[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Leistungsregelung oder Drehmomentbegrenzung
für eine Hydropumpe mit veränderlichem Verdrängungsvolumen (Stellpumpe) mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Leistungsgeregelte Stellpumpen sind bekannt und werden unter anderem dann eingesetzt,
wenn der Antriebsmotor (Elektromotor oder Verbrennungsmotor) eine kleinere Leistung
aufweisen soll ,als es dem sogenannten Leistungseckwert entspricht, der sich aus
dem größten Verdrängungsvolumen bei höchstem zulässigem Druck errechnet.
[0003] Die Leistung einer Stellpumpe errechnet sich bekanntlich aus dem Pumpenstrom, multipliziert
mit dem Arbeitsdruck. Um zu einer Leistungsbegrenzung zu gelangen, müssen der Pumpenstrom
und der Arbeitsdruck gemessen oder entsprechende Werte gebildet und verarbeitet werden.
Während der Arbeitsdruck unmittelbar an Kolbenflächen einer hydraulischen Steuereinrichtung
verwendet werden kann, macht das Messen des Pumpenstromes einen größeren Aufwand erforderlich,
der die Kosten der Leistungsregelung im wesentlichen bestimmt.
[0004] Für diese Zwecke sind in der Praxis ein Strommeßventil (Rexroth), eine mechanische
Rückführung der Stellung des Stellkolbens der Hydropumpe (Volvo) oder eine Pilotsteuerung
in Abhängigkeit vom Stellkolbenweg (Linde) in Gebrach. Nachteilig an diesen Einrichtungen
ist der erhöhte Herstellungsaufwand.
[0005] Bei einer bekannten Leistungsregelung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 (DE-A-32
32 695) wird eine mit dem Stellkolben verbundene Meßfeder benutzt, um die Lage des
Stellkolbens zu messen und als Kraftsignal dem Steuerventil zuzuführen. Das Steuerventil
muß deshalb in der Nähe des Stellkolbens angeordnet werden, was unerwünscht sein kann
und immer noch einen beträchtlichen Aufwand erforderlich macht.
[0006] Mit der Erfindung ist eine Leistungsregelung, insbesondere für einen Überlastschutz
des Antriebsmotors, mit wesentlich verringertem technischem Aufwand erzielbar. Von
besonderem Vorteil ist, daß das Steuerventil nicht an der Stellpumpe selbst angebracht
sein muß.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Leistungsregelung wird vorausgesetzt, daß die Kolbenrückholeinrichtung
so ausgebildet ist, daß jeder Stellung des Stellkolbens eine bestimmte Höhe des
Steuerdrucks entspricht. Diese Voraussetzung ist bei einer Feder oder einem Federpaket
als Kolbenrückstelleinrichtung gegeben, und zwar unabhängig davon, ob eine unmittelbare
Einwirkung auf den Stellkolben stattfindet oder über ein Zwischenglied, beispeilsweise
die Schrägscheibe einer Axialkolbenpumpe. Die Kolbenverstelleinrichtung sollte eine
nichtlineare Kennlinie aufweisen, und zwar mit abnehmendem Pumpenstrom z.B. sich erhöhende
Federsteifigkeit. Der Steuerdruck sollte also stärker zunehmen,als es der Abnahme
des Pumpenstromes entspricht.
[0008] Wenn die besprochenen Verhältnisse gegeben sind, genügt zur Durchführung der Erfindung
ein einfaches Steuerventil mit zwei Kolbenflächen, wobei die eine Kolbenfläche mit
dem Arbeitsdruck und die andere Kolbenfläche mit dem Steuerdruck beaufschlagt werden.
Das Steuerventil bildet gewissermaßen ein Produkt aus Arbeitsdruck und Pumpenstrom,
wobei die Größe des Pumpenstroms als Drucksignal in Form des Steuerdrucks in die Leistungsregelung
eingegeben wird.
[0009] Das Steuerventil kann als federbelasteter Schieberkolben mit zwei Steuerkanten ausgebildet
sein. Dies stellt nicht nur eine außerordentlich ökonomische Lösung des Leistungsregelungsproblems
dar, es ist auch die erforderliche Baugröße außerordentlich klein (kaum gröser als
ein konventioneller Kompensator mit zwei Schieberkolben) und kann im Ventilgehäuse
von anderen Ventilen mit untergebracht werden.
[0010] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Axialkolbenpumpe mit Leistungsregelung im Querschnitt,
Fig. 2 eine vergrößerte Einzelheit aus Fig. 1,
Fig. 3 ein Pumpenstrom-Arbeitsdruck-Diagramm,
Fig. 4 ein weiteres Pumpenstrom-Arbeitsdruck-Diagramm und
Fig. 5 eine abgeänderte Axialkolbenpumpe.
[0011] Die Axialkolbenpumpe 1 weist ein Pumpengehäuse 2 mit einem Gehäusedeckel 3 auf, der
als Steuerplatte ausgebildet ist, ferner sind eine Schrägscheibe 4, eine Zylindertrommel
5 mit darin angebrachtem Pumpenkolben 6 und ein Stellkolben 7 vorgesehen. Die Zylindertrommel
5 weist eine Keil verzahnung zum Antrieb durch eine Antriebswelle 8 auf , die in Lagern
des Gehäuses 2 bzw. des Gehäusedeckels 3 gelagert ist. Die Kolben 6 stützen sich
über Gleitschuhe 9 an der Schrägscheibe 4 ab. Die Schrägscheibe 4 ist schwenkbar gelagert
und wird über eine Rückholeinrichtung 10 in Richtung maximaler Schrägstellung entgegen
der Einwirkungsmöglichkeit des Stellkolbens 7 gedrängt. In dem Gehäusedeckel 3 sind
Einlaß- und Auslaßkanäle 11, 12 vorgesehen, die jeweils in nierenförmigen Schlitzen
an der Innenseite des Deckels 3 enden. Über den Einlaßkanal 11 wird Hydraulikflüssigkeit
von einem Tank 13 angesaugt, durch Drehung der Zylindertrommel 5 auf die Druckseite
geschafft und in den Auslaßkanal 12 hineinverdrängt. Je nach dem Schluckvermögen eines
angeschlossenen hydraulischen Verbrauchers baut sich im Auslaßkanal ein entsprechender
Arbeitsdruck oder Systemdruck auf.
[0012] Fig. 2 zeigt die Rückholeinrichtung 10 und den Stellkolben 7 in vergrößerter Darstellung.
Die Rückholeinrichtung enthält ein Federpaket mit zwei Druckfedern 15 und 16, die
ineinander gefügt sind und deren Federweg unter schiedlich groß ist. Die Feder 16
stellt eine Zusatzfeder dar, die erst nach einer gewissen Schwenkung der Schrägscheibe
4 zur Wirkung kommt und dann eine Kraft zusätzlich zur Feder 15 ausübt. Es wird so
eine geknickte Federcharakteristik der Gesamtanordnung erzielt. Erstrebenswert ist
eine Federcharakteristik, die in einem Kraft-Weg-Diagramm progressiv steiler wird.
[0013] Der Stellkolben 7 ist in einem Zylinder 17 geführt, der über eine Steuerleitung
18 mit einem Steuerventil 20 verbunden ist. Dieses steht über eine Druckleitung 19
mit dem Pumpenauslaßkanal 12 in Verbindung. Eine Abflußleitung 14 stellt eine Verbindung
zum Tank 13 her.
[0014] Das Steuerventil 20 ist in einem Gehäuse 21 untergebracht, welches noch weitere
Ventile aufnehmen kann, beispielsweise ein Druckbegrenzungsventil 40. Das Steuerventil
20 besitzt einen Schieberkolben 22, der in einer Bohrung 23 mit der Querschnittsfläche
A1 geführt ist und einen Steuerkolbenbund 24 mit zwei Steuerkanten aufweist, die mit
entsprechenden Kanten zwischen der Ventilbohrung 23 und einer Steuerbohrung 25 zusammenarbeiten.
In der Zeichnung links vom Steuerkolbenbund 24 steht die Ventilbohrung 23 über die
Druckleitung 19 mit dem Arbeitsdruck in Verbindung, während rechts von dem Steuerkolbenbund
24 eine Verbindung zur Abflußleitung 14 gegeben ist. Diese Verbindung läuft im vorliegenden
Fall über einen Steuerkanal 35 und eine Ventilbohrung 33 des Druckbegrenzungsventils
40, welches einen Schieberkolben 32 und einen Steuerkolbenbund 44 besitzt, der normalerweise
den über 19 zugeführten Systemdruck vom Steuerkanal 35 absperrt. Wenn der Steuerbund
24 seine Mittelstellung zur Steuerbohrung 25 einnimmt, fließt ein gedrosselter Leckstrom
von der Druckleitung 19 zur Abflußleitung 14, so daß sich in der Steuerbohrung 25
ein mittlerer Druck einstellt, der als Steuerdruck über die Steuerdruckleitung 18
dem Stellkolben 7 zugeführt wird.
[0015] Fluchtend zur Ventilbohrung 23 ist eine Steuerkammerbohrung 26 vorgesehen, die zur
Aufnahme eines Steuerkolbens 27 und einer Ventilfeder 28 dient. Der Steuerraum 26
ist über einen Verbindungskanal 29 mit der Steuerleitung 18 verbunden, so daß die
eine Seite des Steuerkolbens 27 unter Steuerdruck steht. Die andere Seite des Kolbens
27 ist mit der Abflußleitung 14 verbunden. Der Steuerkolben 27 wird demnach entsprechend
seiner Querschnittsfläche A2 und dem Steuerdruck P
c sowie durch die Kraft F1 der Ventilfeder 28 gegen den Schieberkolben 22 gedrängt
, der seinerseits auf der Fläche A1 unter dem Arbeits- oder Systemdruck P
s steht. In der Gleichgewichtsstellung gilt somit:
P
s . A1 = P
c . A2 + F1 .
[0016] Die Betriebsweise der Regeleinrichtung ist wie folgt: Beim Anlauf befindet sich die
Schrägscheibe 4 in ihrer maximalen Schwenkstellung, d.h. die Axialkolbenpumpe ist
auf maximales Verdrängungsvolumen eingestellt. Es sei angenommen, daß der nicht gezeichnete,
an der Welle 8 angreifende Antriebsmotor auf Solldrehzahl gebracht wird. Es wird
dann der maximale Pumpenstrom Q1 (Fig. 3 und 4) an einen nicht gezeigten hydraulischen
Verbraucher geliefert, dessen Eigenschaften die Höhe des sich einstellenden Arbeitsdruckes
in der Auslaßleitung 12 bestimmt. Es sei angenommen, daß sich ein höherer Druck als
P1 (Fig. 3 und 4) einstellt. Dabei wird ein Ungleichgewicht am Schieberkolben 22
erreicht, d.h. der Schieberkolben wandert in der Zeichnung nach rechts und gibt einen
größeren Drosselquerschnitt zwischen seiner Druckzuführseite und der Steurbohrung
25 frei, so daß der Steuerdruck in der Steuerdruckleitung 18 ansteigt und der Stellkolben
7 verschoben wird. Dadurch wird die Schrägscheibe 4 in eine Stellung für herabgesetzten
Pumpenstrom verschwenkt, was durch die fallende Kennlinie im QP-Diagramm der Fig.
3 und 4 dargestellt ist. Der erhöhte Steuerdruck ist andererseits auf den Kolben 27
rückgeführt, so daß sich das Ventil 20 in seine Gleichgewichtslage rückbewegt, wobei
im wesentlichen die Füllung des Zylinders 17 sich nicht weiter verändert. Die Pumpe
liefert dann einen bestimmten Pumpenstrom bei dem angefor derten Arbeitsdruck. Wenn
ein nochmals erhöhter Arbeitsdruck von dem Verbraucher angefordert wird, dann führt
dies zum erneuten Ansprechen des Steuerventils 20 und einer weiteren Erhöhung des
Steuerdrucks mit der Folge der Verstellung der Schrägscheibe 4 auf einen nochmals
verringerten Pumpenförderstrom.
[0017] Unter der Voraussetzung einer linearen Federkennlinie der Rückholeinrichtung 10
wird die Neigung der QP-Kennlinie in Fig. 3 oder 4 durch das Verhältnis der Querschnittsflächen
des Steuerbundes 24 zum Steuerkolben 27, d.h. entsprechend dem Wert A1/A2 bestimmt.
Je größer die Fläche A2 ist, umso flacher wird die QP-Kennlinie. Durch entsprechende
Wahl des Verhältnisses A1:A2 kann man demnach das Verhalten der Regeleinrichtung bestimmen.
[0018] Ein weiteres Mittel der Beeinflussung der Regelcharakteristik besteht darin, die
Kennlinie der Rückholeinrichtung 10 zu beeinflussen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
geschieht dies durch die Feder 16, der eine Federkennlinie K2 zukommen mag. Es sei
angenommen, daß die Feder 16 im Betriebspunkt Q2 P2 (Fig. 4) zur Wirkung kommt, d.h.
infolge der zurückweichenden Schrägscheibe 4 beaufschlagt wird. Der weiteren Schwenkung
der Schrägscheibe 4 auf verringertem Pumpenstrom stehen somit die beiden Federn 15
und 16 mit den Kennlinien K1 und K2 entgegen. Es wird deshalb eine relativ größere
Stellkolbenkraft benötigt, die nur durch einen relativ höheren Steuerdruck P
c erzeugt werden kann. Gemäß der angeführten Gleichung führt dies zu einem höheren
Arbeits- oder Systemdruck P
s, verglichen mit dem Fall ohne die Feder 16. Es wird deshalb die "gebrochene" Charakteristik
nach Fig. 4 erreicht.
[0019] Bei unzulässig hohen Drücken spricht das Druckbegrenzungsventil 40 an und erhöht
den Steuerdruck P
c so weit, daß die Pumpe in ihre Nullhubstellung schwenkt. Dies ist bei P3 in Fig.
4 dargestellt.
[0020] Die Neigung der Kennlinie zwischen P1 und P2 in Fig. 3 stellt eine rohe Annäherung
an eine Hyperbel dar. Die Annäherung an eine Hyperbel ist in der Kennlinie der Fig.
besser . Durch entsprechende Gestaltung der Rückholeinrichtung 10 kann die Annäherung
an eine Hyperbel noch weiter getrieben werden. Im allgemeinen ist es aber ausreichend,
die Annäherung gemäß Fig. 3 oder 4 an die ideale Hyperbel zu erzielen, wenn es darum
geht, nur einen Überlastschutz für den Antriebsmotor zu schaffen.
[0021] Das Überlastschutz-Steuerventil 20 kann mit weiteren Ventilen gekoppelt sein, um
zu einer Regelung des Stellmotors zu gelangen, denn es spricht nur im Grenzfall zu
Überlastschutzzwecken an.
[0022] Fig. 5 zeigt eine Axialkolbenpumpe 1a, bei der zwei Stellkolben 7a, 7b vorgesehen
sind. Während der - größere - Stellkolben 7a über die Steuerleitung 18 mit dem Überlastschutz-Steuerventil
20 verbunden ist, ist der - kleinere - Stellkolben 7 b mit einer Abzweigleitung 12b
der Auslaßleitung 12 verbunden und empfängt den Systemdruck. Der kleinere Stellkolben
7b bildet, zusammen mit einer nicht dargestellten Rückholfeder, die Rückholeinrichtung
10 der Schrägscheibe 4. Auch hierbei läßt sich ein steigender Steuerdruck im Zylinder
17 in Abhängigkeit von der Schwenkstellung der Schrägscheibe 4 erzielen.
1. Leistungsregelung oder Drehmomentbegrenzung für eine Hydropumpe mit veränderlichem
Verdrängungsvolumen, mit folgenden Merkmalen:
zur Verstellung des Verdrängungsvolumens (Q) ist ein Verstellorgan (4, 7, 10) mit
Stellkolben (7) vorgesehen;
ein Steuerventil (20) regelt die Höhe des Steuerdrucks (Pc) und weist hierzu ein Steuerglied (22) mit einer ersten Steuerkolbenfläche (A1) auf,
die - entgegen der Kraft (F1) einer Ventilfeder (28) - vom Arbeitsdruck (Ps) beaufschlagt ist;
der Stellkolben (7) ist vom Steuerdruck (Pc) entgegen der Wirkung einer Rückholeinrichtung (10) verschiebbar;
gekennzeichnet durch folgende Maßnahmen:
die Rückholeinrichtung (10) ist so ausgebildet, daß jeder Stellung des Stellkolbens
(7) eine bestimmte Höhe des Steuerdruckes (Pc) entspricht;
das Steuerventil (20) weist - entgegen der Wirkung der ersten Steuerkolbenfläche (A1)
- eine zweite Steuerkolbenfläche (A2) auf, die vom Steuerdruck (Pc) beaufschlagt ist.
2. Leistungsregelung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstelleinrichtung (10) aus einer oder mehreren
Federn (15, 16) besteht.
3. Leistungsregelung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federn (15, 16) in ihrem Federweg nacheinander zur
Wirkung gelangen.
4. Leistungsregelung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Steuerkolbenfläche (A2) größer als die erste
Steuerkolbenfläche ist.
5. Leistungsregelung nach Anspruch 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Größen der ersten und zweiten Steuerkolbenfläche
(A1/A2) zueinander sowie die Federkennlinien (K1, K2) und die Federwege der Federn
(15, 16) der Rückstelleinrichtung (10) so gewählt sind, daß eine Annäherung an eine
konstante Leistungsbegrenzung (Hyperbel in einem QP-Diagramm) erzielt wird.