[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Dichtungsprofil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Ein derartiges Dichtungsprofil ist aus der DE-OS 28 33 345 bekannt. Dieses Profil
hat sich für den Tunnelbau und für Schachtanlagen bei der Verwendung von Segmenten
(Tübbings) aus Beton, Stahl oder Stahlbeton bewährt. Die Weiterentwicklung bei der
Bauart von Tunnelröhren und dergleichen hat jedoch weitere zusätzliche Anforderungen
an derartige Dichtungsprofile aus Gummi oder gummiähnlichem Werkstoff gestellt. Es
ist erwünscht, daß die Dichtungsprofile im Verhältnis zur Wandstärke der Segmente
schmaler gehalten werden, ohne aber die Berührungsflächen der Dichtungsprofile zu
reduzieren. Eine große Stützfläche für die Segmente soll erhalten bleiben, um eine
erhöhte Beanspruchung der Segmente möglichst zu vermeiden. Weiterhin sollen Profile
für diesen Zweck auch Beanspruchungen durch Lösungsmittel, Öle und Fette gewachsen
sein, so daß die vorgesehene Verklebung des Profils in der Nut des Segmentes hinreichend
sicher ist. Ferner ist die Wandstärke innerhalb des Profils unterschiedlich groß,
so daß hieraus ein ungünstiges Kraft-Weg-Verhalten resultiert. Darüber hinaus sollte
das in der Segmentnut liegende Profil nur ein solches Positivvolumen aufweisen, daß
es beim Zusammenpressen der Segmente voll in der Nut Platz findet.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Dichtungsprofil der eingangs beschriebenen
Gestaltung zu schaffen, das bei sicherer Verklebung und relativ schmaler Breite bzw.
bei einem Minimalvolumen eine gleichmäßige Verformung aller Raumelemente des Profils
ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die vier Rillennuten gleichförmig
und in gleichem Abstand zueinander angeordnet sind, daß die darüber liegenden drei
Kanäle untereinander ebenfalls den gleichen Abstand besitzen, daß die Wandstärke des
Profils nahezu überall gleich groß ist und daß die seitlichen Flanken des Profils
in einem Winkel von 10 bis 20° zurückspringen.
[0005] Durch diese wesentlichen technischen Bedingungen werden die Anforderungen der Aufgabe
erfüllt.Werden bei derartigen ringförmigen Profilen, die in den Nuten Rücken an Rücken
liegen, zusammengepreßt, so wird durch die Winkeleinstellung an den Flanken zunächst
die Gummimasse in geringem Umfang zur Profilmitte hin verschoben. Dabei hebt jedoch
das Profil nicht von der Randfläche der Nut ab, so daß eine sichere Verklebung erhalten
bleibt. Durch die neue Profilanordnung mit vier Rillennuten und drei Kanälen und der
damit verbundenen nahezu gleich großen Wandstärke wird ein degressives Kraft-Weg-Verhalten
erreicht. Eine sichere Verklebung der Profile am Nutenboden und an den Nutenflanken
ist wichtig, da die rauhe Oberfläche der Segmente in der Nut zu Undichtigkeiten führen
kann. Dieses Profil, das auch als kleines Tübbing-Dichtungsprofil bezeichnet wird,
wiegt nur etwa 203 g/m und ist wesentlich leichter als die bisher bekannten Profile,
was u. a. auf das größere Hohlraumvolumen zurückzuführen ist.
[0006] Ein anderer wichtiger Vorteil liegt darin, daß auch die Aufgliederung und Randgestaltung
des Profils eine weitgehend gleichmäßige Verformung aller Raumelemente im Profil beim
Zusammenpressen entsteht. Da derartige Gummiprofile über Jahrzehnte im verformten
Zustand verharren müssen, ist es wichtig, daß dies nicht zu Schäden führt.
[0007] Bei der weitgehend gleichmäßigen Verformung aller Raumelemente wird auf diese Weise
eine bessere Variationsbreite bei der Herstellung der Kautschukmischung ermöglicht.
Es können solche Kautschukmischungen zur Anwendung kommen, die den sonstigen Anforderungen
weitgehend entsprechen. Beispielsweise kann eine Kautschukmischung auf Polychloroprenbasis
oder Nitrilkautschukbasis bevorzugt verwendet werden, wenn mit aggressiven Gasen oder
Flüssigkeiten zu rechnen ist. Eine hohe Alterungsbeständigkeit ist dabei auch unter
dem Verformungszustand ein wichtiger Nebeneffekt. Eine hohe Alterungsbeständigkeit
kann allerdings auch durch die Verwendung einer Mischung auf Basis EPDM (Äthylenpropylendienkautschuk)
erreicht werden.
[0008] Weitere Ausgestaltungserkmale sind in den Unteransprüchen genannt.
[0009] Die Erfindung wird in Verbindung mit einer Abbildung beispielsweise beschrieben.
Die Abbildung stellt einen Querschnitt durch zwei Segmente dar, in deren Nuten erfindungsgemäße
ringförmige Dichtungsprofile im noch nicht verpreßten Zustand angeordnet sind.
[0010] Die beiden Segmente (1) und (2) besitzen je eine Nut (3) bzw. (4). In diesen Nuten
sind Rücken an Rücken zwei Dichtungsprofile (5) und (6) eingeklebt. Jedes dieser Dichtungsprofile
weist an der Basisseite vier Rillennuten (7), (8), (9) und (10) auf. Weiterhin besitzt
das Profil drei Kanäle (11), (12) und (13). Die Rillennuten wie auch die Kanäle haben
untereinander den gleichen Abstand.
[0011] Werden die beiden Profile (5) und (6) durch eine Verschraubung der Segmente (1) und
(2) im Bereich (14) zusammengepreßt, so verlagert sich die Gummimasse in die Nuten
(3) und (4) hinein. Im Endzustand liegen die Ränder (15) und (16) der Betonsegmente
(1) und (2) fest aneinander. Die oberhalb der Nut (3) bzw. (4) liegende Gummimasse
wird nun weitgehend gleichmäßig so verformt, daß keine Spitzenbelastungen in der Gummimasse
eintreten. Auch der Anspreßdruck zwischen den Rücken der beiden Profile (5) und (6)
ist weitgehend gleichmäßig. Die seitlichen Flanken (17) und (18) weisen einen Winkel
von 15° auf.
1) Dichtungsprofil aus Gummi oder gummiähnlichem Werkstoff für mit einer umlaufenden
Aussparung versehene Segmente, die zu einem rohrförmigen Tunnel zusammengesetzt sind,
wobei das Profil an der Basisseite in Längsrichtung parallel verlaufende bogenförmige
Rillennuten aufweist, darüber zu den Nuten seitlich versetzte ebenfalls in Längsrichtung
parallel verlaufende Kanäle liegen und der Profilrücken ebenflächig ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichent,daß die vier Rillennuten (7, 8, 9, 10) gleichförmig und in
gleichem Abstand zueinander angeordnet sind, daß die darüber liegenden drei Kanäle
(11, 12, 13) untereinander ebenfalls den gleichen Abstand besitzen, daß die Wandstärke
des Profils nahezu überall gleich groß ist und daß die seitlichen Flanken (16, 17)
des Profils in einem Winkel von 10 bis 20° zurückspringen.
2) Dichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Flanken
(16, 17) in einem Winkel von 15° zurückspringen.
3) Dichtungsprofil nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichent, daß die Ebene
der Maximalbreite des Profils auch die Trennebene für die Kanäle (11, 12, 13) und
Nuten (7, 8, 9, 10) darstellt.
4) Dichtungsprofil nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
der ebenen Rückenfläche des Profils 70 bis 80 % seiner maximalen Profilbreite beträgt.
5) Dichtungsprofil nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil
(5, 6) aus einer Kautschukmischung auf Basis Polychloropren, EPDM oder Nitrilkautschuk
besteht.
6) Dichtungsprofil nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichent, daß das Profil
(5, 6) eine Härte in Shore A von 40 bis 70° aufweist.
7) Dichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Segment einen
passenden Rahmen aus vier zusammengefügten Dichtungsprofilen erhält, wobei die vier
Rahmenecken der Dichtung im Injection-Molding-Verfahren hergestellt werden.