(19)
(11) EP 0 210 622 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.02.1987  Patentblatt  1987/06

(21) Anmeldenummer: 86110364.6

(22) Anmeldetag:  28.07.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06C 7/48, E06C 1/34, B25B 5/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 29.07.1985 DE 3527084

(71) Anmelder: Söll Industrieschmiede GmbH
D-8670 Hof (DE)

(72) Erfinder:
  • Söll, Ernst
    D-8670 Hof/Saale (DE)
  • Leupold, Heinrich
    D-8671 Leupoldsgrün (DE)

(74) Vertreter: Abitz, Walter, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Abitz & Partner Postfach 86 01 09
81628 München
81628 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Befestigen der Leiterteilstücke einer Montageleiter an einem Mast


    (57) Es wird eine Vorrichtung an Leiterteilstücken, die zu einer Montageleiter zusammensteckbar sind, beschrieben, die zum Befestigen der Leiterteilstücke an einem Mast (11) dient. Die Vorrichtung enthält zwei Klemmbügel (1, 2), die an ihrem einen ende von einer Schiene (3) durchsetzt sind, wobei der erste Klemmbügel (1) gelenkig mit der Schiene (3) verbunden ist und der zweite Klemmbügel (2) entlang der Schiene (3) verschiebbar ist, und eine Spanneinrichtung, die die Schiene (3) gegenüber dem ersten Klemmbügel (1) verdreht und dadurch die beiden Klemmbügel (1, 2) gegeneinander spannt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Leiterteil­stücken, die zu einer Montageleiter zusammensteckbar sind, zum Befestigen der Leiterteilstücke an einem Mast.

    [0002] Derartige Vorrichtungen sind aus der DE-C-836 850 und dem DE-FM 66 01 080 und 81 22 295 bekannt. Montageleitern werden bei Beton- oder Holzmasten verwendet, da diese üb­licherweise nicht mit einer festmontierten Leiter verse­hen sind. Die Montageleitern werden aus Leiterteilstücken zusammengesteckt, wobei üblicherweise jedes Leiterteil­stück durch einen festzurrbaren Gurt oder eine Kette, die um den Mast gelegt werden, an diesem befestigt werden. Wegen des um den Mast gelegten Gurtes bzw. der Kette sind derartige Montageleitern nicht einsetzbar bei Masten, an denen der Übergang von einer Freileitung zu einer Erdlei­tung erfolgt. Entlang dieser Masten wird nämlich die Lei­tung in den Erdboden geführt. Die Leitung ist dabei übli­cherweise auf der Außenseite des Masten geführt und sie würde daher durch den Gurt oder die Kette zerdrückt oder aufgescheuert.

    [0003] Bei Masten, an deren Außenseite Leitungen verlaufen, konn­ten daher derartige Montageleitern nicht eingesetzt werden und mußten Steigbügel verwendet werden.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Befestigen der Leiterteilstücke einer Montageleiter an einem Masten zu schaffen, bei der nicht die Gefahr ei­ner Beschädigung von Leitungen besteht, die auf der Außen­seite des Masten geführt sind.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe weist die erfindungsgemäße Vor­richtung zwei Klemmbügel auf, die an ihrem einen Ende von einer Schiene durchsetzt sind, wobei der erste Haltebügel gelenkig mit der Schiene verbunden ist und der zweite Haltebügel entlang der Schiene verschiebbar ist, sowie eine Spanneinrichtung, die die Schiene ge­genüber dem ersten Klemmbügel verdreht und dadurch die beiden Klemmbügel gegeneinander spannt.

    [0006] Die beiden Klemmbügel bilden eine Zange, die den Masten umklammert. Die beiden vorderen Enden der Klemmbügel halten dabei einen ausreichenden Abstand, so daß dazwi­schen ein Kabel an der Außenseite des Masten verlaufen kann, ohne daß die Gefahr besteht, daß es durch die Klemmbügel beschädigt wird. Durch die Verschiebbarkeit des zweiten Klemmbügels längs der Schiene kann die Vor­richtung an verschiedene Maststärken angepaßt werden. Die Schiene hat üblicherweise die Form eines Flacheisens und ist durch entsprechend ausgeschnittene Öffnungen am einen Ende der Klemmbügel geführt. Um eine gewisse Dreh­barkeit des ersten Klemmbügels gegenüber der Schiene zu erreichen, ist die Öffnung im ersten Klemmbügel in Rich­tung der Drehebene etwas vergrößert.

    [0007] Die Spanneinrichtung drückt das über den ersten Klemm­bügel hinausragende Ende der Schiene von diesem Klemm­bügel weg und kann z.B. aus einem Nocken einer exzen­trisch gelagerten Scheibe oder dergleichen bestehen.

    [0008] In der Praxis hat es sich am besten bewährt, an diesem Ende der Schiene ein Gewindestück vorzusehen, in das ein Bolzen mit einem Handgriff eingeschraubt ist, der sich beim Einschrauben gegen den ersten Klemmbügel ab­drückt. Durch das Eindrehen des Bolzens wird die Schiene und der darauf verschiebbar geführte zweite Klemmbügel so verschwenkt, daß sich die beiden Klemmbügel zangen­artig schließen und den Mast fest umklammern.

    [0009] Eine Verschwenkung des zweiten Klemmbügels auf der Schiene ist zu vermeiden. Der zweite Klemmbügel ist daher zweckmäßig mit einem an der Schiene anliegenden Führungsstück versehen, das ein Wegkippen des zweiten Klemmbügels in Richtung vom ersten Klemmbügel weg ver­hindert.

    [0010] Vorzugsweise ist das vordere Ende des ersten Klemmbü­gels über senkrecht abstehende Verbindungsbügel mit der Leiter verbunden. Damit die Leiterstücke für den Transport möglichst wenig Platz beanspruchen, können die Verbindungsbügel an der Leiter angelenkt sein, so daß die Vorrichtung zur Leiter geklappt werden kann.

    [0011] Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung eignet sich insbesondere für Ein-Holm-Leitern nach der DE-C-1 961 757.

    [0012] Ein Ausführungsbeispeiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung von oben in einem Horizontalschnitt durch den Mast und

    Fig. 2 die Befestigungsvorrichtung in einer Seitenansicht.



    [0013] Die Befestigungsvorrichtung dient dazu, die Leiterteil­stücke, die zu einer Montageleiter zusammensteckbar sind, einzeln mit einem Mast 11 zu verbinden. Beim Ausführungs­beispeil handelt es sich um eine Ein-Holm-Montageleiter, von der nur der Profilholm 10 im Schnitt dargestellt ist.

    [0014] Die Befestigungsvorrichtung weist einen ersten und zweiten Klemmbügel 1, 2 auf, die den Mast 11 umklammern. Die bei­den Klemmbügel 1, 2 sind durch eine Schiene 3 verbunden. Die beiden Klemmbügel 1, 2 und die Schiene 3 liegen in einer Ebene. Der erste Klemmbügel 1 ist nahe dem einen Ende der Schiene 3 durch einen Bolzen 12 an der Schiene 3 angelenkt. Der zweite Klemmbügel 2 ist auf der Schiene 3 verschiebbar, wodurch die Befestigungsvorrichtung an Masten unterschiedlicher Durchmesser angepaßt werden kann.

    [0015] Die Klemmbügel weisen jeweils drei Abschnitte auf. Ihre jeweils ersten Abschnitte weisen Öffnungen 13, 14 auf, durch die die Schiene 3 geführt ist. Diese ersten Ab­schnitte verlaufen parallel. Zur Umklammerung des Masten 11 schließen sich an diese ersten Abschnitte zweite, voneinander wegstrebende Abschnitte an, and die sich wie­derum dritte, aufeinander zulaufende Abschnitte anschlie­ßen. Die zweiten und dritten Abschnitte haben etwa glei­che Länge. Am Übergang vom ersten zum ersten zweiten Ab­schnitt sind die Klemmbügel 1, 2 durch angeschweißte Flansche verstärkt. Am ersten Klemmbügel 1 sind zwei Flansche 15 oberhalb und unterhalb der Öffnung 13 ange­schweißt und er strecken sich über diese Öffnung 13, so daß sie zugleich den Bolzen 12, der die Gelenkverbindung mit der Schiene 3 herstellt, aufnehmen. Beim zweiten Klemmbügel 2 ist dieser Flansch in Höhe der Öffnung 14 angeschweißt und erstreckt sich ein Stück parallel zur Schiene 3, so daß er als Führungsstück 16 dient. Er verhindert ein Kippen des zweiten Klemmbügels 2 vom ersten Klemmbügel 1 weg. Die beiden Klemmbügel 1, 2 sind dabei insgesamt etwas voneinander weggebogen, so daß zwischen den vorderen Enden, d.h. zwischen den dritten Abschnitten ein größerer Abstand besteht als zwischen den hinteren Enden, d.h. den jeweils ersten Abschnitten. Dadurch ist zwischen den vorderen Enden immer ausreichend Platz für eine eventuelle Leitung auf der Außenseite des Masten 11.

