(19)
(11) EP 0 210 671 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.02.1987  Patentblatt  1987/06

(21) Anmeldenummer: 86200820.8

(22) Anmeldetag:  12.05.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 7/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 23.07.1985 DE 3526236

(71) Anmelder: Maschinenfabrik GOEBEL GmbH
D-64210 Darmstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Zimmer, Heinrich, Dipl.-Ing.
    D-6101 Rossdorf (DE)
  • May, Fritz, Dipl.-Ing.
    D-6100 Darmstadt-Eberstadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Feuchtwerk für Druckmaschine


    (57) Um ein geeignetes Farbe-Feuchtmittel-Gleichgewicht herzustellen, wird vorgeschlagen, Teller- (34) und Walzen­feuchtwerk (6-10) zu kombinieren.




    Beschreibung


    [0001] Die vorgeschlagene Einrichtung bezieht sich auf ein Feuchtwerk,insbesondere für Offset-Druckmaschinen, welches mindestens einen das Feuchtmittel versprühen­den drehbaren Teller und eine dem Teller in Laufrich­tung des Feuchtmittels unmittelbar nachgeordnete Walze enthält.

    [0002] Ein Feuchtwerk dieser Art wurde beispielsweise durch die DE-AS 24 39 999 bekannt. Derartige Feuchtwerke werden an Rotations-Druckmaschinen,insbesondere an Rotations-Offset-Druckmaschinen verwendet, um damit an denjenigen Stellen Feuchtigkeit auf eine Druckform aufzutragen, an denen diese Druckform keine Farbe an einen Bedruckstoff abgeben soll. Die Einrichtung nach der DE-AS 24 39 999 enthält mindestens einen, beispiels­weise vier drehbare Teller, von denen Feuchtmittel auf eine Walze des übrigen Teiles des Feuchtwerkes abgegeben wird. Diese Walze überträgt danach das Feuchtmittel letzten Endes auf die Druckform, um diese Druckform an denjenigen Stellen mit Feuchtmittel zu versehen, an welchen diese Druckform nicht mit Farbe versehen werden soll.

    [0003] Damit das Feuchtmittel von dem Teller möglichst gleich­mäßig auf die Walze gelangt, werden Blenden vorgesehen, um den Auftrag des Feuchtmittels auf die in Richtung des Feuchtmittelflusses erste Walze zu dosieren. Damit soll eine Vergleichmäßigung des Feuchtmittel­auftrages erzielt werden, was erforderlich ist, da die Druckform letzten Endes an den nicht druckenden Stellen mit einem möglichst homogenen Film aus Feucht­mittel versehen werden soll.

    [0004] Es hat sich jedoch herausgestellt, daß es durch die Verwendung allein von Blenden nicht möglich ist, den Feuchtmittelfilm auf der Druckform so gleichmäßig und kontinuierlich zu erzielen, wie dies für den Druckvor­gang erforderlich ist.

    [0005] Um einen gleichmäßigen Film des Feuchtmittels zu er­zielen, hat man bereits Walzen- oder Filmfeuchtwerke vorgeschlagen, wie dies beispielsweise aus der CH-PS 428 783 hervorgeht. Derartige Filmfeuchtwerke benö­tigen jedoch eine relativ große Anzahl von Walzen, um das Feuchtmittel genügend gleichmäßig dosiert auf die Druckform aufzubringen.

    [0006] Aus der EP-A 0 141 217 ist ein weiteres Feuchtwerk vorbekannt, welches mehrere Walzen mit elastischer Oberfläche enthalten kann. Die Feuchtauftragwalze dieses Feuchtwerkes ist jedoch nicht zugleich auch Farbauftragwalze. Mit Hilfe dieses Feuchtwerkes ist es somit zeitraubend, zu einem geeigneten Gleichge­wicht von Druckfarbe und Feuchtmittel zu gelangen. Es besteht daher die Aufgabe, ein Feuchtwerk, welches mindestens einen Schleuderteller zum Aufbringen des Feuchtmittels auf die erste Walze des Feuchtwerkes enthält, so zu verbessern, daß unter verhältnismäßig geringem Aufwand ein für das Drucken geeignetes Gleich­gewicht an Druckfarbe und Feuchtmittel auch dann in kurzer Zeit auf die Druckform übertragen werden kann, wenn zumindest eine der beiden Komponenten kurzfristig verändert wurde.

    [0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Feuchtwerk mindestens drei weitere Walzen, also insgesamt minimal vier Walzen enthält, von denen eine zugleich Farb­auftragwalze ist, daß die in Richtung des Feuchtmittel­flusses zweite Walze eine elastische Oberfläche hat, ein Schlupf zwischen der in Richtung des Feuchtmittel­flusses ersten und zweiten Walze derart vorgesehen ist, daß die in Richtung des Feuchtmittelflusses erste Wal­ze eine deutlich geringere Umfangsgeschwindigkeit hat als die zweite Walze und daß alle Walzen des Feucht­werkes mit Ausnahme der Auftragwalze untereinander durch Zahneingriff verbunden sind.

    [0008] In weiterer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß die in Richtung des Feuchtmittelflusses erste Walze zur zweiten Walze und die erste und zweite Walze gemeinsam zur dritten Walze eingestellt werden können. Diese dritte Walze kann eine Reibwalze sein und eine Ober­fläche aus Polyamid oder dgl. haben. Außerdem kann vorgesehen sein, daß mindestens eine der Walzen neben den eben genannten Einstellmöglichkeiten gegenüber einer anderen Walze bei Bedarf getrennt oder abgestellt werden kann.

    [0009] Durch die Erfindung wird es ermöglicht, die Vorteile, welche Tellerfeuchtwerke auf der einen und Walzenfeucht­werke auf der anderen Seite besitzen zu vereinigen, um auf diese Weise ein Feuchtwerk mit relativ einfachem Aufbau vorzuschlagen, welches in der Lage ist, einer­seits einen gleichmäßig dosierten Film von Feuchtmittel auf die Druckform gelangen zu lassen, andererseits bei mehreren Rotoren eine zonenweise Veränderung der Dicke des Feuchtmittelfilmes ermöglicht.

    [0010] Anhand eines in der beigefügten Figur schematisch ab­gebildeten, den Erfindungsgedanken nicht begrenzenden Ausführungsbeispiels wird die vorgeschlagene Einrich­tung näher erläutert. In dieser Figur sind die im vor­liegenden Zusammenhang nicht wesentlichen Maschinen­teile einer übersichtlicheren Darstellungsweise wegen nicht gezeichnet, da diese Teile dem Fachmann hinrei­chend bekannt sind. Vielmehr sind in der Figur nur diejenigen Teile zeichnerisch dargestellt, die zur näheren Erläuterung der vorgeschlagenen Erfindung er­forderlich sind.

    [0011] Die Figur zeigt einen Querschnitt durch die Walzen des Feuchtwerkes und die den drehbaren Schleuderteller ent­haltende Auftragsvorrichtung für das Feuchtmittel.

    [0012] In dem Gestell 1 einer Offset-Druckmaschine, insbe­sondere einer Rollenrotations-Offset-Druckmaschine, welche endlose Bahnen bedruckt, ist ein Formzylinder 2 auf bekannte Weise drehbar gelagert. Dieser Form­zylinder wird ebenfalls auf bekannte Weise angetrieben. Auf dem Umfang des Formzylinders ist mindestens eine Druckform ebenfalls auf bekannte Weise befestigt. Diese Druckform druckt das auf ihr befindliche Druck­motiv unter Zwischenschaltung eines Umdruck- oder Gummizylinders auf einen Bedruckstoff ab, insbesondere auf eine endlose Bahn, welche in sehr vielen Fällen aus Papier oder Kunststoff besteht.

    [0013] Die Druckform ist in bekannter Weise derart gestaltet, daß sie auf einigen gewünschten Stellen Farbe annehmen und diese auf den Bedruckstoff weitertransportieren kann und daß sie an den anderen Stellen nicht in der Lage ist, Farbe aufzunehmen.

    [0014] Die Druckform wird mit Hilfe von Walzen 3, 4, 5 u. 6 eingefärbt, wobei der Walze 3 auf bekannte Weise Farbe in Richtung des Pfeiles 7 zugeführt wird.

    [0015] Die Walze 6 ist nicht allein Teil des Farbwerkes mit den Farbwalzen 3, 4 und 5, sondern ebenfalls Bestand­teil eines Feuchtwerkes, welches in Richtung des Feucht­mittelflusses unter anderem aus den Walzen 8, 9, 10 besteht.

    [0016] Die Walze 9 des Feuchtwerkes ist in einem Schwenkarm 11 drehbar gelagert. Dieser Schwenkarm 11 kann mit Hilfe einer Einstellschraube 12 und eines am Gestell 1 be­festigten Anschlages 13 gegenüber dem Gestell 1 um den Drehpunkt 14 verschwenkt werden. Dabei versucht eine Druckfeder 15 den Arm 16 des Schwenkarmes 11 in der Figur in Richtung des Uhrzeigersinnes von dem an dem Maschinengestell 1 befestigten Anschlag 13 wegzudrücken.

    [0017] Mit Hilfe eines Gelenkes 17 ist eine Klappe 18 an dem Anschlag 13 schwenkbar befestigt, die Stellung der Klappe 18 wird mit Hilfe einer Schraube 19 mit Hand­hebel 20 eingestellt.

    [0018] In einer mit Gewinde versehenen Bohrung 21 des Armes 16 ist die Einstellschraube 12 befestigt. Auf diese Weise kann mit Hilfe des Handhebels 20, der Schraube 19, der Klappe 18 und der jeweiligen Stellung der Einstell­schraube 12 die Lage des Armes 16 bestimmt werden. Damit wiederum wird gleichzeitig die Größe des Spaltes zwi­schen den Feuchtwerkwalzen 9 u. 10 oder anders gesagt der Andruck zwischen den Walzen 9 u. 10 festgelegt.

    [0019] In dem Arm 16 ist ein Exzenter 22 drehbar gelagert, welcher bei Bedarf mit Hilfe eines Zahnrades 23, eines entsprechenden Schneckenrades24 und einer Einstell­ schraube 25 verdreht werden kann.

    [0020] Auf diesem Exzenter 22 ist ein Schwenkhebel 26 drehbar gelagert. Der Schwenkhebel 26 kann über Gelenk 27 und einen Druckmittelzylinder 28 verschwenkt werden. Der Schwenkhebel 26 hat einen Einstellarm 29, in welchen eine Einstellschraube 30 eingeschraubt ist. Die Einstellschraube 30 enthält ebenso wie die Einstell­schraube 12 einen durch Drehen der Einstellschraube ver­schiebbaren Einstellstift 31.

    [0021] Der Einstellstift 31 der Einstellschraube 30 kann gegen einen Anschlag 32 anliegen, welcher mit dem Schwenkhebel 11 fest verbunden ist. Der Einstellstift 31 der Ein­stellschraube 12 kann gegen den Anschlag 13 zur Anlage kommen.

    [0022] Mit Hilfe der Einstellschraube 30 kann der Spalt zwischen den in Richtung des Flusses des Feuchtmittels ersten beiden Walzen 8 u. 9 des Feuchtwerkes bzw. der Andruck, dem die beiden Walzen gegeneinander ausgesetzt sind, eingestellt werden.

    [0023] An dem Gestell 1 ist ferner ein Feuchtmittelkasten 33 befestigt. Dieser Feuchtmittelkasten ist in bekannter Weise mit mindestens einem Schleuderteller 34 versehen. In Blickrichtung der Figur können mehrere dieser Schleuderteller hintereinander, also über die Arbeits­breite der Maschine verteilt, angeordnet sein. Das letzten Endes der Druckform zuzuführende Feucht­mittel wird zunächst auf bekannte Weise auf den Schleu­derteller gebracht und bei Rotation des Schleudertellers in bekannter Weise derart versprüht, daß ein Sprühkegel 35 entsteht. Dieser Sprühkegel 35 ist auf die in Rich­ tung des Feuchtmittelflusses erste Feuchtwalze 8 gerichtet, so daß das Feuchtmittel von dem Schleuder­teller 34 auf die Feuchtwalze 8 fliegt. Von dort ge­langt das Feuchtmittel über die Walze 9, die Walze 10 und die Auftragwalze 6 auf die auf dem Formzylinder 2 befestigte Druckform.

    [0024] Der Formzylinder 2 ist mit einem konzentrischen Zahn­rad 36 versehen. Das Zahnrad 36 kämmt mit einem Zahn­rad 37, dieses ist mit einem weiteren Zahnrad 38 kon­zentrisch verbunden. Das Zahnrad 38 kämmt außerdem mit einem Zahnrad 39 und mit dem zur Feuchtwerkswal­ze 10 konzentrischen und zusammen mit ihr umlaufenden Zahnrad 40.

    [0025] Das Zahnrad 40 steht in Eingriff mit einem Zahnrad 41, welches mit der Feuchtwalze 9 fest verbunden ist und mit dieser umläuft. Mit der Feuchtwerkswalze 9 ist ein weiteres Zahnrad 42 fest verbunden und läuft ebenso wie das Zahnrad 41 mit der Feuchtwerkswalze 9 um. Das Zahnrad 42 steht in Eingriff mit einem Zahnrad 43, welches mit der Feuchtwerkswalze 8 fest verbunden ist und mit ihr zusammen umläuft. Der wirksame Durchmesser des Zahnrades 43 ist wesentlich größer als der äußere Durchmesser der Feuchtwalze 8, wohingegen der wirksame Durchmesser des Zahnrades 42 wesentlich kleiner ist als der Durchmesser der Feuchtwalze 9. Dadurch ergibt sich eine Übersetzung, welche beispielsweise in der Größenordnung 1 : 2 liegen kann, dergestalt, daß die Feuchtwalze 8 wesentlich langsamer, beispielsweise halb so schnell umläuft wie die in Richtung des Feucht­mittelflusses zweite Feuchtwalze 9 des Feuchtwerkes. Auf diese Weise ergibt sich zwischen den Walzen 8 u. 9 ein Schlupf, mit dessen Hilfe es ermöglicht ist, die durch den Sprühkegel 35 auf die Oberfläche der Feucht­walze 8 gelangten Feuchtmitteltropfen zu vergleich­mäßigen und zu verteilen.

    [0026] Die Feuchtwalze 10 ist mit einem sogenannten Changier­antrieb verbunden, d. h. sie läuft während ihres Be­triebes nicht nur um ihre eigene, im Gestell ortsfest gelagerte Achse um, sondern wird entlang dieser Achse, also entlang der Blickrichtung der beigefügten Figur während ihres Umlaufes axial hin- und her verschoben. Auf diese Weise wird es ermöglicht, das auf den Umfang der Feuchtwalze 10 mit Hilfe des Tellers 34, der Feucht­walze 8 und der Feuchtwalze 9 aufgebrachte Feuchtmittel weiter zu vergleichmäßigen, so daß ein gleichmäßiger Film von Feuchtmittel an die Farbauftragwalze 6 und damit auch an den Formzylinder 2 übergeben werden kann.

    [0027] Die Feuchtwalze 8 stellt - wie bereits gesagt - in Richtung des Feuchtmittelflusses die erste Walze, die Walze 9 die zweite, Walze 10 die dritte und Walze 6 die vierte Walze des Feuchtwerkes dar. Die Oberfläche der Feuchtwalze 8 besteht aus einem harten wasserfreundlichen Material, wie beispielsweise einem Metall, insbesondere Chrom. Die Oberfläche der Feuchtwalze 9 ist elastisch und besteht beispielsweise aus einem Gummi mit einer Härte Shore-A von 30. Die Oberfläche der Feuchtwalze 10 besteht aus einem mittelharten farbfreundlichen Kunst­stoff, wie beispielsweise einem Polyamid, welches unter dem Handelsnamen "Rilsan" bekannt geworden ist. Die Oberfläche der Auftragwalze 6 ist aus einem weichen Ma­terial, wie beispielsweise Gummi mit einer Härte Shore-A von 30.

    [0028] Mit Hilfe des Handhebels 20 kann die Klappe 18 ge­lockert werden, so daß der Arm 16 und damit der Schwenk­hebel 11 mit Hilfe der Druckfeder 15 in der Figur nach rechts verschoben werden kann. Damit werden die Feucht­walzen 9 und 10 voneinander getrennt, so daß kein Feuchtmittel von der Walze 9 auf die Walze 10 gelangen kann. Darüber hinaus wird auf diese Weise erzielt, daß die aus elastischem Material bestehenden Walzen 9 und 10 bzw. deren Oberflächen bei längeren Betriebs­pausen nicht unnötig lange gegeneinander gedrückt und evtl. deformiert werden. Außerdem hat diese Trennung den Vorteil, daß das Feuchtwerk unmittelbar vor Be­ginn der Druckarbeiten eingeschaltet werden kann, ohne daß sofort gefeuchtet wird. Dies führt dazu, daß die Walzen 8 und 9 mit Hilfe des Schleudertellers oder der Schleuderteller 34 vorgefeuchtet werden können noch ehe das Feuchtmittel auf die Walzen 10 und 6 und damit auf die Druckform gelangen kann. Das wiederum bedeutet, daß vor Druckbeginn nach Einschalten der Druckmaschine, insbesondere nach Einschalten des Farbwerkes Farbe zunächst in Richtung des Pfeiles 7 auf die Farbwalzen 3, 4, 5, 6 und die Walze 10 des Feuchtwerkes gelangen kann. Auf die Walzen 8 und 9 hingegen kann zunächst keine Farbe gelangen, sie werden vielmehr völlig mit Feuchtmittel umhüllt.

    [0029] Erst dann, wenn nach einigen Umdrehungen ein gewisser Einlauf stattgefunden hat, kann der Schwenkhebel 11 mit Hilfe des Handhebels 20 in der Figur entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht werden, so daß die Oberflächen der Feuchtwalzen 9 und 10 miteinander in Berührung kommen, soweit dies der Anschlag 13 und die Stellung der Ein­stellstifte 31 und Einstellschrauben12 und 30 gestatten. Dabei können die Einstellschrauben 12 und 30 mit Hilfe von Erfahrungswerten eingestellt oder auch ihre Stel­lung vorgewählt werden. Dadurch, daß der Exzenter 22 und damit die Halterung und Lagerung der Feuchtwerk­walze 8 an dem Schwenkhebel 11 befestigt sind, können die Feuchtwerkswalzen 8 und 9 gemeinsam gegen die in Richtung des Feuchtmittelflusses dritte Walze 10 des Feuchtwerkes eingestellt werden. Mit Hilfe des Handhe­bels 20 ist es jedoch ebenfalls möglich, unter Zuhilfe­nahme der Druckfeder 15 mindestens eine der Walzen von den übrigen zu trennen, im Ausführungsbeispiel die Walzen 8 und 9 von den Walzen 10 und 6. Diese Trennung empfiehlt sich insbesondere für längere Arbeitsunter­brechungen.

    [0030] Daneben besteht die weitere Möglichkeit, den Handhebel 20 nicht, hingegen jedoch den Kolben des Druckmittel­zylinders 28 zu verstellen. In diesem Falle würden die Walzen 8 und 9 unter Zuhilfenahme des Exzenters 22 des Feuchtwerkes voneinander getrennt und die Walzen 9, 10 und 6 miteinander in Kontakt bleiben. Bei einem Einlauf­vorgang würde in diesem Falle nur die Walze 8 vorge­feuchtet und die Walzen 9, 10 und 6 zunächst mit einem Farbfilm überzogen werden. Auch dann, wenn zwischen den Walzen 8 und 9 getrennt wird, kann das für den Offsetdruck notwendige Gleichgewicht von Feuchtmittel und Druckfarbe, beispielsweise nach der Inbetriebnahme der Offsetdruckmaschine oder nach einer Änderung der aufzutragenden Farb- oder Feuchtmittelmenge ebenso wie im ersten Fall der Trennung zwischen den Walzen 9 und 10 in äußerst kurzer Zeit erreicht werden.

    [0031] Mit Hilfe der vorgeschlagenen Einrichtung, insbesondere der besonderen Lage der einzustellenden Walzenspalte, der in Richtung des Feuchtmittelflusses erzwungenen Abfolge an Materialien der verschiedenen Walzenober­flächen des Feuchtwerks und der ausgewählten Lage der für die Changierung vorgesehenen Walzen oder der vor­gesehene Walze ergibt sich ein auf Schwankungen des Feuchtmittel-Druckfarbe-Gemisches oder auf Änderungen einer der beiden Komponenten des Gemisches schnell reagierendes Feuchtwerk, das zudem ein gutes Drucker­gebnis bei relativ einfachem Aufbau zeigt.

    [0032] Für das Verschieben des Kolbens des Druckmittelzylin­ders 28 kann eine Folgeschaltung vorgesehen sein, mit deren Hilfe die Auftragwalze 6 für die Druckfarbe und das Feuchtmittel ebenfalls an- oder abgestellt werden kann. Damit wird die Bedienung der Einrichtung bequemer, insbesondere dann, wenn sich ein Gleichgewicht an Druckfarbe und Feuchtmittel vor Beginn der Druckarbei­ten einstellen soll.

    [0033] Die Durchmesser der Walzen 6, 8 und 9 sind einander im wesentlichen gleich. Der Durchmesser der Feuchtwalze 10 beträgt etwa das Doppelte des Durchmessers der Wal­zen 6, 8 und 9.

    1 Gestell

    2 Formzylinder

    3 (Farb)-Walze

    4 (Farb)-Walze

    5 (Farb)-Walze

    6 Walze

    7 Pfeil

    8 (Feucht)-Walze

    9 (Feucht)-Walze

    10 (Feucht)-Walze

    11 Schwenkhebel

    12 Einstellschraube

    13 Anschlag

    14 Drehpunkt

    15 Druckfeder

    16 Arm

    17 Gelenk

    18 Klappe

    19 Schraube

    20 Handhebel

    21 Bohrung

    22 Exzenter

    23 Zahnrad

    24 Schneckenrad

    25 Einstellschraube

    26 Schwenkhebel

    27 Gelenk

    28 Druckmittelzylinder

    29 Einstellarm

    30 Einstellschraube

    31 Einstellstift

    32 Anschlag

    33 Feuchtmittelkasten

    34 Schlenderteller

    35 Sprühkegel

    36 Zahnrad

    37 Zahnrad

    38 Zahnrad

    39 Zahnrad

    40 Zahnrad

    41 Zahnrad

    42 Zahnrad

    43 Zahnrad




    Ansprüche

    1) Feuchtwerk für Offsetdruckmaschinen mit mindestens ei­nem das Feuchtmittel versprühenden, drehbaren Teller (34) und einer den Tellern (34) in Laufrichtung des Feucht­mittels unmittelbar nachgeordneten Walze (8), gekenn­zeichnet durch mindestens drei weitere Feuchtwerkswal­zen (9, 10, 6), von denen eine (6) zugleich Farbauftrag­walze ist, eine elastische Oberfläche der in Richtung des Feuchtmittelflusses zweiten Walze (9), einen Schlupf zwischen der in Richtung des Feuchtmittelflusses ersten (8) und zweiten Walze (9), eine deutlich geringere Um­fangsgeschwindigkeit der in Richtung des Feuchtmittel­flusses ersten (8) gegenüber der zweiten Walze (9) und einen Zahneingriff aller Walzen (8, 9, 10) des Feucht­werkes außer der Auftragwalze (6).
     
    2) Feuchtwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Richtung des Feuchtmittelflusses erste Walze (8) zur zweiten Walze (9) eingestellt werden kann.
     
    3) Feuchtwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Richtung des Feuchtmittelflusses erste (8) und zweite Walze (9) gemeinsam zur dritten Walze (10) einge­stellt werden können.
     
    4) Feuchtwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Richtung des Feuchtmittelflusses dritte Walze (10) eine Reibwalze ist.
     
    5) Feuchtwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Richtung des Feuchtmittelflusses dritte Walze (10) eine Oberfläche aus Polyamid hat.
     
    6) Feuchtwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Walzen (8) gegenüber einer der üb­rigen Walzen (10, 6) bei Bedarf trennbar ist.
     




    Zeichnung