[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erneuern von in SchieberverschlUssen an
metallurgischen Gefäßen als ortsfeste Boden- oder verstellbare Schieberplatten eingesetzten
feuerfesten Platten, die wenigstens eine durch ein Verschleißfeld geschädigte Durchflußöffnung
und eine Schließfläche aufweisen.
[0002] Es ist bekannt, derartige Platten, die an der Durchflußöffnung infolge von Rißbildungen
durch thermische Spannungen, korrosiven und erosiven Angriffen des Gießstrahls sowie
Reibungskräften zwischen Boden- und SChieberplatte voreilend verschleißen, zu erneuern
bzw. instandzusetzen oder zu reparieren, um den Kostenaufwand zu senken, der durch
den im Betrieb notwendigen Austausch verschlissener Platten entsteht. Anstelle neuer
Platten werden reparierte Platten eingesetzt, an denen grundsätzlich das Verschleißfeld
der Durchflußöffnung spanabhebend begradigt und das dabei verlorene Plattenfleisch
durch vorgefertigte Einsätze oder Füllmaterial ersetzt worden ist. Dementsprechend
sind in der DE-PS 32 43 305 Verfahrensschritte vorgeschlagen, nach denen man die verschlissene
Durchflußöffnung bis nahe dem Platten-Umfangsrand konzentrisch aufbohrt und die Aufbohrung
unter Freihaltung des Durchflußquerschnittes mit einer feuerfesten Gießmasse füllt,
gegebenenfalls unter Einschluß eines vorgefertigten Ringes, der die Durchflußöffnung
an der Gleitfläche der Platte begrenzt. Dabei beschränkt sich die Instandsetzung ausschließlich
auf die Durchflußöffnung der Platte, indessen deren Schließfläche unbeachtet bleibt.
[0003] Aufgabe vorliegender Erfindung Ist es, mit Einbeziehung der Schließfläche die Platten-Reparatur
zu vereinfachen und in der Effizienz zu verbessern.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung im wesentlichen dadurch gelöst, daß
die verschlissene Platte mit einer neuen Durchflußöffnung an der Schließfläche versehen
sowie die verschlissene Durchflußöffnung verschlossen und als neue Schließfläche ausgebildet
wird. Auf diese Weise lassen sich feuerfeste Platten für Schieberverschlüsse ausgewogen,
sowohl an den Durchflußöffnungen, als auch an den Schließflächen erneuern, wobei die
Verfahrensschritte einfach durchzuführen sind und überdies eine deutlich verbesserte
Standzeit der Platten bewirken, die praktisch neuwertige Durchflußöffnungen und Schließflächen
erhalten.
[0005] Vorteilhaft werden verschlissene Durchflußöffnungen nach erfolgter Säuberung mit
einem vorbereiteten Stopfen verschlossen, der wenigstens an der Gleitfläche der Platte
mit Hilfe von feuerfestem Kitt, Mörtel oder dergleichen unter Verspachtelung des Verschleißfeldes
eingesetzt wird. Dabei kann der Bohrkern der neugebohrten Durchflußöffnung als Verschlußstopfen
für die alte Durchflußöffnung dienen.
[0006] Als Alternative zur Verwendung eines Stopfens kann eine gesäuberte verschlissene
Durchflußöffnung auch mit rasch trocknendem oder abbindendem, gießfähigem feuerfesten
Material unter Einschluß des Verschleißfeldes glatt und eben zur Gleitfläche aufgefüllt
werden. Dieses Verfahren ist besonders einfach und leicht durchführbar.
[0007] Die Erfindung ist nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen
erläutert. Darin zeigt:
Figur 1 in schematischer Darstellung einen Längsschnitt durch die feuerfesten Verschleißteile
eines Linearverschlusses mit verschlissener Boden- und Schieberplatte,
Figur 2 die verschlissene Schieberplatte nach Figur 1, in Draufsicht gemäß Pfeil 11
in Figur 1,
Figur 3 die reparierte Schieberplatte in derselben Darstellungsweise wie in Figur
2,
Figur 4 einen vergrößerten Schnitt durch den reparierten Plattenbereich der Platte
nach Linie IV-IV der Figur 3,
Figur 5 eine verschlissene Mehrlochdrehplatte eines Drehverschlusses, in Draufsicht,
Figur 6 dieselbe Platte, repariert, und
Figur 7 einen Schnitt durch den reparierten Plattenbereich nach Ebene VII-VII der
Figur 6.
[0008] Von den in Figur 1 dargestellten feuerfesten Verschluß-Verschleiß- teilen bedeutet
1 die ortsfeste Einlaufhülse und 2 deren Durchflußöffnung. Darunter lagert mit achsgleicher
Durchflußbffnung 3 die ebenfalls ortsfeste Bodenplatte 4, an deren Gleitfläche 9 die
Gleitfläche 10 der Schieberplatte 5 anliegt, die gemeinsam mit der über achsgleiche
Durchflußöffnungen 6 und 7 verbundenen Auslaufhülse 8 verstellbar ist. Dies geschieht
zum öffnen und Schließen sowie zum Drosseln des Verschlusses, wobei die Gleitflächen
9 und 10 beider Platten 4 und 5 dichtend aufeinander gleiten und mit den Durchflußöffnungen
3 und 6 den Gießstrahl erzeugen, beenden und modifizieren, so daß nach einiger Betriebszeit
um die Durchflußöffnungs-Kanten herum Verschleißfelder 11 und 12 entstehen, die ein
Auswechseln der Platten 4 und 5 erforderlich machen.
[0009] Die ausgewechselten alten Platten, deren Schließbereiche meist noch genügend Betriebssicherheit
haben, werden nach visueller Prüfung und gründlicher Säuberung, vorzugsweise mit einer
maschinell betriebenen Stahlbürste, repariert bzw. erneuert. Hierzu erhält, wie in
Figuren 2 bis 4 gezeigt, beispielsweise die Schieberplatte 5 im weitgehend unbeschädigten
Schließbereich 13 eine neu gebohrte Durchflußöffnung 6a, während mit dem so gewonnenen
Bohrkern als Stopfen 14 die alte Durchflußöffnung 6 unter Verwendung von feuerfestem
Mörtel 15 oder dergleichen verschlossen wird, mit dem auch das Verschleißfeld 12 auf
der Gleitfläche 10 der Platte 5 zur neuen Schließfläche 13a verspachtelt bzw. glattgestrichen
wird.
[0010] Sind Wendeplatten, d.h. mit an beiden Planseiten aufweisenden Gleitflächen 10, 10a
zu reparieren, dann wird zunächst auch die zweite Gleitfläche 10a, wie in Figur 4
bei 16 strichpunktiert angedeutet, verschlissen, ehe es zu der vorstehend beschriebenen
Reparatur kommt. Anstelle des Bohrkerns 14 läßt sich in die alte Durchflußöffnung
6 auch ein mit Festsitz vorbereiteter Stopfen 14a einbringen und hiernach das Verschleißfeld
12a mit feuerfestem Mörtel 15 auf die Höhe der Gleitfläche 10a einebnen. Die Reparaturmaßnahmen
gelten in gleicher Weise selbstverständlich auch für die mit der Schieberplatte 5
zusammenwirkenden Bodenplatte 4.
[0011] Anstelle der Stopfen-Reparatur veranschaulicht die Ausführung gemäß Figuren 5 bis
7 die Reparatur von feuerfesten Platten 20 mittels eines gießfähigen feuerfesten Materials
26. Es handelt sich um eine zu erneuernde, in Drehverschlüssen verwendete Drehplatte
20, deren wahlweise in den Arbeitsbereich drehbare Durchflußöffnungen 21 und 22 sicherheitsgefährdende
Verschleißfelder 23 aufweisen. Nach entsprechender Inaugenscheinnahme und Säubern
der Verschleißfelder 23 sowie nach Bohren von neuen Durchflußöffnungen 21a und 22a
an den Schließflächen 24 und 25 werden die verschlissenen Durchflußöffnungen 21 und
22 mit feuerfestem Material 26 gefüllt und die Füllung an der Gleitfläche 27 der Platte
20 glattgezogen, so daß neue Schließflächen 24a und 25a entstehen.
[0012] In allen Fällen ist die gemäß der Erfindung vorgenommene Erneuerung der Platten für
einen sicheren Betrieb ausreichend. Dennoch Ist es möglich, der als Gleitfläche vorgesehenen
Planfläche der Platte zusätzlich einen Planschliff zu geben.
1. Verfahren zum Erneuern von in Schieberverschlüssen an metallurgischen Gefäßen als
ortsfeste Boden- oder verstellbare Schieberplatten eingesetzten feuerfesten Platten,
die wenigstens eine durch ein Verschleißfeld geschädigte Durchflußöffnung und eine
Schließfläche aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die verschlissene Platte (5 bzw.
20) mit einer neuen Durchflußöffnung (6a bzw. 21a, 22a) an der Schließfläche (13 bzw.
24, 25) versehen sowie die verschlissene Durchflußöffnung (6 bzw. 21, 22) verschlossen
und als neue Schließfläche (13a bzw. 24a, 25a) ausgebildet wird (Fig. 2 bis 4 bzw.
Fig. 5 bis 7).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschlissene Durchflußöffnung
(6) gesäubert und mit einem vorbereiteten Stopfen (14) versehen wird (Fig. 3, 4).
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stopfen (14) wenigstens
an der Gleitfläche (10) der Platte (5) mit Hilfe von feuerfestem Kitt, Mörtel (15)
oder dergleichen unter Verspachtelung des Verschleißfeldes (12) eingesetzt wird (Fig.
4).
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrkern der neugebohrten
Durchflußöffnung (6a) als Stopfen (14) dient (Fig. 3 und Fig. 4).
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschlissene und gesäuberte
Durchflußöffnung (21, 22) mit rasch trocknendem oder abbindendem, gießfähigem feuerfesten
Material (26) unter Einschluß des Verschleißfeldes (23) glatt und eben zur Gleitfläche
(27) aufgefüllt wird (Fig. 7).