(19)
(11) EP 0 210 977 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.02.1987  Patentblatt  1987/06

(21) Anmeldenummer: 86890220.6

(22) Anmeldetag:  30.07.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A43B 13/38, A43B 17/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 02.08.1985 AT 2276/85

(71) Anmelder: Alois Hickersberger KG Schuhfabrik
A-3300 Amstetten (AT)

(72) Erfinder:
  • Hickersberger, Alois, Dr.
    A-3300 Amstetten (AT)
  • Hickersberger, Karl
    A-3300 Amstetten (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Gerhard, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Gerhard Hübscher Dipl.-Ing. Helmut Hübscher Dipl.-Ing. Heiner Hübscher Spittelwiese 7
4020 Linz
4020 Linz (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Innensohle für Schuhe


    (57) Eine Innensohle (2) weist einen Sohlenkörper (3) aus Fasermaterial auf.
    Um die wohltuende Wirkung dieser Innensohle we­sentlich zu verbessern und sie langlebiger zu machen, sind im Sohlenkörper (3) Kräuter (5) eingebettet und auf dem Sohlenkörper (3) ist ein Gitterwerk (4) aufgebracht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Innensohle für Schuhe, mit einem Sohlenkörper aus Fasermaterial od.dgl.

    [0002] Innensohlen aus Filz oder ähnlichem porösem Ma­terial sollen den Gehkomfort erhöhen und dienen zur wärmedämmenden, luftdurchlässigen Fußabstützung. Um das Wohlbefinden zu steigern, gibt es bereits Sohlen­körper mit in das Fasermaterial eingebetteten Heil­kräutern, die nicht nur die Schweiß- und Geruchsbil­dung beeinflussen, sondern auch eine kräftigende und desinfizierende Wirkung auf den Fuß ausüben. Diese Innensohlen sind jedoch wegen ihrer lockeren, möglichst luftdurchlässigen Struktur wenig haltbar und das direkt dem Fuß ausgesetzte und dadurch beim Tragen ver­dichtete Fasermaterial kann auch den Kräutereffekt nur schwach zur Geltung bringen.

    [0003] Abgesehen von diesen Filz- bzw. Kräutersohlen wurde auch schon vorgeschlagen, in den Schuh eine Sohle mit einem Gitterwerk an der Oberseite einzule­gen, um den Fuß beim Gehen einer gewissen Massage zu unterwerfen und Ermüdungserscheinungen vorzubeugen. Allerdings hat sich der Massageeffekt allein als nicht sehr wirkungsvoll erwiesen, so daß sich die Einlegesohlen mit Gitterstruktur bisher nicht durchsetzen konnten.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die­se Mängel zu beseitigen und eine Innensohle der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die ein besonders er­frischendes, wohltuendes Empfinden hervorruft und sich dabei durch ihre beträchtliche Robustheit und Langle­bigkeit auszeichnet.

    [0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Kom­bination der an sich bekannten Merkmale, daß im Sohlen­körper Kräuter eingebettet sind und oberseitig auf dem Sohlenkörper ein Gitterwerk od.dgl. aufgebracht ist. Das Gitterwerk bietet dem eigentlichen, die Kräuter auf­nehmenden Sohlenkörper Schutz vor einem übermäßigen Verdichten und vor abnützungsbedingten Beschädigungen und läßt die im Sohlenkörper eingebetteten Kräuter auch über längere Zeit voll zur Entfaltung kommen. Gleich­zeitig massiert das Gitterwerk den Fuß beim Gehen, regt die Durchblutung an und fördert die Hautatmung, so daß der gewünschte Einfluß der Kräuter gewissermaßen ver­vielfältigt wird und intensiv zu spüren ist. Die Stimulanz der äußerst sensiblen Fußsohle durch die gegebene Massage führt zu einer optimalen Aufnahme der Kräutersubstanzen, deren erfrischende, lindernde Wirkungen sich daher auch gesteigert bemerkbar machen können. Darüber hinaus ist zu bedenken, daß der Urmensch darauf eingerichtet war, barfuß auf gras- und kräuter­bewachsenem Boden zu gehen, und die durch die Bodenrauhig­keit angeregte Sohle konnte die Substanzen der Boden­pflanzen aufnehmen, was nun mit der Kombination Gitter­werk und Kräutersohle nachvollzogen wird und gewissermaßen ursprüngliche, natürlich gesunde Verhältnisse für den Fuß rückzugewinnen erlaubt. Die erfindungsgemäße Innen­ sohle kann als fest in den Schuh eingesetzte Fußbettauf­lage oder auch als auswechselbare Einlegesohle verwendet werden und verursacht unabhängig von ihrer Einsatzart durch die besondere Kombination der Kräuterwirkung mit der Massagewirkung stets ein angenehmes, ermüdungs­freies Gehgefühl.

    [0006] Als Gitterwerk eignen sich verschiedenste grob­maschigere Netze, Gewirke oder auch echte Gitter, doch ergeben sich besonders günstige Verhältnisse, wenn erfindungsgemäß das Gitterwerk aus einem baum­wollenen Drehergewebe besteht. Als Drehergewebe werden Gewebe mit sich rechtwinkelig kreuzenden Kett- und Schußfäden genannt, in denen zwei oder mehrere nebenein­ander verlaufende Kettfäden gegenseitig jeweils zwischen zwei Schüssen umschlungen sind und dadurch eine Schräg­lage einnehmen. Das Drehergewebe bildet daher verschiebe­feste Maschen, führt durch die Knoten zu einer effekt­vollen Massage und das Baumwollmaterial selbst bleibt langzeitig gut verträglich.

    [0007] Ist das Gitterwerk mittels eines lösungsmittel­freien Klebers, vorzugsweise Latex, auf den Sohlen­körper aufgeklebt, kommt es zu einer haltbaren Haftung des Gitterwerkes auf dem Sohlenkörper, ohne unangenehme Nebenerscheinungen durch sich verflüchtigende Lösungs­mittel befürchten zu müssen.

    [0008] In der Zeichnung ist eine erfindungsgemäße Innen­sohle rein schematisch an Hand eines Querschnittes ver­anschaulicht.

    [0009] Auf einem Korkfußbett 1 ist eine Innensohle 2 auf­gebracht, die aus einem Sohlenkörper 3 mit einem ober­seitig aufgeklebten Gitterwerk 4, beispielsweise ein baum­wollenes Drehergewebe, besteht. Als Sohlenkörper 3 dient ein sogenannter Kräuterfilz, bei dem zwischen zwei Deck­schichten 3a aus Fasermaterial getrocknete Kräuter 5 eingebettet sind. Mit dieser Kombination aus Gitterwerk 4 und Kräuterfilz 3a, 5 ergibt sich ein besonders hoher Gehkomfort, da durch den Massageeffekt des Gitter­werkes 4 die Wirkung der Kräuter 5 gesteigert zum Tra­gen kommt, wobei das Gitterwerk 4 nicht nur den Sohlen­körper 3 vor Abnützung schützt, sondern auch dessen Luftdurchlässigkeit aufrecht erhält und die vorhandenen Kräuter voll zur Geltung bringen kann.


    Ansprüche

    1. Innensohle für Schuhe, mit einem Sohlenkörper (3) aus Fasermaterial od. dgl., gekennzeichnet durch die Kombination der an sich bekannten Merkmale, daß im Sohlenkörper (3) Kräuter (5) eingebettet sind und oberseitig auf dem Sohlenkörper (3) ein Gitterwerk (4) od.dgl. aufgebracht ist.
     
    2. Innensohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gitterwerk (4) aus einem baumwollenen Dreherge­webe besteht.
     
    3. Innensohle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Gitterwerk (4) mittels eines lösungs­mittelfreien Klebers, vorzugsweise Latex, auf den Sohlenkörper (3) aufgeklebt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht