[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen einer elektrisch isolierenden
Beschichtung auf Stahlblech mittels einer wäßrigen, Harz enthaltenden Behandlungsflüssigkeit
und anschließendes Auftrocknen der Behandlungsflüssigkeit.
[0002] Es ist bekannt, bei der Herstellung von Eisenkernen für z.B. Motoren, Transformatoren
und dergl. Elektroblech mit einer Isolierschicht zu versehen, dann zu stanzen, die
Stanzabschnitte zu stapeln und an den Kanten miteinander zu verschweißen. Neben der
Isolierwirkung der jeweiligen Isolierschicht bestimmt diese auch maßgeblich die Standzeit
der Stanzwerkzeuge, d.h. die Zeit, nach der ein Nachschärfen unumgänglich ist. Ein
wesentliches Kriterium für die Qualität der Isolierschicht ist schließlich auch ihr
Verhalten bei der meist erforderlichen Entspannungsglühung und ihr Einfluß auf die
Beschaffenheit der beim Verschweißen der Stanzabschnitte entstehenden Schweißnaht.
[0003] Derartige Isolierschichten können anorganischer Natur sein und beispielsweise mittels
Chromsäure und/oder Phosphorsäure bzw. Phosphat enthaltenden Behandlungsflüssigkeiten
gebildet werden. Obgleich deren Isolierwirkung meist von zufriedenstellender Qualität
ist, ist der Verschleiß der Stanzwerkzeuge im allgemeinen vergleichsweise hoch. Chromsäure
ist zudem unter dem Aspekt des Umweltschutzes unerwünscht.
[0004] Eine andere Kategorie von Isolierschichten, die durch Applikation von Behandlungsflüssigkeiten
auf Basis organischer Harze, gegebenenfalls mit anorganischen Zusätzen, erzeugt werden,
verlängert zwar häufig die Werkzeugstandzeit, jedoch sind Haftfestigkeit nach der
Entspannungsglühung und Einfluß auf die Ausbildung der Schweißnaht in der Regel unbefriedigend.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Aufbringen einer elektrisch isolierenden
Beschichtung auf Stahlblech bereitzustellen, das die Nachteile der vorgenannten Verfahren
nicht aufweist und - ohne zusätzlichen verfahrensmäßigen oder apparativen Aufwand
- die Ausbildung von Isolierschichten, die in jeder Hinsicht vorteilhafte Eigenschaften
besitzen, gestattet.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst, indem das Verfahren der eingangs genannten Art entsprechend
der Erfindung derart ausgestaltet wird, daß man das Stahlblech mit einer Behandlungsflüssigkeit
in Kontakt bringt, die ein im alkalischen Medium wasserverdünnbares Harz sowie - auf
100 Gew.-Teile Harz bezogen - 0,1 bis 80 Gew.-Teile Fluorid eines mehrwertigen Metalles
enthält.
[0007] Die vorgenannte Wasserverdünnbarkeit im alkalischen Medium heißt, daß das Harz entweder
wasserlöslich oder im alkalischen wäßrigen Medium homogen verteilbar sein muß, und
zwar mindestens über einen weiten Konzentrationsbereich.
[0008] Besonders geeignete Harze sind Polyester-, Polyamid-, Epoxy-, Phenol- oder Melaminharze
bzw. Modifikationen hiervon, die gegebenenfalls mit neutralisierbaren sauren Gruppen
versehen sind, aber auch mit Emulgatoren leicht im wäßrigen alkalischen Medium homogen
verteilbarer Harze, wie z.B. Latices auf Basis von Acrylaten, Styrol, Butadien, oder
Epoxyharz.
[0009] Fluorid eines mehrwertigen Metalles ist insbesondere für die Bildung einer einwandfreien
Schweißnaht der gestapelten Stanzabschnitte bei wirtschaftlich realistischer Schweißgeschwindigkeit
verantwortlich. Es sind insbesondere Eisen-, Mangan-, Barium-, Strontium-, Calcium-,
Cer- oder Kupferfluorid, einzeln oder in beliebiger Mischung, geeignet.
[0010] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, das Stahlblech mit einer
Behandlungsflüssigkeit in Kontakt zu bringen, die als Fluorid eines mehrwertigen Metalles
Aluminiumfluorid (AlF₃) enthält. Speziell bei Verwendung von Aluminiumfluorid, das
durch alkalisch reagierende Zusätze leicht in eine wäßrige Dispersion überführbar
ist, sind sehr hohe Schweißgeschwindigkeiten ohne die Gefahr einer dabei auftretenden
Blasen- oder Schweißperlenbildung möglich.
[0011] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, eine Behandlungsflüssigkeit
einzusetzen, die Fluorid eines mehrwertigen Metalles in Mengen von 1 bis 30 Gew.-Teile
- auf 100 Gew.-Teile Harz bezogen - enthält. Hierdurch werden hinsichtlich der Schweißbarkeit
optimale Bedingungen erzielt.
[0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bringt man das Stahlblech
mit einer Behandlungsflüssigkeit in Kontakt, die zusätzlich - auf 100 Gew.-Teile Harz
bezogen - 0,1 bis 40 Gew.-Teile Borat enthält. Das Borat kann in Form von Borsäure
oder Alkaliborat eingebracht werden. Der Boratgehalt ist insbesondere für die Haftfestigkeit
der Beschichtung verantwortlich, insbesondere wenn sich die Harzkomponente bei der
anschließenden Folgebehandlung, z.B. beim Entspannungsglühen, zersetzt. Das Borat
bewirkt dann eine feste Haftung der Eisenoxidschicht sowie des eventuell entstehenden
Zersetzungsrückstandes der Harzkomponente und der Fluoridkomponente auf der Metalloberfläche,
d.h. vermeidet die Entstehung eines losen, leicht entfernbaren Pulvers.
[0013] Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sollte die Behandlungsflüssigkeit
1 bis 10 Gew.-Teile Borat - auf 100 Gew.-Teile Harz bezogen - enthalten.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, das Stahlblech mit
einer Behandlungsflüssigkeit in Kontakt zu bringen, die zusätzlich dispergierte Partikel
auf Silikat- und/oder Polymerbasis enthält.
[0015] Derartige dispergierte Partikel können Silikate beliebiger Herkunft und alle Polymere
sein, die in der Behandlungsflüssigkeit beständig sind - sich also beispielsweise
nicht auflösen - und die zu sphärischen Körpern verformbar sind.
[0016] Besonders günstige Ergebnisse werden erhalten, wenn als dispergierte Partikel solche
aus Talkum, Vinylgruppen bzw. substituierte Vinylgruppen gebildeten Polymere oder
Copolymerisate von Polyvinylidenchlorid oder Methylmethacrylat mit Acrylnitril eingesetzt
werden.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sehen vor, das Stahlblech mit einer Behandlungsflüssigkeit
in Kontakt zu bringen, die die dispergierten Partikel in einer Menge von 3 bis 80,
vorzugsweise 5 bis 30, Gew.-Teilen - auf 100 Gew.-Teile wasserverdünnbares Harz bezogen
- sowie mit einer Teilchengröße im Bereich von 2 bis 20 µm enthält.
[0018] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, Behandlungsflüssigkeiten einzusetzen,
die frei von Chromverbindungen, insbesondere Chromatverbindungen, sind. Daher entfallen
eine irgendwie geartete Beeinträchtigung der Umwelt bzw. besondere Sicherheitsvorkehrungen
bei der Applikation der Behandlungsflüssigkeit.
[0019] Die Behandlungsflüssigkeit kann darüber hinaus weitere, an sich bekannte Zusätze
enthalten. Hierbei handelt es sich zweckmäßigerweise um Mittel, die eine ordungsgemäße
Aufbringung der Behandlungsflüssigkeit erlauben, nämlich Antiabsetzmittel, Viskositätsregulatoren,
Entschäumer, Netzmittel und Verlaufsmittel, bzw. um Mittel, die ein verbessertes Gleiten
beim Stanzvorgang ermöglichen und daher den Verschleiß der Stanzwerkzeuge zusätzlich
verringern, nämlich z.B. um Wachse auf Basis Polypropylen oder um Polyamid oder Silikonöle.
[0020] Um einerseits die erforderliche Schichtdicke mit im allgemeinen unter 10 µm, zweckmäßigerweise
jedoch unter 4 µm (angegeben als trockener Film), andererseits eine einfache Aufbringung
des hierfür erforderlichen Feuchtfilms zu erreichen, sieht eine weitere vorteilhafte
Ausführungsform der Erfindung vor, das Stahlblech mit einer Behandlungsflüssigkeit
in Kontakt zu bringen, deren Gehalt an Trockensubstanz 20 bis 80 Gew.-% beträgt.
[0021] Hiermit ist gleichzeitig der Vorzug verbunden, daß ein unnötig hoher Aufwand für
Wasserverdampfung und Transport vermieden wird.
[0022] Die Aufbringung der Behandlungsflüssigkeit kann auf jede beliebige Weise, z.B. durch
Tauchen, Spritzen, Durchziehen durch einen Behandlungsbehälter, erfolgen. Besonders
vorteilhaft ist jedoch, die Behandlungsflüssigkeit mit dem Stahlblech durch Walzenauftrag
in Kontakt zu bringen. Hierdurch läßt sich weitgehend unabhängig von der Viskosität
der Behandlungsflüssigkeit ein Feuchtfilm konstanter Dicke erzeugen. Bei Bandbeschichtungsverfahren
kann beispielsweise die Beschichtung bei einer Bandgeschwindigkeit bis ca. 120 m/sec
und mehr erfolgen. Die anschließende Auftrocknung der Schicht geschieht zweckmäßigerweise
bei 120 bis 350°C (Objekttemperatur), z.B. im Durchlaufofen. Als Richtwert gilt etwa
20 sec Trockendauer bei 300°C.
[0023] Grundsätzlich können die anschließend ausgestanzten, gestapelten und verschweißten
Bleche ohne weitere Behandlung ihrem Verwendungszweck zugeführt werden. Generell ist
jedoch zur Verbesserung der elektrischen Eigenschaften ein Entspannungsglühen der
verschweißten Blechstapel vorgesehen. Die Glühbehandlung kann - sofern in Luft durchgeführt
- bis über 600°C und - sofern unter Schutzgasatmosphäre durchgeführt - bis über 850°C
vorgenommen werden.
[0024] Der herausragende Vorteil der Erfindung besteht darin, daß elektrisch isolierende
Beschichtungen mit hohem Isolationsvermögen auf Stahlblech in einfacher Weise aufgebracht
werden können und daß die die Blechstapel zusammenhaltenden Schweißnähte mit hoher
Geschwindigkeit gezogen werden können. Infolge des wäßrigen Systems entfallen die
bei Systemen auf Basis organischer Lösungsmittel erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen.
Die erzeugten Isolierschichten zeichnen sich durch hohe Haftfestigkeit aus, die im
Falle einer Entspannungsglühbehandlung durch den Boratgehalt der Behandlungsflüssigkeit
verstärkt wird. Die Stanzbarkeit des beschichteten Bleches und die Standzeit der Stanzwerkzeuge
sind sehr gut.
[0025] Ein zusätzlicher Vorteil bei Einsatz von Behandlungsflüssigkeiten mit einem Gehalt
an dispergierten Partikeln auf Silikat- und/oder Polymerbasis ist, daß beim Verschweißen
der gestapelten Bleche ohne Elektrodenwechsel Schweißnähte von etwa 10- bis 20-facher
Länge gezogen werden können und eine Rußbildung weitgehend unterbleibt.
[0026] Die bevorzugt vorgesehene Arbeitsweise mit Freiheit der Behandlungsflüssigkeit von
Chromverbindungen, insbesondere von Chromatverbindungen, hat zudem den Vorteil, daß
eine Beeinträchtigung der Umwelt vermieden wird und auf besondere Vorsichtsmaßnahmen
bei der Bandbehandlung verzichtet werden kann.
[0027] Die Erfindung wird anhand der Beispiele beispielsweise und näher erläutert.
Beispiel 1
[0028]

[0029] Zur Verhinderung der Schaumbildung und zur Verbesserung der Untergrundbenetzung waren
dem Gemisch 0,5 Gew.-Teile einer grenzflächenaktiven Substanz zugesetzt worden.
[0030] Diese Formulierung wurde auf die Oberfläche eines Si-legierten Elektro-Stahlbleches
einer Nenndicke von 0,5 mm (Sorte V 700 - 50 A nach DIN 46400 Teil 1) mit Hilfe einer
Gummiwalze beidseitig aufgetragen. Zur Aushärtung der Beschichtung erfolgte anschließend
eine Behandlung der beschichteten Bleche bei einer Temperatur von 300°C innerhalb
eines Zeitraumes von 20 Sekunden. Die Trockenschichtstärke betrug jeweils 1 µm ± 0,2
µm.
[0031] Die Qualität der erzeugten Isolierschicht ergibt sich aus der nachfolgenden Tabelle
1.
Beispiel 2
[0032] Es wurden

vermischt.
[0033] Zur Verhinderung der Schaumbildung und zur Verbesserung der Untergrundbenetzung waren
dem Gemisch 0,5 Gew.-Teile einer grenzflächenaktiven Substanz zugesetzt worden.
[0034] Die Verarbeitung erfolgte unter den Bedingungen des Beispiels 1. Die erhaltenen Ergebnisse
sind nachfolgend in Tabelle 1 zusammengestellt.
Beispiel 3
[0035]

[0037] Zur Verhinderung der Schaumbildung und zur Verbesserung der Untergrundbenetzung waren
dem Gemisch 0,5 Gew.-Teile einer grenzflächenaktiven Substanz zugesetzt worden.
[0038] Auch in diesem Fall war die Verarbeitung der Behandlungsflüssigkeit in Übereinstimmung
mit Beispiel 1. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 wiedergegeben.
Beispiel 4
[0039]

[0040] Zur Verhinderung der Schaumbildung und zur Verbesserung der Untergrundbenetzung sind
dem Gemisch 0,5 Gew.-Teile einer grenzflächenaktiven Substanz zugesetzt worden.
[0041] Verarbeitung der Behandlungsflüssigkeit war mit Beispiel 1 identisch.
Vergleichsbeispiel
[0042]

[0043] Zur Verhinderung der Schaumbildung und zur Verbesserung der Untergrundbenetzung sind
dem Gemisch 0,5 Gew.-Teile einer grenzflächenaktiven Substanz zugesetzt worden.
[0044] Die Verarbeitung wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt.
[0045] Die nachfolgende Tabelle 1 enthält die mit den einzelnen Beispielen erzielten Ergebnisse.
[0046] Zeile 2 gibt die Trockenschichtstärke an.
[0047] In Zeile 3 ist der interlaminare Übergangswiderstand in Ω. cm⁻² bei einem Anpreßdruck
von 100 N . cm⁻², einer Elektrodenfläche von 4 cm² und einer Spannung von 100 mV für
die doppelte, auf dem Elektroblech befindliche Isolierschicht vor dem Glühen angeführt.
Die Beurteilung mit R 50 bedeutet, daß 50% der Meßwerte über dem angegebenen Widerstandswert
liegen.
[0048] Zeile 4 enthält den Übergangswiderstand wie für Zeile 3 erläutert, jedoch nach dem
Glühen während einer Stunde bei 600°C in Luft.
[0049] In Zeile 5 ist die Korrosionsbeständigkeit genannt. Ihre Bestimmung erfolgte durch
den Klimawechseltest gemäß DIN 50017, bei dem das beschichtete Blech zunächst 8 Stunden
einer Atmosphäre von 40°C und 100% relativer Luftfeuchtigkeit und anschließend 16
Stunden normalem Raumklima ausgesetzt wurde.
[0050] Das Haftvermögen, das gleichzeitig auch eine Aussage über das Dehnvermögen der Schicht
beinhaltet, gemäß Zeile 6 wurde durch Biegeversuche um den konischen Dorn ermittelt.
[0051] Beim Gitterschnitt gemäß Zeile 7 werden durch bis auf die Metalloberfläche gehende
Kreuzschnitte 1 mm² große Felder geschaffen. Durch Aufbringen und Abreißen von Klebeband
werden dann die beschädigten bzw. abgelösten Felder ermittelt.
[0052] In Zeile 8 ist die Fläche angegeben, die nach der Glühung während einer Stunde bei
600°C in Luft nach der vorgenannten Klebebandmethode auf der Metalloberfläche haften
bleibt.
[0053] Zur Ermittlung der Lösungsmittelbeständigkeit gemäß Zeile 9 wurde ein mit Methylenchlorid
(CH₂Cl₂) getränkter Wattebausch 50 mal über eine bestimmte Stelle der Beschichtung
geführt und eine eventuelle Veränderung bewertet.
[0054] Zeile 10 gibt die zulässige Geschwindigkeit an, mit der beim einen Preßdruck des
Blechstapels von 250 N . cm⁻² und einer Stromstärke von 90 bis 120 A unter Argonatmosphäre
eine einwandfreie, insbesondere porenfreie Schweißnaht gezogen werden kann.
[0055] Wie sich aus der Tabelle 1 ergibt, sind die Ergebnisse hinsichtlich Übergangswiderstand
vor und nach dem Glühen (Zeilen 3 und 4), Korrosionsbeständigkeit (Zeile 5), Haftvermögen
vor dem Glühen (Zeile 6), Gitterschnitt (Zeile 7) und Lösungsmittelbeständigkeit (Zeile
9) übereinstimmend gut. Gegenüber dem Stand der Technik (Vergleichsbeispiel) zeigt
das Beispiel 4 (boratfreie Behandlungsflüssigkeit) zwar noch keine optimale Haftung
der Isolierschicht, sofern eine Glühbehandlung vorgesehen ist (Zeile 8), jedoch eine
deutliche Verbesserung bei der Schweißbarkeit (Zeile 10).

[0056] Die Beispiele 1 bis 3 mit der bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung veranschaulichen,
daß unter Beibehaltung der wesentlich verbesserten Schweißbarkeit (Zeile 10) auch
die Haftung nach einer Glühbehandlung (Zeile 8) auf den höchstmöglichen Wert angehoben
werden kann.
[0057] Die Ergebnisse für den Übergangswiderstand (Zeilen 3 und 4) entsprechen den üblichen
Anforderungen an isolierte Elektrobleche.
[0058] Die Angaben beim Gitterschnittest (Zeile 7) bedeuten, daß kein Feld beschädigt ist.
Beispiel 5
[0059]

[0060] Zur Verhinderung der Schaumbildung und zur Verbesserung der Untergrundbenetzung waren
dem Gemisch 0,5 Gew.-Teile einer grenzflächenaktiven Substanz und 2,0 Gew.-Teile eines
Alkohols zugesetzt worden.
[0061] Diese Formulierung wurde auf die Oberfläche eines Si-legierten Elektro-Stahlbleches
einer Nenndicke von 0,5 mm (Sorte V 700 - 50 A nach DIN 46400 Teil 1) mit Hilfe einer
Gummiwalze beidseitig aufgetragen. Zur Aushärtung der Beschichtung erfolgte anschließend
eine Behandlung der beschichteten Bleche bei einer Temperatur von 300°C innerhalb
eines Zeitraumes von 20 Sekunden. Die Trockenschichtstärke betrug je nach Aufbringungsweise
im Mittel 0,8 bis 4 µm.
[0062] Die Schweißbarkeit der erzeugten Isolierschicht ergibt sich aus der nachfolgenden
Tabelle 2.
Beispiel 6
[0063] Es wurden

vermischt.
[0064] Zur Verhinderung der Schaumbildung und zur Verbesserung der Untergrundbenetzung waren
dem Gemisch 0,5 Gew.-Teile einer grenzflächenaktiven Substanz und 2,0 Gew.-Teile eines
Alkohols zugesetzt worden.
[0065] Die Verarbeitung erfolgte unter den Bedingungen des Beispiels 5. Die erhaltenen Ergebnisse
sind nachfolgend in Tabelle 2 zusammengestellt.
Beispiel 7
[0066]

[0067] Zur Verhinderung der Schaumbildung und zur Verbesserung der Untergrundbenetzung waren
dem Gemisch 0,5 Gew.-Teile einer grenzflächenaktiven Substanz und 2 Gew.-Teile eines
Alkohols zugesetzt worden.
[0068] Auch in diesem Fall war die Verarbeitung der Behandlungsflüssigkeit in Übereinstimmung
mit Beispiel 5. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 wiedergegeben.
Beispiel 8
[0069]

[0070] Zur Verhinderung der Schaumbildung und zur Verbesserung der Untergrundbenetzung sind
dem Gemisch 0,5 Gew.-Teile einer grenzflächenaktiven Substanz und 2,0 Gew.-Teile eines
Alkohols zugesetzt worden.
[0071] Die Verarbeitung der Behandlungsflüssigkeit war mit Beispiel 5 identisch. Die erhaltenen
Ergebnisse befinden sich in der Tabelle 2.
[0072] In der folgenden Tabelle 2 ist in Spalte 2 die zulässige Geschwindigkeit angegeben,
mit der bei einem Preßdruck des Blechstapels von 250 N . cm² und einer Stromstärke
von 90 bis 120 A unter Argonatmosphäre eine einwandfreie, insbesondere porenarme Schweißnaht
gezogen werden kann.
[0073] Spalte 3 gibt an, um welchen Faktor die porenfreie, gerade Schweißnaht länger ist,
ohne die Schweißelektrode zu erneuern oder anzuspitzen, wobei der Wert für das Vergleichsbeispiel
gleich 1 gesetzt ist.
[0074] Spalte 4 enthält die Angaben über die Größe der mit Ruß bedeckten Fläche an den Schweißrändern.
Das Vergleichsbeispiel hat dabei die Zahl 100 % erhalten.

[0075] Aus der Tabelle 2 ergibt sich, daß die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in der Ausgestaltung mit dispergierten Partikeln auf Silikat- und/oder Polymerbasis,
insbesondere hinsichtlich der Elektrodenstabilität, von großem Vorteil ist. Sie ist
um den Faktor 20 größer ist als bei Anwendung des Verfahrens ohne derartige Partikel.
Das heißt, es kann eine Schweißnaht mit der 20-fachen Länge gezogen werden, bis der
gleiche Elektrodenzustand wie beim Verschweißen der Pakete der gemäß Beispiel 1 beschichteten
Bleche erreicht ist.
[0076] Die Rußentwicklung beträgt dabei lediglich 10 % des sonst festgestellten Wertes.
1. Verfahren zum Aufbringen einer elektrisch isolierenden Beschichtung auf Stahlblech
mittels einer wäßrigen, Harz enthaltenden Behandlungsflüssigkeit und anschließendes
Auftrocknen der Behandlungsflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß man das Stahlblech
mit einer Behandlungsflüssigkeit in Kontakt bringt, die ein im alkalischen Medium
wasserverdünnbares Harz sowie - auf 100 Gew.-Teile Harz bezogen - 0,1 bis 80 Gew.-Teile
Fluorid eines mehrwertigen Metalles enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Stahlblech mit einer
Behandlungsflüssigkeit in Kontakt bringt, die als Metallfluorid Aluminiumfluorid enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Stahlblech
mit einer Behandlungsflüssigkeit in Kontakt bringt, die - auf 100 Gew.-Teile Harz
bezogen - 1 bis 30 Gew.-Teile Metallfluorid enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Stahlblech
mit einer Behandlungsflüssigkeit in Kontakt bringt, die zusätzlich - auf 100 Gew.-
Teile Harz bezogen - 0,1 bis 40 Gew.-Teile Borat enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Stahlblech mit einer
Behandlungsflüssigkeit in Kontakt bringt, die - auf 100 Gew.-Teile Harz bezogen -
1 bis 10 Gew.-Teile Borat enthält.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Stahlblech mit einer Behandlungsflüssigkeit in Kontakt bringt, die zusätzlich
dispergierte Partikel auf Silikat- und/oder Polymerbasis enthält.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Stahlblech mit einer Behandlungsflüssigkeit in Kontakt bringt, die Talkum
enthält.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Stahlblech mit einer Behandlungsflüssigkeit in Kontakt bringt, die Vinylgruppen
bzw. substituierte Vinylgruppen aufweisendes Polymer enthält.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Stahlblech mit einer Behandlungsflüssigkeit in Kontakt bringt, die ein
Copolymerisat von Polyvinylidenchlorid oder Methylmethacrylat mit Acrylnitril enthält.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Stahlblech mit einer Behandlungsflüssigkeit in Kontakt bringt, die die
dispergierten Partikel in einer Menge von 3 bis 80, vorzugsweise 5 bis 30, Gew.-Teilen
- auf 100 Gew.-Teile wasserverdünnbares Harz bezogen - enthält.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Stahlblech mit einer Behandlungsflüssigkeit in Kontakt bringt, die die
dispergierten Partikel mit einer Teilchengröße im Bereich von 2 bis 20 µm enthält.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Stahlblech mit einer Behandlungsflüssigkeit in Kontakt bringt, die frei
von Chrom-, insbesondere Chromatverbindungen, ist.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Stahlblech mit einer Behandlungsflüssigkeit in Kontakt bringt, die eine
ordnungsgemäße Applikation erlaubende Zusätze, wie Antiabsetzmittel, Viskositätsregulatoren,
Entschäumer, Netzmittel und Verlaufsmittel, enthält.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Stahlblech mit einer Behandlungsflüssigkeit in Kontakt bringt, die das
Gleiten beim Stanzvorgang verbessernde Zusätze, wie Wachse auf Basis von Polypropylen,
Polyamid oder Silikonöle, enthält.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Stahlblech mit einer Behandlungsflüssigkeit in Kontakt bringt, deren Gehalt
an Trockensubstanz 20 bis 80 Gew.-% beträgt.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Behandlungsflüssigkeit mit dem Stahlblech durch Walzenauftrag in Kontakt
bringt und bei 120 bis 350°C (Objekttemperatur) auftrocknet.