[0001] Die Erfindung betrifft ein Auftragsgerät mit einem Behältnis, das mit einer viskosen
kosmetischen Masse, insbesondere Nagellack, gefüllt ist, einem Auftragsorgan, insbesondere
einem Pinsel, für die kosmetische Masse und einer Kanüle zur Zufuhr der aus dem Behältnis
stammenden kosmetischen Masse zum Auftragsorgan.
[0002] Ein derartiges Auftragsgerät ist beispielsweise aus der US-PS 3 359 992 bekannt.
Bei dem bekannten Auftragsgerät verläuft die Kanüle mittig zum Auftragsorgan, wobei
ihre Austrittsöffnung innerhalb des Auftragsorgans liegt. Mit einem nicht weiter interessierenden
Mechanismus kann zwangsweise die kosmetische Masse aus dem Behältnis durch die Kanüle
hindurch in das Auftragsorgan gedrückt werden.
[0003] Dieses Auftragsgerät hat den Nachteil, daß der durch den Mechanismus, beispielsweise
ein Kolbenmechanismus, zu dem als Pinsel ausgebildeten Auftragsorgan transportierte
viskose Nagellack nach dem Gebrauch des Auftragsorgans noch unkontrolliert nachtropft,
so daß der Pinsel verkrusten kann. Da ferner der Innendurchmesser der Kanüle relativ
groß ist, besteht auch die Gefahr eines Eintrocknens des nach Gebrauch des Auftragsgerätes
noch in der Kanüle enthaltenen Nagellacks, was zu Verstopfungen führen kann.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Auftragsgerät der eingangs genannten
Art derart auszubilden, daß nach Gebrauch des Auftragsgerätes seine Betriebsbereitschaft
erhalten bleibt und nicht durch Austrocknen der kosmetischen Masse in dem Maße gefährdet
wird, wie dies beim Stand der Technik der Fall ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kanüle in Bezug auf die
kosmetische Masse als Kapillare ausgebildet und ihre Austrittsöffnung seitlich neben
dem Auftragsorgan angeordnet und von diesem beabstandet ist.
[0006] Die Kapillarwirkung stellt sicher, daß die nach dem Gebrauch des Auftragsgerätes
in der Kanüle verbleibende viskose kosmetische Masse nicht aufgrund der Verflüchtigung
des in der kosmetischen Masse enthaltenen Lösungsmittels austrocknen kann, sondern
vielmehr feucht bleibt, da eben durch die Kapillarwirkung laufend Lösungsmittel aus
dem Behältnis für die viskose kosmetische Masse in entsprechend geringen Mengen nachfließt.
Verstopfungen der Kanüle sind somit kaum mehr zu befürchten.
[0007] Da ferner die Austrittsöffnung der Kanüle vom Auftragsorgan beabstandet ist, wird
auch eine Verkrustung des Pinsels vermieden, die dadurch bedingt wäre, daß die kosmetische
Masse aufgrund der kapillaren Wirkung des Auftragsorganes aus der Kanüle nachfließen
und dann auf dem Auftragsorgan vertrocknen würde. Ein unkontrolliertes Nachfließen,
wie es beim Stand der Technik auch gegeben ist, wird auf diese Weise vermieden.
[0008] Vorzugsweise liegt der Abstand der Austrittsöffnung vom Auftragsorgan im Bereich
von 0,5 bis 1,5 mm und weist die Kanüle einen Innendurchmesser im Bereich von 0,1
bis 0,7 mm auf.
[0009] Ferner wird für die Kanüle eine Wandstärke von 0,1 bis 0,5 mm bevorzugt.
[0010] Vorteilhafterweise sind mehrere, mindestens jedoch zwei Kanülen konzentrisch um das
Auftragsorgan angeordnet. Dadurch läßt sich trotz des durch die Kapillarwirkung bedingten
kleinen Innendurchmessers der einzelnen Kanüle eine Versorgung des Auftragsorgans
mit einer ausreichenden Menge an kosmetischer Masse im Bedarfsfall sicherstellen.
[0011] Zweckmäßigerweise sind die Kanülen 0,5 bis 1,5 mm jeweils voneinander beabstandet.
[0012] Weiterhin hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Austrittsöffnung der Kanüle
1 bis 5 mm von der Austrittsstelle des Auftragsorgans aus dem Gehäuse des Auftragsgerätes
entfernt ist.
[0013] Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der anhand
der beiliegenden Zeichnung erfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
[0014] In der Zeichnung ist ein Auftragsgerät für Nagellack im Schnitt schematisch dargestellt.
Im Gehäuse 10 des Auftragsgerätes befindet sich ein Behältnis 12, in dem eine viskose
kosmetische Masse, in diesem Fall nämlich Nagellack, enthalten ist. Der Nagellack
im Behältnis 12 gelangt in einen Schlauch 14 bis zu einem Schieberventil 16, dessen
Arbeitsweise aus der Zeichnung klar ersichtlich und im übrigen für die Erfindung nicht
wesentlich ist. Wird das Ventil 16 geöffnet, indem ein elastischer Balg 18 niedergedrückt
wird, so kann der Nagellack in eine Leitung 20 eindringen. Dieses Eindringen des Nagellackes
in die Leitung 20 erfolgt zwangsweise, da der Nagellack im Behältnis 12 unter dem
Druck eines Kolbens 22 steht, der seinerseits unter dem Druck eines in einem Kammerabteil
24 enthaltenen Frigengases steht.
[0015] An der Spitze des Auftragsgerätes ist wie gezeigt ein Pinsel 26 vorgesehen. Nach
der Erfindung wird nun dieser Pinsel 26 über eine als Kapillare ausgebildete Kanüle
28 versorgt, die an der Leitung 20 angeschlossen ist. Die Kanüle 28 verläuft dabei,
wie schematisch veranschaulicht, im wesentlichen parallel zum Pinsel 26 und ist von
diesem beabstandet. Die Austrittsöffnung 30 der Kanüle 28 liegt in der Nähe der Austrittsstelle
32 des Pinsels 26 aus dem Gehäuse 10 des Auftragsgerätes, wie dies ebenfalls in der
Zeichnung veranschaulicht ist.
1. Auftragsgerät mit einem Behältnis (12), das mit einer viskosen kosmetischen Masse,
insbesondere Nagellack, gefüllt ist, einem Auftragsorgan (26), insbesondere einem
Pinsel, für die kosmetische Masse und einer Kanüle (28) zur Zufuhr der aus dem Behältnis
stammenden kosmetischen Masse zum Auftragsorgan,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanüle (28) in Bezug auf die kosmetische Masse als Kapillare ausgebildet und
ihre Austrittsöffnung (30) seitlich neben dem Auftragsorgan angeordnet und von diesem
beabstandet ist.
2. Auftragsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Austrittsöffnung
(30) vom Auftragsorgan (26) im Bereich von 0,5 bis 1,5 mm liegt und die Kanüle (28)
einen Innendurchmesser im Bereich von 0,1 bis 0,7 mm aufweist.
3. Auftragsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanüle (28)
eine Wandstärke von 0,1 bis 0,5 mm hat.
4. Auftragsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere,
mindestens jedoch 2 Kanülen (28) konzentrisch um das Auftragsorgan (26) angeordnet
sind.
5. Auftragsgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanülen 0,5 bis
1,5 mm jeweils voneinander beabstandet sind.
6. Auftragsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Austrittsöffnung (30) der Kanüle (28) 1 bis 5 mm von der Austrittsstelle (32) des
Auftragsorgans (26) aus dem Gehäuse (10) des Auftragsgerätes entfernt ist.