(19)
(11) EP 0 210 539 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.02.1987  Patentblatt  1987/06

(21) Anmeldenummer: 86109730.1

(22) Anmeldetag:  16.07.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63B 61/00, A63B 63/00, A63B 63/04, A63B 69/00, A63B 69/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 27.07.1985 DE 3526956

(71) Anmelder: Meurer, Julius
D-2848 Vechta (DE)

(72) Erfinder:
  • Meurer, Julius
    D-2848 Vechta (DE)

(74) Vertreter: Jabbusch, Wolfgang, Dr.Jur. Jabbusch, Wehser & Lauerwald Patentanwälte  
Koppelstrasse 3
D-26135 Oldenburg
D-26135 Oldenburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gerät für Ballspiele mit einer an einem transportablen Gestell angeordneten Prallwand


    (57) Bei emem Gerät für Ballspiele mit einer an einem transportahlen Gestell (1) angeordneten Prallwand (3), ist vorgesehen daß die Prallwand eine in Form einer Kugelkalotte ausgebndete Frontfläche (9) aufweist und daß ein die Prallwand (3) umgebender, am Gestell (1) gehaltener Rahmen (2) vorgesehen ist, an dem die Prallwand (3) mit wenigstens einem flexiblen Befestigungselement (6) gehalten ist. Vorzugswerse sind entlang des Randes des Rahmens mehrere in regelmaßlgen Abständen zueinander verteilt angeordnete Befestigungselemente (6) vorgesehen, mit denen die Prallwand (3) im Rahmen (2) aufgehängt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät für Ballspiele mit einer an einem transportablen Gestell angeordneten Prallwand.

    [0002] Aus der US-PS 20 21 989 ist ein Gerät der obengenannten Gattung bekannt, welches eine brettartige Prallwand aufweist. Ein solches Gerät kann beispielsweise zum Üben von Tennis- oder Squashschlägen von einem Einzelspieler genutzt werden. Das bekannte Gerät hat jedoch den Nachteil, daß der Spieler die Prallwand relativ steil anspielen muß, damit der von ihm gespielte Ball in einem Reflexionswinkel reflektiert wird, in dem er vom Spieler fJr einen nächsten Rückschlag noch zu erreichen ist. Der Spieler kann daher nur den relativ begrenzten Flächenbereich der Prallwand nutzen, von dem der Ball im gewünschten Winkel reflektiert wird, so daß vom Spieler eine Treffsicherheit gefordert wird, die er bei flüssiger Wiederholung von Schlagübungen nicht aufbringen kann. Zudem wird der vom Spieler geschlagene Ball bei starken Schlägen mit einer solchen Geschwindigkeit von der Prallwand reflektiert, daß der Spieler nicht so schnell reagieren und von einer Schlagstellung auf eine Stellung umstellen kann, aus der er den reflektierten Ball annehmen kann. Diese ungünstigen Eigenschaften des bekannten Gerätes haben zur Folge, daß der Spieler froh ist, wenn er den reflektierten Ball für ein Zurückspiel an die Prallwand noch erreicht, wobei er nicht mehr auf bestimmte Spieltechniken achten kann, die er vielleicht gerne einüben möchte.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät der eingangs genannten Gattung hinsichtlich seiner Spieleigenschaften zu verbessern.

    [0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß die Prallwand eine in Form einer Kugelkalotte ausgebildete Frontfläche aufweist und daß ein die Prallwand umgebender, am Gestell gehaltener Rahmen vorgesehen ist, an dem die Prallwand mit wenigstens einem flexiblen Befestigungselement gehalten ist.

    [0005] Die erfindungsgemäß als Kugelkalotte ausgebildete Frontfläche der Prallwand weist besonders vorteilhafte Reflexionseigenschaften und damit vorteilhafte Spieleigenschaften auf. Schlägt ein Spieler einen Ball von einer Standlinie aus, die zur Prallwand eine Entfernung besitzt, welche etwa dem Kugelkrümmungsradius der Kugelkalotte entspricht, gegen die Prallwand, so passiert der Ball auf seinem Reflexionsweg einen bestimmten Brennpunkt. Ein solcher Brennpunkt existiert immer, unabhängig davon, in welchem Bereich der Ball auf die Frontfläche der Prallwand auftrifft und in welchem Winkel der Spieler zur Frontfläche der Prallwand steht. Aus diesem Grunde weiß der Spieler immer genau, in welchem Punkt er den reflektierten Ball zum Zurückschlagen erwarten muß. Auch zwei Spieler können sich den Ball in vorteilhafter Weise zuspielen, indem jeder Spieler jeweils im Bereich des Brennpunktes steht, den der Ball von dem anderen Spieler geschlagen passiert. Ein präzises Spielen und Zuspielen wird von dem erfindungsgemäßen Gerät also gewährleistet, ohne daß der Spieler treffsicher einen bestimmten Bereich der Frontfläche der Prallwand treffen muß, so daß der Spieler sich auf seine Schlagtechnik konzentrieren kann und die gesamte Frontfläche der Prallwand ausnutzen kann.

    [0006] Das flexible Befestigungselement, mit dem die Prallwand an dem Rahmen gehalten ist, sorgt mit Vorteil dafür, daß die Prallwand durch Nachgeben des flexiblen Befestigungselementes bei Auftreffen eines geschlagenen Balles zurückweicht und dann wieder in ihre Ruhelage zurückkehrt. Durch das Zurückweichen der Prallwand wird die Geschwindigkeit des auftreffenden Balles vor der Reflexion desto stärker gedämpft, je kräfter der Ball geschlagen worden ist, so daß der reflektierte Ball auch bei kräftigen Schlägen mit Vorteil nur eine mäßige Geschwindigkeit aufweist und bequem zurückgeschlagen werden kann. Die Rückkehr der Prallwand in ihre Ruhelage nach einem Zurückweichen und die Dämpfung werden zum Teil durch den Luftwiderstand der hinter der Prallwand befindlichen Luft verursacht, wobei die Luft beim Zurückweichen der Prallwand etwas komprimiert wird. Die Prallwand selbst ist vorzugsweise unnachgiebig und biegesteif ausgebildet.

    [0007] Einen Spielraum zum Zurückweichen bei Auftreffen eines Balles besitzt die Prallwand in besonders vorteilhafter Weise bei einer bevorzugten Ausbildung des Gerätes, bei der entlang des Randes des Rahmens mehrere in Abständen zueinander verteilt angeordnete Befestigungselemente vorgesehen sind, mit denen die Prallwand im Rahmen aufgehängt ist. Durch die Aufhängung der Prallwand im Rahmen wird eine Bewegung der Prallwand durch den Rahmen nicht behindert, weil die Prallwand nicht am Rahmen anschlägt.

    [0008] Die Befestigungselemente sind bei einer bevorzugten Ausbildung elastisch federnd, vorzugsweise als Gummizüge, ausgebildet, so daß auch durch die Befestigungselemente selbst Rückstellkräfte und Dämpfungskräfte auf die Prallwand bei Auslenkung der Prallwand wirken.

    [0009] Der Kugelkrümmungsradius der Kugelkalotte beträgt bei einer bevorzugten Ausbildung etwa 6 bis 8 m, vorzugsweise 7 m, und der Durchmesser des kreisförmigen Außenrandes der Kugelkalotte beträgt etwa 2 m. Die beste Spielentfernung von der Prallwand entspricht etwa dem Kugelkrümmungsradius. Dieser Spielabstand beträgt bei etwa 7 m ungefähr den normalen Spielgegebenheiten beim Tennis- oder beim Squashspiel. Die etwa einen 2 m großen Flächendurchmesser aufweisende Kugelkalotte kann aus dieser Entfernung auch von ungeübten Spielern ohne weiteres getroffen werden und ist klein genug, um von dem Spieler auch durch Haustüren oder ähnliches transportiert zu werden.

    [0010] Als Werkstoff mit besonders günstigen Spieleigenschaften, der zudem preisgünstig und in einfacher Weise zu verarbeiten ist, ist für die Prallwand vorzugsweise mit Glasfaser verstärkter Polyester vorgesehen.

    [0011] Damit die Prallwand auf die Größe des jeweiligen Spielers eingestellt werden kann und wahlweise hohe oder tiefe Bälle geübt werden können, ist nach einer Weiterbildung der Erfindung zur Verbesserung der Spieleigenschaften des erfindungsgemäßen Gerätes die Prallwand in ihrer Neigung zur Lotrechten verstellbar.

    [0012] Das Gestell ist vorzugsweise ein Dreibein, dessen Beine etwa ein Tetraeder bilden, von denen zwei Beine durch den Rahmen der Prallwand miteinander verbunden sind und dessen drittes Bein zur Neigungsverstellung der Prallwand längenveränderbar ausgebildet ist.

    [0013] Das erfindungsgemäße Gerät kann alternativ oder zusätzlich zu dem längenveränderbaren dritten Bein ein Gelenk aufweisen, über das die Beine des Dreibeines an ihren oberen Enden miteinander verbunden sind, wodurch ebenfalls die Neigung der Prallwand verstellbar ist und wodurch das Gestell in vorteilhafter Weise zusammenklappbar ausgebildet ist.

    [0014] Ein Ausführungsbeispiel, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Gerätes,

    Fig. 2 eine teilweise geschnitten dargestellte Seitenansicht des Gerätes gemäß Fig. l,

    Fig. 3 die Prallwand eines Gerätes gemäß Fig. 1 und 2 in einem Querschnitt,

    Fig. 4 eine schematische Darstellung von Ballflugbahnen in einer Draufsicht bei Verwendung des Gerätes gemäß der vorhergehenden Figuren und

    Fig. 5 eine schematische Darstellung von Ballflugbahnen in einer Seitenansicht.



    [0015] In Fig. l ist ein erfindungsgemäßes Gerät in einer Vorderansicht dargestellt. Das Gerät weist einen an einem Gestell 1 angeordneten Rahmen 2 auf, der eine Prallwand 3 hält. Das Gestell 1 ist als tetraederförmiges Dreibein ausgebildet, und der Rahmen 2 ist an zwei Beinen 4b,c des Dreibeins angeordnet, während das dritte Bein 4a des Dreibeins die Beine 4b,c des Dreibeins und den daran angeordneten Rahmen 2 in einem vorbestimmten Neigungswinkel zur Lotrechten hält.

    [0016] Der Rahmen 2 und die darin gehaltene Prallwand 3 weisen einen kreisförmigen Umriß auf und die Prallwand 3 ist mit mehreren entlang ihres Randes in Abständen zueinander angeordneten Befestigungselementen 6 im Rahmen 2 federnd aufgehängt. Die Befestigungselemente 6 sind an dem Rand der Prallwand 3 angeordnete Gummizüge, die das Profil des Rahmens 2 umschlingen.

    [0017] Im Zentrum der Prallwand 3 ist eine Ballöffnung 7 angeordnet, durch die ein Ball hindurchgespielt werden kann. Um ein Verlorengehen des Balles zu verhindern, ist hinter der Ballöffnung 7 ein Ballauffang 8 angeordnet, der als ein die Ballöffnung 7 überspannendes Netz ausgebildet ist.

    [0018] Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des Gerätes gemäß Fig. l, in der die Prallwand 3 in einem Längsschnitt dargestellt ist. Gleiche Bauelemente sind mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet, wie in Fig. l.

    [0019] In Fig. 2 ist insbesondere zu erkennen, daß die Frontfläche 9 der Prallwand 3 in Form einer Kugelkalotte konkav ausgebildet ist. Des weiteren ist zu erkennen, daß die beiden vorderen Beine 4b,c des Dreibeins mit dem dritten, hinteren Pein 4a des Dreibeins über ein Gelenk 10 miteinander verbunden sind, welches ein Zusammenklappen des Gestells 1 und ein Verstellen des Neigungswinkels der Prallwand 3 gegenüber der Lotrechten erlaubt. Zur Einstellung des Neigungswinkels der Prallwand 3 weist das hintere Bein 4a des Dreibeins einen ein- und ausschiebbaren Verlängerungsabschnitt 11 auf, der mit seine Auszugsstellung fixierenden Rastelementen ausgerüstet ist und der eine Änderung des Neigungswinkels der Prallwand 3 auch bei konstantem Winkel zwischen den vorderen Beinen 4b,c und dem hinteren Bein 4a des Dreibeines erlaubt, so daß das Gelenk 10 nicht unbedingt notwendig ist. Um ein Auseinanderklappen der drei Beine 4a,b,c des Gestells 1 zu verhindern, können am Gestell 1 die vorderen Beine 4b,c mit dem hinteren Bein 4a verbindende, an die Winkelstellung des Gelenkes 10 anpaßbare Verbindungselemente, Bänder, Ketten, Stangen oder dergleichen, vorgesehen sein.

    [0020] Fig. 3 zeigt einen Querschnitt der Prallwand 3 mit Rahmen 2, aber ohne Gestell 1 und ohne Ballauffang 8, um noch einmal die spezielle Raumform einer Kugelkalotte der Frontfläche 9 der Prallwand 3 deutlich zu machen. Gleiche Bauelemente sind mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet wie in den vorhergehenden Figuren.

    [0021] In Fig. 4 ist die Prallwand 3 schematisch angedeutet, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist, wobei durch einen Kreisbogen 12 noch einmal deutlich gemacht ist, daß die Prallwand 3 die Form einer Kugelkalotte aufweist.

    [0022] Mit gestrichelten Linien sind Beispiele für Ballflugbahnen 13 angedeutet, entlang der ein Ball, beispielsweise ein Tennisball, flöge, der von einem Abschlagpunkt 14 in Richtung der äußeren Ränder der Prallwand 3 abgeschlagen würde. In der Fig. 4 ist zu erkennen, daß der Ball unabhängig von der Ballflugbahn 13, vorausgesetzt er weist keinen Drall auf, an der Prallwand 3 gemäß dem Reflexionsgesetz, Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel, reflektiert wird und durch einen Brennpunkt 15 fliegt, in dem sich sämtliche Ballflugbahnen 13 vereinigen. Dies zeigt, daß sich das erfindungsgemäße Gerät insbesondere auch für zwei Spieler eignet, die auf gegenüberliegenden Seiten der Zentrumsflächennormalen 16 der Prallwand 3 stehen und sich einen Ball gegenseitig zuspielen, weil der Ball unabhängig vom Abschlagswinkel durch einen Brennpunkt fliegt, der abhängig vom Abstand der Spieler von der Prallwand 3 ist, beispielsweise Brennpunkt 15, und so für die Spieler kalkulierbar ist.

    [0023] In Fig. 5 ist ein ähnliches Schema wie in Fig. 4, jedoch in einer Seitenansicht, dargestellt. Die Prallwand weist in diesem Beispiel einen Neigungswinkel von 10* zur Lotrechten auf. In der Fig. 5 ist gezeigt, daß ein Ball, umabhängig davon, ob er von einem tiefer gelegenen Abschlagspunkt 17 oder von einem höher gelegenen Aschlagspunkt 18 abgeschlagen wird, entlang gestrichelt dargesteller Ballflugbahnen 19, 20 fliegt, die sich in einem Brennpunkt 21 kreuzen, so daß ein abgeschlagener Ball auch in seiner Flughöhe kalkulierbar ist.


    Ansprüche

    Gerät fJr Ballspiele mit einer an einem transportablen Gestell angeordneten Prallwand,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Prallwand (3) eine in Form einer Kugelkalotte ausgebildete Frontfläche (9) aufweist und daß ein die Prallwand (3) umgebender, am Gestell (1) gehaltener Rahmen (2) vorgesehen ist, an dem die Prallwand (3) mit wenigstens einem flexiblen Befestigungselement (6) gehalten ist.
     
    2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß entlang des Randes des Rahmens (2) mehrere in regelmäßigen Abständen zueinander verteilt angeordnete Befestigungselemente (6) vorgesehen sind, mit denen die Prallwand (3) im Rahmen (2) aufgehängt ist.
     
    3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente elastisch federnd, vorzugsweise als Gummizüge, ausgebildet sind.
     
    4. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kugelkrümmungsradius der Kugelkalotte etwa 6 bis 8 Meter, vorzugsweise 7 Meter, beträgt und daß der Durchmesser des kreisförmigen Außenrandes der Kugelkalotte etwa 2 Meter beträgt.
     
    5. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff für die Prallwand (3) mit Glasfaser verstärkter Polyester ist.
     
    6. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallwand (3) in ihrer Neigung zur Lotrechten verstellbar ist.
     
    7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (1) ein Dreibein ist, dessen Beine (4a, b, c) etwa ein Tetraeder bilden, von denen zwei Beine (4b, c) durch den Rahmen (2) der Prallwand (3) miteinander verbunden sind und dessen drittes Bein (4a) zur Neigungsverstellung der Prallwand längenveränderbar ausgebildet ist.
     
    8. Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Dreibein ein Gelenk (10) aufweist, über das die Beine (4a, b, c) des Dreibeins an ihren oberen Enden miteinander verbunden sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht