(19)
(11) EP 0 211 091 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.02.1987  Patentblatt  1987/09

(21) Anmeldenummer: 85109561.2

(22) Anmeldetag:  30.07.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E02F 3/43
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: Fischer, Jürgen, Dipl.-Ing.
D-2080 Pinneberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Fischer, Jürgen, Dipl.-Ing.
    D-2080 Pinneberg (DE)

(74) Vertreter: Schmidt-Bogatzky, Jürgen, Dr. Ing. Huth, Dietrich & Partner 
Warburgstrasse 50
20354 Hamburg
20354 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hydraulische Steuereinrichtung für eine an einem Fahrzeug angebrachte Frontladeeinrichtung


    (57) Die Erfindung betrifft eine hydraulische Steuerein­richtung für eine an einem Fahrzeug angebrachte Frontladeeinrichtung wie Schaufellader od. dgl. mit einem Arbeitswerkzeug, das drehbar am freien Ende einer mit ihrem entgegengesetzten Ende drehbar mit dem Fahrzeug (1) verbundenen Hubschwinge (2) od. dgl. befestigt ist, mit jeweils mindestens einem doppelt­wirkenden Hubzylinder (10) zum Heben oder Senken der Hubschwinge (2), mit mindestens einem doppeltwirkenden Kippzylinder (20) zum Kippen des Arbeitswerkzeugs, mit je einem hydraulischen Stellventil für den Hubzylinder (10) und den Kippzylinder (20) und mit einem Steuerventil, das eine die Parallelführung des Ar­beitswerkzeugs ermöglichende sowie die Parallelfüh­rung sperrende Stellung aufweist. Die ringseitigen Zylinderräume der Kippzylinder (20) sind mit dem ring­seitigen Zylinderraum des Hubzylinders (10) bzw. den ringseitigen Zylinderräumen der Hubzylinder 10 hy­draulisch verbunden. Die der Parallelführung dienende Stellung des Steuerventils ist die von der Stellung des Hubzylinderstellventils unabhängige Grundstel­lung, in der ein im Steuerventil ausgebildeter Durch­gangskanal den kolbenseitigen Zylinderraum der Kipp­zylinder (20) über Leitungen mit dem Hubzylinderstell­ventil verbindet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Steuerein­richtung für eine an einem Fahrzeug angebrachte Frontladeeinrichtung wie Schaufellader od. dgl. mit einem Arbeitswerkzeug, das drehbar am freien Ende einer mit ihrem entgegensetzten Ende drehbar mit dem Fahrzeug verbundenen Hubschwinge od. dgl. befestigt ist, mit jeweils mindestens einem doppeltwirkenden Hubzylinder zum Heben oder Senken der Hubschwinge, mit mindestens einem doppeltwirkenden Kippzylinder zum Kippen des Arbeitswerkzeugs, mit je einem hydrau­lischen Stellventil für den Hubzylinder und den Kippzylinder und mit einem Steuerventil, das eine die Parallelführung des Arbeitswerkzeugs ermöglichende sowie eine die Parallelführung sperrende Stellung aufweist.

    [0002] Eine derartige Steuereinrichtung ist durch die DE-A 28 34 480 bekannt geworden. Bei dieser Steuerein­richtung verbindet das Steuerventil in seiner der Parallelführung dienenden Stellung den ringseitigen Zylinderraum des Hubzylinders über einen ersten Kanal mit dem kolbenseitigen Zylinderraum des Kippzylinders und in seiner anderen, die Parallelführung sperrenden Stellung, den ringseitigen Zylinderraum des Hubzylin­ders über einen Kanal direkt mit dem Hubzylinder­stellventil. Die der Parallelführung dienende Stel­lung des Steuerventils ist seine von der Stellung des Hubzylinderstellventils unabhängige Grundstellung. Der ringseitige Zylinderraum des Kippzylinders ist über einen Durchgangskanal im Steuerventil in dessen Grundstellung und eine eigene Leitung mit dem Hubzy­linderstellventil verbunden. Zweckmäßigerweise ist das Steuerventil als Magnetventil so ausgebildet, daß es im stromlosen Zustand in der Grundstellung steht. Das Hubzylinderstellventil ist mit elektrischen Ansteuerkontakten für das Steuerventil versehen.

    [0003] Bei dieser Steuereinrichtung besteht der Nachteil, daß zum Ankippen des Arbeitsgeräts bei z. B. einer Lastaufnahme die ringseitigen Kolbenflächen mit Druck beaufschlagt werden. Hierdurch sind verhältnismäßig hohe Drücke in dem hydraulischen Teilkreislauf erfor­derlich. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß aufgrund der hydraulischen Schaltung aus kinemati­schen Gründen die Hubzylinder zwar unterhalb der Hubschwinge, die Kippzylinder jedoch oberhalb der Hubschwinge angeordnet werden müssen. Hierdurch ist für die Hubschwinge eine starke Kröpfung erforder­lich, wodurch aus Festigkeitsgründen eine besonders große Dimensionierung der Hubschwinge erforderlich ist, die dadurch relativ schwer wird. Ein weiterer Nachteil der bekannten Kippzylinderanordnung besteht darin, daß kinematisch bedingt der Schwenkbereich des Arbeitsgeräts nur begrenzt ist. Außerdem treten an den Kolbenstangen der Kippzylinder erhebliche Knick­lasten auf, die eine angepaßt starke Dimensionierung der Kolbenstangen erfordern. Besonders nachteilig sind die in den Kippzylindern auftretenden passiven Drücke, die z. B. beim Arbeitsvorgang "vorwärtspla­nieren" auftreten. Bei Arbeitsvorgang "rückwärts­planieren" besteht eine große Knickgefahr der aus­gefahrenen Kippzylinderkolbenstangen. Weiterhin hat die bekannte Anordnung der Kippzylinder den grund­sätzlichen Nachteil, daß beim Auskippen des Arbeits­gerätes die Kolbenseite der Kippzylinder beaufschlagt wird und deshalb eine geringe Auskippgeschwindigkeit erzielt wird. Dieser Nachteil wird in der Praxis durch ein zusätzliches Eilgangventil ausgeglichen, was die Steuereinrichtungen verteuert. Ein weiterer Nachteil der bekannten Anordnung besteht darin, daß zum Losbrechen des Ladegutes das Hydrauliköl auf die Ringseite d. h., die kleinere Fläche der Kippzylinder geleitet wird und deshalb entsprechend geringere Brechkräfte erreicht werden.

    [0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die gat­tungsgemäße Steuereinrichtung so zu verbessern, daß aufgrund wirkungsvollerer Ausnutzung der hydrau­lischen Drücke die Kröpfung der Hubschwinge ver­ringert, der Schwenkbereich des Arbeitsgerätes ver­größert, die Knickgefährdung der Kippzylinderkolben­stangen ausgeschlossen, die passiven Drücke in den Kippzylindern beim "Vorwärtsplanieren" vermindert und die Brechkraft am Arbeitsgerät vergrößert wird. Außerdem soll durch die Anordnung der Zylinder die Auskippgeschwindigkeit des Arbeitsgeräts ohne Hilfs­mittel d. h. ohne Eingangventil vergrößert und damit ein Kostenvorteil erzielt werden.

    [0005] Erfindunggemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe da­durch, daß die ringseitigen Zylinderräume der Kipp­zylinder mit dem ringseitigen Zylinderraum des Hub­zylinders bzw. den ringseitigen Zylinderräumen der Hubzylinder in hydraulischer Wirkverbindung stehen, und daß die der Parallelführung dienende Stellung des Steuerventils die von der Stellung des Hubzylinder­stellventils unabhängige Grundstellung ist, in der ein im Steuerventil ausgebildeter Durchgangskanal den kolbenseitigen Zylinderraum des Kippzylinders über Leitungen mit dem Hubzylinderstellventil verbindet.

    [0006] Weitere Merkmale der Erfindung werden in den Unter­ansprüchen beschrieben.

    [0007] In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt:

    Fig. 1 ein Fahrzeug mit einer Frontladeeinrichtung mit einer erfindungsgemäßen Steuereinrichtung in einer schematischen Seitenansicht

    Fig. 2 das Schaltbild der elektrohydraulischen Steu­ereinrichtung für das Fahrzeug nach Fig. 1

    Fig. 3 bis 5 weitere Schaltbilder von elektrohydraulischen Steuereinrichtungen für das Fahrzeug nach Fig. 1

    Fig. 6 ein Arbeitsgerät in einer oberen Stellung der Frontladeeinrichtung in einer Seitenansicht

    Fig. 7 ein Arbeitsgerät in einer unteren Stellung der Frontladeeinrichtung in einer Seitenansicht



    [0008] Bei dem in Fig.1 schematisch dargestellten Fahrzeug 1 ist an dessen Frontseite um ein Gelenk schwenkbar eine gekröpfte Hubschwinge 2 angeordnet, an deren freiem Endabschnitt schwenkbar ein Arbeitsgerät 3 gelagert ist. Die Höhenverschwenkung der Hubschwinge 2 erfolgt in bekannter Weise durch Hubzylinder 10. Unterhalb der Hubschwinge 2 sind ferner Kippzylinder 20 angeordnet, die mittels einer Schwenkeinrichtung 27 mit dem Arbeitsgerät 3 und der Hubschwinge 2 verbunden sind und bei Einwirkung der Kippzylinder 20 ein Verschwenken des Arbeitsgeräts 3 an der Hub­schwinge 2 ermöglichen. Hierzu ist das Arbeitsgerät 3 an einer Traverse 19 befestigt, die um ein Gelenk 7 am freien Endabschnitt der Hubschwinge 2 schwenkbar ist. Die Kolbenstangen 24 der Kippzylinder 20 sind mittels Gelenken 4 mit Hebeln 8, 9 verbunden, von denen die Hebel 8 mittels Gelenken 6 an der Hub­schwinge 2 und die Hebel 9 mittels Gelenken 5 an der Traverse 19 befestigt sind. Je nach Betätigungsrich­tung der Kolbenstangen 24 verschwenkt das Arbeits­gerät 3 mittels der Schwenkeinrichtung 27 nach oben oder nach unten, wobei konstruktiv jeweils zwei Endstellungen vorbestimmt sind (Fig. 6 und 7).

    [0009] In Fig. 2 ist das Schaltbild der elektrohydraulischen Steuereinrichtung 28 dargestellt, die aus jeweils zwei Kippzylindern 20, Hubzylindern 10, einem Steuer­ventil 30, einem Hubzylinderstellventil 40 und einem Kippzylinderstellventil 50 besteht. Die Hubzylinder 10 und Kippzylinder 20 sind beidseitig mit Hydraulik­öl beaufschlagbar, das in einem Tank 82 mit einer Hydraulikpumpe 80 gesammelt wird. Das Steuerventil 30 ist in an sich bekannter Weise als Magnetventil ausgebildet und kann über elektrische Ansteuerkontak­te 35 geschaltet werden. Der ringseitige Zylinderraum 21 der Kippzylinder 20 ist über Leitungen 26, 90, 16 mit dem ringseitigen Zylinderraum 11 des einen Hub­zylinders 10 verbunden. Die Leitung 90 ist an einen Durchgangskanal des Steuerventils 30 angeschlossen. Ferner besteht zwischen der einen Leitung 26 und dem Kippzylinderstellventil 50 über eine Leitung 93 eine hydraulische Verbindung. Die kolbenseitigen Zylin­derräume 22 der Kippzylinder 20 sind über eine Lei­tung 91 mit dem Hubzylinderstellventil 40 und über eine Leitung 92 mit dem Kippzylinderstellventil 50 verbunden. Die Leitung 91 steht ferner über eine Leitung 17 mit dem ringseitigen Zylinderraum 12 des anderen Hubzylinders 10 in Verbindung.

    [0010] Der unter den Kolben 14 der Hubzylinder 10 befind­liche Hubzylinderraum 13 ist mittels Leitungen 18, 94 mit dem Hubzylinderstellventil 40 verbunden. In der Leitung 94 ist eine Drossel 70 mit einem im Beipaß geschalteten Rückschlagventil 71 und in der Leitung 91 ist eine Drossel 60 mit einem ebenfalls in einem Beipaß geschalteten Rückschlagventil 61 vorgesehen. Das Hubzylinderstellventil 40 ist mit einer Hydrau­likpumpe 80 verbunden. Von dem Hubzylinderstellventil 40 führt eine Leitung 81 zum Kippzylinderstellventil 50, so daß diese ebenfalls von der Hydraulikpumpe 80 mit Hydrauliköl beaufschlagt werden kann. Ein am Kippzylinderstellventil 50 vorgesehener Ablauf führt überschüssiges Hydrauliköl in den Tank 82 zurück.

    [0011] Das Steuerventil 30 verbindet in seiner der Parallel­führung dienenden Stellung 0 den ringseitigen Zylin­derraum 11 des einen Hubzylinders 10 über einen durch die Leitungen 16, 90, 26 gebildeten ersten Kanal mit dem ringseitigen Zylinderraum 21 der Kippzylinder 20. In seiner anderen die Parallelführung sperrenden Stellung I verbindet das Steuerventil 30 den ring­seitigen Zylinderraum 11, 12 der beiden Hubzylinder 10 über einen durch die Leitungen 16, 17, 91 gebil­deten Kanal direkt mit dem Hubzylinderstellventil 40. Die der Parallelführung dienende Stellung des Steuer­ventils 30 ist die von der Stellung des Hubzylinder­stellventils 40 unabhängige Grundstellung, in der ein im Steuerventil 30 ausgebildeter Durchgangskanal den kolbenseitigen Zylinderraum 22 der Kippzylinder 20 über Leitungen 25, 91 mit dem Hubzylinderstellventil 40 verbindet.

    [0012] In der Leitung 94 die mit der Leitung 18 das Hubzy­linderstellventil 40 mit dem Hubzylinderraum 13 der Hubzylinder 10 verbindet, ist eine Drossel 70 mit Rückschlagventil 71 derart angeordnet, daß beim Absenken der Hubschwinge 2 mit Arbeitsgerät 3 aus dem Zylinderraum 13 Hydrauliköl in der Durchflußmenge gedrosselt über das in Stellung c befindliche Hubzy­linderstellventil 40 zum Tank 82 und beim Anheben der Hubschwinge 2 Hydrauliköl von der Hydraulikpumpe 80 über das in Stellung a befindliche Hubzylinderstell­ventil 40 ungedrosselt in die Hubzylinderräume 13 fließt.

    [0013] Für die Parallelführung des Arbeitsgerätes 3 beim Heben der Hubschwinge 2 befindet sich das Hubzylin­derstellventil 40 in der Stellung a und das Steuer­ventil 30 in seiner Grundstellung 0. Die Hydraulik­pumpe 80 fördert Öl ungedrosselt bei geöffnetem Rückschlagventil 71 über die Leitungen 94, 18 in die Zylinderräume 13 der Hubyzlinder 10. Die durch die Verschiebung des Kolben 14 verdrängte Ölmenge des Zylinderraumens 11 fließt über die Leitungen 16, 90, 26 in die Zylinderräume 21 der Kippzylinder 20. Das von den Kolben 23 verdrängte Öl fließt aus den Kipp­zylinderräumen 22 über die Leitungen 25, 91 über die Drossel 60 durch das Hubzylinderstellventil 40 in den Tank 82 zurück. Die beim Heben verdrängte Ölmenge des Zylinderraumes 12 fließt über die Leitungen 17, 91 direkt über die Drossel 60 in den Tank 82. Durch die Drossel 60 wird sichergestellt, daß beim Heben der Hubschwinge 2 alle Zylinderräume vollständig mit Öl gefüllt sind.

    [0014] Für die Parallelführung des Arbeitsgerätes 3 beim Senken der Hubschwinge 2 befindet sich das Hubzylin­derstellventil 40 in Stellung c und das Steuerventil 30 in Stellung 0. Die Hydraulikpumpe 80 förder Öl ungedrosselt bei geöffnetem Rückschlagventil 61 über die Leitungen 91, 25 in die Zylinderräume 22 der Kippzylinder 20. Die durch die Verschiebung der Kolben 23 verdrängt Ölmenge der Zylinderräume 21 fließt über die Leitungen 26, 90, 16 in den Zylinder­raum 11 des einen Hubzylinders 10. Die von den Kolben 14 verdrängte Ölmenge der Zylinderräume 13 fließt durch die Leitungen 18, 94 über die Drossel 70 und das Hubzylinderstellventil 40 in den Tank 82 zurück. Der Zylinderraum 12 des anderen Hubzylinders 10 wird über die Leitungen 91, 17 direkt mit Öl versorgt. Durch die Drossel 70 ist sichergestellt, daß beim Senken der Hubschwinge 2 alle Zylinderräume voll­ständig mit Öl gefüllt sind.

    [0015] In der die Parallelführung sperrenden Stellung I des Steuerventils 30 sind die Leitungen 16, 17 kurzge­schlossen, so daß die Hydraulikkreise für die Hubzy­linder 10 und die Kippzylinder 20 durch das Hubzy­linderstellventil 40 bzw. das Kippzylinderstellventil 50 in bekannter Weise getrennt bedient werden können.

    [0016] Zum Ankippen des Arbeitsgeräts 3 werden die kolben­seitigen Zylinderräume 22 der Kippzylinder 20 über Leitungen 25, 92 und die ringseitigen Zylinderräume 21 der Kippzylinder 20 über Leitungen 26 , 93 mit dem in Stellung a befindlichen Kippzylinderstellventil 50 verbunden. Zum Auskippen des Arbeitsgeräts 3 erfolgt die Verbindung mit dem in Stellung c befindlichen Kippzylinderstellventil 50.

    [0017] In den Fig. 3 bis 5 sind Modifikationen der elektro­hydraulischen Steuereinrichtung 28 dargestellt. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist die Leitung 90 direkt zwischen der Leitung 16 und der Leitung 26 unter Umgehung des Steuerventils 30 angeordnet. Hierdurch ist es möglich, ein einfacher aufgebautes Steuerventils 30 zu verwenden. Der Nachteil dieser Schaltung besteht jedoch darin, daß an den Kippzylin­dern 20 entstehende passive Drücke auch in Stellung I des Steuerventils 30 in die Hubzylinder 10 weitergeleitet werden. In Fig. 4 ist eine Vari­ante der Steuerschaltung nach Fig. 2 dargestellt, bei der die Hubzylinder 10 über die Leitungen 16, 17 direkt an die Leitung 90 angeschlossen sind, die durch das Steuerventil 30 geführt wird. Bei dieser Ausführungsform werden die Hubzylinder 10 unmittelbar parallel zueinander betrieben. Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform der Steuerschaltung nach Fig. 3, bei der ebenfalls unter Verwendung eines vereinfachten Steuerventils 30 die Leitung 90 direkt zwischen den Leitungen 26, 16 angeordnet ist, wobei ergänzend zu der Steuerschaltung nach Fig. 3 die ringseitigen Zylinderräume 11 der Hubzylinder 10 über die Lei­tungen 16, 17 direkt miteinander verbunden sind. Diese Steuerschaltung weist hinsichtlich der passiven Drücke die gleichen Nachteile auf, wie die Steuer­schaltung nach Fig. 3.

    [0018] Durch die Ausbildung der elektrohydraulischen Steuer­einrichtung 28 ist sichergestellt, daß in den Fällen in denen besonders hohe Kräfte erforderlich sind die von der Hydraulikpumpe 80 gelieferten Drücke des Hydrauliköls an der Unterseite der Kolben 23, 14 anliegen. Wenn nur geringere Kräfte zu übertragen sind, liegen die Drücke an den den ringseitigen Zylinderräumen 11, 21 zugewandten Flächen der Kolben 14, 23 an.


    Ansprüche

    1. Hydraulische Steuereinrichtung für eine an einem Fahrzeug angebrachte Frontladeeinrichtung wie Schaufellader od. dgl. mit einem Arbeitswerkzeug, das drehbar am freien Ende einer mit ihrem entgegesetzten Ende drehbar mit dem Fahrzeug verbundenen Hubschwinge od. dgl. befestigt ist, mit jeweils mindestens einem doppeltwirkenden Hubzylinder zum Heben oder Senken der Hubschwinge, mit mindestens einem doppeltwirken­den Kippzylinder zum Kippen des Arbeitswerkzeugs, mit je einem hydraulischen Stellventil für den Hubzy­linder und den Kippzylinder und mit einem Steuer­ventil, das eine die Parallelführung des Arbeits­werkzeugs ermöglichende sowie eine die Parallelfüh­rung sperrende Stellung aufweist, dadurch gekenn­zeichnet, daß die ringseitigen Zylinderräume (21) der Kippzylinder (20) mit dem ringseitigen Zylinderraum (11) des Hubzylinders (10) bzw. den ringseitigen Zylinderräumen (11) der Hubzylinder (10) in hydrau­lischer Wirkverbindung stehen und daß die der Parallelführung dienende Stellung des Steuerventils (30) die von der Stellung des Hubzylinderstellventils (40) unabhängige Grundstellung ist, in der ein im Steuerventil (30) ausgebildeter Durchgangskanal den kolbenseitigen Zylinderraum (22) der Kippzylinder (20) über Leitungen (25, 91) mit dem Hubzylinderstell­ventil (40) verbindet.
     
    2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Steuerventil (30) in seiner der Parallelführung dienenden Stellung 0 den ringseitigen Zylinderraum (11) des einen Hubzylinders (10) über einen durch die Leitungen (16, 90, 26) gebildeten ersten Kanal mit den ringseitigen Zylinderräumen (21) der Kippzylinder (20) und in seiner anderen die Parallelführung sperrenden Stellung I die ringsei­tigen Zylinderräume (11, 12) der Hubzylinder (10) über einen durch Leitungen (16, 17, 91) gebildeten Kanal direkt mit dem Hubzylinderstellventil (40) verbindet.
     
    3. Steuereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Leitung (90) unter Umgehung des Steuerventils (30) zwischen den Leitungen (16, 26) angeordnet ist.
     
    4. Steuereinrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (17) des ringseitigen Zylinderraumes (11) des anderen Hubzylinders (10) mit der Leitung (16) des ersten Hubzylinders (10) ver­bunden ist.
     
    5. Steuereinrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitung (94) die mit der Leitung (18) das Hubzylinderstellventil (40) mit dem Hubzylinderraum (13) verbindet, eine Drossel (70) mit Rückschlagventil (71) derart angeordnet ist, daß beim Absenken der Hubschwinge (2) mit Arbeits­gerät (3) aus dem Zylinderraum (13) Hydrauliköl in der Durchflußmenge gedrosselt über das in Stellung c befindliche Hubzylinderstellventil (40) zum Tank (82) und beim Anheben der Hubschwinge (2) Hydrauliköl von der Hydraulikpumpe (80) über das in Stellung a be­findliche Hubzylinderstellventil (40) ungedrosselt in den Hubzylinderraum (13) fließt.
     
    6. Steuereinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß zur Parallelführung des Arbeitsgeräts (3) beim Absenken der Hubschwinge (2) alle Zylinder­räume vollständig mit Hydrauliköl gefüllt sind, wobei das Rückschlagventil (71) geschlossen, aus dem Hubzy­linderraum (13) über die Leitungen (18, 94) durch die Drossel (70) über das in Stellung c befindliche Hubzylinderstellventil (40) Hydrauliköl gedrosselt in den Tank (82) fließt und mittels der Hydraulikpumpe (80) über das Steuerventil (30) und die Lietungen (91, 25) die Zylinderräume (22) der Kippzylinder (20) mit jeweils gleichem Druck mit Hydrauliköl beauf­schlagbar sind.
     
    7. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine in dem durch die Leitungen 25, 91 zwischen den kolbenseitigen Zylinderräumen (22) der Kippzylinder (20) und dem Hubzylinderstell­ventil (40) gebildeten Kanal derart angeordnete zweite Drossel (60) mit Rückschlagventil (61), daß beim Heben der Hubschwinge (2) in Stellung a des Hubzylinderstellventils (40) und bei einer Stellung 0 des Steuerventils (30) aus den kolbenseitigen Zylin­derräumen (22) über die Leitungen (25, 91) rück­fließendes Hydrauliköl in der Durchlaufmenge gedros­selt über das Hubzylinderstellventil (40) in den Tank (82) fließt.
     
    8. Steuereinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß in Stellung c des Hubzylinderstell­ventils (40) Hydrauliköl ungedrosselt von der Hy­draulikpumpe (80) über das Hubzylinderstellventil (40) und die Leitungen (91, 25) in den kolbenseitigen Zylinderraum (22) eines jeden Kippzylinders (20) fließt.
     
    9. Steuereinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß beim Heben der Hubschwinge (3) das Rückschlagventil (61) geschlossen ist.
     
    10. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ankippen des Arbeits­geräts (3) die kolbenseitigen Zylinderräume (22) der Kippzylinder (20) über Leitungen (25, 92) und die ringseitigen Zylinderräume (21) der Kippzylinder (20) über Leitungen (26, 93) mit dem in Stellung a befind­lichen Kippzylinderstellventil (50) verbunden sind, und daß zum Auskippen des Arbeitsgeräts (3) die kolbenseitigen Zylinderräume (22) der Kippzylinder (20) über Leitungen (25, 92) und die ringseitigen Zylinderräume (21) der Kippzylinder (20) über Lei­tungen (26, 93) mit dem in Stellung c befindlichen Kippzylinderstellventils (50) verbunden sind.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht