[0001] Die Erfindung betrifft einen Triebwagenzug, insbesondere bestehend aus zwei äußeren
Wagenteilen und mindestens einem mittleren Wagenteil, wobei diese Wagenteile zum Beispiel
durch Gelenke miteinander verbunden sind, Fahrgasträume und für den vorübergehenden
Aufenthalt von Fahrgästen bestimmte Nebenräume - zum Beispiel Sanitärräume, Gepäckräume
und Einstiegsbereiche - aufweisen und auf Drehgestellen ruhen, von denen vorzugsweise
zwei durch unterflur angeordnete Verbrennungsmotoren angetrieben sind.
[0002] Bei zum Stand der Technik gehörenden Triebwagenzügen mit den vorgenannten Merkmalen
werden die äußeren Drehgestelle jeweils durch einen Verbrennungsmotor angetrieben,
wobei diese Motoren zum Erzielen möglichst kurzer Antriebswege (Gelenkwellen) nahe
bei den äußeren Drehgestellen und damit unterhalb der Fahrgasträume angeordnet sind.
Die Verbrennungsmotoren bilden gerade bei den heute gewünschten Zügen mit hoher Antriebsleistung
eine starke Geräuschquelle, deren Dämpfung in Richtung Fahrgastraum auch bei aufwendigen
Maßnahmen zur Schallisolation häufig als unbefriedigend empfunden wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Triebwagenzug der gattungsgemäßen
Art auf möglichst einfache Weise antriebs- und schalltechnisch günstig zu gestalten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei zusammengefaßter Anordnung
von Nebenräumen in den zum Mittelwagen hin gelegenen Endbereichen der äußeren Wagenteile
die Verbrennungsmotoren und die für die Kraftübertragung erforderlichen Getriebe sich
unterhalb dieser Endbereiche der äußeren Wagenteile befinden und die mittleren, nach
Art von Jakobs-Drehgestellen angeordneten Drehgestelle angetrieben sind.
[0004] Bei dem Triebwagenzug nach der Erfindung ist wegen der nicht mehr unterhalb der Fahrgasträume
angeordneten Verbrennungsmotoren ein hoher Fahrkomfort erzielbar, wobei auch für die
Wartung der Motoren erforderliche, von der Schalldämmung her kritische Bodenklappen
außerhalb der Fahrgasträume liegen. Da die mittleren Drehgestelle wegen ihrer Belastung
mit den entsprechenden Enden sowohl der äußeren als auch der mittleren Wagenteile
vergleichsweise hohe Radlasten aufweisen, ergibt aus dem Antrieb dieser Drehgestelle
eine verbesserte Übertragung der Antriebskräfte auf die Schienen; dabei sorgt ein
durch die Räder der äußeren Drehgestelle bewirkter Reinigungseffekt an den Schienen
für günstige Reibungsverhältnisse bei den Rädern der mittleren Drehgestelle.
[0005] Um die Geräusche der Verbrennungsmotoren von den Fahrgasträumen-noch besser fernzuhalten,
ist nach einer Ausgestaltung gemäß der Erfindung vorgesehen, daß unterhalb des Bodens
der äußeren Wagenteile im Anschluß an das jeweils von dem mittleren Drehgestell wegweisende
Ende des Verbrennungsmotors eine quer zur Wagenlängsrichtung verlaufende, schalldämmende
Schürze angeordnet ist.
[0006] Für den gleichen Zweck wie vorbezeichnet besteht eine weitere Ausführungsform der
Erfindung darin, daß oberhalb des Bodens der äußeren Wagenteile eine die Nebenräume
vom Fahrgastraum trennende, an die Kontur des Wagendaches anschliessende und schalldämmend
ausgebildete Zwischenwand angeordnet ist.
[0007] Entsprechend einer ergänzenden erfindungsgemäßen Ausbildung liegen die Schürze und
die Zwischenwand in einer gemeinsamen Vertikalebene.
[0008] Im Sinne der schalltechnisch günstigen Gestaltung des Zuges sieht eine nächste Ausgestaltung
der Erfindung vor, daß im durch die Zwischenwand begrenzten, sich oberhalb der Nebenräume
erstreckenden Abschnitt des Wagendaches sonst noch erforderliche, schallerzeugende
Aggregate - wie Klimaanlage, Kältemaschinen, Luftbehandlungsgeräte - angeordnet sind.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Triebwagenzug in Seitenansicht,
Fig. 2 die Draufsicht zu Fig. 1,
Fig. 3 einen Ausschnitt des Zuges nach Fig. l, im vergrößerten Maßstab, und
Fig. 4 die Ansicht zu Fig. 3 von unten.
[0010] Gemäß Fig. 1 und 2 besteht der Triebwagenzug aus zwei äußeren Wagenteilen 1 und einem
mittleren Wagenteil 2, dessen Länge derjenigen der äußeren Wagenteile 1 entspricht.
Die Wagenteile 1 und 2 sind in üb1icher Weise unter Ausbildung von begehbaren, abgedichteten
Übergängen durch Gelenke 3 miteinander verbunden. Die äußeren Wagenteile 1 weisen
Fahrgasträume 4 und für einen vorübergehenden Aufenthalt von Fahrgästen bestimmte
Nebenräume 5 auf, beispielsweise die hier dargestellten Sanitärräume 5a und mit Trittstufen
versehene Einstiegsbereiche 5b. Sämtliche Nebenräume 5 sind in den zum Mittelwagen
2 hin gelegenen Endbereichen der äußeren Wagenteile 1 zusammengefaßt angeordnet. Im
übrigen befindet sich in den Kopfpartien der äußeren Wagenteile 1 jeweils ein Führerstandsraum
10. Der Mittelwagen 2 enthält nur Fahrgasträume 4 Wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich, sind
unterhalb des Bodens la der die Nebenräume 5 aufweisenden Endbereiche der äußeren
Wagenteile 1 jeweils ein Verbrennungsmotor 7 und ein für die Kraftübertragung erforderliches
Getriebe 8 vorgesehen. Dieser Antrieb wirkt über Gelenkwellen 11 auf jeweils ein mittleres
Drehgestell 6. Die mittleren Drehgestelle 6 sind nach Art von Jakobs-Drehgestellen
angeordnet und im Beispielsfall mit zwei Paar Luftfederbalgen 6a zur Abstützung der
Wagenteile 1 und 2 ausgerüstet.
[0011] Unterhalb des Bodens la der äußeren Wagenteile 1 ist im Anschluß an das jeweils von
den mittleren Drehgestellen 6 wegweisende Ende des Verbrennungsmotors 7 eine in den
Fig.
1,
3 und 4 dargestellte schalldämmende Schürze lb angeordnet, die quer zur Wagenlängsrichtung
verläuft. In Vertikalebene dieser Schürze lb befindet sich oberhalb des Bodens la
eine schalldämmend ausgebildete, an die Kontur des
Wagendaches lc anschließende Zwischenwand ld (siehe
Fig. 1 bis 3), welche die Nebenräume 5 vom Fahrgastraum 4 trennt. In
Fig. 3 und 4 gezeigte senkrechte Schächte 12 neben der Zwischenwand ld dienen insbesondere
der Aufnahme von Abgasleitungen und sind dazu gegen Wärme und Schall isoliert.
[0012] Gemäß Fig. 3 sind in dem durch die Zwischenwand ld begrenz-
ten, sich oberhalb der Nebenräume 5 erstreckenden Abschnitt des Wagendaches lc sonst
noch erforderliche, schallerzeugende Aggregate 9, beispielsweise Klimaanlage, Kältemaschinen
und Luftbehandlungsgeräte, untergebracht.
1. Triebwagenzug, insbesondere bestehend aus zwei äußeren Wagenteilen (1) und mindestens
einem mittleren Wagenteil (2), wobei diese Wagenteile (1, 2) zum Beispiel durch Gelenke
(3) miteinander verbunden sind, Fahrgasträume (4) und für den vorübergehenden Aufenthalt
von Fahrgästen bestimmte Nebenräume (5) - zum Beispiel Sanitärräume, Gepäckräume und
Einstiegsbereiche - aufweisen und auf Drehgestellen (6) ruhen, von denen vorzugsweise
zwei durch unterflur angeordnete Verbrennungsmotoren (7) angetrieben sind, dadurch
gekennzeichnet, daß bei zusammengefaßter Anordnung von Nebenräumen (5) in den zum
Mittelwagen (2) hin gelegenen Endbereichen der äußeren Wagenteile (1) die Verbrennungsmotoren
(7) und die für die Kraftübertragung erforderlichen Getriebe (8) sich unterhalb dieser
Endbereiche der äußeren Wagenteile (1) befinden und die mittleren, nach Art von Jakobs-Drehgestellen
angeordneten Drehgestelle (6) angetrieben sind.
2. Triebwagenzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Bodens
(la) der äußeren Wagenteile (1) im Anschluß an das jeweils von dem mittleren Drehgestell
(6) wegweisende Ende des Verbrennungsmotors (7) eine quer zur Wagenlängsrichtung verlaufende,
schalldämmende Schürze (1b) angeordnet ist.
3. Triebwagenzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des
Bodens (la) der äußeren Wagenteile (1) eine die Nebenräume (5) vom Fahrgastraum (4)
trennende, an die Kontur des Wagendaches (lc) anschließende und schalldämmend ausgebildete
Zwischenwand (ld) angeordnet ist.
4. Triebwagenzug nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schürze (lb)
und die Zwischenwand (ld) in einer gemeinsamen Vertikalebene liegen.
5. Triebwagenzug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß im durch die
Zwischenwand (ld) begrenzten, sich oberhalb der Nebenräume (5) erstreckenden Abschnitt
des Wagendaches (lc) sonst noch erforderliche, schallerzeugende Aggregate (9) - wie
Klimaanlage, Kältemaschinen, Luftbehandlungsgeräte - angeordnet sind.