben.
1. Auspreßbarer Behälter für insbesondere flüssige Füllgüter, hergestellt aus einem
einzigen, steifen, jedoch biegsamen, flachen Werkstoffzuschnitt aus beschichtetem
Karton, welcher durch Aufwölben oder Formen eines Mittelabschnittes oder Bodens des
zunächst flachen Zuschnittes vorzugsweise nach innen und durch gleichzeitiges Aufrichten
und Aufwölben von zwei Seitenabschnitten zur Zusammenfügung und dichten Verbindung
der gegenüberliegenden Seitenränder und Flansche dieser Seitenabschnitte geformt ist,
wobei an wenigstens einer Stelle die aufeinanderliegenden Flansche zur Bildung eines
flachen Durchtrittes oder Austrittes nicht verbunden sind und flache, durch den Auspreßdruck
voneinander abhebbare Begrenzungswände für den Austritt oder Durchtritt bilden, welcher
in eine vor Gebrauch geschlossene, abtrennbare Zunge mündet, dadurch gekennzeichnet
, daß der Austritt oder Durchtritt (3) an wenigstens einer seiner flachen Begrenzungswände
(4) eine in Austrittsrichtung verlaufende vorgeformte Aufwölbung (6) zur Bildung eines
Führungskanales (7) hat, der bis in den abgetrennten Bereich der Zunge (5) verläuft.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide den Austritt (3) begrenzenden
Wandungen (4) an einander entsprechenden Stellen voneinander weggewandte Aufwölbungen
(6) haben.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kanalförmigen
Verformungen oder Aufwölbungen (6) der Begrenzungswände (4) durch im Querschnitt voneinander
weggerichtete Rillungen gebildet sind.
4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der oder
die Führungskanäle (7) etwa rechtwinklig zu der Trennkante der abtrennbaren Zunge
(5) verlaufen.
5. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
zwei, gegebenenfalls parallele oder insbesondere in Austrittsrichtung schräg zueinander
angeordnete Führungskanäle (7) vorgesehen sind.
6. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die abreißbare
Zunge (5) über eine Aufreißhilfe, z.B. Kerben (8) mit dem Behälter (1) verbunden ist.
7. Behälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Auf reißhilfe eine quer
zu dem oder den Führungskanälen (7) verlaufende Rillung vorgesehen ist.
8. Behälter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zunge (5) zum besseren Fassen und leichteren Abreißen gegenüber dem Durchtritt (3)
und/oder den Randflanschen (2) vergrößert ist.
9. Behälter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Mündungsbereich mit dem oder den Führungskanälen (7) und die Zunge (5) an einem gegenüber
dem Behälter (1) vorstehenden Vorsprung (9) angeordnet sind.