[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Spender für pastöse Massen (M), mit im Spendergehäuse
(1) verschieblich angeordnetem, bei der Spenderentleerung in Richtung der Mundstücköffnung
wandernden, in Gegenrichtung blockierten Kolben (2), und einer Drucktasten-Betätigungsfläche,
die an einem Kopfstück des Spendergehäuses vorgesehen ist, wobei mit dem Kopfstück
eine den Kolben (2) durchsetzende Stange (4) gekuppelt ist, die unter Zwischenschaltung
eines Gesperres kraftschlüssig mit dem Kolben (2) gekuppelt ist.
[0002] Ein Spender dieser Art ist durch die DE-OS 30 45 048 der Anmelderin bekannt. Den
bodenseitigen Abschluß des Spendergehäuses bildet der Kolben. Bei langen Lagerzeiten
besteht die Gefahr, daß von dorther ein Antrocknen der Masse stattfindet, was unter
Umständen zu Komplikationen bei der Restausgabe führt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Spender mit herstellungstechnisch
einfachen Mitteln so auszubilden, daß selbst über längste Gebrauchszeiten trotz klimatisch
extremen Verhältnissen ein Antrocknen vermieden wird.
[0004] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
[0005] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Spenders.
[0006] Zufolge solcher Ausgestaltung ist eine wirksame bodenseitige Absiegelung des gefüllten
Spendergehäuses realisiert. Die Lagerfähigkeit bleibt so über längste Zeiten erhalten.
Die entsprechende diffusionsdichte Folie läßt sich bei einem entsprechend thermisch
ansprechenden Kunststoffmaterial des Spendergehäuses völlig klebemittelfrei zuordnen.
Die zugleich das Entstehen eines Vakuums vermeidende Zerstörung der Membran erfolgt
in vorteilhafter Weise durch die Kolbenstange selbst, die dadurch eine weitere Funktion
erhält, nämlich die eines Durchstoßwerkzeuges. Da das die Drucktasten-Betätigungsfläche
aufweisende Kopfstück in der Regel von einer Schutzkappe überfangen ist, besteht auch
nicht die Gefahr, daß ein ungewolltes Lochen der Membran geschieht. Eine die Lage
der Membran sichernde Maßnahme besteht in vorteilhafter Weiterbildung darin, daß die
Membran mittels eines auf das Spendergehäuse aufgesteckten Fußringes eingespannt ist.
Endlich ergibt sich ein vorteilhaftes Merkmal der Erfindung noch dadurch, daß der
Fußring eine Bodenwand unterhalb der Membran bildet und fluchtend zur Kolbenstange
eine Durchtrittsöffnung für diese ausbildet. Die entsprechende Abstützung der Membran
ermöglicht den Einsatz einer hauchdünnen Folie, da diese eine praktisch ganzflächige
Abstützung auf der Bodenwand findet; andererseits kann die Membran auch nicht in
Richtung der Aufstellfläche des Spendergehäuses ausweichen, so daß es ganz sicher
zu der den Gebrauch freigebenden Start-Lochung kommt.
[0007] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 den erfindungsgemäß ausgebildeten Spender im Vertikalschnitt,
Fig. 2 die Unteransicht des Spendergehäuses bei noch nicht aufgestecktem Fußring
und
Fig. 3 eine Herausvergrößerung des Bodenbereichs des Spenders mit in die Lochungsstellung
verlagertem Kolbenstangenende (diese Stellung ist in strichpunktierter Linienart wiedergegeben).
[0008] Das lang zylindrisch ausgebildete Gehäuse 1 des Spenders enthält einen Kolben 2.
Dessen Randlippen 2' führen sich an der zylindrischen Gehäuseinnenwandung 1'.
[0009] Der Kolben 2 ist ausschließlich in Entleerungsrichtung (Pfeil x) verlagerbar. Er
trägt auf seiner dem aufstellseitigen Gehäuseende zugewandten Breitfläche ein erstes
Gesperre G1. Es handelt sich um einen sogenannten Klemmodul 3 in Form eines radial
ausgerichtete Zacken 3' aufweisenden Sternes aus Federstahl. Sein die Zackenenden
umschreibender Durchmesser ist etwas größer als der lichte Durchmesser des Spendergehäuses
1, wodurch sich die Zackenenden als schräg stehende Stützfüße an der Gehäuseinnenwandung
1' entgegen der Richtung des Pfeiles x sperrend verhaken.
[0010] Im Zentrum bildet der Klemmodul 3 ein zweites Gesperre G 2 aus. Mit letzterem wirkt
eine den Kolben 2 zentral durchsetzende Kolbenstange 4 zusammen. Die radial einwärts
gerichteten Zacken 3" des Klemmoduls 3 greifen an der Kolbenstange 4 an. In die Ebene
projiziert, ist die von den Zacken 3'' belassene Durchtrittsöffnung kleiner als der
Durchmesser der Kolbenstange 4.
[0011] Das bodenseitige Ende 4' der Kolbenstange 4 ist zugespitzt. Die Spitze ist als Kegel
4'' gestaltet. Eine in Richtung des Pfeiles x erfolgende Bewegung der Kupplungsstange
führt aufgrund der kraftschlüssigen Kupplung zur Mitnahme des Kolbens 2. Zu dieser
Mitnahme des Kolbens bildet das Spendergehäuse 1 an der dem mit einem Fußring 5 bestückten
Standsockel des Gehäuses gegenüberliegenden Seite eine Betätigungshandhabe aus. Es
handelt sich um ein balgartig in Richtung des Kolbens 2 zusammendrückbares, sich wieder
in seine Grundstellung aufrichtendes Kopfstück 6. Letzteres ist auf den abgesetzten,
insofern verschmälerten Hals 7 des Spendergehäuses 1 aufgesteckt. Zufolge der hohen
Elastizität bzw. Flexibilität des Kopfstückes ist dieses über einen Ring/Nuteingriff
gebrauchsstabil gehalten. Das Kopfstück 6 formt weiter eine querschnittsverringerte,
kanalartige Spender-Mundstücköffnung 8. Letztere ist schnabelförmig gestaltet. Ihr
vorzugsweise kreisrunder Öffnungsmund liegt in der Nähe der Erstreckungsrichtung der
Gehäusewandung und ist für die Zeiten der Lagerhaltung mit Hilfe eines dichtschließenden
Stopfens 9 verschlossen. Der Stopfen weist Topfform auf mit mundstücköffnungsseitig
gerichtetem Topfrand. Der Stopfen ist dadurch hoch flexibel und in seinem Dichtschluß
optimiert.
[0012] Das Kopfstück 6 bildet desweiteren im Rücken des die Mundstücköffnung 8 umschreibenden,
schnabelartigen Fortsatzes in seiner Deckenpartie eine Drucktasten-Betätigungsfläche
10 aus. Letztere reicht bis kurz vor die gegenüberliegende, gedanklich verlängerte
Gehäuse-Wandungsebene und steigt nach außen schräg an.
[0013] Unterhalb dieser Drucktasten-Betätigungsfläche 10 ist die das Spendergehäuse 1 in
der Längsmittelachse y-y durchsetzende Kolbenstange 4 mit dem Kopfstück 6 verbunden.
Das Kopfstück 6 bildet dazu unterhalb dieser Drucktasten-Betätigungsfläche 10 gehäuseeinwärts
gerichtet eine Rastvertiefung 11 aus, in die das pilzkopfartig verbreiterte obere
Ende 4''' eingeschnäppert ist. Die Rastvertiefung 11 bildet zur erleichterten Klipszuordnung
kolbenseitig eine trichterförmige Erweiterung aus.
[0014] In einem geringen Abstand vor der Rastvertiefung 11 besitzt die Kolbenstange einen
Ringwulst 12. Letzterer begrenzt den Betätigungshub H der Kolbenstange 4, indem er
gegen die Oberseite einer nabenartigen Hülse 13 im Hals 7 des Spendergehäuses 1 tritt.
Die Hülse ist über speichenartige Radialrippen 14 mit dem Hals 7 verbunden. Die führend
wirkende Büchse 13 schließt im wesentlichen mit der Oberseite des Halsendes ab und
ragt etwa hälftig in den Hals, d. h. in seine Öffnung hinein.
[0015] Während das kopfstückseitige Ende des Spenders über den Stopfen 9 wirksam abgedichtet
ist, übernimmt im Bodenbereich des Spendergehäuses eine Membran 15 die luftdichte
Abschließung, so daß auch von dorther kein Antrocknen der pastösen Masse mehr möglich
ist. Die Membran 15 wird durch Klebung, Heißsiegeln oder dergleichen mit dem Stirnrand
1'' des Spendergehäuses verbunden.
[0016] Bei Selbstbetätigung der Drucktasten-Betätigungsfläche 10 wird die Membran 15 zerstört.
Hierzu ist die Kolbenstange unter Erfüllung einer entsprechenden Zusatzfunktion als
Durchstoßwerkzeug gestaltet und am Ende entsprechend angespitzt (Kegel 4''). Die Kegelspitze
liegt in einem Abstand z vor der Membran 15 (vergl. Fig. 3), welcher kleiner ist als
der maximale, anschlagdefinierte Betätigungshub H der Kolbenstange 4. Daher kommt
es zu einer zentralen Lochung, so daß die Entstehung eines Vakuums unterhalb des Kolbens
2 verhindert wird.
[0017] Wie Fig. 3 weiter entnehmbar, ist die Membran 15 mittels des auf das Spendergehäuse
aufgesteckten Fußringes 5 eingespannt. Der Fußring hat außen die Form eines flachen
Kegelstumpfes. Sein abwärts gerichteter, zylindrischer Standrand 5' bringt eine verbreiterte
Standfläche für den Spender und damit eine erhöhte Standsicherheit. Die Steckzuordnung
kann durch Aufprellen des Fußringes 5 realisiert sein. Beim Ausführungsbeispiel ist
jedoch eine Rastverbindung bevorzugt. Dazu weist die Mantelfläche des zylindrischen
Spendergehäuses einen ringförmigen Vorsprung 16 auf. Letzterer tritt in eine passende
Ringnut 17. Die Ringnut 17 befindet sich in einer ebenfalls zylindrischen Ringwand
5'' des Fußringes, welche unten in eine horizontale Bodenwand 5''' übergeht. Deren
innere Randpartie ist zur peripheren Einspannbefestigung herangezogen, während die
sich unmittelbar unterhalb der Membran 15 erstreckende Bodenwand 5''' die Membran
nach unten hin abstützt.
[0018] Fluchtend zur Kolbenstange 4 läßt die Bodenwand 5''' eine Durchtrittsöffnung 18
für das Durchstoßwerkzeug frei. Dabei erstreckt sich die Bodenwand 5''' in einem solchen
vertikalen Abstand zur bspw. von einer Konsole gebildeten Aufstellfläche F, daß die
Spitze des Kegels 4'' diese Fläche nicht berührt. Die Ausgabe kann also bei stehendem
Spender erfolgen.
[0019] Um den Einschluß von Luft vor dem Kolben möglichst zu vermeiden, weist das zuordnungsseitige,
untere Ende des Spendergehäuses einen größeren lichten Durchmesser auf, als der längere
Restabschnitt desselben (vergl. Stufe 20).
[0020] Das Kopfstück 6 ist von einer Kappe 19 überfangen. Letztere hält reibungs- oder formschlüssig
an einer peripheren Wulst im Befestigungsbereich derselben zwischen unterem Kopfstückrand
und Hals 7 des Spendergehäuses 1. Die zylindrische Innenwand 19' der Kappe 19 sichert
die Lage des sich mit seinem Rücken an ihr abstützenden Stopfens 9.
[0021] Die funktion des Spenders ist, kurz zusammengefaßt, wie folgt:
Nach Abnehmen der Kappe 19 und Niederdrücken der Betätigungsfläche 10 locht die Kolbenstange
4 mit ihrem zugespitzten Ende die Membran 15. Unter Loslassen der Betätigungsfläche
wird über den Klemmodul der Kolben 2 in Richtung des Mundstückes verlagert und so
die pastöse Masse in den gewünschten Schritten ausgebracht. Hinter dem Kolben kann
sich zufolge der Lochung kein Vakuum bilden. Die Lochung schließt sich bei entsprechend
rückstellfähigem Membran-Material sogar klappventilartig wieder.
[0022] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Spender für pastöse Massen, mit im Spendergehäuse verschieblich angeordnetem, bei
der Spenderentleerung in Richtung der Mundstücköffnung wandernden, in Gegenrichtung
blockierten Kolben, und einer Drucktasten-Betätigungsfläche, die an einem Kopstück
des Spendergehäuses vorgesehen ist, wobei mit dem Kopfstück eine den Kolben durchsetzende
Stange gekuppelt ist, die unter Zwischenschaltung eines Gesperres kraftschlüssig mit
dem Kolben gekuppelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (4) als Durchstoßwerkzeug
für eine das Spendergehäuse (1) im Bodenbereich luftdicht verschließende Membran (15)
gestaltet ist.
2. Spender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (15) mittels
eines auf das Spendergehäuse (1) aufgesteckten Fußringes (5) eingespannt ist.
3. Spender nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fußring (5) eine Bodenwand (5''') unterhalb der Membran (15) bildet und fluchtend
zur Kolbenstange (4) (Längsmittelachse y-y) eine Durchtrittsöffnung (18) für diese
ausbildet.