(19)
(11) EP 0 211 141 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.02.1987  Patentblatt  1987/09

(21) Anmeldenummer: 86104144.0

(22) Anmeldetag:  25.03.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65B 59/00, B65B 21/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI NL

(30) Priorität: 04.04.1985 DE 3512462

(71) Anmelder: H&K Verpackungstechnik GmbH
D-4600 Dortmund 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Friedhelm
    D-4600 Dortmund 30 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Maschine zum Ein- und Auspacken von Flaschen, Mehrstückverpackungen in bzw. aus Kästen


    (57) Bei einer Maschine zum Ein- und Auspacken von Flaschen wird eine möglichst wirtschaftliche Lagerung von Schnellwechselsätzen gefordert, wobei diese in ihrer gesamten Einheit, bestehend aus Flaschenführungsrahmen, Flaschenleitblechen, Greiferkopf und dgl., entnehmbar und möglichst im eigentlichen Maschinenbereich für das Bedienungspersonal störungsfrei gelagert werden sollen, ohne daß dafür weitere Nebenplätze für spezielle Magazine zum Stapeln dieser Einheiten erforderlich werden. Hierzu wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß oberhalb der Greifertraverse (3) eine die komplette Greiferkopfeinheit (9) einschließlich der Flaschenführungsteile (6, 7) aufnehmende Formatwechseleinrichtung (8) angeordnet ist, mittels welcher die vorhandene Einheit (13, 14) komplett entnehmbar und zum Stapelplatz (10, 10) verfahrbar und die umzurüstende Einheit (14) wieder in die Greiferkopftraverse (3) einhängbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Ein- und Auspacken von Flaschen, MehrstUckverpackungen in bzw. aus Kästen und dgl., bestehend aus einem Zu- und/oder Ablauftisch für die umzusetzenden Flaschen und einem vor diesem Tisch angeordneten Förderer für die Kästen sowie einer Uber beide Stationen verfahrbaren Greifertraverse, in welcher der die umzusetzenden Flaschen oder dgl. erfassende Greiferkopf austauschbar gehalten ist.

    [0002] Maschinen dieser Art werden als Hochleistungsmaschinen vorzugsweise in der Getränkeindustrie zum Umsetzen von gerade befüllten Flaschen in Kästen sowie zum Auspacken von zurückgekehrten Flaschen eingesetzt. Aufgrund der unterschiedlichen Flaschenarten und -größen setzen sich in solchen Betrieben in einem stärker werdenden Maße Mehrsortenanlagen durch, die es gestatten, mehrere Sorten von Flaschen nacheinander zu behandeln, beispielsweise kleine und große Flaschen oder aber auch Flaschen unterschiedlichen Formats. Hierzu ist es erforderlich, die betreffenden Maschinen zum Ein-und Auspacken der Flaschen auf das jeweilige andere Format und auf die dazu speziell eingesetzten Kästen umzurüsten. Eine derartige Umrüstung ist vielfach zeitraubend und aufgrund der stellenweise sehr gewichtigen Greiferköpfe insbesondere bei Hochleistungsmaschinen mit mehreren Einzelköpfen schwierig. Andererseits stellen die entsprechend ausgebildeten kompletten Greiferköpfe mit den zugehörigen Flaschenführungsrahmen und entsprechend ausgebildeten Flaschenleitflächen erhebliche Materialmassen dar, die in dem Bereich einer solchen Ein- und Auspackmaschine zur Verfügung stehen und bevorratet werden müssen. Dieses führt bei verschiedenen Betrieben zu erheblichen Platzproblemen und auch zu Behinderungen bei der Bedienung einer solchen Maschine.

    [0003] Die vorliegende Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, bei einer Maschine der eingangs genannten Art eine möglichst wirtschaftliche Lagerung solcher Schnellwechselsätze zu schaffen, wobei diese in ihrer gesamten Einheit, bestehend I aus Flaschenführungsrahmen, Flaschenleitblechen, Greiferkopf und dgl. als Einheit entnehmbar und möglichst im eigentlichen Maschinenbereich für das Bedienungspersonal störungsfrei gelagert werden sollen, ohne daß dafür weitere Nebenplätze für spezielle Magazine zum Stapeln dieser Einheiten erforderlich werden. Darüber hinaus ist die Aufgabe gestellt, die einzelnen Baugruppen solcher kompletter Greiferkopfeinheiten selbständig ineinander stapelbar auszubilden, so daß bei einem Formatwechsel mittels einer Formatwechseleinrichtung die einzelnen Baugruppen als komplette Einheit entnommen und auch in mehreren Einheiten gestapelt werden können, was zu einer weiteren erheblichen Platzeinsparung fUhrt.

    [0004] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe bei einer Maschine der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß oberhalb der Greifertraverse eine die komplette Greiferkopfeinheit einschließlich der Flaschenzuführungsteile aufnehmende Formatwechseleinrichtung angeordnet ist, mittels welcher die vorhandene Einheit komplett entnehmbar und zum Stapelplatz verfahrbar und die umzurüstende Einheit wieder in der Greiferkopftraverse einhängbar ist.

    [0005] In selbständiger Ausbildung der Erfindung wird bei einer Greiferkopfeinheit, bestehend aus dem eigentlichen Greiferkopf, einem Flaschenführungsrahmen und Flaschenleitblechen, vorgeschlagen, daß der Greiferkopf, der FlaschenfUhrungsrahmen und die Flaschenleitbleche als Schnellwechselsatz ineinander stapelbar ausgebildet sind und eine zum Austausch vorbereitete komplette Einheit bilden, wobei die jeweils untere Einheit mit Rasteinrichtungen zum Angriff für die Formatwechseleinrichtung ausgestattet ist.

    [0006] Der besondere Vorteil der.erfindungsgemäßen Ausgestaltung bei einer Maschine zum Ein- und Auspacken besteht darin, daß die komplette Greiferkopfeinheit oben aus dem Maschinenbereich entnehmbar und auch oberhalb der zugeordneten Zulaufplätze für die zu verpackenden Flaschen abgestapelt werden kann. Dabei können alle Einzeleinheiten der Greifer.kopfein- ! heit nacheinander noch an Ort und Stelle in sich eingestapelt und als komplette Einheit entnommen werden. Dieses ist insbesondere deshalb von besonderem Vorteil, weil die Flaschenführungsteile unabhängig vom Greiferkopfsystem mit seinem FUhrungsrahmen ausgebildet sind und bislang separat entnommen werden mußten. Bei der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe unmittelbar von der Formatwechseleinrichtung Übernommen, die praktisch alle zugehörigen Einzeleinheiten nacheinander aufnimmt und als komplette Einheit stapelt und die so gebildete Einheit zu dem eigentlichen Stapelplatz transportiert.

    [0007] Im Rahmen der Erfindung wird ferner vorgeschlagen, daß jede Einheit unabhängig von der zugeordneten weiteren Einheit einzeln nacheinander und/oder gemeinsam mit den Angriffsmitteln der Formatwechseleinrichtung in Verbindung bringbar und entsprechend ihrer Lage in der Packmaschine und deren Stellplatz einzeln absetzbar und einhängbar ist.

    [0008] Weitere Merkmale der Erfindung ergehen aus den Unteranspruchen.

    [0009] Im nachfolgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

    [0010] In der Zeichnung ist die Maschine als Einpackmaschine mit vereinfachten Querschnitt dargestellt. Die ZufUhrung der Kästen erfolgt einreihig, entsprechend ist der Greiferkopf ausgebildet. Es ist jedoch im Rahmen der Erfindung ohne weiteres möglich, diese KastenzufUhrungsbahn zwei- oder mehrspurig auszubilden und die Greiferköpfe entsprechend dieser Anzahl nebeneinander in Reihen unterzubringen. Ebenso ist die Anzahl der Greiferköpfe in Zeichnungsebene bzw. Maschinenbreite zwischen einem und mehreren Köpfen beliebig wählbar, ohne daß dadurch der eigentliche Erfindungsgedanke verlassen wird. Anstelle einer Einpackmaschine kann auch eine Auspackmaschine vorgesehen sein.

    [0011] Die dargestellte Einpackmaschine besteht aus einem Zulauftisch 1, der bei einer Flaschenauspackmaschine als Auslauftisch vorgesehen ist. Diesem Tisch ist je nach Leistung der Maschine ein ein- oder mehrspuriger Kastentransporteur 2 zugeordnet, Zwischen dem Zulauftisch 1 und dem Kastentransporteur 2 ist die Greifertraverse 3 zum Umsetzen von Flaschen 4 hin-und herverfahrbar. Diese dient zur Aufnahme des eigentlichen Greiferkopfes 5, der je nach Beschaffenheit und Art des Kasten- und Flaschenmaterials gesondert ausgelegt ist. Als spezifisches Zubehör zu diesem Greiferkopf gehört ferner ein oberhalb des Kastentransporteurs 2 befindlicher FlaschenzufUhrungsrost 6 zum Einführen der Flaschen in den betreffenden Kasten sowie die entsprechenden Flaschenleitbleche 7 oberhalb des Zulauftisches 1. Demzufolge bestehen die wesentlichen Bestandteile einer Greiferkopfeinheit aus dem eigentlichen Greiferkopf 5, dem Flaschenführungsrost 6 und den Flaschenleitblechen 7. Diese Einzeleinheiten sind im Falle des Gebindewechsels bei einer Mehrsortenanlage als komplette Einheit austauschbar. Zu diesem Zweck befindet sich oberhalb der Bewegungsbahn der Greifertraverse eine die komplette Greiferkopfeinheit einschließlich der Flaschenführungsteile aufnehmende Formatwechseleinrichtung 8, mittels welcher die komplette Greiferkopfeinheit 9 ineinander gestapelt entnommen und einem Stapelplatz 10 zugeführt werden kann. Zu diesem Zwecke ist die Formatwechseleinrichtung 8 oberhalb des Zulauftisches 1 und des Kastentransporteurs 2 ,in horizontaler Ebene bis hin zu den ebenfalls oberhalb des Zulauftisches 1 angeordneten Stapelplätzen 10 verfahrbar.

    [0012] Sobald nun eine komplette Greifereinheit ausgetauscht werden soll, fährt die Greifereinheit 11 der Formatwechseleinrichtung 8 in vertikaler Richtung gegen den Zulauftisch 1, um die dort bereits befindliche komplette Greiferkopfeinheit aufzunehmen. Dabei stoßen die Mitnehmer der Greifereinheit 11 gegen Mitnahmeelemente 12 des unteren Teils der Baugruppe, den Flaschenleitblechen 7. Sobald diese mit der Greifereinheit 11 verbunden ist, kann diese in entgegengesetzter Richtung angehoben werden, wobei automatisch auch der Flaschenführungsrost 6 und anschließend der Greiferkopf 5 in stapelnder Weise übernommen wird und so eine komplette Greifereinheit 9 als Schnellwechselsatz gebildet wird. Dieser Schnellwechselsatz 13, 9 wird dann in horizontaler Ebene über die betreffenden Leerstapelplätze 10, 10' ver- fahren und abgesetzt. Unmittelbar darauf wird der bereits für die nächste Flaschensorte zur Verfügung stehende Schnellwechselsatz 14 ergriffen und der zu dessen Aufnahme bereit-stehenden Greifertraverse 3 zugeführt. Darauf lösen sich die Greifereinheiten 11 der Formatwechseleinrichtung 8 von den Mitnahmeelementen 12 dieses zweiten Schnellwechselsatzes 14, worauf die Formatwechseleinrichtung 8 wieder in ihre Ruheposition verfährt und gegebenenfalls einen weiteren Schnellwechselsatz in Bereitschaftsposition verbringen kann.

    [0013] Bei einer Flascheneinpackmaschine wird nun der Greiferkopf mit der Greifertraverse 3 und dem daran hängenden FlaschenfUhrungsrost 6 in die Position oberhalb des Kastentransporteurs 2 bewegt, worauf der FlaschenfUhrungsrost 6 durch die Grafertraverse selbst abgesetzt und manuell arretiert wird. Eine entsprechende Arretierung des Greiferkopfes selbst ist ebenfalls vorgesehen, ebenso die Verbindung der erforderlichen Versorgungsleitungen für den Greiferkopf, insbesondere eine nicht weiter dargestellte Druckluftzuführung zum Aufblasen der in den Greiferköpfen befindlichen Greifermanschetten. Entgegen der vorbeschriebenen Stapelungder einzelnen Einheiten in Richtung ihrer Entnahme ist es auch denkbar, bei Anordnung entsprechender Arretierungselemente an den einzelnen Einheiten diese in umgekehrter Weise ineinanderzusetzen, um sie dann ebenfalls gemeinsam durch dieFormatwechseleinrichtung 8 bzw. deren Greifereinheit 11 zu erfassen und umzusetzen. Die erstge- nannte Stapeleinrichtung hat aber den Vorteil, daß bei dieser Ausbildung die Flaschenleitbleche 7 lediglich durch Schwerkraft auf dem Zu- und/oder Ablauftisch 1 als Einzeleinheitruhen und somit entgegen der Entnahmerichtung die untere Einheit des Schnellwechselsatzes 13, 14 bildet. Die einzelnen Schnellwechselsätze sind so ausgebildet, daß sie auch untereinander nochmals stapelbar sind und auf diese Weise eine erhebliche Platzeinsparung erzielt wird. Zweckmäßig befindet sich dieser Stapelsatz oberhalb der eigentlichen Flaschenzu- und -ablaufebene, wo auch die einzelnen Schnellwechselsätze separat oder mittels der Formatwechseleinrichtung 8 unabhängig vom Betrieb der Ein- und Auspackmaschine selbständig in Bereitschaftsposition gefahren werden können. Als weitere Stapelplätze bieten sich insbesondere bei einer größeren Mehrgebindeanlage auch Stapelplätze unmittelbar hinter der Maschine sowie möglicherweise auch vor der Maschine, gesehen in Richtung der Maschinenlängsachse, an.


    Ansprüche

    1. Maschine zum Ein- und Auspacken von Flaschen, MehrstUckverpackungen in bzw. aus Kästen und dgl., bestehend aus einem Zu- oder Ablauftisch für die umzusetzenden Flaschen und einem vor diesem Tisch angeordneten Förderer fur die Kästen sowie einer über beide Stationen verfahrbaren Greifertraverse, in welcher der die umzusetzenden Flaschen oder dgl. erfassende Greiferkopf austauschbar gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Greifertraverse (3) eine die komplette Greiferkopfeinheit (9) einschließlich der Flaschenführungsteile (6, 7) aufnehmende Formatwechseleinrichtung (8) angeordnet ist, mittels welcher die vorhandene Einheit (13, 14) komplett entnehmbar und zum Stapelplatz (10, 10') verfahrbar und die umzurüstende Einheit (14) wiederin die Greiferkopftraverse (3) einhängbar ist.
     
    2. Greiferkopfeinheit, bestehend aus dem eigentlichen Greiferkopf, einem Flaschenfuhrungsrahmen und Flaschengleitblechen, dadurch gekennzeichnet, daß der Greiferkopf (5), der FlaschenfUhrungsrahmen (6) und die Flaschenleitbleche (7) als Schnellwechselsatz (13, 14) ineinander stapelbar ausgebildet sind und eine zum Austausch vorbereitete komplette Einheit bilden, wobei die jeweils untere Einheit (7) mit Rasteinrichtungen (12) zum Angriff für die Formatwechseleinrichtung (8) ausgestattet
     
    3. Greiferkopfeinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Einheit (5, 6, 7) unabhängig von deqzugeordneten weiteren Einheit einzeln, nacheinander und/oder gemeinsam mit den Angriffsmitteln (11) der Formatwechseleinrichtung (8) in Verbindung bringbar und entsprechend ihrer Lage in der Packmaschine und deren Stellplatz (10, 10') einzeln absetzbar und einhängbar ist.
     
    4. Greiferkopfeinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnellwechselsatz (13, 14) entsprechend seiner Entnahmerichtung durch die Formatwechseleinrichtung (8) ineinander stapelbar ausgebildet ist.
     
    5. Greiferkopfeinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnellwechselsatz (13, 14) entgegen seiner Entnahmerichtung zunächst ineinander stapelbar und dann komplett entnehmbar ausgebildet ist.
     
    6. Greiferkopfeinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flaschenleitbleche (7) nur durch Schwerkraft auf dem Zu- und/oder Ablauf tisch (1) als Einzeleinheit ruhen und die in Entnahmerichtung untere Einheit des Schnellwechselsatzes (13, 14) bilden.
     
    7. Greiferkopfeinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen kompletten Schnellwechselsätze (13, 14) untereinander stapelbar ausgebildet und beliebig umschichtbar sind.
     
    8. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Flaschenzu- und -ablaufebene (1) Stapelplätze (10, 10 ') für die Schnellwechselsätze (13, 14) angeordnet sind, die unabhängig von dem jeweiligen Maschinenbetrieb selbständig verfahrbar sind.
     
    9. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stapelplätze (10, 10') vor und/oder hinter der Maschinengrundfläche angeordnet sind.
     
    10. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Schnellwechselsätze (13, 14) unabhängig von der Arbeitsweise der Maschine in die gewünschte Wechselfolge einstapelbar sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht