[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät für Ballspiele mit einer an einem transportablen
Gestell angeordneten Prallwand.
[0002] Aus der US-PS 20 21 989 ist ein Gerät der obengenannten Gattung bekannt, welches
eine brettartige Prallwand aufweist. Ein solches Gerät kann beispielsweise zum Üben
von Tennis- oder Squashschlägen von einem Einzelspieler genutzt werden. Das bekannte
Gerät hat jedoch den Nachteil, daß der Spieler die Prallwand relativ steil anspielen
muß, damit der von ihm gespielte Ball in einem Reflexionswinkel reflektiert wird,
in dem er vom Spieler fJr einen nächsten Rückschlag noch zu erreichen ist. Der Spieler
kann daher nur den relativ begrenzten Flächenbereich der Prallwand nutzen, von dem
der Ball im gewünschten Winkel reflektiert wird, so daß vom Spieler eine Treffsicherheit
gefordert wird, die er bei flüssiger Wiederholung von Schlagübungen nicht aufbringen
kann. Zudem wird der vom Spieler geschlagene Ball bei starken Schlägen mit einer solchen
Geschwindigkeit von der Prallwand reflektiert, daß der Spieler nicht so schnell reagieren
und von einer Schlagstellung auf eine Stellung umstellen kann, aus der er den reflektierten
Ball annehmen kann. Diese ungünstigen Eigenschaften des bekannten Gerätes haben zur
Folge, daß der Spieler froh ist, wenn er den reflektierten Ball für ein Zurückspiel
an die Prallwand noch erreicht, wobei er nicht mehr auf bestimmte Spieltechniken achten
kann, die er vielleicht gerne einüben möchte.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät der eingangs genannten Gattung
hinsichtlich seiner Spieleigenschaften zu verbessern.
[0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß die Prallwand eine in
Form einer Kugelkalotte ausgebildete Frontfläche aufweist und daß ein die Prallwand
umgebender, am Gestell gehaltener Rahmen vorgesehen ist, an dem die Prallwand mit
wenigstens einem flexiblen Befestigungselement gehalten ist.
[0005] Die erfindungsgemäß als Kugelkalotte ausgebildete Frontfläche der Prallwand weist
besonders vorteilhafte Reflexionseigenschaften und damit vorteilhafte Spieleigenschaften
auf. Schlägt ein Spieler einen Ball von einer Standlinie aus, die zur Prallwand eine
Entfernung besitzt, welche etwa dem Kugelkrümmungsradius der Kugelkalotte entspricht,
gegen die Prallwand, so passiert der Ball auf seinem Reflexionsweg einen bestimmten
Brennpunkt. Ein solcher Brennpunkt existiert immer, unabhängig davon, in welchem Bereich
der Ball auf die Frontfläche der Prallwand auftrifft und in welchem Winkel der Spieler
zur Frontfläche der Prallwand steht. Aus diesem Grunde weiß der Spieler immer genau,
in welchem Punkt er den reflektierten Ball zum Zurückschlagen erwarten muß. Auch zwei
Spieler können sich den Ball in vorteilhafter Weise zuspielen, indem jeder Spieler
jeweils im Bereich des Brennpunktes steht, den der Ball von dem anderen Spieler geschlagen
passiert. Ein präzises Spielen und Zuspielen wird von dem erfindungsgemäßen Gerät
also gewährleistet, ohne daß der Spieler treffsicher einen bestimmten Bereich der
Frontfläche der Prallwand treffen muß, so daß der Spieler sich auf seine Schlagtechnik
konzentrieren kann und die gesamte Frontfläche der Prallwand ausnutzen kann.
[0006] Das flexible Befestigungselement, mit dem die Prallwand an dem Rahmen gehalten ist,
sorgt mit Vorteil dafür, daß die Prallwand durch Nachgeben des flexiblen Befestigungselementes
bei Auftreffen eines geschlagenen Balles zurückweicht und dann wieder in ihre Ruhelage
zurückkehrt. Durch das Zurückweichen der Prallwand wird die Geschwindigkeit des auftreffenden
Balles vor der Reflexion desto stärker gedämpft, je kräfter der Ball geschlagen worden
ist, so daß der reflektierte Ball auch bei kräftigen Schlägen mit Vorteil nur eine
mäßige Geschwindigkeit aufweist und bequem zurückgeschlagen werden kann. Die Rückkehr
der Prallwand in ihre Ruhelage nach einem Zurückweichen und die Dämpfung werden zum
Teil durch den Luftwiderstand der hinter der Prallwand befindlichen Luft verursacht,
wobei die Luft beim Zurückweichen der Prallwand etwas komprimiert wird. Die Prallwand
selbst ist vorzugsweise unnachgiebig und biegesteif ausgebildet.
[0007] Einen Spielraum zum Zurückweichen bei Auftreffen eines Balles besitzt die Prallwand
in besonders vorteilhafter Weise bei einer bevorzugten Ausbildung des Gerätes, bei
der entlang des Randes des Rahmens mehrere in Abständen zueinander verteilt angeordnete
Befestigungselemente vorgesehen sind, mit denen die Prallwand im Rahmen aufgehängt
ist. Durch die Aufhängung der Prallwand im Rahmen wird eine Bewegung der Prallwand
durch den Rahmen nicht behindert, weil die Prallwand nicht am Rahmen anschlägt.
[0008] Die Befestigungselemente sind bei einer bevorzugten Ausbildung elastisch federnd,
vorzugsweise als Gummizüge, ausgebildet, so daß auch durch die Befestigungselemente
selbst Rückstellkräfte und Dämpfungskräfte auf die Prallwand bei Auslenkung der Prallwand
wirken.
[0009] Der Kugelkrümmungsradius der Kugelkalotte beträgt bei einer bevorzugten Ausbildung
etwa 6 bis 8 m, vorzugsweise 7 m, und der Durchmesser des kreisförmigen Außenrandes
der Kugelkalotte beträgt etwa 2 m. Die beste Spielentfernung von der Prallwand entspricht
etwa dem Kugelkrümmungsradius. Dieser Spielabstand beträgt bei etwa 7 m ungefähr den
normalen Spielgegebenheiten beim Tennis- oder beim Squashspiel. Die etwa einen 2 m
großen Flächendurchmesser aufweisende Kugelkalotte kann aus dieser Entfernung auch
von ungeübten Spielern ohne weiteres getroffen werden und ist klein genug, um von
dem Spieler auch durch Haustüren oder ähnliches transportiert zu werden.
[0010] Als Werkstoff mit besonders günstigen Spieleigenschaften, der zudem preisgünstig
und in einfacher Weise zu verarbeiten ist, ist für die Prallwand vorzugsweise mit
Glasfaser verstärkter Polyester vorgesehen.
[0011] Damit die Prallwand auf die Größe des jeweiligen Spielers eingestellt werden kann
und wahlweise hohe oder tiefe Bälle geübt werden können, ist nach einer Weiterbildung
der Erfindung zur Verbesserung der Spieleigenschaften des erfindungsgemäßen Gerätes
die Prallwand in ihrer Neigung zur Lotrechten verstellbar.
[0012] Das Gestell ist vorzugsweise ein Dreibein, dessen Beine etwa ein Tetraeder bilden,
von denen zwei Beine durch den Rahmen der Prallwand miteinander verbunden sind und
dessen drittes Bein zur Neigungsverstellung der Prallwand längenveränderbar ausgebildet
ist.
[0013] Das erfindungsgemäße Gerät kann alternativ oder zusätzlich zu dem längenveränderbaren
dritten Bein ein Gelenk aufweisen, über das die Beine des Dreibeines an ihren oberen
Enden miteinander verbunden sind, wodurch ebenfalls die Neigung der Prallwand verstellbar
ist und wodurch das Gestell in vorteilhafter Weise zusammenklappbar ausgebildet ist.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist
in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Gerätes,
Fig. 2 eine teilweise geschnitten dargestellte Seitenansicht des Gerätes gemäß Fig.
l,
Fig. 3 die Prallwand eines Gerätes gemäß Fig. 1 und 2 in einem Querschnitt,
Fig. 4 eine schematische Darstellung von Ballflugbahnen in einer Draufsicht bei Verwendung
des Gerätes gemäß der vorhergehenden Figuren und
Fig. 5 eine schematische Darstellung von Ballflugbahnen in einer Seitenansicht.
[0015] In Fig. l ist ein erfindungsgemäßes Gerät in einer Vorderansicht dargestellt. Das
Gerät weist einen an einem Gestell 1 angeordneten Rahmen 2 auf, der eine Prallwand
3 hält. Das Gestell 1 ist als tetraederförmiges Dreibein ausgebildet, und der Rahmen
2 ist an zwei Beinen 4b,c des Dreibeins angeordnet, während das dritte Bein 4a des
Dreibeins die Beine 4b,c des Dreibeins und den daran angeordneten Rahmen 2 in einem
vorbestimmten Neigungswinkel zur Lotrechten hält.
[0016] Der Rahmen 2 und die darin gehaltene Prallwand 3 weisen einen kreisförmigen Umriß
auf und die Prallwand 3 ist mit mehreren entlang ihres Randes in Abständen zueinander
angeordneten Befestigungselementen 6 im Rahmen 2 federnd aufgehängt. Die Befestigungselemente
6 sind an dem Rand der Prallwand 3 angeordnete Gummizüge, die das Profil des Rahmens
2 umschlingen.
[0017] Im Zentrum der Prallwand 3 ist eine Ballöffnung 7 angeordnet, durch die ein Ball
hindurchgespielt werden kann. Um ein Verlorengehen des Balles zu verhindern, ist hinter
der Ballöffnung 7 ein Ballauffang 8 angeordnet, der als ein die Ballöffnung 7 überspannendes
Netz ausgebildet ist.
[0018] Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des Gerätes gemäß Fig. l, in der die Prallwand 3
in einem Längsschnitt dargestellt ist. Gleiche Bauelemente sind mit gleichen Bezugszahlen
bezeichnet, wie in Fig. l.
[0019] In Fig. 2 ist insbesondere zu erkennen, daß die Frontfläche 9 der Prallwand 3 in
Form einer Kugelkalotte konkav ausgebildet ist. Des weiteren ist zu erkennen, daß
die beiden vorderen Beine 4b,c des Dreibeins mit dem dritten, hinteren Pein 4a des
Dreibeins über ein Gelenk 10 miteinander verbunden sind, welches ein Zusammenklappen
des Gestells 1 und ein Verstellen des Neigungswinkels der Prallwand 3 gegenüber der
Lotrechten erlaubt. Zur Einstellung des Neigungswinkels der Prallwand 3 weist das
hintere Bein 4a des Dreibeins einen ein- und ausschiebbaren Verlängerungsabschnitt
11 auf, der mit seine Auszugsstellung fixierenden Rastelementen ausgerüstet ist und
der eine Änderung des Neigungswinkels der Prallwand 3 auch bei konstantem Winkel zwischen
den vorderen Beinen 4b,c und dem hinteren Bein 4a des Dreibeines erlaubt, so daß das
Gelenk 10 nicht unbedingt notwendig ist. Um ein Auseinanderklappen der drei Beine
4a,b,c des Gestells 1 zu verhindern, können am Gestell 1 die vorderen Beine 4b,c mit
dem hinteren Bein 4a verbindende, an die Winkelstellung des Gelenkes 10 anpaßbare
Verbindungselemente, Bänder, Ketten, Stangen oder dergleichen, vorgesehen sein.
[0020] Fig. 3 zeigt einen Querschnitt der Prallwand 3 mit Rahmen 2, aber ohne Gestell 1
und ohne Ballauffang 8, um noch einmal die spezielle Raumform einer Kugelkalotte der
Frontfläche 9 der Prallwand 3 deutlich zu machen. Gleiche Bauelemente sind mit gleichen
Bezugszahlen bezeichnet wie in den vorhergehenden Figuren.
[0021] In Fig. 4 ist die Prallwand 3 schematisch angedeutet, wie sie in Fig. 3 dargestellt
ist, wobei durch einen Kreisbogen 12 noch einmal deutlich gemacht ist, daß die Prallwand
3 die Form einer Kugelkalotte aufweist.
[0022] Mit gestrichelten Linien sind Beispiele für Ballflugbahnen 13 angedeutet, entlang
der ein Ball, beispielsweise ein Tennisball, flöge, der von einem Abschlagpunkt 14
in Richtung der äußeren Ränder der Prallwand 3 abgeschlagen würde. In der Fig. 4 ist
zu erkennen, daß der Ball unabhängig von der Ballflugbahn 13, vorausgesetzt er weist
keinen Drall auf, an der Prallwand 3 gemäß dem Reflexionsgesetz, Einfallswinkel gleich
Ausfallswinkel, reflektiert wird und durch einen Brennpunkt 15 fliegt, in dem sich
sämtliche Ballflugbahnen 13 vereinigen. Dies zeigt, daß sich das erfindungsgemäße
Gerät insbesondere auch für zwei Spieler eignet, die auf gegenüberliegenden Seiten
der Zentrumsflächennormalen 16 der Prallwand 3 stehen und sich einen Ball gegenseitig
zuspielen, weil der Ball unabhängig vom Abschlagswinkel durch einen Brennpunkt fliegt,
der abhängig vom Abstand der Spieler von der Prallwand 3 ist, beispielsweise Brennpunkt
15, und so für die Spieler kalkulierbar ist.
[0023] In Fig. 5 ist ein ähnliches Schema wie in Fig. 4, jedoch in einer Seitenansicht,
dargestellt. Die Prallwand weist in diesem Beispiel einen Neigungswinkel von 10
* zur Lotrechten auf. In der Fig. 5 ist gezeigt, daß ein Ball, umabhängig davon, ob
er von einem tiefer gelegenen Abschlagspunkt 17 oder von einem höher gelegenen Aschlagspunkt
18 abgeschlagen wird, entlang gestrichelt dargesteller Ballflugbahnen 19, 20 fliegt,
die sich in einem Brennpunkt 21 kreuzen, so daß ein abgeschlagener Ball auch in seiner
Flughöhe kalkulierbar ist.
Gerät fJr Ballspiele mit einer an einem transportablen Gestell angeordneten Prallwand,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Prallwand (3) eine in Form einer Kugelkalotte ausgebildete Frontfläche (9)
aufweist und daß ein die Prallwand (3) umgebender, am Gestell (1) gehaltener Rahmen
(2) vorgesehen ist, an dem die Prallwand (3) mit wenigstens einem flexiblen Befestigungselement
(6) gehalten ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß entlang des Randes des Rahmens
(2) mehrere in regelmäßigen Abständen zueinander verteilt angeordnete Befestigungselemente
(6) vorgesehen sind, mit denen die Prallwand (3) im Rahmen (2) aufgehängt ist.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente elastisch
federnd, vorzugsweise als Gummizüge, ausgebildet sind.
4. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kugelkrümmungsradius der Kugelkalotte etwa 6 bis 8 Meter, vorzugsweise 7 Meter, beträgt
und daß der Durchmesser des kreisförmigen Außenrandes der Kugelkalotte etwa 2 Meter
beträgt.
5. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Werkstoff für die Prallwand (3) mit Glasfaser verstärkter Polyester ist.
6. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Prallwand (3) in ihrer Neigung zur Lotrechten verstellbar ist.
7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (1) ein Dreibein
ist, dessen Beine (4a, b, c) etwa ein Tetraeder bilden, von denen zwei Beine (4b,
c) durch den Rahmen (2) der Prallwand (3) miteinander verbunden sind und dessen drittes
Bein (4a) zur Neigungsverstellung der Prallwand längenveränderbar ausgebildet ist.
8. Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Dreibein ein Gelenk (10)
aufweist, über das die Beine (4a, b, c) des Dreibeins an ihren oberen Enden miteinander
verbunden sind.