[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine
Vorrichtung zu dessen Durchführung.
[0002] Aus der DE-PS 30 34 539 ist ein Verfahren zur direkten Erzeugung von flüssigem Roheisen
aus stückigem Eisenerz bekannt, das in einem Direktreduktionsschachtofen mittels eines
Reduktionsgases zu Eisenschwamm reduziert und dann in einem Einschmelzvergaser mit
Hilfe von Kohle und sauerstoffhaltigem Gas geschmolzen wird, wobei zugleich das zur
Reduktion des Eisenerzes verwendete Generatorgas erzeugt wird. Dieses wird abgekühlt
und entstaubt und dann ein erster Teilstrom hiervon in die Reduktionszone des Direktreduktionsschachtofens
eingeblasen. Ein zweiter Teilstrom wird zur Erzeugung von Kühlgas für das Generatorgas
nochmals gekühlt und gewaschen. Das im Direktreduktionsschachtofen erhaltene Gichtgas
wird an dessen oberem Ende abgeführt und einer geeigneten Verwendung zugeführt, wobei
es üblicherweise in einem von dem Generatorgaskreislauf vollständig getrennten Kühl-
und Reinigungsaggregat aufbereitet wird. Diese Aggregate sind sowohl für das Generatorgas
als auch für das Gichtgas stark veränderlichen Betriebsbedingungen unterworfen. Im
normalen
BetrieL wird fast das gesamte im Einschmelzvergaser erzeugte Generatorgas als Reduktionsgas
verwendet und auch die Kühlgasmenge kann sehr gering sein, so daß kein oder nur sehr
wenig aus dem Generatorgas stammendes, für den Betrieb nicht benötigtes Überschußgas
anfällt. Beim Anfahren der nach dem bekannten Verfahren arbeitenden Vorrichtung sowie
bei verschiedenen Betriebsstörungen dagegen wird der größte Teil des Generatorgases
über das Kühl- und Reinigungsaggregat für das Kühlgas geführt, während die Gichtgasmenge
sehr gering ist. Es ergeben sich daher SchwanKungen hinsichtlich der durch dic jeweiligen
Wäscher geleiteten Gasmengen bis zu einem Verhältnis von etwa 1 : 20. Der Regelbereich
der verwendeten Wäscher erstreckt sich jedoch über ein Mengenverhältnis bis etwa 1
: 4. Bei dieses Verhältnis übersteigenden Mengenschwankungen können daher der Betrieb
der Vorrichtung und die zulässigen Reingasstaubgehalte nicht mehr aufrechterhalten
werden. Eine Regelung für Mengenänderungen bis etwa 1 : 20 ließe sich möglicherweise
erreichen, wenn jedes Reinigungsaqgregat mit zwei verstellbaren Venturiwäschern und
den zugehörigen Tropfenabscheidern ausgestattet wäre. Hierbei ergäben sich jedoch
andere Schwierigkeiten, insbesondere die Gefahr der häufigen Verstopfung durch die
in den Gasen mitgeführten erheblichen Staubmengen.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das bekannte Verfahren zur Erzeugung
von Kühlgas für in einem Einschmelzvergaser erzeugtes Generatorgas und von in geeigneter
Weise verwendbarem Uberschußgas durch Kühlung und Reinigung mindestens eines Teils
des Generatorgases und des Gichtgases eines Eisenerz-Reduktionsaggregates, wobei das
Kühlgas ausschließlich aus dem Generatorgas gewonnen wird, dahingehend zu verbessern,
daß auch bei starken.Schwankungen der den Kühl- und Reinigungsaggregaten zugeführten
Gasmengen stets eine Senkung des Staubgehaltes auf die gewünschten Werte, beispielsweise
5 bis 10 mg/Nm möglich ist, wobei die Wartung dieser Aggregate einfach und kostengünstig
ist und auch ihr Energieverbrauch relativ niedrig liegt.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sowie einer Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
[0005] Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß für die Erzeugung des Kühl- und des
Uberschußgases getrennte Kühl- und Reinigungsaggregate verwendet werden und daß zumindest
durch die Endstufe des Kühl- und Reinigungsaggregates für das Kühlgas eine im wesentlichen
konstante Gasmenge geführt wird, derart, daß der diese Gasmenge übersteigende Teil
des zu kühlenden und zu reinigenden Generatorgases in das Kühl- und Reinigungsaggregat
für das Uberschußgas geleitet wird.
[0006] In einer vorteilhaften Ausbildung dieses Verfahrens erfolgt die Reinigung in jedem
der Kühl- und Reinigungsaggregate zweistufig und der zur Erzeugung des Uberschußgases
dienende Teil des Generatorgases wird durch die erste Reinigungsstufe des Kühl- und
Reinigungsaggregates für das Kühlgas und anschließend durch die zweite Reinigungsstufe
des Kühl- und Reinigungsaggregates für das Uberschußgas geführt. Es wird vorzugsweise
der in der Anordnung aus Einschmelzvergaser und Reduktionsaggregat nicht mehr benötigte
Teil der im Einschmelzvergaser insgesamt erzeugten Gasmenge ausschließlich über das
Kühl- und Reinigun
qsaggregat für das Ubcrschußgas abgeführt und weiterhin durch das Kühlund Reinigungsaggregat
für das Kühlgas nur die in der Anordnung aus Einschmelzvergaser und Reduktionsaggregat
als Kühl- und Fördergas benötigte Gasmenge geleitet. Der als Kühlund Fördergas in
der Anordnung aus Einschmelzvergaser und Reduktionsaggregat nicht benötigte Teil des
aus dem Kühl- und Reinigungsaggregat für das Kühlgas herausgeführten Gases kann zum
Eingang dieses Aggregates zurückgeführt werden, so daß die durch dieses Aggregat hindurchgeleitete
Gasmenge unabhängig vom Kühlgasbedarf im wesentlichen konstant ist.
[0007] Bei einer vorteilhaften Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
weist jedes Kühl- und Reinigungsaggregat einen Packungswäscher und einen diesem nachgeschalteten
Verstellbaren Venturiwäscher auf. Hierbei ist vorzugsweise eine Verbindungsleitung
vom Ausgang des Packungswäschers des Kühl- und Reinigungsaggregates für das Kühlgas
zum Eingang des Venturiwäschers des Kühl- und Reinigungsaggregates für das Uberschußgas
vorgesehen. Eine besonders geeignete Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß im
Kühl- und Reinigungsaggregat für das Kühlgas hinter der Abzweigung für die Ver- bindungsleitun
g oder hinter diesem Aggregat eine Fördereinrichtung mit einer konstanten Durchflußmenge
angeordnet ist.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Figur dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Diese zeigt in schematischer Darstellung die Kühl- und Reinigungsaggregate
für das Generatorgas und das Gichtgas einer aus einem Direktreduktionsaggregat und
einem Einschmelzvergaser bestehenden Anordnung.
[0009] Über eine Leitung 1 wird den Aggregaten das Gichtgas eines Direktreduktionsschachtofens
und über eine Leitung 2 der Teil des in einem Einschmelzvergaser erzeugten Generatorgases,
der nicht direkt in die Reduktionszone des Direktreduktionsschachtofens eingeblasen
wird, zugeführt. Das unter Druck stehende Gichtgas gelangt aus der Leitung 1 in einen
Packungswäscher 3, in dem es auf die gewünschte Temperatur gekühlt und vorgewaschen
wird. Das so aufbereitete Gichtgas wird dann über eine Leitung 4 in einen verstellbaren
Venturiwäscher 5 geleitet.
[0010] Der durch die Leitung 2 strömende Teil des Generatorgases gelangt in einen Packungswäscher
6, in dem dieses Gas ebenfalls auf die gewünschte Temperatur abgekühlt und vorgewaschen
wird. Ein Teil dieses so vorbehandelten Gases wird über eine Leitung 7 zu einem verstellbaren
Venturiwäscher 8 geführt, in dem es nochmals gewaschen wird, so daß der geforderte
Reingasstaubgehalt erreicht wird. In einem nachgeschalteten Tropfenabscheider 9 wird
dieses Gas anschließend entwässert. Es gelangt dann über eine Leitung 10 zu einem
Gebläse 11, durch das es auf den erforderlichen Druck gebracht wird, um als Kühlgas
in einer Leitung 12 hauptsächlich zur Einstellung der Generatorgastemperatur zur Verfügung
zu stehen.
[0011] Das Gebläse 11 ist ein Volumenförderer, der bei konstantem Anlagendruck stets die
gleiche Gasmenge fördert, so daß der Venturiwäscher 8 von einer konstanten Gasmcnqe
durchströmt wird. Da die über die Leitung 2 zugeführte Gasmenge nicht der vom Gebläse
11 geförderten Gasmenge entspricht, ist die Ausgangsleitung des Packungswäschers 6
in die Leitung 7 und eine weitere Leitung 13 verzweigt, die die nicht von der Leitung
7 aufgenommene Gasmenqe zum Eingang des Venturiwäschers 5 leitet.
[0012] Diesem wird somit über die Leitung 4 das im Packungswäscher 3 aufbereitete Gichtgas
und über die Leitung 13 ein Teil des im Packungswäscher 6 aufbereiteten Generatorgases
zugeführt. Die Summe dieser beiden Gasmengen ist auch bei außergewöhnlichen Betriebszuständen
im wesentlichen konstant. Auch dem Venturiwäscher 5 ist ein Tropfenabscheider 14 zur
Entwässerung des ge- reini
gten Gases nachgeschaltet. Über eine Leitung 15 wird das gereinigte und gekühlte Überschußgas
der Anlage zu geeigneten Verbrauchern geführt.
[0013] Das in der Leitung 12 befindliche Kühlgas wird, soweit es in der Anordnung aus Einschmelzvergaser
und Direktreduktionsschachtofen nicht benötigt wird, über eine abgezweigte Leitung
16 dem Einlaß des Packungswäschers 6 wieder zugeführt. Hierdurch wird erreicht, daß
durch den Venturiwäscher 8 unabhängig vom Kühlgasbedarf der Reduktionsanlage stets
eine etwa konstante Gasmenge fließt.
[0014] Die beiden Packungswäscher 3 und 6 sind gegen große Schwankungen der hindurchgeleiteten
Gasmengen relativ unempfindlich. In ihnen wird der Staub aus den Gasen weitgehend
entfernt, so daß die in den Venturiwäschern 5 bzw. 8 herausgewaschenen Staubmengen
relativ gering sind und die Gefahr einer Verstopfung dieser Wäscher nicht gegeben
ist. Hierdurch ist es auch möglich, am Ausgang der Venturiwäscher Gase mit einem extrem
niedrigen Reingasstaubgehalt von 5 mg/Nm
3 zu erhalten.
[0015] Die Arbeitsweise der Venturiwäscher ist von der durch sie hindurchgeführten Gasmenge
abhängig. Durch die beschriebenen Maßnahmen, insbesondere durch das ein konstantes
Gasvolumen fördernde Gebläse 11 und die Leitung 13 zwischen dem Ausgang des Packungswäschers
6 und dem Einlaß des Venturiwäschers 5 ist jedoch sichergestellt, daß die Venturiwäscher
5 und 8 von im wesentlichen konstanten Gasströmen durchflossen werden. Es lassen sich
daher optimale Abscheidegrade einerseits für den Venturiwäscher 5 dadurch, daß der
in der Anordnung aus Einschmelzvergaser und Direktreduktionsschachtofen nicht benötigte
Teil der im Einschmelzvergaser insgesamt erzeugten Gasmenge ausschließlich über diesen
Venturiwäscher als Uberschußgas abgeführt und andererseits für den Ventüriwäscher
8 dadurch, daß durch diesen nur die in der Anordnung aus Einschmelzvergaser und Direktreduktionsschachtofen
als Kühl- und Fördergas benötigte Gasmenge geleitet wird, erreichen. Damit ist sichergestellt,
daß unter allen Betriebsbedingungen der Reingasstaubgehalt die vorgegebenen Werte
nicht überschreitet. Da die Venturiwäscher nur die Endreinigung der Gase vornehmen,
ist auch nicht zu befürchten, daß diese durch zu großen Staubanfall verstopft werden.
Die Vorrichtung liefert somit nicht nur ausgezeichnete Betriebsergebnisse, sondern
arbeitet auch weitgehend störungsfrei und wartungsfreundlich.
1. Verfahren zur Erzeugung von Kühlgas für in einem Einschmelzvergaser erzeugtes Generatorgas
und von in geeigneter Weise verwendbarem Überschußgas durch Kühlung und Reinigung
mindestens eines Teils des Generatorgases und des Gichtgases eines Eisenerz-Rcduktionsaggregates,
wobei das Kühlgas ausschließlich aus dem Generatorgas gewonnen wird, dadurch gekennzeichnet
, daß für die Erzeugung des Kühl- und des Uberschußgases getrennte Kühl- und Reinigungsaggregate
verwendet werden und daß zumindest durch die Endstufe des Kühl- und Reinigungsaggrcgatcs
für das Kühlgas eine im wesentlichen konstante Gasmenge geführt wird, derart, daß
der diese Gasmenge übersteigende Teil des zu kühlenden und zu reinigenden Generatorgases
in das Kühl- und Reinigungsaggregat für das Überschußgas geleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigung in jedem der
Kühl- und Rcinigungsaggregatc zweistufig erfolgt und daß der zur Erzeugung des Uberschußgases
dienende Teil des Generatorgases durch die erste Reinigungsstufe des Kühl- und Reinigungsaggregates für das Kühlgas und anschließend durch die zweite Reinigungsstufe
des Kühl- und Reingungsaggregates für das Überschußgas geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Anordnung
aus Einschmelzvergaser und Reduktionsaggregat nicht mehr benötigte Teil der im Einschmelzvergaser
insgesamt erzeugten Gasmenge ausschließlich über das Kühlund Reinigungsaggregat für
das überschußgas abgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch das
Kühl- und Reinigungsaggregat für das Kühlgas nur die in der Anordnung aus Einschmelzvergaser
und Reduktionsaggregat als Kühl- und Fördergas benötigte Gasmenge geleitet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der als
Kühlund Fördergas in der Anordnung aus Einschmelzvergaser und Reduktionsaggregat nicht
benötigte Teil des aus dem Kühlund Reinigungsaggregat für das Kühlgas herausgeführten
Gases zum Eingang dieses Aggregates zurückgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Kühl- und Reinigungsaggregaten eine Entwässerung der jeweils hindurchgeführten Gase
erfolgt.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Kühlund Reinigungsaggregat einen Packungswäscher (3;6) und
einen diesem nachgeschalteten verstellbaren Venturiwäscher (5;8) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verbindungsleitung
(13) vom Ausgang des Packungswäschers (6) des Kühl- und Reinigungsaggregates für das
Kühlgas zum Eingang des Venturiwäschers (5) des Kühl- und Reinigungsaggregates für
das Uberschußgas vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß an den Ausgang
jedes Venturiwäschers (5;8) ein Tropfenabscheider (14;9) angeschlossen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Kühl-
und Reinigungsaggregat für das Kühlgas hinter der Abzweigung für die Verbindungsleitung
(13) oder hinter diesem Kühl- und Reinigungsaggregat eine Fördereinrichtung (11) mit
einer konstanten Durchflußmenge angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß an den Ausgang des Kühlund
Reinigungsaggregates für das Kühlgas ein Gebläse (11) angeschlossen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang des Tropfenabscheiders
(9) des Kühl- und Reinigungsaggregats für das Kühlgas über das Gebläse (11) mit dem
Eingang des zugeordneten Packungswäschers (6) verbunden ist.