[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Erwärmen einer Zielscheibe für Übungszielanlagen.
[0002] Der Zweck derartiger Einrichtungen besteht darin, die Zielscheibe so zu erwärmen,
daß diese mit Nachtsichtwärmebildgeräten gesehen werden kann.
[0003] Es ist grundsätzlich bekannt, Zielscheiben für Übungszielanlagen zu erwärmen. Die
bekannten Verfahren hierzu haben jedoch verschiedene Nachteile, die dazu führten,
daß bisher in der Praxis noch keine zufriedenstellend arbeitende Einrichtung zum Erwärmen
einer Zielscheibe zur Verfügung stand.
[0004] Bei einem bekannten Verfahren zur Erwärmung einer Zielscheibe wird die Zielscheibe
solange sie abgeklappt ist, also parallel zum Boden liegt, von unten durch einen Kohleofen
mit Holzkohle beheizt. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß der Arbeitsaufwand für
die Beheizung sehr hoch ist und die Erwärmung der Zielscheibe gegenüber einem echten
Ziel unnatürlich ist, weil der wärmste Punkt der Zielscheibe sich in ihrer Mitte befindet,
was nicht den realen Verhältnissen an einem Ziel entspricht.
[0005] Es ist weiterhin ein Verfahren zum Erwärmen einer Zielscheibe bekannt, bei dem auf
der Oberfläche der Zielscheibe Heizmatten befestigt werden. Bei diesen Heizmatten
handelt es sich um Matten, in denen elektrische Heizdrähte angeordnet sind, die durch
Anschluß an eine elektrische Batterie erwärmt werden. Dieses bekannte Verfahren hat
den Nachteil, daß das Beheizen der Zielscheibe lange dauert und der hohe Energieverbrauch
(circa 2000 Watt) sehr große Batterien zum Betrieb erforderlich macht.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Erwärmen einer Zielscheibe
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit der die oben angegebenen Nachteile vermieden
werden und mit der bei relativ geringem Energieaufwand eine Erwärmung der Zielscheibe
möglich ist, die in der Temperaturverteilung eine möglichst realistische Darstellung
von Wärmezielen gestattet.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1.
[0008] Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Einrichtung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0009] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die Zielscheibe von ihrer Rückseite
her in vorgegebenen Bereichen mit einem erwärmten Gas, also beispielsweise Warmluft,
in Berührung zu bringen.
[0010] Hierzu sind an der Rückseite der Zeilscheibe ein oder mehrere Kammern oder Kanäle
angeordnet, durch die das erwärmte Gas geleitet wird.
[0011] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Zielscheibe
doppelwandig mit dazwischen angeordneten Lufträumen ausgebildet und in diese Lufträume
wird Warmluft an einem Ende ein- und am anderen Ende abgeführt. Wie weiter unten anhand
eines Ausführungsbeispiels dargestellt, ist es durch die Vorgabe des Weges, auf dem
die Warmluft innerhalb der Zielscheibe durch entsprechende Feldaufteilungen eingeführt
wird, möglich, ganz bestimmte Konturen im Wärmebild sichtbar werden zu lassen.
[0012] Das zum Erwärmen der Zielscheibe erforderliche erwärmte Gas bzw. die Warmluft kann
in einfacher Weise erzeugt werden. Es kann hierzu beispielsweise ein Luftheizgerät
bekannter Bauart verwendet werden, das auch unter der Bezeichnung Schwingfeuerheizung
bzw. Schwingfeuerbrenner bekannt ist. Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel kann
anstelle des Luftheizgerätes auch ein Verbrennungsmotor zur Erzeugung von erwärmtem
Gas verwendet werden, bei dem die Abgase oder, bei einem luftgekühlten Verbrennungsmotor
auch die Kühlluft, zur Erwärmung der Zielscheibe verwendet werden.
[0013] Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung werden folgende Vorteile erzielt:
a) durch die Anordnung bestimmter Luftleitwege innerhalb der Zielscheibe können beliebige,
den realen Verhältnissen entsprechende Wärmebildmuster erzeugt und damit eine realistische
Zieldarstellung erreicht werden;
b) bei Beschuß der Zielscheibe wird die Funktion der Einrichtung zum Erwärmen der
Zielscheibe nicht zerstört sondern nur durch die Einschußlöcher, durch die dann das
erwärmte Gas austreten kann, gegebenenfalls in ihrer Leistung geringfügig vermindert.
[0014] Im folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel für
eine Einrichtung zum Erwärmen einer Zielscheibe gemäß der Erfindung näher erläutert.
[0015] In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1 in einer schematisch dargestellten Frontansicht eine mit einer Einrichtung
zum Erwärmen ausgerüstete Zielscheibe;
Figur 2 einen vergrößerten Teilschnitt durch die Zielscheibe nach Figur 1 quer zur
Scheibenebene;
Figur 3 die Zielscheibe nach Figur 1 in Frontansicht mit teilweise abgenommener Deckplatte.
[0016] Die in Figur 1 dargestellte Zielscheibe 1 besteht aus Holz, beispielsweise Sperrholz
und ist doppelwandig ausgeführt, indem auf einen umlaufenden Rahmen 8 auf der einen
Seite eine Sperrholzplatte 7 und auf der anderen Seite eine Sperrholzplatte 17 aufgesetzt
ist, so daß zwischen den beiden Sperrholzplatten 7 und 17 ein Zwischenraum vorhanden
ist. Die Zielscheibe 1 ist mit den Zielscheibenhaltern 2 auf dem Boden befestigt,
und in dem Zwischenraum zwischen den beiden Sperrholzplatten 7 und 17 wird über einen
Anschlußstutzen 3 und einen Verbindungsschlauch 4 aus einem Schwingfeuerheizgerät
5 Warmluft in die Zielscheibe eingeführt. Hat die Warmluft ihre Wärme an die Zielscheibe
abgegeben, so tritt sie aus dem Ausleßstutzen 6 aus.
[0017] Wie aus Figur 2 und 3 ersichtlich sind im Zwischenraum zwischen den beiden Sperrholzplatten
7 und 17 innerhalb des Rahmens 8 Luftleitleisten 9 so angeordnet, daß entlang des
äußeren Randbereiches der Zielscheibe 1 ein umlaufender Kanal 10 entsteht, der an
einer Seite vom Rahmen 8 und auf der anderen Seite von den Luftleitleisten 9 begrenzt
ist. Auf diese Weise wird erreicht, daß ein ganz bestimmter Bereich der Zielscheibe
1, nämlich der die Kontur der Zielscheibe bildende Randbereich, besonders stark erwärmt
wird. Selbstverständlich können mit Hilfe derartiger Luftleitleisten auch andere Konturen
bzw. Strukturen dargestellt werden.
[0018] Soll die Zielscheibe 1 zur Zieldarstellung erwärmt werden, wird das Schwingfeuerheizgerät
5 in Betrieb gesetzt und bläst kontinuierlich Warmluft in den Kanal 10 innerhalb des
Zwischenraumes zwischen des Sperrholzplatten 7 und 17. Dadurch heizen sich die Sperrholzplatten
7 und 17 auf und halten aufgrund des relativ geringen Wärmeleitwertes von Holz die
Wärme auch bei Wind und niedrigen Außentemperaturen in einem Maße, welches zur Beobachtung
mit Wärmebildnachtsichtgeräten ausreicht.
[0019] Grundsätzlich kann anstelle des Schwingfeuerheizgerätes 5 auch ein Verbrennungsmotor
zur Erzeugung eines erwärmten Gases verwendet werden, dessen Abgase und /oder die
Kühlluft über den Verbindungsschlauch 4 in den Innenraum der Zielscheibe 1 geleitet
werden und dort die gleich Funktion ausüben wie die von einem Schwingfeuerheizgerät
erzeugte Warmluft.
1. Einrichtung zum Erwärmen einer Zielscheibe für Übungszielanlagen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zielscheibe (1) aus einer Platte (7) aus wärmeleitendem Material besteht,
deren rückseitige Oberfläche sich mindestens in Teilbereichen in Kontakt mit dem Innenraum
von mindestens einer, an der Rückseite der Platte (7) angeordneten Kammer und/oder
einem Kanal (10) befindet, wobei diese Kammer und/oder der Kanal (10) an eine Quelle
(5) für ein erwärmtes Gas angeschlossen sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß hinter der Platte (7)
aus wärmeleitendem Material und parallel zu ihr in einem vorgegebenen Abstand eine
zweite Platte (17) angeordnet ist und die Kammer und/oder der Kanal (10) zwischen
den beiden Platten (7, 17) angeordnet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zielscheibe (1) einen
umlaufenden Holzrahmen (8) aufweist, auf den zu beiden Seiten Sperrholzplatten (7,
17) aufgesetzt sind und im Zwischenraum zwischen den Sperrholzplatten (7, 17) mindestens
einen, auf einem vorgegebenen Weg umlaufenden Kanal (10) begrenzende Leitleisten (9)
angeordnet sind und der Kanal (10) an einem Ende einen Anschlußstutzen (3) zum Anschluß
der Quelle (5) für ein erwärmtes Gas und am anderen Ende ein Auslaßstutzen (6) aufweist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Quelle
(5) für ein erwärmtes Gas ein warmlufterzeugendes Schwingfeuerheizgerät dient.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Quelle
(5) für ein erwärmtes Gas ein Verbrennungsmotor dient, dessen Abgase und/oder Kühlluft
der Kammer oder dem Kanal (10) zugeführt wird.