    [0016] Eine Spanneinrichtung ist dazu vorgesehen, die Schiene 3 in Fig. 1 im Uhrzeigersinn um den Bolzen 12 gegenüber dem ersten Klemmbügel 1 zu drehen. Die Spanneinrichtung besteht aus einem an dem beim ersten Klemmbügel 1 lie­genden Ende 4 der Schiene 3 angeschweißten Gewindestück 6, in das ein Bolzen 7 mit Handgriff 8 eingeschraubt ist. Der Bolzen 7 wird soweit eingeschraubt, bis er ge­gen den zweiten Abschnitt des ersten Klemmbügels drückt. Ein Weiterdrehen des Handgriffs 8 hat dann zur Folge, daß die Spanneinrichtung versucht, die Schiene 3 in Fig. 1 im Uhrzeigersinn zu drehen. Dadurch wird der Mast 11 zwischen den beiden Klemmbügeln 1, 2 eingeschlossen und das Leiterteilstück am Mast 11 festgelegt.

    [0017] Die Montegeleiter weist einen einzigen Holm auf, einen Profilholm 10. Über eine Gelenkverbinding 17 sind daran zwei Verbindungsbügel 9 angelenkt, die am dritten Ab­schnitt des ersten Klemmbügels 1 angeschweißt sind. Die Verbindungsbügel 9 erstrecken sich im montierten Zustand unter einem Winkel von etwa 20° nach oben. Im vorderen Abschnitt sind die Verbindungsbügel 9 durch einen Steg 18 verbunden, der im montierten Zustand und im angelegten Zustand, d.h., wenn die Befestigungsvorrichtung zum Transport an das Leiterteilstück geklappt wird, als An­schlag dient.

    [0018] Die Befestigungsvorrichtung ist jeweils im oberen Bereich jedes Leiterteilstücks angeordnet, wobei das unterste Leiterteilstück eine zweite Befestigungsvorrichtung am unteren Ende aufweist. Die Leiterteilstücke können eine Länge von z.B. 1,4 m haben, das unterste Leiterteilstück eine Länge von z.B. 1,8 m.

    [0019] Beim Aufbau der Montageleiter werden zunächst die Befe­stigungsvorrichtungen von den Leiterteilstücken wegge­klappt. Dann wird der zweite Klemmbügel 2 jeweils auf der Schiene 3 soweit vom Klemmbügel 1 weggeschoben, daß die Befestigungsvorrichtungen an dem Mast 11 angesetzt werden können. Der zweite Klemmbügel 2 wird von Hand soweit wie möglich zum ersten Klemmbügel 1 hin verscho­ben. Durch Eindrehen des Gewindebolzens 7 mittels des Handgriffes 6 werden beide Klemmbügel 1, 2 gegeneinander gespannt, so daß sie den Mast 11 fest umklammern. Zum Befestigen der weiteren Leiterteilstücke wird der bereits errichtete Teil der Montageleiter bestiegen. Eine auf der Leiter stehende Person kann dabei mit der linken Hand den Drehgriff 8 leicht erreichen. Durch Verwendung einer Plattform, die an den rechten Enden der Sprossen befestigt wird, können zwischen den vorderen Enden der beiden Klemmbügel Reparaturen an Leitungen vorgenommen werden, die senkrecht auf der Außenfläche des Mastens verlaufen, oder können derartige Leitungen verlegt werden.

    [0020] Alle Teile der Befestigungsvorrichtung bestehen zweck­mäßig aus versinktem Stahl.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung an Leiterteilstücken, die zu einer Montage­leiter zusammensteckbar sind, zum Befestigen der Lei­terteilstücke an einem Mast, gekennzeich­net durch
    zwei Klemmbügel (1, 2), die an ihrem einen Ende von einer Schiene (3) durchsetzt sind, wobei der erste Klemmbügel (1) gelenkig mit der Schiene (3) verbunden ist und der zweite Klemmbügel (2) entlang der Schiene (3) verschiebbar ist, und
    durch eine Spanneinrichtung, die die Schiene (3) gegen­über dem ersten Klemmbügel (1) verdreht und dadurch die beiden Klemmbügel (1, 2) gegeneinander spannt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Spanneinrichtung das über den ersten Klemmbügel (1) vorstehende Ende (4) der Schiene (3) von dem ersten Klemmbügel (1) wegdrückt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Spanneinrichtung ein an dem vorstehenden Ende (4) der Schiene (3) befestigtes Gewindestück (6) und ein in das Gewindestück ein­schraubbarer Bolzen (7) mit Drehgriff (8) ist, der sich gegen die Außenseite des ersten Klemmbügels (1) abstützt.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Ende eines der beiden Klemmbügel (1) über Verbindungsbügel (9) mit dem Leiterteilstück verbunden ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß das vordere Ende des ersten Klemmbügels (1) über zwei Verbindungsbügel (9) an dem Profilholm (10) der Leiterteilstücke einer Einholm­leiter angelenkt ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht