[0001] Die Erfindung betrifft ein laufmaschengehemmtes Polschlingengewirke sowie ein Verfahren
und eine Maschine zu seiner Herstellung, die bei der Produktion von Textilien mit
ein- und zweiseitiger Polschlingenoberfläche eingesetzt werden.
[0002] Bekannt ist ein Polschlingengewirke mit einem ein- und zweiseitigen Liropol-Schlingenpol,
das aus einem Warengrund bzw. einer Grundwarebesteht, die von den Maschenstäbchen
von in Fransebindung gelegten Bindekettfäden und einem Schußfadensystem, die zwischen
Nadel- und Platinenmasche der Franse über vier Maschenstäbchen eingebunden sind,
sowie von einem hinteren und vorderen Polfaden gebildet wird, die jeweils zwischen
Nadel- und Platinenmasche der Franse zwischen zwei benachbarten Stäbchen abgebunden
sind (Vliesstoffe, Verlag Technika, 1980).
[0003] Nachteilig bei dem Liropol-Gewirkesind eine Trennung des Warengrundes, hervorgerufen
durch die Fransebindung, ein begrenztes Struktursortiment des Gewirkes, eine ungenügende
Festigkeit des Schlingenpols beim Ziehen der vorderen Polfäden und ungenügende hygienische
Eigenschaften des Gewirkes aufgrund der zwangsläufigen Anwendung von Endlosfäden
als Wirkfäden.
[0004] Bei dem Verfahren zur Herstellung des Liropol-Gewirkes durchlaufen die Wirknadeln
von einer hinteren Endstellung nacheinander eine Zone für die Legung von hinteren
Polfäden, eine Zone für das Drücken der hinteren Polfäden und ein Schußfadensystem,
eine Zone für die Legung von einem Schußfadensystem, und eine Zone für die Legung
der vorderen Polfäden und erreichen eine vordere Endstellung für die Legung von Strickfäden.
Die vorderen Polfäden werden nicht gewirkt, sondern mit den Wirkfäden durch die Platinen-
und Nadelmaschen der Franse abgebunden, wobei die Legung des einen Schußfadensystems
und der hinteren Polfäden über den Wirknadeln und der Abzug unter die Wirknadeln durch
eine spezielle Druckplatine erfolgt.
[0005] Bei diesem Verfahren muß ein Druck der gelegten hinteren Polfäden auf den Wirknadeln
und dem Schußfadensystem ausgeübt werden. Das Verfahren erlaubt lediglich eine gleichlegige
Legung des Schußfadensystems in einer Maschenreihe, was die Erzielung verschiedenartiger
Strukturgewirke einschränkt. Ferner gewährleistet die Abbindung der vorderen Polfäden
durch die Platinen- und Nadelmaschen in der Fanse keine stabile Bindung der Polfäden
mit dem Warengrund.
[0006] Die zur Herstellung von Liropol-Gewirken mit ein- und zweiseitigem Schlingenpol verwendete
Maschine besteht aus Wirknadeln mit einem Schlitz, die senkrecht zur Ebene der vorderen
und hinteren Polplatinen verlaufen. Zwischen den Wirknadeln sind Schiebernadeln vorge
sehen. Hinter den hinteren Polplatinen sind spezielle Druckplatinen und Lochnadeln
für die hintere Schlingenoberfläche angeordnet. Vor den vorderen Polplatinen sind
Lochnadeln für die vordere Poloberfläche und Lochnadeln für die Wirkfäden angeordnet.
Bei der Liropol-Maschine müssen Nadeln mit einem Schlitz verwendet werden, was eine
große Spannung der Wirkfäden erfordert, wodurch die Fadenbruchhäufigkeit und die
Fehler im Gewirke erhöht werden, es sei denn, man benutzt feste und elastische Endlosfäden
als Wirkfäden. Da spezielle Druckplatinen erforderlich sind, ist der Aufbau der Maschine
kompliziert. Das Vorhandensein von lediglich einem System von Schieberschußnadeln
schränkt die Sortimentsmöglichkeiten für Gewirke mit verschiedenartigen Strukturen
ein. Die Anordnung der Lochnadeln auf den vorderen Polfäden erlaubt lediglich die
Legung, aber nicht das Wirken.
[0007] Zum Stand der Technik gehört weiterhin ein maschenlaufgehemmtes Polschlingengewirke,
bei dem die Struktur des Liropol-Gewirkes vervollkommnet ist. Die normal offenen vorderen
Polschlingen werden von den vorderen Polfäden des Liropol-Gewirkes gebildet und sind
mindestens im überwiegenden Teil derjenigen Maschenreihen gebunden, in denen sie
gleichlegig mit den Wirkfäden zwischen den Nadel- und Platinenmaschen gelegt sind,
wobei die in sämtlichen Maschen gebildeten offenen Schlaufen auf die rechte Seite
der Ware durchgezogen sind (DD-B-134789).
[0008] Es ergeben sich die gleichen Nachteile wie beim Liropol-Gewirke, wobei Maschenfestigkeit
und Durchziehen der vorderen Polfäden teilweise verbessert sind, was sich jedoch
einschränkend auf die Sortimentsmöglichkeiten auswirkt.
[0009] Bei der Herstellung dieses maschenlaufgehemmten Polschlingengewirkes werden im Gegensatz
zur Herstellung des Liropol-Gewirkes die vorderen Polfäden den Häkelnadeln in jeder
zweiten Maschenreihe gleichlegig zu den Bindekettfäden vorgelegt und dadurch am Schaft
jeder Nadel geklemmt. Beim Rückzug wird die Klemmung aufrechterhalten, wobei je eine
offene Schlaufe aus Polfadenmaterial aus einer Fadenreserve gebildet wird, die beim
Pressen der durch die Wirknadeln gebildeten Masche erzielt wird. Verglichen mit der
Herstellung des Liropol-Gewirkes läßt sich lediglich die Maschenfestigkeit der Hälfte
der Polreihen verbessern.
[0010] Die Maschine zur Herstellung von maschenlaufgehemmten Polschlingengewirken unterscheidet
sich von der Liropol-Maschine dadurch, daß an den Stellen zwischen den Nadeln vor
den vorderen Polplatinen bewegliche Zusatzpolplatinen vorhanden sind. Sie sind zur
Lieferung der Fadenreserve für die Bildung der Schlaufe aus Polfadenmaterial heb-
und senkbar.
[0011] Verglichen mit der Liropol-Maschine ist der Aufbau dieser bekannten Maschine aufgrund
des Einschaltens von Zusatzpolplatinen mit separatem Antrieb noch komplizierter.
[0012] Bekannt ist schließlich noch eine Einrichtung zur Herstellung von Polschlingengewirken
an einer Liropol-Wirkmaschine, die unter den Wirknadeln angeordnete Kulierplatinen
ausweist, deren Kulierende zu der Antriebseinrichtung der Wirknadeln geschwenkt ist,
die auf einem beweglichen Kamm mit einer hin- und hergehenden Bewegung montiert sind.
Diese Einrichtung erleichtert teilweise die Beanspruchung der Strickfäden beim Strickprozeß.
[0013] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Polschlingengewirke
mit verbesserten Eigenschaften hinsichtlich der Maschenfestigkeit und der Festigkeit
beim Ziehen von vorderen Polfäden, bei dem sich Naturfasergarne als Wirkfäden in einer
umfassenden Maschenstrukturpalette verwenden lassen, ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Polschlingengewirkes, das eine feste Bindung der vorderen Polfäden
in jeder Maschenreihe mit den Fransemaschen gewährleistet und die Herstellung mannigfaltiger
Maschenstrukturen erlaubt, sowie eine Maschine zur Herstellung das Polschlingengewirkes
mit mannigfaltiger Struktur zu schaffen, mit der bei einfachem Aufbau die Fadenspannung
und die Fadenbruchhäufigkeit reduziert werden kann.
[0014] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Polschlingengewirke, das aus einem Warengrund
bzw. einer Grundware besteht, der bzw. die von den Maschenstäbchen der in geschlossener
Franse gelegten Bindekettfäden und einem Schußfadensystem, die zwischen den Platinen-
und Nadelmaschen der Franse abgebunden sind, und von vorderen und hinteren Polfäden
gebildet wird, wobei die hinteren Polfäden jeweils zwischen zwei benachbarten Maschenstäbchen
zwischen den Nadel- und Platinenmaschen der Franse gebunden sind, erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die vorderen Polfäden als Plattierschlingen der Franse in zwei
aufeinanderfolgenden Maschenreihen von zwei benachbarten Maschenstäbchen gewirkt
sind und ein oder mehrere Schußfadensysteme gleich- oder gegenlegig unter einem oder
mehreren Maschenstäbchen gelegt und zwischen den Platinen- und Nadelmaschen der Franse
gebunden sind und zwischen den Platinen- und Nadelmaschen der vorderen Plattierpolschlingen
verlaufen.
[0015] Bei dem Verfahren zur Herstellung eines Polschlingengewirkes, bei dem die Nadel
von einer hinteren Endstellung aus nacheinander eine Zone für die Legung hinterer
Polfäden und eine zone für die Legung eines Schußfadersystems durchläuft und eine
vordere Endstellung für die Legung von Wirkfäden erreicht, werden erfindungsgemäß
die vorderen Polfäden auf zwei benachbarten Nadeln in zwei aufeinanderfolgenden Maschenreihen
gleichzeitig mit der Legung der Wirkfäden gelegt und gewirkt, wobei zwei benachbarte
Maschenstäbchen mit offenen oder geschlossenen Maschen und einer vorderen dazwischenliegenden
Polfläche gebildet werden, ein oder mehrere Schußfadensysteme gleich- oder gegenlegig
gelegt werden, sich unter den Wirknadeln in einer oder mehreren Wirkreihen über einem
oder mehreren Maschenstäbchen aufhalten, und die hinteren Polfäden vor zwei maschenstäbchen
gelegt werden und sich unter der Wirknadel aufhalten.
[0016] Bei der Maschine zur Herstellung eines Polschlingengewirkes mit zur Ebene vorderer
und hinterer Polplatinen senkrecht verlaufenden Wirknadeln, zwischen denen ein Schußlochnadelsystem
angeordnet ist, wobei hinter den hinteren Polplatinen Lochnadeln für die hintere Polfläche
und vor den vorderen Polplatinen Lochnadeln für die vordere Polfläche und Lochnadeln
für die Kettenwirkfäden angeordnet sind, sind erfindungsgemäß die Wirknadeln Zungennadeln.
Zwischen den hinteren und vorderen Polplatinen sind zumindest zwei Schußlochnadelsysteme
angeordnet. Auf der Seite der vorderen Polplatinen sind Lochnadeln für die vorderen
Polfäden und die Lochnadeln für die Ketten wirkfäden symmetrisch unter und über der
Ebene der Wirknadel angeordnet. Die Wirknadel kann eine Spitze aufweisen, unter der
eine Schiebefläche ausgebildet ist.
[0017] Erfindungsgemäß kann ein Polschlingengewirke mit maschenfestem Grund und Polschlingenbeständigkeit
beim Ziehen der Polfäden in mannigfaltiger Struktur durch Kombination beider Schußfadensysteme
hergestellt werden. Die hygienischen Eigenschaften des Gewirkes sind aufgrund der
möglichen Anwendung von Wirkfadengarnen sehr gut. Aufgrund der reduzierten Fadenbruchhäufigkeit
der Wirkfäden infolge der reduzierten dynamischen Beanspruchung bei der Legung läßt
sich eine erhöhte Produktivität erreichen.
[0018] Anhand von Zeichnungen wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch im Schnitt eine Maschine zur Herstellung eines Polschlingengewirkes
mit zwei Schußnadelsystem;
Fig. 2 bis 5 axionometrisch die Arbeitselemente der Maschine in vier Arbeitsmomenten
bei einem Arbeitsgang des Wirkprozesses;
Fig. 6 im Schnitt eine Wirknadelplatte und
Fig. 7 und 8 Ausführungsbeispiele von Strukturen eines Polschlingengewirkes.
[0019] Die Maschine zur Herstellung eines Polschlingengewirkes mit gezogenem Schlingenpol
hat Wirknadeln 1, die sich senkrecht zur Ebene symmetrisch angeordneter vorderer und
hinterer Polplatinen 7 und 8 erstrecken, die unbeweglich sind. Dazwischen sind ein
oder mehrere Schußlochnadelsysteme 4 und 5 angeordnet, in die die Schußfäden 10 und
11 eingezogen sind.
[0020] Vor den Wirknadeln 1 sind die Lochnadeln 3 und 13 angeordnet, in denen die Wirkfäden
9 und die Polfäden 14 eingezogen sind. Hinter den hinteren Polplatinen 8 sind die
Lochnadeln 6 angeordnet, in denen die Polfäden 12 eingezogen sind. Die Wirknadeln
1 durchlaufen einen Schlitz der Stützschiene 2, die hinter den hinteren Polplatinen
8 angeordnet ist. Die Wirknadel 1 besteht (Fig. 6) aus einem Schaft mit einem verjüngten
Teil 19, in dessen vorderem Ende in einer Erweiterung über ein Gelenk 17 eine Zunge
18 gehalten und nach der Erweiterung ein Stutzen 21, der in einem Haken 20 mit einer
Spitze 15 endet, ausgebildet ist, unter der eine Schiebefläche 16 vorgesehen ist.
[0021] Das Polschlingengewirke wird folgendermaßen hergestellt:
[0022] Am Beginn des Wirkzyklus bewegen sich die Wirknadeln 1 hin- und hergehend und laufen
bei der Bewegung zum vorderen Totpunkt gemäß Fig. 2 zwischen den vorderen und hinteren
Polplatinen 7 und 8 hindurch, über die unter ihnen durch die Lochnadeln 6 gelegten
hinteren Polfäden 12 und die von den Lochnadeln 4 und 5 gelegten Schußfadensysteme
10 und 11. Das Legen der hinteren Polfäden 12 und der Schußfadensysteme 10 und 11
erfolgt durch eine waagerechte Bewegung nach links und rechts und eine senkrechte
Bewegung der Lochnadeln nach unten und nach oben.
[0023] Die waagerechte und senkrechte Bewegung der beiden Schußlochnadelsysteme ist unabhängig
voneinander und kann für eine gegebene Maschenreihe beliebig je nach der technologischen
Aufgabe ausgelegt werden. Die waagerechte Bewegung der Lochnadel 6 verwirklicht die
Legung der hinteren Polfäden über einer oder zwei Nadelteilungen. Über einer Nadelteilung
weist das Gewirke keine linke Polfläche auf. Über zwei Nadelteilungen mittels der
hinteren Polplatinen 8 weist das Gewirkeeine linke Polfläche auf. Bei der weiteren
Bewegung der Wirknadeln zum vorderen Totpunkt öffnen die durch die vordere Maschenreihe
gebildeten maschen die Zungen 18 der Wirknadeln in der Zone der Maschenbildung, die
sich zwischen den festen Polplatinen 7 und 8 befindet. Somit erreichen die Wirknadeln
den vorderen Totpunkt mit geöffneten Zungen gemäß Fig. 3, wo die Legung der vorderen
Polfäden 14 durch die Lochnadeln 13 und die Legung der Kettenwirkfäden 9 durch die
Lochnadeln 3 erfolgt. Die Lochnadeln 3 legen in den Wirknadeln die Kettenwirkfäden
9 in Fransebindung. Die Lochnadeln 13 legen die vorderen Polfäden 14 in der Wirknadel
in Trikotbindung. Das Wesen der Legung besteht in dem Legen der Fäden in den Stutzen
21 der Wirknadeln 1. Zur Bildung einer Maschenreihe führen die Lochnadeln 3 zwei Bewegungen
durch, nämlich das Verlegen von einer Nadelteilung nach links oder nach rechts und
eine schüttelnde Bewegung nach unten und nach oben. Die gleichen Bewegungen werden
auch durch die Lochnadeln 13 ausgeführt, wobei sie von links nach rechts in den Wirknadeln
für die gezeigte Maschenreihe legen, und bei der nächsten Maschenreihe die Lochnadeln
13 von rechts nach links legen. Jede Lochnadel 12 legt die Polfäden 14 von zwei benachbarten
Wirknadeln in zwei aufeinanderfolgenden Reihen und bildet mittels der vorderen Polplatten
7 eine rechte Polfläche.
[0024] Bei der Bewegung zum hinteren Totpunkt läuft die Wirknadel 1 durch die Zone der Maschenbildung
gemäß Fig. 4, wo die Masche der vorherigen Maschenreihe, die am Schaft der Wirknadel
liegt, die Zungen 18 schließt. Bei ihrer weiteren Bewegung zum hinteren Totpunkt befreit
sich die Wirknadel von der alten Masche, die über der Zunge läuft und durch die auf
der Abbildung gezeigten Walzen nach unten gezogen wird. Wenn die Wirknadel 1 den hinteren
Totpunkt gemäß Fig. 5 erreicht, vollzieht sich eine Legung zwischen und ein Halten
unter den Wirknadeln 1 der hinteren Polfäden und der Schußfadensysteme durch die Lochnadeln
4, 5 und 6.
[0025] Bei dem in Fig. 7 gezeigten Polschlingengewirke wird der Grund des Gewirkes von den
Maschenstäbchen, die von den Kettwirkfäden 9 gewirkt und durch die Platinen- und
Nadelmasche der Franse abgebunden sind, einem Schußfadensystem 10, das über vier Maschenstäbchen
für die eine Maschenreihe gelegt ist und von einem Schußfadensystem 11 gebildet, das
durch die Platinen- und Nadelmasche der Franse abgebunden und über vier Maschenstäbchen
für die nächste Maschenreihe gelegt ist. Die vorderen Polfäden 14 sind als plattierende
Schlingen der Franseschlingen durch die Kettwirkfäden 9 in zwei aufeinanderfolgenden
Maschenreihen zwei benachbarter Maschenstäbchen gewirkt. Die hinteren Polfäden 12,
die durch die Lochnadeln 6 gelegt sind, die die linke Polfläche bilden, sind in der
Figur nicht gezeigt.
[0026] Bei dem in Fig. 8 gezeigten Polschlingengewirkewird der Grund des Gewirkes von Maschenstäbchen
gebildet, die von den Kettwirkfäden 9 gewirkt sind, welche durch die Platinen- und
Nadelmasche der Franze mit Schußfadensystem 10 und 11 abgebunden sind, die gegenlegig
über zwei Maschenstäbchen für jede Maschenreihe gebunden sind. Die vorderen Polfäden
14 und die hinteren Polfäden 12 im Gewirke sind zu dem Gewirke von Fig. 7 analog.
1. Polschlingengewirke, bestehend aus einem Warengrund, der von den Maschenstäbchen
der in geschlossener Franse gelegten Kettwirkfäden gebildet wird, die zwischen Platinen-
und Nadelmasche der Franse abgebunden sind, wobei die hinteren Polfäden jeweils zwischen
zwei benachbarten Maschenstäbchen zwischen den Platinen- und Nadelmaschen der Franse
abgebunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen Polfäden (14) als Plattiermaschen der Franse in zwei aufeinanderfolgenden
Maschenreihen von zwei benachbarten Maschenstäbchen gewirkt sind, und daß ein oder
mehrere Schußfadensystems (10, 11) gleich- oder gegenlegig unter einem oder mehreren
Maschenstäbchen gelegt sind, zwischen den Platinen- und Nadelmaschen der Franse abgebunden
sind und zwischen den Platinen- und Nadelmaschen der plattierenden vorderen Polschlingen
laufen.
2. Verfahren zur Herstellung eines Polschlingengewirkes nach Anspruch 1, bei dem
die Wirknadel von einer hinteren Endstellung aufeinanderfolgend durch eine Zone für
die Legung hinterer Polfäden und durch eine Zone für die Legung eines Schußfadensystems
läuft und eine vordere Endstellung für die Legung der Wirkfäden erreicht, dadurch
gekennzeichnet, daß die vorderen Polfäden (14) auf zwei benachbarten Wirknadeln (1) in zwei aufeinanderfolgenden
Maschenreihen gleichzeitig mit der Legung der Wirkfäden gelegt und gewirkt werden,
wobei zwei benachbarte Maschenstäbchen von geöffneten oder geschlossenen Maschen
und einer dazwischenliegenden rechten Polfläche gebildet werden, daß ein oder mehrere
Schußfadensysteme (10, 11) gleich- oder gegenlegig gelegt und unter den Wirknadeln
(1) in einer oder mehreren Strickreihen über ein oder mehrere Maschenstäbchen aufgehalten
werden, und daß die hinteren Polfäden (12) über zwei Maschenstäbchen gelegt und unter
der Stricknadel (1) aufgehalten werden.
3. Maschine zur Herstellung eines Polschlingengewirkes nach Anspruch 1 oder zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 2 mit Wirknadeln, die senkrecht zur Ebene von vorderen
und hinteren Polplatinen verlaufen, zwischen denen eine Schußlochnadelsystem angeordnet
ist, wobei hinter den hinteren Polplatinen Lochnadeln für die hintere Polfläche und
vor den vorderen Polplatinen für die hintere Polfläche Lochnadeln für die vordere
Polfläche sowie Lochnadeln für die Kettenwirkfäden angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirknadeln (1) Zungennadeln sind, und daß zwischen den hinteren und vorderen
Polplatinen (7, 8) mindestens zwei Schußlochnadelsysteme (4, 5) und auf der Seite
der vorderen Polplatinen (7) zwei Lochnadelsysteme für vordere Polfäden (13) und für
Kettwirkfäden (3) symmetrisch unter und über der Ebene der Wirknadel angeordnet sind.
4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirknadel (1) eine Spitze (15) aufweist, unter der eine Schiebefläche (16)
ausgebildet ist.